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Kindheit

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Kardinal Richelieu, der große Staatsmann ist tot. Der König liegt im Sterben. In Frankreich rumort es. Der Adel strebt zur alleinigen Macht, das Parlement will mehr Einfluss, das Volk stöhnt unter den Steuern, Katholiken und Hugenotten liefern sich blutige Schlach-ten. Das Chaos ist vorprogrammiert oder? Kann es einen neuen Richelieu oder gar einen neuen, besseren König geben……?

Ludwig XIV. wurde am 5. September 1638 in der französischen Residenzstadt Saint-Germain-en-Laye geboren.

Das Schloss Saint-Germain-en-Laye ist eine Schlossanlage in der französischen Stadt Saint-Germain-en-Laye im Département Yvelines etwa 19 Kilometer westlich von Paris. Seit seiner Errichtung als Burg im 13. Jahrhundert diente es bis in das 17. Jahrhundert als Residenz der französischen Könige, ehe Ludwig XIV. 1682 mit sei-nem Hof nach Versailles umzog.

Eigentlich hatte keiner mehr damit gerechnet, dass aus der Ehe zwischen Ludwig XIII. und Anna von Österreich noch Kinder entstehen.

Das Paar, das unterschiedlicher nicht sein konnte, lebte in verschiedenen Welten. Ludwig bevorzugte die Jagd und wohl auch die Jäger. Anna war dem Theater Tanz und der leichten Muse zugetan.


Ludwig XIV. als Zehnjähriger

Nach dreiundzwanzig Jahren unfruchtbarer Ehe in wachsender Verbitterung kam es am 5. Dezember 1637 zu einer schicksalhaften Begegnung der Eheleute. Der König der eigentlich auf dem Weg in sein Jagdschloss war musste wegen eines Unwetters seine Reise unterbrechen und im Louvre übernachten. Dort hatte sich die Königin für den Winter eingerichtet. Zur damaligen Zeit wurden die Schlösser nur dann möbliert wenn der König anreiste sonst standen sie meist leer. Der König sah sich also gezwungen das einzige vorhandene Bett aufzusuchen, das der Königin. Neun Monate später brachte Anna von Österreich im Alter von achtunddreißig Jahren ihr erstes Kind den Dauphin Ludwig XIV. zur Welt der jedoch bei der Geburt so schwach war, dass sofort eine Nottaufe vollzogen werden musste.

So glücklich der König sich über sie Geburt des Stammhalters zeigte so wenig nahm er Anteil an seinem Leben. Der Grund für sein mangelndes Interesse an seinem Sohn war Ludwigs neuer Favorit Henri Cinq-Mars. In dieser Zeit gebar Anna trotz der homosexuellen Phase ihres Mannes am 5. September 1640 ihren zweiten Sohn Philipp.

Das Verhältnis des Königspaars verbesserte sich dadurch zwar nicht, aber aus der kinderlosen, leicht angreifbaren Spanierin mit ungewisser Zukunft war die Mutter des zukünftigen französischen Königs geworden, und das festigte ihre Stellung ungemein. Anders als bei den Beziehungen Katharinas zu ihren Kindern oder gar Marias zu ihrem Sohn entwickelte sich zwischen Anna und dem kleinen Ludwig ein inniges Mutter-Kind-Verhältnis. Im Gegensatz zu Katharina und Maria von Medici war die spanische Königstochter allerdings auch selbst in einer harmonischen Familie aufgewachsen. Ausdrücklich riet Anna den Erziehern, das Kind nur im äußersten Notfall auszupeitschen und dann darauf zu achten, dass es keine anderen Zeugen gab, um es nicht unnötig zu beschämen. Tatsächlich war Hausarrest die schlimmste in der Erziehung des Dauphins jemals angewandte Strafe, und Anna zog es ohnehin vor, ihn durch gutes Zureden und vernünftige Erklärungen zu überzeugen.


Kinderporträt Philippes (rechts) und seines Bruders Ludwig

Von Geburt an war Ludwig ein mürrisches Kind gewesen, das stundenlang schrie und den ständig wechselnden Ammen mit seinen Kiefern die Brüste zerfetzte, da es ja unstatthaft war, dass eine Königin selbst stillte. Die Geburt des jüngeren Bruders hatte seine Unzufriedenheit noch verstärkt: Philippe, der schon als Säugling die Herzen eroberte, der so früh lachte und den alle liebten, obwohl er doch niemals König sein würde wie Ludwig, der sich seiner künftigen Erhabenheit bereits bewusst war, als er noch in Mädchentracht bei den Frauen erzogen wurde.

Unter der Sonne geboren - 1. Teil Der kleine König

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