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Muttertag bei Familie Marienkäfer
ОглавлениеAuf einer großen Blumenwiese lebte die Familie Marienkäfer. Vater, Mutter und das kleine Marienkäferkind Ferdinand. Das Marienkäferkind war erst zwei Jahre alt und musste noch viel lernen; so auch heute wieder. Seine Freunde Max und die kleine Lena waren gekommen, und sie spielten schon eine geraume Zeit miteinander, als Max Ferdinand fragte:
„Hast du schon etwas zum Muttertag?“
„Muttertag? Was ist denn das?“, fragte Ferdinand. Noch nie hatte er davon gehört.
„Weißt du, Muttertag ist am Sonntag. Wir basteln etwas besonders Schönes für die Mama und Papa macht ihr Frühstück.“
„Wieso, ist deine Mutter denn krank?“, entgegnete das kleine Marienkäferkind.
„Nein, Sonntag werden alle Mütter verehrt, weil sie immer für uns da sind. Wir haben ein Bild gemalt und etwas gebastelt. Hast du etwas nichts?“, erklärte Max.
Ferdinand schämt sich. Nein, er hatte noch nichts, er wusste ja bis jetzt noch gar nichts von diesem komischen Muttertag. Doch als die Freunde nach Hause flogen, suchte er die Wiese ab. Er würde schon etwas Hübsches für Mami finden.
Doch solange er auch suchte, er fand nichts. Es musste etwas ganz besonderes sein, denn er liebte seine Mutter über alles. Ferdinand beschloss weiter weg zu fliegen. Er wollte unbedingt noch etwas für seine Mutti finden.
Wie er so über die Wiesen, Wälder und Felder flog, entdeckte er auf einmal einen wunderhübschen, glatten, grauen Stein, auf dem man wunderbar landen konnte. Aber das war wohl nicht das richtige Geschenk für seine Mami. So flog er weiter und weiter und suchte und suchte. Auf seinem langen Flug entdeckte Ferdinand wunderschöne Raupen, glänzend grüne Blattläuse, sowie die tiefschwarzen dicken Kaulquappen. Doch dies alles war nichts für seine Mami - für diesen besonderen Muttertag.
Also flog Ferdinand noch etwas weiter, bis er an einem langen Sandstrand ankam. Er landete auf den Dünen und sah den Meereswellen hinterher, auch um sich etwas auszuruhen. Plötzlich entdeckte er ein Glitzern und Funkeln in dem hellbraunen Sand. Sofort flog Ferdinand neugierig hin und betrachtete das glitzernde Etwas genauer. Dieses war noch mit viel Sand bedeckt, so dass er erst einmal vorsichtig pustete. Nachdem die Sandkörner vom Wind weggetrieben wurden, traute er seinen Augen nicht: Eine wunderhübsche Muschel lag vor ihm im Sand. Herangespült von den Wellen war die Muschel so glatt poliert, dass sie nur so funkelte. An der einen Seite hatte sie sogar ein Loch. Das war’s! Ferdinand stellte sich vor, wie wunderhübsch seine Mami mit dieser Muschel aussähe, wenn diese an einer Kette hinge. Wenn er noch ein Band durch das Loch ziehen würde, hätte er das passende Muttertagsgeschenk. Er fand, er hatte etwas ganz Besonderes gefunden und flog mit der Muschel nach Hause.
Dort angekommen zog er noch ein rotes Band durch das Loch und versteckte sein Geschenk, denn Muttertag war erst Sonntag, und bis dahin durfte seine Mami das Geschenk auf gar keinen Fall finden. Er dachte nach, wo er es am besten verstecken könnte. Da fiel ihm seine Spielkiste mit den Dinosauriern ein. Dort würde Mami bestimmt nicht suchen!
Am Sonntagmorgen stand Ferdinand vor Aufregung schon um 6.00 Uhr auf und holte seine glänzende Muschelkette aus der Dinokiste. Er legte sie mitten auf den Frühstückstisch, den Papa schon gedeckt hatte und ging seine Mami wecken. Sie durfte doch heute an diesem besonderen Tag nicht lange schlafen!? Er rüttelte so lange an ihr, bis sie sich die Augen rieb, auf den Wecker sah und noch schlaftrunken sagte: „Aber Ferdinand, heute ist doch Sonntag, leg dich noch ein bisschen hin!“
Doch Ferdinand dachte gar nicht daran und rief: „Mami, aufstehen, heute ist doch Muttertag!“ Seine Mutter ließ sich wohl oder übel überzeugen und ging gähnend zur Frühstückstafel hinunter. Was freute sie sich, als sie den gedeckten Tisch sah und Ferdinands Muschelkette entdeckte. Sofort zog sie sie um ihren Hals und schaute in den Spiegel.
„Wunderhübsch! Ferdinand, wo hast du denn diese Muschel gefunden? Noch nie habe ich so ein schönes Geschenk bekommen!“, rief sie lächelnd aus, umarmte Ferdinand und gab ihn einen dicken Kuss. Den ganzen Tag behielt sie sein Geschenk um, und Ferdinand war stolz, dass er so eine glänzende Muschel für seine Mami gefunden hatte.