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BESUCH
Оглавление4. Oktober 2018
Vier in Biologie.
Diese schlechte Note konnte ich Tante Cecilia nicht zeigen.
Ich hatte ihr einen Monat lang gesagt, dass ich mein Versagen vom letzten Mal wiedergutmachen würde...
Ich wusste, dass sie mir nicht böse sein würde, aber ich wollte ihr keinen Kummer bereiten, weil sie mir dabei geholfen hatte, mich auf die Klassenarbeit vorzubereiten.
Der Bus hielt vor dem Bauernhof, kurz vor dem Ende der Viale delle Quattro Croci, die vor dem dichten Kiefernwald von Landskare endete.
„ Endstation“ rief mir Joshua, der Fahrer vom Fahrersitz aus zu und lenkte mich von meinen Sorgen ab.
„ Danke. Bis morgen“ grüßte ich ihn zerstreut.
„ Bis morgen Vera.“
Nach ein paar Metern ging ich durch das Hoftor.
Ich sah Ahmed, unseren alten tunesischen Helfer, der gerade dabei war, die Hühner in den Hühnerstall zu treiben.
„ Hallo Ahmed! Wie ist es heute gelaufen?", fragte ich ihn höflich.
Der Mann grunzte.
„ Feuchte Kälte und Rückenschmerzen.“ antwortete Ahmed.
Er war schon immer wortkarg gewesen. Nach zehn Jahren des Zusammenlebens hatte ich jedoch begriffen, dass er wirklich gerne mit mir und meiner Tante zusammen war, aber das regnerische irische Klima hasste, das ihm oft lästige Knochenschmerzen bereitete.
„ Komm, ich sage meiner Tante, sie soll dir die übliche Kompresse machen, dann wird es dir gleich besser gehen", tröstete ich ihn.
Ahmed lächelte mir dankbar zu.
Ohne noch etwas hinzuzufügen tratich durch die Vordertür ins Haus.
Es roch nach Apfelkuchen. Mein Lieblingskuchen.
Das bedeutete zweierlei: Zum einen konnte ich meiner Tante nichts von meiner schlechten Note sagen, um ihr nicht den Tag zu verderben, und zum anderen musste Pater Dominick, der sympathischste und großzügigste Pfarrer der Welt, im Haus sein.
Auch er liebte Apfelkuchen, so dass Tante Cecilia ihn immer backte, wenn er zu Besuch kam.
Ich zog meine Schuhe aus und legte sie zusammen mit meiner Jacke und meinen Rucksack in der Halle ab. Dann ging ins Wohnzimmer, wo Tante Cecilia und Pater Dominick sich nett unterhielten.
„ Hallo.“
„ Vera, mein Schatz, komm herein. Wir haben mit dem Tee auf dich gewartet", lud meine Tante mich mit ihrer sanften, angenehmen Stimme ein, bei der sich immer alle gleich wohl fühlten.
„ Hallo Vera. Es ist erst einen Monat her, aber ich habe das Gefühl, dass du schon wieder größer geworden bist", begrüßte mich der Pfarrer.
„ Wäre ich jedes Mal, wenn du mir das sagst, auch nur einen Zentimeter gewachsen, wäre ich jetzt drei Meter groß.“ entgegnete ich lachend.
Auch Dominick brach in lautes Lachen aus.
Er war nie über meine Witze beleidigt und meine Tante beachtete sie schon gar nicht mehr.
Dann gab es Kuchen. Tante servierte Tee und Apfelkuchen.
Als ich in den duftenden Kuchen biss, fühlte ich mich gleich besser, zumindest so lange, bis meine Tante mich nach der Klassenarbeit fragte und ich mich verschluckte.
„ Wie war es in der Schule?“ fragte sie mich.
„ Gut.“
„ Hat Professor Hupper dir deine Biologiearbeit zurückgegeben?"
Wie war es möglich, dass meine Tante nie etwas vergaß?
Wie machte sie das nur, dass sie immer alles unter Kontrolle hatte?
„ Nein“, log ich und versuchte, mich auf das Aroma des Tees zu konzentrieren.
Wir aßen gerade unseren Kuchen, als das Telefon klingelte.
„ Ich gehe. Wahrscheinlich ist es Duncan McDowell wegen der Sache mit dem Vieh, das ich vorgestern gekauft habe", dachte Tante laut.
Als meine Tante fort war (es war Duncan McDowell am Telefon), schenkte mir Pater Dominick seine volle Aufmerksamkeit.
„ Also, wie geht es dir?“, fragte er mich mit ernstem Blick.
„ Gut.“
„ Hast du darüber nachgedacht, was ich das letzte Mal über Gottes Liebe gesagt habe?"
„ Ja, aber ich habe dir bereits gesagt, dass ich Zweifel an der Gerechtigkeit des Herrn habe. Auf dieser Welt gehen passieren einfach zu viele schreckliche Dinge. Ich kann all diese Liebe, von der du sprichst, nicht sehen.“
„ Sie ist in uns drin.“
„ Ja, aber warum sündigen dann so viele Menschen? „Ganz zu schweigen davon, dass die, die es am wenigsten verdient haben, oft das meiste Glück haben“, erboste ich mich.
Der Priester schüttelte geschlagen den Kopf. Seit Monaten erzählte er mir von Liebe, Barmherzigkeit und göttlicher Gerechtigkeit und ich sprach immer wieder von Episoden täglicher Ungerechtigkeit oder Kriege.
„ Begehst du nie irgendwelche Sünden?“
Jetzt war die Zeit für die Beichte gekommen.
„ Nein, niemals“, forderte ich ihn heraus.
„ Es ist eine Sünde, so etwas überhaupt zu sagen“, warf er mir vor.
„ Ja, das ist es. Wenigstens kann ich jetzt sagen, dass ich gelogen habe. Ich habe also gesündigt." hänselte ich ihn.
Der Pfarrer sah mich einen Moment lang verwirrt an.
„ Ist das alles?“
„ In Wirklichkeit habe ich meiner Tante sogar Geld gestohlen, um Zigaretten zu kaufen, dann habe ich eine meiner Klassenkameradinnen verprügelt und sogar die Biologiearbeit abgeschrieben", schloss ich amüsiert, als ich den schockierten Gesichtsausdruck von Dominick sah.
Ich konnte es mir nicht verkneifen, in ein lautes Lachen auszubrechen, was den alten Pfarrer einigermaßen beruhigte.
„ Hast du das wirklich alles gemacht?“, murmelte er unsicher.
„ Glaubst du wirklich, dass ich bei all den Problemen, die ich wegen meiner Anämie habe, rauchen kann? Außerdem könnte ich meiner Tante niemals Geld stehlen, die bereits tausend Opfer bringt, um uns durchzubringen. Ihr monatliches Einkommen reicht kaum für uns und wir sind zwei Wochen mit Ahmeds Lohn im Verzug“, stellte ich mit fester Stimme klar.
„ Aber hast du wirklich eine deiner Klassenkameradinnen verprügelt?“
„ Natürlich nicht, obwohl ich zugeben muss, dass ich es furchtbar gern tun würde. Patty Shue ist die ekelhafteste Person der Welt. „Nur weil sie hübsch und witzig ist, hält sie sich für total cool“, regte ich mich auf.
„ Ich habe dir schon gesagt, du musst das Mädchen ignorieren.“
„ Ja, aber ich schaffe es nicht, weil sie sich immer über mich lustig macht. Sie sagt, ich sähe aus wie eine Leiche. Du kannst dir die Jungen in meiner Klasse vorstellen, wenn sie mich mit ihr zusammen sehen. Ein Geist würde besser aussehen!"
„ Beachte sie einfach nicht.“
Ich schnaubte verärgert. Es genügte, über Patty Shue zu reden, um mich in schlechte Laune zu versetzen.
„ Sag mir lieber, ob du bei der Klassenarbeit wirklich abgeschrieben hast,“, fragte er mich und versuchte das Thema zu wechseln.
„ Nein, daher habe ich auch eine Vier bekommen“, gestand ich traurig.
„ Weiß deine Tante das?“
„ Ich weiß nicht, wie ich es ihr sagen soll. Ich glaube, diesmal tue ich so, als ob nichts wäre“, überlegte ich.
„ Vera“ ermahnte er mich mit vorwurfsvollem Blick.
„ Ich mache ja nur Spaß.“
„ Hast du vielleicht irgendwas anderes angestellt?“
„ In der Tat, ja.“ flüsterte ich.
„ Was?“
„ Vorgestern habe ich heimlich eine Hämodose genommen.“
Pater Dominick war vor Schreck wie versteinert.
„ Reicht dir eine Dosis alle 20 Tage nicht mehr?“ fragte er mich sehr besorgt.
„ Doch, aber in letzter Zeit habe ich meinen Körper zu stark beansprucht, so dass ich alle Energien verbraucht hatte. In der Schule hatten wir einen Aushilfslehrer für Motorik, der nichts von meinem Problem weiß und so musste ich viele anstrengende Übungen machen".
„ Aber warum hast du es ihm nicht gesagt?“
„ Das wollte ich ja, aber dann fing diese blöde Kuh Patty Shue an, auf den Lehrer einzureden und sagte ihm, dass die 'Kranke', also ich, dies und jenes nicht tun könnte. Da wurde ich wütend. Ich wollte beweisen, dass ich es doch tun kann!“
„ Du hast etwas sehr Dummes getan!“
„ Das verstehst du nicht! Ich bin selber Schuld an meiner Schwäche, denn vorgestern hatte ich den Bus verpasst. Da meine Tante bereits mit Ahmed zum Hof der McDowells gefahren war, um Rinder zu kaufen, bin ich etwa fünf Kilometer gelaufen. Ich kam eine Stunde zu spät zur Schule, aber sie haben mir keine Schwierigkeiten gemacht, weil ich erzählt habe, dass ich mich unterwegs nicht wohlgefühlt hätte.
„ Deine Tante weiß wohl nichts von all dem“, mutmaßte der Pfarrer bekümmert.
„ Nein. Nur Ahmed weiß es, weil er gesehen hat, dass es mir nicht gut ging und ich ihm erzählt habe, was mir passiert ist.“ endete ich.
Gleichzeitig kehrte meine Tante ins Wohnzimmer zurück, mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.
„ Worüber habt ihr gesprochen?“
„ Nichts“, antworteten wir wie im Chor.
„ Nun, dagegen habe ich wunderbare Neuigkeiten für Vera. Als ich mit Mr. McDowell sprach, habe ich erfahren, dass sein Sohn Ron sehr gut in Naturwissenschaften ist, also fragte ich ihn, ob er dir Nachhilfe geben würde“, freute sich meine Tante.
„ Was hast du gemacht?“ Ich war wütend. Es stimmte, Ron war ein Genie in Mathematik und Naturwissenschaften, aber er war hochnäsig und wegen seines Atems, der nach toten Mäusen roch, war es besser, ihm nicht zu nahe zu kommen.
„ Du hast richtig gehört, und anscheinend hast du es auch dringend nötig, denn er hat mir gesagt, dass du nach der Klassenarbeit von gestern jetzt einen Durchschnitt von dreieinhalb Punkten hast“, zischte meine Tante.
Dieser eingebildete Verräter! Verdammter Kerl.
Wie konnte er es wagen, meiner Tante von meiner Note zu erzählen?
Ich war ja auch nicht zu seinem Vater gelaufen, um ihm zu sagen, dass sein Sohn dringend Pfefferminzbonbons brauchen würde.
Ich war stocksauer.
„ Wann wolltest du mir sagen, dass die letzte Klassenarbeit auch schief gegangen ist?"
„ Ich weiß nicht. Vielleicht in einem anderen Leben.“ versuchte ich zu scherzen, aber Tante schien überhaupt keinen Sinn für Humor zu haben.
Ich konnte nicht umhin, Pater Dominick anzuschauen, der sich mit dem typischen „Ich hab's-dir-ja-gesagt“ -Ausdruck ins Fäustchen lachte.
Mir wurde klar, dass es Zeit für den Rückzug war.
„ Dann gehe ich jetzt mal lernen." verabschiedete ich mich schüchtern.
„ Ja, das scheint mir angebracht.“ zischte meine Tante bedrohlich.
„ Gut. Also, auf Wiedersehen und viel Spaß ohne mich.“ wandte ich mich an Dominick.
„ Dann bis zum nächsten Mal. Tschüss, Vera“, der Pfarrer umarmte mich.
Ich nahm meinen Rucksack und ein weiteres Stück Kuchen und ging dann nach oben in mein Zimmer, um nachzudenken.
Ich stellte die Tasche auf den leeren Schreibtisch.
Ich hätte so gerne einen Computer darauf gestellt, aber den konnten wir uns leider nicht leisten.
Ich zog mich um, wobei ich versuchte, die kaputte Schranktür vorsichtig zu öffnen, in der Hoffnung, dass Ahmed sie irgendwann reparieren würde. Dann setzte ich mich nachdenklich auf das Bett und aß die letzten Krümel des Kuchens.
Der Aufsatz in Geschichte für den nächsten Tag konnte warten. Ich musste jetzt unbedingt einen Weg finden, um Ron loszuwerden. Ich wäre lieber gestorben, als eine Stunde Biologie mit ihm zu machen.
Ich könnte ihm sagen, dass meine Krankheit ansteckend sei.
Sicherlich hätte ich ihn mit so etwas ganz schnell wieder verscheucht.
Ich legte mich auf mein Bett und fing an, mir tausend Wege auszudenken, wie ich Ron ausweichen und, da ich schon mal dabei war, diese Hexe Patty vernichten könnte.
Irgendwann schlief ich ein und dachte an nichts mehr.
Als ich wieder aufwachte, war es fast Zeit zum Abendbrot.
Meine Kehle brannte, also beschloss ich, in die Küche zu gehen und etwas von dem Grapefruitsaft zu trinken, den ich morgens zum Frühstück geöffnet hatte.
Ich ging die Treppe hinunter, als ich Pater Dominicks Stimme hörte.
„… Hämodose?“.
„ Ja, das wusste ich. Ahmed hat es mir erzählt. Es ging ihr einfach nicht gut, aber ich glaube nicht, dass es etwas Ernstes ist. Kam sie dir verändert vor?“, fragte Tante.
„ Nein, keineswegs, aber der Orden ist jetzt hinter ihr her. Sie wollen immer wieder Berichte und noch mehr Berichte, und oft kommt jemand vorbei, um zu sehen, wie es läuft. Anscheinend geben sie sich in ihrer Schule manchmal auch als Vertretungslehrer aus. Es ist eine Schande!“
„ Das Wichtigste ist, dass Vera nichts merkt! Sie muss ihr Leben hier mit mir weiterleben. Ein ruhiges Leben“, murmelte Tante Cecilia mit gebrochener Stimme.
„ Nun beruhige dich doch! Solange Kardinal Montagnard lebt, wird ihr nichts geschehen. Trotz des Drängens von Kardinal Siringer kann der Orden ohne einen Befehl von Montagnard nichts tun, und er würde nie zulassen, dass Vera etwas geschieht“, beruhigte Pater Dominick sie.
„ Ja.“
Sie schwiegen.
Schließlich verabschiedeten sie sich voneinander und der Pfarrer ging.
Ich stand wie angewurzelt oben auf der Treppe.
Ich hörte das erste Mal von Kardinälen und diesem Orden. Wer waren sie? Was wollten sie?
Was noch wichtiger war, warum waren sie an mir interessiert?
Ich hätte gerne meine Tante um Erklärungen gebeten, aber ich wusste, dass ich es diesmal für mich behalten musste.
Niemand musste wissen, dass ich dieses Gespräch belauscht hatte. Weder meine Tante, noch Ahmed oder Pater Dominick.
Am folgenden Morgen kam ich nur mit Mühe aus dem Bett. Ich hatte bis zwei Uhr morgens an dem Geschichtsaufsatz gearbeitet und konnte dann wegen des Gesprächs, das ich zwischen Tante und Pater Dominick gehört hatte, kein Auge zutun.
Zum x-ten Mal war ich zu spät und musste auf das Frühstück verzichten. Ich stürzte trotz der Ermahnungen meiner Tante, mich nicht zu überanstrengen, aus dem Haus und erwischte gerade noch den Bus.
Ich hatte noch keinen Fuß in die Klasse gesetzt, als sofort Patty Shue auf mich zukam, gefolgt von ihren beiden Freundinnen, Claire und Martha, wobei sie ihre sinnlichen Hüften wiegte, die durch einen atemberaubenden Minirock noch betont wurden, und ihre dicken, scharlachroten Lippen zu einem schelmischen und gehässigen Schmollmund verzog.
„ Vera, sag, wie geht es dir heute? Erwartest du irgendwelche Ohnmachtsanfälle? Nun, falls du ohnmächtig werden solltest, wissen wir, wen wir rufen müssen. Ich bin sicher, Ron würde nicht zögern, dir mit einer Mund-zu-Mund-Beatmung zu helfen! Vor allem nach seinem Nachhilfeunterricht, dann wirst du es sicher dringend brauchen", grinste die Hexe.
Das mit Ron und mir hatte sich also bereits herumgesprochen.
Wer anders als er hätte mich vor allen anderen so erniedrigen können?
Zum Glück hatte ich gerade eine Hämodose zu mir genommen, so dass ich ausgezeichnet sehen konnte.
Blitzschnell suchte mein vernichtender Blick den Schuldigen.
Da war er!
Ron saß ruhig an seinem Schreibtisch und kopierte Zeichnungen auf ein Blatt Papier.
Ich ging zu ihm.
„ Ron“ sagte ich mit meinem eisigsten Tonfall.
„ Hallo Vera. Sieh mal einer an, ich habe gerade an dich gedacht.“
„ Oh, ja?“
Natürlich, nach dem, was er angerichtet hatte!
„ Ja, ich habe gerade einige einfache Übungen für dich auf dieses Blatt geschrieben. So können wir sie, wenn wir uns das erste Mal treffen, miteinander durchsehen. Auch morgen, wenn du willst. Hier musst du zum Beispiel aufschreiben, wie die verschiedenen Körperteile heißen, die ich für dich gezeichnet habe“, er war ganz aufgeregt und zeigte mir das Blatt.
Ich war fassungslos. War es möglich, dass er gar nicht merkte, was er angerichtet hatte?
Vor diesem Abend hätte jeder gedacht, dass Ron, der den Spitznamen „Fauler Atem“ hatte, und ich zusammen waren.
Ohne Zweifel konnte ich mich für all das bei Patty bedanken.
Ich wusste nicht, wann und wie, aber nach dem Unterricht am Morgen versammelten sich alle in der Cafeteria, wo großer Lärm herrschte.
Am Nachmittag begannen die ersten Blicke und das Grinsen.
Im Bus nach Hause war ich den umlaufenden Gerüchten zufolge bereits seit einem Monat mit Ron verlobt.
Noch ein bisschen länger und sie würden Plakate aufhängen: „Die Love Story zwischen der blassen Vera und Fauler Atem."
Ich war angewidert.
Als ich nach Hause kam, traf ich auf Tante Cecilia, die ihre Haare in einen weichen goldenen Zopf gebunden hatte und eine riesige grüne Schürze trug, da sie vorhatte, Tomatensauce für den Winter einzumachen.
Ich schleuderte ärgerlich die Schuhe von meinen Füßen und warf den Rucksack auf den Boden, bevor ich zu meiner Tante lief und sie mit meinen Problemen überschüttete.
„ Da muss erst einmal Brot mit Honig her“, meinte sie, als sie merkte, wie viel Hass in meiner Stimme war, als ich von Patty und Ron berichtete.
„ Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mir von diesem Idioten Nachhilfeunterricht geben lasse?“ platzte ich heraus.
In der Zwischenzeit bereitete meine Tante mir das Brot zu.
„ Iss, dann beruhigst du dich“ sie reichte mir das Stück Brot und ignorierte meine Worte.
Ich schlang das Brot hinunter, wobei es weiter aus mir hervorsprudelte und ich hier und dort ein paar Krümel ausspuckte. Trotzdem beruhigte ich mich am Ende. Das war der Honig. Der Geschmack des Honigs hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich ausgeübt, wenn ich unruhig oder ärgerlich war.
„ Danke“ murmelte ich zum Schluss.
„ Gut, a du jetzt also einen kleinen Imbiss zu dir genommen hast und dich ausgesprochen hast empfehle ich dir, in dein Zimmer zu gehen und Biologie zu lernen, wenn du willst, dass ich es mir wegen der Nachhilfestunden mit Ron anders überlege,“ bestimmte Tante Cecilia.
„ Oh, danke!“
Ich umarmte sie stürmisch. Ich wusste, dass sie mich verstanden hätte!
„ Du bist meine Lieblingstante!“ fügte ich hinzu.
„ Natürlich, ich bin ja auch deine einzige Tante“.
Wir brachen beide in Lachen aus und danach beeilte ich mich, mit dem Lernen anzufangen.
Ich nahm mir fest vor, meinen Durchschnitt in den wissenschaftlichen Fächern zu verbessern. Drei Tage lang büffelte ich ununterbrochen und meldete mich dann zum Abfragen.
Sieben.
Diese Note reichte, um meine Tante davon zu überzeugen, den Nachhilfeunterricht bei Ron wieder abzusagen.
Ich war im siebten Himmel.
Es war mir egal, ob Ron deshalb beleidigt war, weil er sich abgewiesen vorkam. Als wenn wir wirklich zusammen wären.
Auch Patty war es nicht recht, weil meine Love-Story mit Fauler Atem immer uninteressanter wurde und am Ende völlig zum Erliegen kam.
Eines Tages, als ich aus der Schule kam, lief ich wie üblich durch das Tor, das seit einigen Tagen mehr als üblich quietschte, und schritt auf das Haus zu.
„ Ich muss es ölen“, sagte mir Ahmed, wobei er das Tor meinte, während er nicht weit von mir ein Stück Zaun reparierte.
„ Hallo Ahmed. Wie geht es?“, fragte ich ihn.
„ Heute scheint die Sonne, also geht es mir gut,“ antwortete er mir.
Ich lächelte ihm verständnisvoll zu.
„ Ich mache das Stück hier eben fertig und gehe dann Besorgungen machen,“ fügte er hinzu.
„ Kann ich mitkommen?“
Wenn die Sonne schien konnte man einfach nicht zu Hause bleiben und lernen.
„ Lieber nicht. Pater August ist eben gekommen und ich glaube, er möchte dich sehen,“ antwortete er mir und entfernte sich mit ein paar Brettern in der Hand.
Pater August, dieser alte verkrüppelte Zwerg mit dem bösen Blick.
Weder ich noch meine Tante mochten ihn, trotzdem kam er uns einmal im Monat besuchen.
Tante Cecilia erklärte mir, dass Pater August eigentlich ein netter Mensch war und ihr sehr geholfen hatte, als ich klein war.
Er ihr bei den entstandenen Arztkosten geholfen, als bei mir diese schreckliche Anämie diagnostiziert wurde, so dass er hier immer willkommen war, obwohl er für mich wie eine schleimige und verachtenswerte Kreatur aussah.
Widerwillig betrat ich das Haus.
Meine Tante und Pater August saßen im Wohnzimmer auf dem Sofa und tranken Kaffee.
„ Liebling, da bist du ja,“ begrüßte mich meine Tante so freundlich wie immer, obwohl ich sofort die Nervosität in ihrer Stimme spürte.
„ Hallo Tante. Guten Tag Pater August.“
„ Vera, wie geht es dir?“, fragte er mich misstrauisch, während er mich von Kopf bis Fuß musterte, als wenn er nach einem Zeichen einer möglichen Verschlechterung meines Gesundheitszustandes oder nach etwas anderem suchen würde.
Bei ihm hatte ich immer Eindruck, als wenn irgendetwas nicht bei mir stimmen würde, auch wenn er versuchte, es vor mir zu verbergen.
Obwohl wir uns schon so viele Jahre kannten, hatte er mir jedoch noch niemals irgendeine Zuneigung gezeigt, so wie Pater Dominick.
„ Gut, danke.“
„ Deine Tante erzählte mir, dass du deine Hämodose immer noch alle drei Wochen nimmst."
„ Ja, gewiss.“
„ Das ist gut. Du musst immer tun, was deine Tante dir sagt und wenn es dir nicht gut geht, musst du es sofort dagen.“
„ Das werde ich.“
„ Gut. Du nimmst immer noch an den Katechismuskursen von Pater Dominick teil, nicht wahr?"
Ich seufzte. Das Verhör machte mich langsam ärgerlich.
Jedes Mal dasselbe.
Ich hasste es, wenn meine Gesundheit zu einer Staatsaffäre wurde.
„ Sieh mal, ich mache mir doch nur Sorgen um dich.“
„ Ja, ich weiß. Aber es geht mir doch gut, deshalb verstehe ich den Grund all dieser Fragen nicht.“ brach es ärgerlich aus mir heraus.
Der Priester runzelte die Strin.
„ Viele Leute sorgen sich um dich und unternehmen alles, damit du am Leben bleibst. Viele wichtige Leute kümmern sich um deine Gesundheit, wie die Kardinäle Montagnard und Siringer. Du müsstest ein wenig freundlicher sein und das anerkennen!“ flüsterte er mahnend.
Montagnard und Siringer? Schon wieder diese Namen.
So eine Gelegenheit durfte ich mir nicht entgehen lassen.
„ Bitte entschuldigen Sie. Ich wusste nicht, dass ich die Aufmerksamkeit so wichtiger Leute auf mich gezogen habe aber… wer sind die Kardinäle Montagnard und Siringer?“ versuchte ich, mit unschuldiger Stimme zu fragen.
Tante Cecilia hatte ein ganz blasses und angespanntes Gesicht, aber schließlich gelang es ihr, mir zu antworten.
„ Das ist meine Schuld. Sieh mal Vera, in Wirklichkeit habe ich dir eines nie erzählt. Als meine Cousine Annie, also deine Mutter, zu mir kam, war sie schon in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft. Ich war zu der Zeit leider in einem Kloster in Portugal und wusste nichts von ihr. Wir hatten schon viele Jahre nichts mehr voneinander gehört. Es war Kardinal Montagnard, der dann den Kontakt zu uns hergestellt hat, und er war es auch, der sich um dich gekümmert hat, als du geboren wurdest, bevor ich nach Irland zurückkehrte. Leider war deine Mutter bereits begraben worden, als ich in der Klinik ankam, in der ihr ward. Niemand hat jemals den Namen deines Vaters in Erfahrung gebracht, trotz der Nachforschungen von Kardinal Siringer", erklärte Tante Cecilia schwser atmend.
Ich war bestürzt.
„ Warum hast du mir das nie gesagt?“, fragte ich flüsternd.
„ Bitte entschuldige, ich wollte dir nicht noch mehr Schmerz bereiten, Kleines,“ murmelte meine Tante, während ihre Augen sich mit Tränen füllten.
Ich merkte, dass das Thema sie traurig stimmte.
Ich umarmte sie fest und lächelte ihr zu.
„ Mach dir keine Sorgen.“
Pater August trank in der Zwischenzeit seinen Kaffee aus.
Er war nervös. Wahrscheinlich hatte er gemerkt, dass er zu viel gesagt hatte und beschloss, zu gehen. Vor allem auch, um weitere Fragen zu vermeiden.
Ohne noch etwas hinzuzufügen näherte er sich der Tür.
„ Es ist spät geworden. Ich muss gehen.“ verabschiedete er sich von uns.
Wir erwiderten seinen Gruß und begannen, das Abendessen vorzubereiten, ohne das Thema meiner Mutter und meiner Geburt noch einmal zu berühren, obgleich meine Tante von ihren Enthüllungen noch immer ziemlich erschüttert schien.
Eine Woche verging ohne besondere Neuigkeiten.
Es war ein eisiger Wind aufgekommen und alle blieben lieber zu Hause.
Auch Patty schien sich beruhigt zu haben.
Und ich hatte eine weitere gute Note in Biologie bekommen.
Am Wochenende legte sich der Wind und die herbstliche Sonne kam wieder hervor.
Ich verbrachte den ganzen Samstag damit, Ahmed bei den übliche Hofarbeiten zu helfen. Ich war eigentlich eher sein Hilfsarbeiter.
Wir ölten das Tor, reparierten meine Schranktür und beendeten die Reparatur des Zauns.
„ Kommst du mit, das Hühnerfutter von Kevin zu holen?“ fragte mich Ahmed, der mich ärgern wollte.
Er wusste, dass ich schrecklich in Kevin Moore verknallt war, den Lehrling, der bei John McKaine's Agricenter arbeitete.
Blond, blaue Augen, ein strahlendes und intelligentes Lächeln. Er sah einfach umwerfend gut aus.
Er war sechs Jahre älter als ich und auch verlobt und war seiner schönen Clara Shue treu, Pattys nicht ganz so unausstehlichen Schwester.
Und das sollte die Gerechtigkeit der Welt sein?
Aber trotzdem lief ich ihm nach, in der Hoffnung, dass er mich irgendwann bemerken würde.
Und für ihn wollte ich meinen ersten Kuss aufbewahren. Ich wusste, wie lächerlich das war, aber ich konnte nicht anders.
Ich war gerade dabei, mit Ahmed ins Auto zu steigen, als Pater Dominick aus dem Bus stieg.
Er stieg mühsam aus den Fahrzeug und kam schaukelnd auf uns zu.
Ich musste lächeln. Wenn er ging, sah er aus wie ein Pinguin.
„ Guten Tag. „Wo wollt ihr denn hin?“ fragte er uns mit funkelnden Augen.
„ Hühnerfutter kaufen.“ antwortete ich sofort.
„ Ich kann mir vorstellen, dass dieser Wunsch, zum Agricenter zu fahren, auf der Tatsache beruht, dass du an das Wohlergehen deiner Tiere denkst und nicht an einen gewissen Schönling namens Kevin.“
Ich wurde rot bis an die Haarwurzeln.
Weshalb nur hatte ich ihm davon erzählt? Wieso konnte ich vor den anderen keine Geheimnisse haben?
„ Anstatt dich mit diesen Dingen zu befassen, weshalb gehst du nicht lieber ins Haus und leistest Tante Cecilia Gesellschaft, die Konserven macht, während wir in den Ort fahren? Sag Tante, dass wir gleich wieder da sind, ok?“
„ Übrigens, wie geht es deiner Tante? Sie klang so merkwürdig am Telefon, als sie mich bat, zu kommen.“
„ Eben. Sie hat sich noch nicht richtig wieder von dem Gespräch mit Pater August erholt.“
„ Pater August?“
„ Ja. Diese ganze Geschichte meiner Geburt und der Kardinäle Siringer und Montagnard“ schnitt ich ab, um so schnell wie möglich loszukommen
Bei diesen Worten erblasste Pater Dominick zusehends. Ich konnte ihn gar nicht fragen, ob es ihm gut ging, weil er bereits eilig auf das Haus zustrebte.
Ich wusste nicht, ob ich ihm folgen oder zu Kevin gehen sollte.
Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit und nahm mir vor, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen um zu verstehen, was da vor sich ging.
Eine Viertelstunde Fahrt und da war er, nur ein paar Schritte von mir entfernt, während er einige Bündel Pressholz in den Lastwagen eines alten Mannes lud.
Ich stieg aus dem Auto und näherte mich ihm mit meinem strahlendsten Lächeln.
„ Hallo Kevin,“ rief ich mit einer Stimme, die bestimmt eine Oktave höher war als üblich.
„ Vera, wie schön! Wie geht es dir?“ begrüßte er mich und schaute mich mit seinen blauen Augen an, die mein ganzes Nervensystem durcheinander brachten.
Wie süß! Er war immer so freundlich!
„ Gut, und du?“ fragte ich mit der üblichen Euphorie, die mein Herz erfüllte, wenn ich in seiner Nähe war.
„ Großartig. Ich habe großartige Neuigkeiten, und ich möchte, dass du sie als Erste erfährst, weil du mir eine liebe Freundin bist“, antwortete er mir, während er mir durch die Haare fuhr, so wie er es tat, als ich zehn Jahre alt war. Er war immer so warmherzig zu mir gewesen, weshalb ich nur noch stärker in ihn verliebt war.
Er kam noch näher an mich heran und flüsterte in mein Ohr, was mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte: „Herr McKaine hat mir gestern gesagt, dass er sehr zufrieden mit meiner Arbeit ist. Ich arbeite jetzt ja schon fünf Jahre für ihn. Da hat er mich gefragt, ob ich im Mai, am Ende meiner Lehrzeit, sein Partner werden möchte. Auf diese Weise könnte ich sehr viel mehr verdienen und ernsthaft beginnen, Pläne für die Zukunft zu schmieden. Weißt du, ein Haus, eine Familie…“.
„ Aber das ist doch großartig!“ .
„ Genau... Und jetzt kommt die zweite und noch wichtigere Bombennachricht...“.
Ich war so aufgeregt und glücklich für ihn, ich konnte es kaum erwarten!
„… Ich habe Clara gefragt, ob sie mich heiraten möchte!“
Mehr als eine Bombe fühlte es sich eher wie eine Landmine an, auf die ich gerade getreten war.
Die leichte Rötung, die meine Wangen in seiner Gegenwart färbte, entwich, und ich spürte, wie meine Mundwinkel nach unten sanken.
„ Geht es dir gut? Du bist ja ganz blass geworden,“ fragte er sofort ganz besorgt.
„ Ach, es ist nur meine Anemie. Du sagtest gerade, dass du heiraten willst?“ brachte trotz meiner Atemnot hervor.
„ Ja, aber natürlich nicht vor Mai! Clara sagt, Anfang Juni wäre der perfekte Zeitpunkt, mit all den blühenden Bäumen und der ersten heißen Sonne, die uns wärmt", schwärmte er.
In diesem Moment wünschte ich ihr nur ein Gewitter mit Blitz und Donner. Er hatte soeben meinen Traum zerstört!
Und außerdem schien es, dass es niemand bemerkt hatte.
Ich versuchte, ihn anzulächeln, brachte es aber nur zu einer Art Grimasse.
„ Kevin, wo hast du die Säcke mit Hafer hingestellt, die heute Morgen angekommen sind?“ schrie John McKaine neben mir mit seiner üblichen Baritonstimme.
In diesem Augenblick hasste ich auch ihn.
Wenn er nicht angeboten hätte, Partner zu werden, hätte Kevin diesen Wahnsinn nie begangen!
Ich war so in meine düsteren Gedanken versunken, dass ich nicht einmal bemerkte, dass Kevin sich zusammen mit seinem Arbeitgeber entfernte.
„ Tschüs Vera. Komm uns bald mal wieder besuchen.“
„ Tschüs Kevin.“
Addio.
Ich stand lange Zeit da und blickte auf seinen sich entfernenden Rücken, bis Ahmed mich aufforderte, nach Hause zu gehen.
„ Vera. Nach Hause.“
„ Ja, ich komme.“
Ich ging zum Auto und stieg ein, wobei ich auf den Agricenter starrte.
Als wir weiter weg waren, hatte ich das Gefühl, wieder zu atmen als traurig zu seufzen.
„ Er heiratet, nicht wahr?“ bemerkte Ahmed.
Wie schön, dass ich es als erste erfahren musste.
Ich beobachtete Ahmed auf der Suche nach einem Hinweis auf eine mögliche Telepathie.
„ McKaine.“
McKaine hatte es ihm gesagt.
Nun fühlte ich mich auch noch von Kevin auf den Arm genommen, aber ich hoffte immer noch auf eine Veränderung.
„ Ja, aber bis Mai kann sich noch viel ändern“, stellte ich in Aussicht.
„ Sie werden heiraten“, prophezeite er überzeugt.
„ Wir werden sehen.“
Ahmed schüttelte den Kopf und machte den Mund erst wieder auf, als wir nach Hause kamen.
Auf den letzten Kilometern dachte ich über tausend Dinge nach, die in sechs Monaten noch passieren konnten.
Währenddessen wartete meine Tante zu Hause mit einem schönen dampfenden Tee und zwei großen Scheiben Apfelkuchen auf uns.
Im Haus herrschte ein Geruch von Kuchen und Äpfeln, der den ganzen Raum erfüllte.
Auf dem Sofa im Wohnzimmer saß Pater Dominic, der immer noch mit seinem Stück Kuchen beschäftigt war. Es war bestimmt schon das zweite oder dritte Stück. Er war ein echtes Leckermaul.
„ Ist alles gut gelaufen“, fragte Tante, die sich über den Einkauf und meinen düsteren Ausdruck Sorgen machte.
„ Futter geholt. Kevin heiratet Clara", fasste Ahmed zusammen, bevor ich überhaupt den Mund aufmachen konnte.
„ Im Mai und bis dahin kann noch vieles passieren", stellte ich klar.
„ Vera, so etwas darfst du nicht sagen! Es ist offensichtlich, dass Kevin sehr verliebt ist", ermahnte mich meine Tante sofort und freute sich über die zukünftige Vereinigung der beiden jungen Leute.
„ Das ist mir egal! Zuerst Patty und jetzt ihre Schwester! Diese beiden existieren nur, um mein Leben zu ruinieren", brach es aus mir hervor.
„ Möchtest du lieber etwas Brot und Honig statt Kuchen?", schlug mir meine Tante freundlich vor, da sie wusste, wie sehr es mich beruhigte, aber ich wollte mich nicht bestechen lassen.
„ Ich will gar nichts!" explodierte ich, bevor ich in mein Zimmer rannte und die Tür zuschlug, während mir zwei große Tränen über die Wangen rollten.
Ich war verzweifelt! Mein schöner Traum von der Liebe war zerbrochen! Ich wollte diejenige sein, die Kevin im Mai heiraten würde.
Warum musste das Leben so ungerecht sein?