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Ein Gaunerpärchen im Frankreich der Zwischenkriegszeit: Bichette, die erotische Königin der käuflichen Damen von Paris, und ihr Freund Henri, genannt Fec, Zuhälter und Kleinganove, der ohne Skrupel und Moral seine übertölpelten Opfer ausnimmt. Bichette und Fec – sie sind wohl nicht ineinander verliebt, sondern stellen ihre Liebe nur gegenüber anderen zur Schau, um sie leichter übers Ohr hauen zu können. Oder? Das Spiel wird Ernst, eine heftige Amour-Fou bricht sich Bahn. Auftakt zu einem riskanten Spiel, das in den Luxushotels und Casinos von Paris und Nizza eskaliert.

Treffsicher schreibt Alfred Döblin in einer Rezension: »Die Tigerin ist ein ausgezeichnetes Kunstwerk … Es ist der Kampf zweier menschlicher Naturwesen, die jenseits der bürgerlichen Moral stehen … wie sie sich finden … wie sie dann auf ihre Art parasitär über die Umgebung herfallen, währenddessen der tigerhafte furchtbare Liebeskampf weitergeht …«

Schon 1931 sollte das frivole Werk, dem engstirnigen Kleinbürgertum ein Dorn im Auge, gerichtlich verboten werden. Das Gericht lehnte das Ansinnen ab; doch nur zwei Jahre später, nach der Machtergreifung der Nazis, landeten Serners Werke, wie so viele andere, im Feuer.

© Redaktion eClassica, 2020

Die Tigerin – Eine absonderliche Liebesgeschichte

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