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Vorlesungen über die Philosophie der Religion
ОглавлениеDie absolute, ewige Idee ist
I. an und für sich Gott in seiner Ewigkeit, vor Erschaffung der Welt, außerhalb der Welt;
II. Erschaffung der Welt. Dieses Erschaffene, dieses Anderssein spaltet sich an ihm selbst in diese zwei Seiten: die physische Natur und den endlichen Geist. Dieses so Geschaffene ist so ein Anderes, zunächst gesetzt außer Gott. Gott ist aber wesentlich, dies Fremde, dies Besondere, von ihm getrennt Gesetzte sich zu versöhnen (und), so wie die Idee sich dirimiert [zweigeteilt] hat, abgefallen ist von sich selbst, diesen Abfall zu seiner Wahrheit zurückzubringen.
III. Das ist der Weg, der Prozess der Versöhnung, wodurch der Geist (das), was er von sich unterschieden (hat) in seiner Diremtion [Zweiteilung], seinem Urteil, mit sich geeinigt hat und so der heilige Geist ist, der Geist in seiner Gemeinde.
Das sind also nicht Unterschiede nach äußerlicher Weise, die wir machen, sondern das Tun, die entwickelte Lebendigkeit des absoluten Geistes selbst; das ist selbst (s)ein ewiges Leben, das eine Entwicklung und Zurückführung dieser Entwicklung in sich selbst ist.
Die nähere Explikation dieser Idee ist nun, dass der allgemeine Geist das Ganze, was er ist, sich selbst in seine drei Bestimmungen setzt, sich entwickelt, realisiert, und dass erst am Ende vollendet ist, was zugleich seine Voraussetzung ist.
[…]
So betrachtet im Element des Gedankens ist Gott sozusagen vor oder außer Erschaffung der Welt. Insofern er so in sich ist, ist dies die ewige Idee, die noch nicht in ihrer Realität gesetzt ist, selbst noch nur die abstrakte Idee. Gott in seiner ewigen Idee ist so noch im abstrakten Element des Denkens, nicht des Begreifens.
G. W. F. Hegel: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. G. W. F. Hegels Werke. Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden des Verewigten, 2. Aufl. Berlin 1840, 9. Band, 21, 13. – Vorlesungen über die Philosophie der Religion. Hier nach: G. W. F. Hegels Werke. Vollständige Ausgabe durch einen Verein von Freunden des Verewigten, 2. Aufl. Berlin 1840, 12. Band, 218f., 223.