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Kapitel VI – Eine Floßfahrt, die ist lustig

Macon, zwei Tagesmärsche nördlich von Lyon

1456 anno Domini, Sommer

Am vierten Tag der Bergwanderung, es war der elfte Tag nach ihrer Gefangennahme, stieg der Pfad endlich wieder abwärts, ins Tal von Chalon. Schon von weit oben konnte man das Rauschen eines Flusses hören, der wild und unbändig die Schluchten von Macon durchfloss. Es war die Soâne, die sich am Monte Lyonaisse mit der Rhône vereinigte, und als gewaltiger Strom im Golf du Lion das Mittelmeer mit kaltem Gletscherwasser versorgte.

Kurz bevor der Abstieg ins Tal geschafft war, erkannte man von oben zwei große Flöße, die ruhig an einer flachen Stelle der Soâne angelandet waren. Am Rand des Ufers waren Lagerfeuer angezündet worden und es duftete herrlich nach gebratenem Lamm. Offenbar wurde die Gesellschaft bereits erwartet, denn die Anzahl der Feuer übertraf die wartenden Osmanen an Zahl, um mehr als das doppelte. Und obwohl die Stimmung inmitten der Sklaven verständlicherweise nicht sonderlich gut war, konnte man an diesem Abend doch ein Gefühl der Zufriedenheit spüren. Jedem war klar geworden, dass der anstrengendste Teil der Reise vorbei sein würde. Ab jetzt ging es von Macon aus, auf einem Floß bis zum Mittelmeer, wo wahrscheinlich ein Schiff warten und sie in Richtung Osten befördern würde. Was danach kam, konnte niemand wissen und lag - zumindest für heute – noch in weiter Ferne.

Die Nacht war ruhig gewesen, denn die großen Lagerfeuer, die hier im Tal aufgebaut worden waren, spendeten mehr Wärme als in allen Nächten zuvor, und so hatten alle Sklaven einen geruhsamen Schlaf. Am nächsten Morgen, fast zwei Wochen nach Beginn der unglückseligen Wanderung wurden die Unfreien auf Flöße verladen. Der restliche Weg, es war noch immer mehr als das doppelte der bereits gelaufenen Strecke, sollte, wenn es nach dem Anführer der Osmanen ging, in etwa drei Tagen zu schaffen sein. Als die Soldaten ihr spärliches Frühstück eingenommen hatten, wurden sie von ihrem Hauptmann aufgefordert, die Lastenkarren zu verladen. David war deshalb auch als einer der ersten auf dem vorderen Floß. Die Pferde wurden zurückgelassen und Robert vermutete ganz zu Recht, dass der ein oder andere diese die Flussfahrt wahrscheinlich nicht ohne Herzanfall überstehen würde. Er und noch etwa vier Duzend seiner Leidensgenossen wurden ebenfalls auf dem ersten Floß angekettet. Jeder für sich und alle verankert an einem in der Mitte aufgestellten Holzgerüst. Wahrscheinlich um sich besser den Gegebenheiten der Flussfahrt anpassen zu können, falls die Fahrt mal etwas holpriger werden würde.

Als auch das zweite Floß beladen war, wurden die Feuerstellen gelöscht und die Flussfahrt ging ohne weitere Verzögerung los. Zunächst war sie fast erholsam. Der Fluss lag ruhig vor ihnen und jeder der Sklaven hatte seinen Platz an Bord gefunden. Und davon war reichlich vorhanden, denn die Holzflöße bestanden aus etwa fünfzehn Meter langen Baumstämmen, die parallel zueinander aufgereiht waren, und so eine Breite von etwa acht bis zehn Meter ergaben. Die Sklaven saßen in der Mitte, angekettet an das mittlere Holzgestell, während die Wagen und die Wächter weiter außen ihren Platz fanden. »Keine Möglichkeit hier etwas auszurichten, ohne dabei gesehen zu werden« dachte Robert. »Dafür stehen die Wachen viel zu nah aneinander. Aber es wird schon noch eine Gelegenheit kommen.«

Im hinteren Bereich des Floßes war die Ruderanlage untergebracht und wurde von drei osmanischen Wächtern bedient. Seitlich versetzt dazu, war auch David und sein Kombüsenwagen hingestellt worden. Am Rand des Floßes gab es eine Art Geländer, das den Wächtern die Möglichkeit zum Anlehnen und Festhalten geben sollte. Robert wartete geduldig ab und die Floßfahrt ging zunächst geruhsam voran. Aber als man die Mündung der Soâne in die Rhône erreichte, etwa fünfzig Meilen südlich ihres ersten Lagerplatzes, wurde der vereinte Strom nach und nach unliebsamer. Dann, noch mal hundert Meilen südlicher, es war bereits der zweite Tag ihrer Bootsfahrt, an der Flussenge in der Nähe der Cevennen, einem Bergrücken bei Valence, war jedem mit einem Mal klar, warum die Pferde zurückgelassen worden waren. Diese gewaltigen Wellen und die Massen an Schaum, dieses tobende Ungetüm aus eiskaltem Gletscherwasser, das hier Sekunde für Sekunde dem Berghang hinunter donnerte, hätte kein Pferd standgehalten. Auch die Sklaven hatten Schwierigkeiten dem beizukommen. Die Fahrgäste wurden reihenweise durch die Gegend geworfen und hätte man nicht - Gottlob - die Füße angekettet gehabt, dann wären Robert und seine Kumpanen vermutlich doch noch vom Floß ausgespuckt worden. Genauso erging es nämlich einem der Osmanen, als das Floß einen großen Brocken überfuhr und dadurch unvermittelt in die Luft geworfen wurde. Die Fahrt war so wild und schnell, dass man dem Ertrinkenden nur noch einen spöttischen Blick hinterherwerfen konnte. »Einer weniger« dachte Robert gerade, da wurde die Fahrt auch schon wieder etwas sanfter und er schätzte, dass sie bereits in der Nähe von Avignon sein mussten. »Schade. Es würde mich nicht stören, wenn noch ein paar verloren gingen« dacht er, denn der eine konnte nicht wieder eingesammelt werden.

»Pech gehabt« sagte der Hauptmann. »Er hätte eben besser aufpassen sollen.« Er, genauso wie seine Untergebenen lachten sich gerade ins Fäustchen über den missglückten Versuch des treibenden Osmanen, sich des Ertrinkens zu erwehren.

»Wieder einer weniger« rief einer.

»Genau. Da bleibt mehr für uns« rief ein anderer.

Robert fand das alles sehr merkwürdig. Er hatte zwar noch nie in einer Armee gekämpft, trotzdem wusste er von seinem Freund aus Alès, dass die Bereitschaft zur Hilfe bei den Osmanen schon sprichwörtlich war. Wieso halfen die hier dem Ertrinkenden also nicht?

David beobachtete die schwarzen Männer vom hinteren Teil des Floßes aus. Im Gegensatz zu den Sklaven mussten sie stehen. Deshalb versuchten die Kerle eigentlich nur, sich an Bord zu halten, und nahmen schon seit einiger Zeit keine Notiz mehr von ihm. Der Fluss wurde wieder etwas rauer und da jeder gerade genug mit sich selbst zu tun hatte, bemerkte auch niemand, dass David unter seinen Karren geklettert war. Dort saß er und blickte zu Robert, der ihn ebenfalls nachdenklich ansah. David’s Ketten waren ja an der Wagenachse festgemacht worden und mussten deshalb etwas länger sein, als bei den anderen Gefangenen. Wie hätte er sich sonst auf dem Karren bewegen sollen? Aber genau das gab ihm jetzt die Möglichkeit, in die Schwarzpulverbeutel ein Loch zu bohren.

»Anfänger« dachte David, denn merkwürdigerweise hatte sie bisher noch niemand bemerkt. »Aber das wird sich bald ändern« wusste er, denn jetzt holte er seine Zunderbüchse aus der Hosentasche.

»Was für ein intelligentes Kerlchen« dachte Robert bei sich, der David seit Beginn der Fahrt nicht aus den Augen gelassen hatte, doch gleich darauf erkannte er, dass David natürlich noch immer an den Karren festgekettet war. David schien es egal zu sein, denn nachdem er Robert einen eindeutigen Blick zugeworfen hatte, ging er ohne weitere Vorwarnung und sehr entschlossen daran, das Pulver zu entzünden. Gerade als einer der Osmanen David’s Anstrengungen erkannte, spuckte das Pulver Funken und kroch schnell Richtung Beutel, schwang sich in die Lüfte und erreichte die explosive Fracht …

… kawummm …

… machte es - es krachte und donnerte, es blitzte und Funken stoben auf. In einer ohrenbetäubenden Explosion hatte das Pulver den Karren und einen Teil der Holzbalken im hinteren Bereich des Floßes in heißen Staub und Splitter verwandelt. Die ganze Besatzung schrie nach Hilfe, ob Freund oder Feind, in einem weg und alle durcheinander. Niemand beachtete mehr, was die anderen taten, sondern jeder kümmerte sich nur noch um sein eigenes Leben, das offenbar erheblich in Gefahr zu sein schien.

Sofort nach dem Anzünden und kurz vor der bevorstehenden Explosion, als das Pulver bereits Funken geschlagen hatte, war David ins Wasser gesprungen, doch die Ketten waren zu kurz, um auch seine Beine eintauchen zu können. Und weil diese noch immer an der Achse festgemacht waren, hing er nun mit den Füßen am Karren und mit dem Kopf unter Wasser und er wurde eine Zeit lang, ohne atmen zu können, hinterhergezogen. Aber als das Schwarzpulver dann endlich explodierte, zerriss es den Karren in tausend Stücke und von David war keine Spur mehr zu sehen.

Robert hatte ebenfalls den heißen Atem des explosiven Pulvers auf seiner Haut gespürt. Allerdings wurde er gedämpft durch die Anwesenheit seines Vordermanns. Die Explosion hatte das Holzgerüst, an dem der Mann gerade noch angekettet war, durchtrennt und zum größten Teil zerborsten. Die Überreste seiner Verankerung trieben jetzt, zusammen mit seinen immer noch daran angeketteten Beinen, Fluss abwärts. In seinem blutigen Wahn wollte Robert’s Vordermann sein Gehteil wieder an Bord holen und rollte sich deshalb, an den umher rennenden Wachen vorbei, ins eiskalte Wasser, was ihn augenblicklich tötete. Nachdem sich der Qualm einigermaßen gelegt hatte, erkannte Robert, dass seine Verankerung ebenfalls keinen Halt mehr hatte und ohne Nachzudenken, nutzte er die unverhoffte Möglichkeit, rollte er sich zur Seite und sprang David hinterher, noch bevor die Wachen wieder ins Geschehen eingreifen konnten.

Die gewaltige Explosion hatte sieben Sklaven und zwei Wärter förmlich in Stücke zerrissen und dabei in alle Richtungen verteilt. Der Rest des ersten Floßes kämpfte noch immer mit dem Verstand und den blutroten Überresten der Verblichenen, als das zweite Holzungetüm bereits mit enormer hoher Geschwindigkeit um die letzte Flussbiegung kam. Man sah deutlich, dass der Hauptmann auf dem zweiten Floß, die Soldaten zu höherer Geschwindigkeit antrieb. Anstatt das Ruderblatt zum Lenken zu benutzen, wurde es jetzt im Wasser hin und her geschwenkt, wodurch das Floß von hinten eine zusätzliche Beschleunigung erhielt. Immer näher kam es an das vordere Floß heran, trieb es förmlich vor sich her, während die darauf umherstarrenden Osmanen nach Überlebenden oder der Ursache des hinterhältigen Anschlages suchten.

Um nicht aufzufallen, versuchte Robert im Wasser treibend hektische Bewegungen zu vermeiden. Gleichzeitig durfte er aber auch nicht zu nahe an die Flöße heran getrieben werden, andernfalls würde er entweder zwischen den beiden hölzernen Ungetümen zerquetscht oder vielleicht von einem der osmanischen Soldaten als lebendiger Flüchtling wiedererkannt und dann erneut eingesammelt werden. Er musste sich also totstellen, aber trotzdem von den Flößen wegkommen. Es war fast aussichtslos, doch eine andere Fluchtmöglichkeit gab es nicht. Genauso wie die Flöße und auch das bereits tote Treibgut wurde er erbarmungslos durchgeschüttelt und in der Flussrinne voran geschoben, als plötzlich das zweite Floß von hinten angeschossen kam und ihn unvermittelt unter die Wasseroberfläche drückte. Die Strömung und sein eigener Auftrieb drückten ihn immer wieder gegen die Unterkante des Floßes, ohne dass er dies zum Luftholen hätte nutzen können. Sekunden und Minuten vergingen - ihm erschien es wie eine Ewigkeit - in der er nur weißen aufsteigenden Schaum und wirbelnde Luftblasen sah, die von den herumliegenden Steinbrocken erzeugt wurden. Ständig wurde er mit Kopf, Körper und Beinen gegen die im Wasser liegenden Felsen gedrückt. Doch noch immer konnte er keine Luft holen. Noch immer trieb er unter dem Floß und prallte gegen dessen Unterkante. Fast schwanden ihm schon die Sinne, als sich das Floß endlich vor ihn schob und er keuchend nach Luft ringen konnte. Als er wieder halbwegs bei Sinnen war, versuchte er etwas Abstand von dem gewaltigen Gefährt zu gewinnen, als ihm plötzlich ein schrecklicher Gedanke kam. »Wo ist David?« hämmerte es in seinem Kopf. »Verdammt, wo ist er nur?« Aber David war nicht zu sehen.

So ihn der Fluss ließ, versuchte Robert nach ihm zu suchen, ohne dabei die Aufmerksamkeit der umherstarrenden Wächter auf sich zu ziehen. Noch immer war die Rhône nicht vollständig gebändigt und alles, was sich darin befand, wurde unwillkürlich mitgerissen. Neben dem Wasser, dass er literweise schlucken musste, machte ihm die Kälte noch viel mehr zu schaffen. Das kühle Nass kam auf direktem Wege von den Gletschern der Vogesen, und war so kalt, wie ein Schneesturm im Winter, nur flüssiger. Es fehlte nicht viel und alles in ihm würde unwillkürlich gefrieren. Wahrscheinlich war das bei David bereits geschehen, wenn er nicht sogar schon vorher durch die Explosion getötet oder in Stücke gerissen worden war. Wieder machte sich Ungewissheit breit und Robert wurde zusehends hektischer bei dem Gedanken, seinen Schützling verloren zu haben. Er versuchte den Abstand zwischen sich und den Osmanen etwas zu vergrößern. Das gelang auch ganz gut, denn die Sarazenen auf dem zweiten Floß versuchten noch immer, das erste Floß einzuholen. Ruderlos und damit schwer zu steuern trieb es vor ihnen her.

Bald war Robert etwas außer Sichtweite und er konnte ein paar unauffällige Schwimmbewegungen machen, um sich dem Ufer zur Rechten zu nähern. Von David war noch immer weit und breit nichts zu sehen. Nach ihm zu rufen hätte nichts gebracht, dazu waren die Stromschnellen zu tosend. Außerdem hätte er damit nur die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich gezogen. Ausschau halten war alles, was er tun konnte. Doch immer wieder drückten ihn die Wellen nach oben und wieder nach unten. Ab und zu, wenn er für einen kurzem Moment auf einem Wellenkamm trieb, konnte er bruchstückhaft Treibgut erkennen. Aber einen Augenblick später war er schon wieder im Tal und sah nichts als Wasser, um ihn herum. Und gerade, als er sich etwas nach hinten drehen wollte, raubte ihm ein Brocken vom abgerissenen Floßgerüst jegliches Gefühl. Taubheit machte sich in seinem Kopf breit. Mit großer Wucht war ihm ein großer Holzklotz in sein Gesicht gerammt worden und eine kleine Gestalt, die sich grinsend daran festhielt, schien es auch noch anzuschieben.

Robert schaute David an. Er rührte keinen Finger. Ohne Willen wurde er vom Fluss durch das Tal geschoben. Robert blieb zunächst nichts anderes übrig, als sich ebenfalls an das Holz zu klammern und zu versuchen, mit David im Gepäck, ans Ufer zu gelangen. Seine Nase blutete und seine Muskeln waren kalt und müde. Er trieb mehr, als dass er schwamm, und trotzdem kämpfte er sich Stück für Stück näher heran. Doch auch der Fluss kämpfte gegen ihn und schien kein Erbarmen mit ihm haben zu wollen. Obwohl es nur noch einige Meter bis zum Ufer waren, kam es Robert so vor, als wären es mehrere hundert und es schien Stunden zu dauern. Erst als die beiden eine weitere Flussbiegung erreichten, kam unverhofft Hilfe. Mit aller Kraft, die er noch besaß, versuchte er sich und David in die Nähe eines umgestürzten Baumes zu bringen, der etwa hundert Meter vor ihnen halb im Wasser lag und dessen Krone ihnen entgegen zeigte. Kurz entschlossen nutze Robert die angebotene Möglichkeit und setzte alle noch willigen Körperteile ein, um den rettenden Baumstamm zu erreichen. Er zog David, der noch immer still auf dem Holzbrett lag, an seinem eigenen Körper vorbei und versuchte - ihn vor sich herschiebend - in die Nähe des Baumes zu kommen. Immer wieder verpasste er dem Holz einen Schubser und schwamm dann selbst keuchend hinterher. Der Baum war jetzt nur noch zwanzig Meter entfernt. »Bei der Geschwindigkeit vielleicht noch ein paar Sekunden« schoss es ihm durch den Kopf und ohne weitere Überlegung stieß er David auf dem Baumstamm mit aller Kraft, die er aufbieten konnte, vorwärts. »Geschafft!!! «

David und seine schwimmende Unterlage trieben gegen den Baumstamm und er blieb daran hängen, doch Robert verfehlte den Stamm um Haaresbreite. Stattdessen erreichte er nur die Krone des Baumes, an der er sich verzweifelt versuchte, festzuhalten. Mit Händen und Füßen Halt suchend, kämpfte er gegen die Strömung, aber die hatte kein Erbarmen. Sein Körper kämpfte gegen sie an, doch dadurch verhedderten sich die Ketten im Geäst. Unbarmherzig drückte die Strömung jetzt seinen Kopf unter Wasser und er hatte keine Luft mehr zum Atmen. …. Seine Sinne verdunkelten sich und seine Kraft lies nach. Willenlos trieb er mit dem Kopf voraus in der Strömung, festgehalten durch die Ketten an seinen Füßen, angebunden an die Krone des Baumes. Überall waren Blasen- und Schaumwände, aber keine Luft zum Atmen, und er begann zu fantasieren …

… er sah ein Licht … eine Art Stern. Und sein Licht leuchtete hell und warm und sein Schein überstrahlte alles in der Umgebung. Ein paar Leute standen um das Licht versammelt und diese schienen ebenso zu leuchten. Aber einer leuchtet heller, als die anderen. Robert wusste - das ist er … das ist er … das ist der König. Ein Gefühl von Zufriedenheit überkam ihn, warm und gut. Er fühlte, dass es geschafft war, und die Aufgabe gänzlich erfüllt war und Robert entspannte sich. Aber dann durchfuhr es seinen Körper wie ein Blitz. »Robert« hämmerte es in seinem Kopf. »Robert … wach auf! Du musst aufwachen. Noch ist nichts geschafft. Noch ist er nicht bei mir.« …

… Robert kam wieder zu Verstand und seine Kräfte sammelten sich und strahlten auf wunderbare Weise in seinen Körper hinein. Er hing offenbar noch immer am Geäst des Baumes und noch immer gaben sie ihn und seine Beine nicht frei. Aber jetzt kam sein Verstand gänzlich zurück. Unbändige Kräfte wurden in ihm frei und er zog sich selbst, gegen die Strömung, an den Ketten entlang, bis zu seinen Füßen, hoch. An den Ästen des Baumes festhaltend, schob er seinen eigenen Körper vorwärts, bis er sich endgültig aus der Umklammerung des Baumes befreit hatte und sein Kopf mit Vehemenz aus dem Wasser schoss und er die gesamte Atemluft im Umkreis von hundert Meilen in sich hinein saugte.

Der Physicus

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