Читать книгу Der Schatz der Sachsen und der Remmo-Clan - Walter Brendel - Страница 8
Handelsplatz Venedig
ОглавлениеItalien, das Land der schönen Künste. Im 18. Jahrhundert ist Venedig der wichtigste Marktplatz für den Kunsthandel, geboren allerdings aus purer Not. Viele Adelsfamilien verkaufen ihre Gemälde um sich über Wasser zu halten, denn abgesehen von der Kunst ist Venedig vom Weltmarkt längst abgehängt.
Der Handel mit Amerika verlangt neue Seerouten und die Häfen der La Serenissima („Die Durchlauchtigste“) können nicht mehr mithalten. Im 18. Jahrhundert haben wir mit Venedig eine Stadt, die zwar noch sehr ansehnlich und einflussreich ist, deren Adelsfamilien aber nicht selten verarmt sind.
Bis ins 16. Jahrhundert war es eine der bedeutendsten Handelsstädte, über die der überwiegende Teil des Handels zwischen Westeuropa und dem östlichen Mittelmeer abgewickelt wurde. Venedig unterhielt die meisten Handels- und Kriegsschiffe. Der Adel, der auch den Dogen wählte, monopolisierte die höheren Ämter und profitierte vom Handel mit Luxuswaren, Gewürzen, Salz und Weizen, während der Rest der Bevölkerung weitgehend vom Fernhandel ausgeschlossen blieb. Venedig entwickelte sich zum größten Finanzzentrum und dominierte ein Kolonialreich, das von Oberitalien bis Kreta und zeitweise bis nach Zypern reichte.
Vor allem im kulturellen Bereich gingen von der Stadt starke Impulse durch herausragende Künstler aus, vor allem Maler, Musiker und Schriftsteller wie Tizian, Tintoretto, Veronese, Giovanni Gabrieli, Claudio Monteverdi, Antonio Vivaldi, Giacomo Casanova oder der Komödiendichter Carlo Goldoni. Schließlich zählen Marco Polo für Asien und Giovanni Caboto für Nordamerika zu den bekanntesten Entdeckern.
Und man sitzt in Venedig auf großen Schätzen. Sie haben Palazzi, die gefüllt sind mit Bildern von Tizian und anderen großen venezianischen Malern und diese Gemälde werden allmählich veräußert.
Die Aussicht auf einen Kunstdeal lockt Händler aus ganz Europa in die Lagunenstadt, darunter auch Francesco Algarotti, einen er wichtigsten und erfolgreichsten Kunstagenten von König August III. Durch seine venezianischen Herkunft ist in bestens vernetzt du geht in den Palästen der Adelsfamilien ein und aus.
Er trug immer einen prall gefüllten Beutel mit sehr viel Geld bei sich. Die genaue Summe wurde in den Kreditbriefen des Königs festgelegt. Er legte also die Wechselbriefe vor und bekam dafür Bargeld, aber nicht überall, sondern nur in ausgesuchten Banken.
Der sächsische Hof hatte dazu mit den größten Handelszentren Verträge geschlossen. Mit Venedig natürlich, aber auch mit Rom und Neapel.