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Einführung
Die wichtigsten grammatischen Fachbegriffe im Überblick

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In Tabelle E.2 sind zum Einstieg nur die wichtigsten grammatischen Fachbegriffe zusammengestellt. Wo Fachwörter im Text genannt sind, wird beim ersten Vorkommen immer auch der deutsche Begriff in Klammern ergänzt. So fahren Sie zweigleisig und haben es leichter, die grammatische Terminologie im Kopf zu behalten.


Tabelle E.2: Grammatische Fachbegriffe und was sie bedeuten


Deutsch heute – oder: Warum Herr Thierse keine Wecken mag

Man – »frau auch« – sollte es nicht meinen: Die deutsche Sprache hat viele Namen. Mal heißt sie Hochdeutsch, dann Standarddeutsch, wenn nicht gerade Gegenwartsdeutsch oder Schriftdeutsch. Nicht genug, dass sie sich in drei Nationalsprachen mit ihren je eigenen Besonderheiten aufteilt, nämlich in (»deutschländisches«) Deutsch, österreichisches Deutsch (für unsere alpenländischen Vettern schlicht: Österreichisch) und Schweizerdeutsch. Auch in sich gliedern sich diese Erscheinungsformen des Deutschen in vielfältiger Hinsicht. Da gibt es regionale Unterschiede, soziale Unterschiede, Unterschiede des Stils und andere mehr. Wer glaubt, diese ließen sich klar voneinander abgrenzen, irrt. Alles beeinflusst im sprachlichen Kontinuum, man könnte auch sagen: Brei, alles. Es wird in alle Himmelsrichtungen und von unten nach oben und von oben nach unten und hin und her und her und hin gerempelt und gedrängelt wie auf den Straßen von Shanghai, worüber sich dort übrigens nur »die Fremden« aufregen.

Wörter wie geil, die vor drei Jahrzehnten noch tabu waren, sind heute täglich im Fernsehen zu hören. Wo gestern noch klar war, dass derjenige dämlich ist, der wegen mit dem Dativ verbindet, wird heute heftig über die Zulässigkeit ebendieses Dativs gestritten. Alteingesessene Wiener regen sich darüber auf, dass die Jugend der Kaiserstadt das heimische Servus durch den Import Tschüs aus Piefkeland ersetzt hat, sagen aber wie die Schweizer lieber Goalkeeper statt Torwart, was eingefleischte Fremdwortgegner nördlich der Donau auf die Palme treiben sollte. Kein Wunder, wenn es vielen nicht ganz leichtfällt, dieses brodelnde Gemenge zu verdauen und sich sogar der sonst so besonnene Herr Thierse aus Berlin darüber ereifert, dass auf dem Prenzlauer Berg der Wecken die Schrippe verdrängt wie bundesweit das Grauhörnchen unser heimisches Eichhörnchen. Aber immerhin der Wecken, nicht das Weckle! Von der Sache her ist das natürlich ziemlich »Brötchen«. Hauptsache ist doch, das Teil schmeckt.

Das Wecken-Schrippen-Beispiel zeigt, wie wichtig uns unsere Sprache unter dem Strich dann doch ist. Irgendwie fühlen wir uns in ihr zu Hause und wie von einem Nachbarn gestört, der samstags nach 19.00 Uhr noch seinen Rasen mäht, wenn sich in ihr etwas ver ändert. Doch nur in ihrer sich ständig wandelnden Vielfalt ist die deutsche Sprache eins. Diese Vielfalt ermöglicht es erst, dass jeder von uns in ihr seine Nische findet, in der er – sie auch – sich mit dieser Sprache und über diese Sprache identifiziert. Noch ein Grund, sich mit ihren Grundlagen und Gesetzmäßigkeiten zu befassen.

Fragt sich abschließend, was das nun heute ist: Standarddeutsch? Der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg plädierte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung am 17.05.2010 dafür, »das geschriebene Deutsch in der überregionalen Presse … als den geschriebenen Standard« anzusehen. Dieses, nennen wir es: »Journalistendeutsch« lässt sich anhand großer elektronischer Datenmengen gut erforschen und ist letztendlich schon heute Grundlage der meisten Gebrauchsgrammatiken. Demnach verstehen wir unter (geschriebenem) Standarddeutsch das, was uns die Zeitungen schon morgens zum Frühstück präsentieren, abzüglich diverser Schreib- und Trennfehler, die ein ordentliches Korrektorat, so nicht wegrationalisiert, jederzeit gefunden hätte. Und mehr soll zum Thema Standarddeutsch gar nicht gesagt werden.

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