Читать книгу Dudu - der kluge Kobold - Waltraud Puff - Страница 7
ОглавлениеDudu zieht bei Tim ein
Tim kommt natürlich zu spät zum Unterricht. Er nennt als Grund für sein Zuspätkommen, dass er verschlafen habe. Von Dudu kann er doch nicht erzählen, obwohl er das sooo gern machen möchte.
Heute kann sich Tim nicht konzentrieren. Er denkt ständig an Dudu und beeilt sich nach Schulschluss nach Hause zu kommen. Er freut sich so sehr auf Dudu. So einen besonderen Freund hat niemand, nur er allein auf dieser Welt!
Dudu steht schon am Gartenzaun. Er hat sich genau gemerkt, wo Tim den Garten verlassen hat. Bald schon kann er Tim riechen. Er müsste also schon in der Nähe sein. Und wirklich, schon biegt Tim um die Ecke. Er läuft ganz schnell zum Tor, denn dort kann er Dudu warten sehen.
„Komm mit, Dudu, ich muss jetzt zum Mittagessen. Mama kocht ganz leckere Sachen. Heute gibt´s Milchreis mit Schoko und Zimt. Das ist meine Lieblingsspeise“, erklärt Tim seinem neuen Freund.
Als Dudu das Wort „essen“ hört, merkt er seinen leeren Magen. Er hat zwar schon etwas bei den Schweinis gegessen, aber satt machte das nicht.
„Gut, Milchreis klingt nicht schlecht“, denkt Dudu. Tim setzt sich sofort an den Tisch, weil er so hungrig ist. Dudu steht am Tellerrand und schleckt mit beiden Händen den Milchreis. Anders kann er nicht essen, denn so kleine Löffel gibt es nicht.
Im Koboldland isst man nur mit den Händen, man trinkt auch daraus. Natürlich tropft Dudu immer mal was daneben und bald sehen der Tellerrand und der Tisch recht unsauber aus.
„Was machst du heute für eine Esserei, Tim?“, sagt Frau Steinfleck wütend. Sie hat folgende Angewohnheit: Immer wenn Tim etwas falsch macht, bewegt sie ihren ausgestreckten Zeigefinger hin und her und sagt dabei: „Du-du, Tim, wenn du noch einmal dies oder das tust, dann…“
Heute kriegt Tim entsprechend zu hören: „Du-du, Tim, noch einmal so eine Fresserei und es gibt keinen Milchreis mehr.“
Dudu erschrickt fürchterlich als Tims Mutter seinen Namen nennt, weil er nun denkt, dass sie ihn auch sehen kann. Aber Tim erklärt ihm alles ganz leise. Dudu schmeckt der Milchreis und er will natürlich, dass es ihn öfter gibt. So denkt er nicht daran, mit dem Essen aufzuhören und hüpft einfach in die Mitte des Tellers. Da dürfte es ja nicht auffallen, wenn ihm etwas herunterfällt.
Dudu singt vor Freude über das leckere Essen: „Ist das gut, schmeckt das lecker, lecker, hui, hui.“
Tim findet das nicht so toll, wenn Dudu mit seinen schmutzigen Füßen in seinem Milchreis steht: „Igitt!! Dudu, so geht das nicht.
Verschwind jetzt aus meinem Essen mit deinen schmutzigen Händen und Füßen. Das ist ekelhaft.“ Tim beschließt, dass Dudu seinen eigenen Essplatz im Garten haben soll.
Die zerbrochene Blumenschale, die am Gartenhaus lehnt, dürfte genau das Richtige für Dudus Essen sein. „Dudu, ich bring dir lieber das Essen in den Garten. Da fällt deine Schweinerei nicht auf. Wenn du magst, kannst du aber bei mir im Zimmer schlafen“, meint Tim.
Am Nachmittag zieht Dudu bei Tim ein. Er hat ja keinerlei Gepäck dabei, so dass alles recht schnell geht. Tim hat eine Schuhschachtel zu einem Bett umgebaut. Er hat sich sogar bemüht, alles in Grün zu halten, so dass Dudu ganz begeistert ist von seinem Bett.
Im Koboldland gibt es keine Betten. Man schläft halt da ein, wo man gerade müde wird. Dudu bleibt gleich in seinem grünen Bett, schläft auch sofort ein, denn er hat einen anstrengenden Tag hinter sich.