Читать книгу Wir hatten ja nüscht - aber was wir daraus gemacht haben! - Werner Neumann - Страница 7

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Babysan – Die Trockenvollmilch (500 g für 4,00 M) vom Alleinhersteller VEB Dauermilchwerk Stendal ab 1951. Das abgebildete Kind auf der Verpackung, ab dem Ende der 60er Jahre, kam aus Döbeln (Susan Höhne) und war zu dem Zeitpunkt fünf Jahre alt. Vorher war das Werk ab 1896 eine Zuckerfabrik und nach der Wende waren es die Milchwerke Mittelelbe GmbH. „Der Quell des Lebens!“ „Kühl und trocken aufbewahren!

Babykostwärmer BT 03 – Zum Aufwärmen von Babyflaschen und Nahrung vom VEB Kabelwerk Köpenick Berlin zu 42,00 M.

Babyjahr – Alle werktätigen Mütter erhielten ein Jahr lang eine bezahlte Freistellung.

Backstolz – Das zuverlässige Backpulver vom VEB Nährmittelwerk Erfurt zum Preis von 0,06 M pro Tüte. Ab 1953 wurde es unter der Marke Rotplombe vertrieben und nach der Wende (1991) von der Firma Dr. Oetker aufgekauft und stillgelegt. Die Werbefigur „Plombinchen“ war eine Verkäuferin, welche für das Nährmittelwerk Erfurt warb. „Das zuverlässige Backpulver!

Backfreude – Das Backpulver vom VEB „Ring“ Nährmittelwerk Mittweida zu einem Preis von 0,06 M und Vanillinzucker für 0,05 M.

Bacchus – Das Saftservice vom VEB Steingutfabrik Rheinsberg. Im Jahr 1948 wurde es ein VEB-Betrieb und davor war es die Keramikfabrik Carstens (seit 1892). Nach der Wende wurde es wieder Carsten-Keramik-Rheinsberg GmbH mit dem Logo „R“.

Badeerlaubnis – Die Eltern mussten eine Badeerlaubnis für das Ferienlager ausstellen, da sonst das Baden nicht gestattet war.

Ba-du-san – Ein Duftschaumbad in einer Badeente mit dem Geruch von Konifere und Rosskastanie. Diese Marke gab es seit 1960 und kam vom VEB Blendax Werk Gera, 992 g für 23,50 M und 80 g für 2,90 M. „Baden mit Ba-du-san!

Bakelit – Das war ein Werkstoff für Dosen, zum Beispiel Schuhcreme, Linda-Neutral, Bohnerwachs und Reinigungsmittel.

Banken

– Bank für Handwerk und Gewerbe war eine örtliche Genossenschaftliche Bank. Durch den Befehl Nr. 14 der SMAD vom 15.01.1946 konnten die Genossenschaftsbanken für Handwerk und Gewerbe wieder zugelassen werden. Sie wurden den örtlichen Kreistagen oder den Stadtverordnetenversammlungen unterstellt. Im Jahr 1970 gab es ein neues Musterstatut und ab 1974 wurden sie in Genossenschaftskassen umbenannt.

– Die BLN der DDR war ein zentrales Organ des Ministerrates. Sie wurden mit dem Befehl Nr. 146 der SMAD am 20.11.1945 gebildet. Zuerst hieß sie Deutsche Bauernbank, ab 1968 dann Bank für Landwirtschaft und bis 1985 wurden die örtlichen Sparkassen und die Genossenschaftskasse zusammengeführt.

Baumkuchen – Seit 1807 gab es eine Baumkuchen Tradition in Salzwedel. Johann Andreas Schernikow hatte sich die Originalrezeptur besorgt und sie in sein handgeschriebenes Conditorei Buch festgehalten. Im Jahr 1808 erfolgte die Gründung seiner Baumkuchen Fabrikation. Er war Königlicher Hoflieferant von König Wilhelm IV. von Preußen (ab 1865) und Königlicher Hoflieferant von König Wilhelm I. (ab 1875). Im Jahr 1958 kam die Enteignung und ab dann gab es zwei Baumkuchen Produktionen in Salzwedel, eine von der HO und eine vom Konsum. Im Jahr 1990 übernahm Oskar Hennig das enteignete Unternehmen wieder.

Bausoldaten – Sie wurden auch als Spatensoldaten bezeichnet (auf den Schulterstücken war ein Spaten abgebildet). Laut der Anordnung vom 07.09.1964 des Nationalen Verteidigungsrates der DDR durfte man den Dienst ohne Waffe als Bausoldat durchführen. Es waren ab Herbst 1964 bei den Pioniertruppen Arbeitseinheiten und Arbeitsbataillone gebildet worden. Auch sie mussten 18 Monate dienen. Ein großer Teil wurde in Prora zur Errichtung einer Großkaserne eingesetzt. Am 01.01.1990 wurden die Baueinheiten aufgelöst und zirka 1500 Bausoldaten entlassen.

Balli –Das waren bunte Wattebällchen vom VEB Vliestextilien Lößnitztal für die tägliche Kosmetik, besonders für Kinder und für Frauen gedacht, 30 Stück Wattebällchen kosteten 0,88 M. „Balli ist praktisch, ein Griffdie richtige Wattemenge, die auch nicht fusselt.“ „Hygienisch, saugfähig, praktisch!

Bauern – Der allgemeine Begriff für die Angehörigen der Klasse der genossenschaftlichen Einzelbauern, der Traktoristen und anderen Helfer in der Genossenschaft und in den staatlichen Gütern.

Bauernkongreß – Das war eine zentrale Versammlung gewählter Vertreter der Bauernklasse der DDR. Unter anderen gab es folgende Bauerntage:

– I. Deutscher Bauerntag 1947 in Berlin

– III. Bauernkongress 1951, – VI. Bauernkongress 1960

– VII. Bauernkongress vom 1962 in Magdeburg

– VIII. Bauerkongress 1964 in Schwerin

– XI. Bauernkongress 1972 in Leipzig

– XIII. Bauernkongress 1987 in Schwerin

Bauer auf eigener Scholle – Das war die Losung vor der Bodenreform. In den Jahren von 1945 bis 1946 wurden Kriegsverbrecher und NSDAP-Mitglieder enteignet. Der enteignete Grundbesitz kam in lokale Bodenfonds und wurde danach an landlose Bauern und Neubeuern vergeben. Die Umsetzung der Vergabe dauerte bis 1948, hierbei wurden ungefähr 30% der Nutzungsfläche neu vergeben. Nach 1990 wurden die Klagen auf Rückgabe der Böden abgewiesen.

Bäuerliche Handelsgenossenschaft – Die BHG gehörte der VdgB an. Sie entstand 1950, deren Mitglieder waren Genossenschaftsbauern, Mitarbeiter der Staatlichen Güter, der GPG und Einzelbauern und nach 1990 wurden die BHG zu Erbgenossenschaften.

Bautzner Senf – Er kam ab 1953 von der VEB Essig- und Senffabrik Bautzen, das war schon ab 1866 eine Senffabrik in Bautzen. Ab 1992 kam die Fabrik zum Konzern Bauer und wurde ab 2008 die Bautzner Senf & Feinkost GmbH Bautzen.

Batteriegerät BZG 1 – Für Blitzgeräte ein Batteriezusatzgerät für 220 V Wechselspannung vom VEB Elgawa Plauen. Von hier kamen auch unter anderen: Batteriegerät BZG 1 und das Elektronenblitzgerät N128 für 18,80 M.

Batterien – Die Batterien kamen unter anderen vom VEB Batterie- und Elementefabrik 5808 Tabarz und vom VEB Berliner Akkumulatoren. An Batterieformen gab es:

– Flachbatterie 3R12 zu 4,5 Volt für 0,85 M und Thuringia Stabelemente für 0,47 M.

– Die R-Reihe: R-20 für 1,00 M, R-14 für 1,00 M, R-10 für 1,00 M mit jeweils 1,5 V.

Baßreflexboxen B 2410 – Vom VEB Robotron Büromaschinenwerke Sömmerda, Preis je Box 115,00 M.

BDS – Er wurde 1958 in Berlin gegründet und ist ab 1992 dem Deutschen Sportbund (DSB) beigetreten. Deren Zeitung war „Segelsport“ mit einer Auflage von 10.000 Stück für 1,20 M pro Monat. Seine Präsidenten waren:

– ab 1950 Rudi Reichert (siehe Anlage)

– ab 1958 Günter Kley

– ab 1961 Herbert Fechner (siehe Anlage)

– ab 1990 bis zur Auflösung Dr. phil. Walter Kaczmarek geboren am 25.01.1938 in Drozdowo und verstorben am 13.02.2019 in Berlin.

Bebo sher – Ein elektrischer Rasierapparat (nach dem Designe von Bernd Haack 1962) vom VEB Bergmann Borsig Berlin für 126,30 M. Im Jahr 1891 gründete Sigmund Bergmann diese Fabrik. Sie wurde später mit der Fabrik Borsig zusammengeschlossen und nach 1945 zum VEB-Betrieb überführt. Nach der Wende kaufte eine Schweizer Firma diesen Betrieb auf.

Bebo sher universal – Rasierapparat (trocken) vom VEB Bergmann-Borsig für 6/12 Volt, gesondert mit Batteriebox für 18-20 Rasuren für 93,00 M.

Bedarfslücke – Um nicht das Wort Versorgungslücke zu vermeiden, erfand man den Begriff Bedarfslücke.

Benutzerkarte – Für den Besuch einer Bibliothek gab es eine Benutzerkarte, in der die ausgeliehenen Bücher eingetragen wurden.

BewegungSozialistisch arbeiten, lernen und leben“ – Sie wurde 1959 von der Brigade „Nikola Mamai“ aus dem Elektrochemischen Kombinat Bitterfeld ins Leben gerufen. Als Ehrenmitglied der Brigade wurde 1959 der Maler Walter Dötsch (geboren am 19.08.1909 in Sprottau/Schlesien, verstorben am 28.11.1987 in Bitterfeld) berufen. Er war ein Maler des sozialistischen Realismus, Vertreter des Bitterfelder Weg und malte das Bild „Brigade Mamai“. Dieses wurde hoch gelobt. Auch gründete er schon 1949 den Arbeiter-Malzirkel des VEB Filmfabrik Wolfen „Neue Schenke“. Diesen gibt es heute noch.

BenzinTanken – Man konnte mit dem Auto bis zur Tankstelle heranfahren und brauchte nicht aussteigen. Ein Tankwart betankte und kassierte auch sofort.

– Ein Liter Benzin VK 88 kostete 1,50 M.

– Ein Liter Vergaserkraftstoff 88 Oktan Normal 1:33 für 1,50 M.

– Ein Liter Gemisch 88 Oktan 1:33 für 1,54 M.

– Ein Liter 92 Oktan für 1,65 M und Feuerzeugbenzin 50 ccm für 0,50 M aus Leuna. „Dem Raucher zur Freude!

Besenstiel – Vom VEB Kombinat Haushaltswaren Steinbach-Hallenberg hergestellt, bestand aus aluminiumbedampftem Stahlblech mit Gewinde und zu einem Preis von 6,65 M.

Besteck – Eine Gabel von Alekto für 0,81 M. Die Firma „Alekto“ (was, die niemals Rastende, im Griechischen bedeutet) wurde als Malallwarenfabrik durch F. Arno Bauer erbaut. Die DDR übernahm nach 1945 diese Fabrik unter dem gleichen Markenzeichen. Auf dem Dach der Fabrik war ein knieender Atlant mit einer Weltkugel in seinen Händen.

– Gabel von Alum für 0,81 M. Der Name „Alum“ ist eine Ableitung von Aluminium und bedeutet, dass diese Bestecke zum großen Teil aus Aluminium bestehen.

– Besteckkästen ohne Inhalt kosteten: Etui für 6 Bestecke für 19,00 M und Etui für 6 Kaffeelöffel für 5,35 M vom VEB Verpackungswerk Ehrenfriedersdorf Werk III Annaberg.

Besoffen wie tausend Russen – Volkstümlicher Ausdruck für „stark betrunken sein“.

Bei Reise, Camping, Wassersport versichert sein an jedem Ort“ – Werbung der Staatlichen Versicherung.

Befähigungsnachweis zum Führen von Sportbooten – Wer mit einem Sportboot fahren wollte, musste eine Schulung zum Erwerb eines Befähigungsnachweises absolvieren.

Betriebswache/Betriebsschutz – In fast jedem Volkseigenem Betrieb gab es eine Betriebswache, die von der Volkspolizei angeleitet wurde und in den größten und wichtigsten Betrieben gab es den Betriebsschutz. Der Betriebsschutz war ein Dienstzweig der Volkspolizei mit den gleichen Dienstgraden, der Ausrüstung und Bewaffnung. Es gab die Ärmelstreifen mit der Aufschrift „Betriebswache“ oder „Betriebsschutz“. Diese Ärmelstreifen wurden von der Firma A. Hoffmann Neumannstraße 46 in 10829 Berlin/Schöneberg gefertigt.

Betriebskinderferienlager – Die Idee der Betriebsferienheime kam von der Sowjetunion, hier gab es sie schon seit den 1920er Jahren. Mit der 3. Durchführungsbestimmung zur Förderung der Jugend von 1951 und der dazu gehörigen Verordnung von 1979 wurde es für die Betriebe zum Gesetz. Auch im Arbeitsgesetz von 1977 wurde festgelegt, dass jeder Volkseigene Betrieb ein Kinderferienlager haben musste, um eine erholsame Feriengestaltung zu sichern. Es waren meistens bis zu 14 Tage und kosteten 20,00 bis 112,00 M. Im Jahr 1989 existierten 5000 Betriebsferienlager, welche bis zu 800.000 Kinder jedes Jahr in Anspruch nahmen.

Bettwäsche – Vom VEB Planet Wäschekonfektion Eppendorf oder vom VEB VOWETEX Plauen Werk III 9708 Plauen Betrieb im Kombinat Baumwolle Die Maße waren für Decken 186 x 140 cm und für Laken 78 x 70 cm. 2 x Bettwäsche Garnituren (2 teilig) gab es für 58,60 M und Bettlaken von Malimo der Marke „Resonanz“ für Erwachsene II. Wahl gab es für 21,85 M.

Betriebsgewerkschaftsorganisation – Diese war in jedem Betrieb vertreten und ein Bestandteil des Arbeitsgesetzes. Sie waren Vertreter der Interessen der Werktätigen.

Betriebskollektivvertrag – Er wurde zwischen dem Betriebsleiter und der Betriebsgewerkschaft abgeschlossen, laut dem Arbeitsgesetz. Es gab ihn seit 1951 in jedem größeren Betrieb.

Betrieb der vorbildlichen Ordnung und

Sicherheit – Eine Auszeichnung für einen Betrieb und war nur ein Ehrentitel.

Betriebsleitung – Heute sagt man Geschäftsleitung dazu.

Behelfsetikett – Das war die Bezeichnung für Notetikette, wenn es keine richtigen gab.

Berater – Die Bezeichnung für die sowjetischen Offiziere in allen höheren Stäben in der Zeit der Kasernierten Volkspolizei und den Grenztruppen. Sie hatten zuerst Weisungsrecht und Vetorecht. Ab 1958 wurden die Berater abgelöst und es gab nur noch die Verbindungsoffiziere ohne Weisungsbefugnis.

Berlinett – Eine Küchenmaschine als Zerkleinerer von AKA electric zum Preis von 450,00 M.

Berliner Stadtschloss – Das Hohenzoller Schloss, welches im Jahr 1950 gesprengt wurde. Es ging auf den Rundturm von 15. Jahrhundert zurück. Durch den Krieg war es ausgebrannt, hätte aber wiedererrichtet werden können. Dieser nun entstandene Platz war zuerst für Großdemonstrationen gedacht. Im Jahr 1973 errichtete man hier den Palast der Republik mit dem erhaltenen Portal IV (hier hatte Karl Liebknecht im Jahr 1918 die Republik Deutschland ausgerufen).

Bewaffnete Organe – Alle allgemeinen Waffenträger der DDR:

Nationale Volksarmee:

Die Nationale Volksarmee mit ihren Teilstreitkräften war die Armee der DDR. Sie gehörte zum Warschauer Vertrag. Zu ihr gehörten die Landstreitkräfte, die Luftstreitkräfte/Luftverteidigung, die Volksmarine und als besondere Einheit die Grenztruppen. Ihre Zeitung war „Volksarmee“ und kostete 0,30 M. Am 20.07.1990 wurde in der NVA ein neuer Fahneneid gültig und zum 24.09.1990 trat die NVA offiziell aus dem Warschauer Vertrag aus. Die Minister für Nationale Verteidigung und Chefs der NVA waren:

– ab 01.03.1956 Armeegeneral Willi Stoph (siehe Anhang).

– ab 14.07.1960 Armeegeneral Heinz Hoffmann (siehe Anhang).

– ab 03.12. 1985 Armeegeneral Heinz Keßler (siehe Anhang).

– ab 18.11.1989 Admiral Theodor Hoffmann (siehe Anhang).

– ab 12.04.1989 bis zur Auflösung Rainer Eppelmann (Minister für Abrüstung und Verteidigung), Pfarrer.

Die höchsten Dienstgrade Marschall der DDR und Flottenadmiral waren nur für den Verteidigungsfall vorgesehen.

Chefs des Hauptstabes der NVA waren:

– ab 1956 Generalleutnant Vincenz Müller

– ab 1958 Generalleutnant Heinz Hoffmann

– ab 1960 Generalleutnant Sigfried Riedel

– ab 1967 Generaloberst Heinz Keßler

– ab 1978 Generaloberst Fritz Strelitz

– ab 1990 Generalleutnant Manfred Grätz

– ab September bis Oktober 1990 Generalmajor Michael Schlothauer

„Für Volk und Vaterland“ – war die Zeitung für die kasernierte Volkspolizei. Der Tag der NVA – 1. März 1956 war der Gründungstag der NVA nach einem Beschluss von 1956 auch der Jahrestag. Er war auch gleichzeitig der Abschluss der Woche der Waffenbrüderschaft. Nach der Wende wurden in die Bundeswehr zirka 11.000 Soldaten übernommen, meistens aber mit einem Dienstgrad tiefer.

Volksmarine

War eine Teilstreitmacht der NVA. Es gab sie von 1960 bis 1990. Davor wurde ab 1950 die Volkspolizei See aufgebaut. Der selbständige Sicherungszug 18 war in Rostock Gehlsdorf untergebracht und direkt dem Chef der Volksmarine unterstellt. Er galt als dessen Personenschutzgruppe. Die Volksmarine hatte ein Marinehubschraubergeschwader (Parow/Stralsund), ein Marinefliegergeschwader (Laage/Rostock), das Kampfschwimmerkommando (Kühlungsborn) und ihr Munitionslager (Seltz bei Altentreptow). Die Flottenschule „Walter Steffens“ (Prarow) bildete Unteroffiziere und Matrosen aus. Deren Chefs waren:

– ab 1970 Kapitän zur See Heinz Thude

– ab 1973 Kapitän zur See Egon Nitz

– ab 1974 Konteradmiral Rudi Wegner

– ab 1983 bis zur Auflösung Konteradmiral Egon Nitz

Die Offiziershochschule „Karl Liebknecht“ (Stralsund) bildete Offiziere aus. Deren Chefs waren:

– ab 1965 Kapitän zur See Fritz Notroff

– ab 1970 Konteradmiral zur See Heinz Irmscher

– ab 1976 Vizeadmiral Wilhelm Nordin

– ab 1984 bis zur Auflösung Konteradmiral Klaus Kahnt

Die Unteroffiziersschule „Paul Blechschmidt“ (Dänholm/Stralsund) war zur Ausbildung von Unteroffizieren vorgesehen. Der Name „Volksmarine“ wurde am 19.10.1960 verliehen. Zuerst gab es die Bezeichnung „Chef der Seestreitkräfte“ bis 1960, danach kam dann mit der Umbenennung in Volksmarine auch die Bezeichnung „Chef der Volksmarine“. Das Kommando war in Rostock/Gehlsdorf stationiert und der Hauptgefechtstand befand sich in Tessin/Rostock. Die Chefs der Volksmarine waren:

– ab 1956 Konteradmiral Felix Scheffler, geboren am 09.02.1915 in Hamburg, verstorben am 13.03.1986 in Rostock. Im Jahr 1959 musste er auf Beschluss des Politbüros für kurze Zeit als Matrose auf einem Küstenschiff dienen.

– ab 1957 Admiral Waldemar Verner, geboren am 27.08.1914 in Chemnitz, verstorben am 15.02.1982 in Berlin.

– ab 1959 Admiral Wilhelm Ehm, geboren am 30.08.1918 in Pula, verstorben am 09.08.2009 in Rostock. Er war auch noch einmal ab 1963 Chef der Volksmarine.

– ab 1961 Vizeadmiral Heinz Neukirchen, geboren am 13.01 1915 in Duisburg, verstorben am 08.12.1986 in Rostock. Er war 1. Vorsitzender vom FC Hansa Rostock ab 1965 und Präsident der Direktion Seeverkehr und Hafenwirtschaft, sowie Schriftsteller.

– ab 1987 Vizeadmiral Theodor Hoffmann (siehe Anhang)

– ab 1989 bis zur Auflösung Vizeadmiral Hendrik Born, geboren am 05.07.1944 in Loitz. Er war nach 1990 ziviler Berater des Kommandeurs Marinekommando Rostock.

Die Volksmarine wurde am 02.10.1990 aufgelöst. Nur ein kleiner Teil wurde in Rostock zusammengefasst und durfte weiterdienen. Der größte Teil der Schiffe wurde verschrottet oder an andere Staaten (z.B. Indonesien) verkauft. Das Operationsgebiet der Volksmarine war die Ostsee. Die 6. Grenzbrigade Küste war der Volksmarine ab 1961 unterstellt. Sie hatte die gleiche Uniform aber eine grüne Paspelierung und die Ärmelaufschrift „Grenzbrigade Küste“.

Grenztruppen,

Sie wurden am 01.12.1952 gegründet (deshalb war der 1. Dezember der Tag der Grenztruppen). Vorläufer war die Kasernierte – Volkspolizei: Sie wurde zuerst als VP-Bereitschaften 1948 auf Geheiß der Sowjetunion gebildet. Mit dem Entstehen der Hauptverwaltung für Ausbildung wurden die Polizeieinheiten aufgebaut. Im Sommer 1948 gab es schon in jedem Land der SMAD je zwei VP-Bereitschaften mit je 250 Mann Stärke.

Deutsche Volkspolizei

Sie diente zur Durchsetzung der öffentlichen Ordnung. Sie wurde zentral durch das Ministerium des Innern geleitet und es gab sie ab 1946. Sie wurden ab 1949 dem Ministerium des Innern unterstellt. Der 1. Juli war der Tag der Volkspolizei. Sie hatten zur Heranbildung ihre eigenen Fachschulen und Hochschulen. „Die Volkspolizei“ war die Zeitung von Januar 1948 bis November 1990. Zuerst erschien sie alle zwei Wochen und ab 1970 dann monatlich. Desweiteren gab es vier weitere Zeitungen für „Bereitschaft“, „Forum der Kriminalistik“, „Unser Brandschutz“ und „Archivmitteilungen“. Die Dienstzweige/Paspelierung waren: Schutzpolizei (dunkelgrün), Verkehrspolizei, Kriminalpolizei, Transportpolizei (blau), Pass- und Meldewesen, Srafvollzugsdienst (grau) und die Feuerwehr (schwarz). Zum 02.05.1990 gab es den Befehl 1/90 vom Chef der Volkspolizei über die Aufgaben der Volkspolizei ab 1990. Zum 03.10.1990 wurden die DDR-Kokarden an den Mützen und die Aufschrift „Volkspolizei“ an der Uniform entfernt. Ab dem 03.10.1990 unterstanden die Polizeieinheiten den Landeshoheiten. Die Innenminister der DDR waren in der Reihenfolge:

– Karl Steinhoff (siehe Anhang)

– Willi Stoph (siehe Anhang

– Karl Maron (siehe Anhang)

– Friedrich Dickel (siehe Anhang)

– Lothar Ahrend (siehe Anhang)

Chef der Deutsche Volkspolizei waren in der Reihenfolge:

– Kurt Fischer (siehe Anhang)

– Karl Maron (siehe Anhang)

Danach war der Minister des Innern gleichzeitig Chef der Deutschen Volkspolizei

– Dieter Winderlich bis zur Auflösung.

Die VolkspolizeiDein Freund und Helfer!

Diensteid:

Ich schwöre, meinem sozialistischen Vaterland, der Deutschen Demokratischen Republik und ihrer Regierung allzeit treu ergeben zu sein, Dienst- und Staatsgeheimnisse zu wahren und die Gesetze und Weisungen genau einzuhalten.

Ich werde unentwegt danach streben, gewissenhaft, ehrlich, mutig, diszipliniert und wachsam meine Dienstpflichten zu erfüllen.

Ich schwöre, dass ich, ohne meine Kräfte zu schonen, auch unter Einsatz meines Lebens, die sozialistische Gesellschafts-, Staats- und Rechtsordnung, das sozialistischen Eigentum, die Persönlichkeit, die Rechte und das persönliche Eigentum der Bürger vor verbrecherischen Anschlägen schützen werde.

Sollte ich dennoch diesen meinen feierlichen Eid brechen, so möge mich die Strafe der Gesetze unserer Republik treffen.

Das Volkspolizeikreisamt gab es in jeder Kreisstadt.

An Ausbildungsstätten hatten sie:

– Offiziershochschule „Artur Becker“ in Dresden, Neuländer Straße 60

– Hochschule „Karl Liebknecht“ in Berlin/Biesdorf Cecilienstraße

– Fachschulen: „Heinrich Rau“ in Radebeul und „Wilhelm Pieck“ in Aschersleben

– Spezialschulen: Diensthundewesen Pretzsch/Elbe, medizinische Dienste Bezirk Magdeburg, Versorgungsdienste „Fritz Schmenkel“ Bautzen, für ABV in Wolfen, Verkehrspolizei „Hans Beimler“ Magdeburg, Nachrichtenwesen Dommitzsch, Unterführer „Kurt Schlosser“ Dresden, Strafvollzug „August Meyer“ Karl-Marx-Stadt, Dienstanfänger „Ernst Thälmann“ Neustrelitz und Sektion Kriminalistik Humboldt-Universität Berlin.

Dienstzweig Transportpolizei

Paspelierung blau, Transportpolizei-Bereitschaft hellblau.

Sie war für die Ordnung und Sicherheit auf den Bahngeländen und innerhalb der Züge zuständig und wurde durch den Befehl der SMAD Nr. 212 am 30. 06. 1946 gebildet. Die Hauptabteilung Transportpolizei war seit der Gründung der DDR dem MDI unterstellt. Von 1952 an wurden Transportpolizeiämter geschaffen. Die Transportpolizei wurde von 1953 bis 1957 dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt und kam danach wieder zum MDI. Hier blieb sie bis 1990 als Dienstzweig der VP. Sie hatte 1990 eine Dienststärke von 5.600 Polizisten und 800 Wehrpflichtigen in den Einsatzkompanien. Es gab eine zentrale Schule in Nordhausen. 1990 wurde die Transportpolizei aufgelöst und 1.700 Mann wurden von der Bundespolizei übernommen. Die Leiter der Transportpolizei waren:

– ab 1946 Chefinspekteur Ferdinand Loll, geboren am 08.03.1910 in Rixdorf, verstorben am 05.08.1986 in Berlin.

– ab 1949 Chefinspekteur Otto Auerswald, geboren am 08.11.1900 in Lautern, verstorben am 20.02.1962 in Berlin.

– ab 1957 Oberst Hans Beyermann

– ab 1959 Oberst Wilhelm Kinky

– ab 1960 Chefinspekteur Paul Ludwig, geboren am 05.10.1910 in Breslau, verstorben am 02.10.1992 in Rostock.

– ab 1967 Generalleutnant Helmut Nedwig, geboren am 11.08.1927 in Bautzen, verstorben am 03.05.1992.

– ab 1970 Generalmajor Manfred Simon, geboren am 19.06.1931 in Frankfurt/Oder, verstorben am 11.09.2015 in Friedersdorf.

– ab 1985 bis zur Auflösung Generalmajor Manfred Zeuner.

Dienstzweig Feuerwehr Paspelierung schwarz

Bis zur Gründung der DDR gab es die Verwaltung der Feuerwehr auf Landesebene. Ab dem Jahr 1966 war die Berufsfeuerwehr der VP als selbständiger Dienstzweig unterstellt. Im Jahr 1982 kam dann noch die Höhenrettung dazu, zuerst in Berlin und ab 1986 dann auf Landesebene. Die Feuerwehr war jeweils der Hauptabteilung Feuerwehr der VP zentral unterstellt, sowie der Abteilung Feuerwehr der Bezirksbehörde der VP und der Abteilung Feuerwehr der VP-Kreisämter.

Eid:

Ich schwöre,

meinem sozialistischen Vaterland, der Deutschen Demokratischen Republik und ihrer Regierung allzeit treu ergeben zu sein, Dienst- und Staatsgeheimnisse zu wahren und die Gesetze und Weisungen genau einzuhalten.

Ich werde unentwegt danach streben, gewissenhaft, ehrlich, mutig, diszipliniert und wachsam meine Dienstpflichten zu erfüllen.

Ich schwöre,

daß ich, ohne meine Kräfte zu schonen, auch unter Einsatz meines Lebens, die sozialistische Gesellschaft-, Staats- und Rechtsordnung, das sozialistische Eigentum, die Persönlichkeit, die rechte und das persönliche Eigentum der Bürger vor verbrecherischen Anschlägen schützen werde.

Sollte ich dennoch meinen feierlichen Eid brechen, so möge mich die Strafe der Gesetze unserer Republik treffen.

Die Schule für die Ausbildung der Feuerwehr war in Halle und die Fachschule „Hermann Matern“ in Heyrothsberge.

Kriminalpolizei

Die Dienstgrade waren wie bei der Polizei.

Dienstzweig Strafvollzug der DDR, graue Paspelierung.

Er wurde im Jahr 1967 eingeführt und hatte die gleichen Dienstgrade und Uniform wie die Volkspolizei mit dem Zusatz Strafvollzugsdienst.

Zivilschutz der DDR

Die Zivilverteidigung war zentral militärisch organisiert und ein Bestandteil der Landesverteidigung. Der Ehrentag war jedes Jahr am 11. Februar. Der Aufbau begann in den 1950er Jahren und deren Leiter wurden an den Lehreinrichtungen der Sowjetunion ausgebildet. Das Gesetz über den Luftschutz vom Ministerrat vom 11.02.1958 ermöglichte den systematischen Aufbau in allen Einrichtungen. Das dann verabschiedete Gesetz über die Zivilverteidigung von 1970 schaffte die Grundlage für den Aufbau von Zügen, Gruppen, Abteilungen und Bereitschaften. Der Sitz der Hauptverwaltung war Berlin und es dienten ab jetzt aktive Soldaten bis zum Dienstgrad Oberst mit dem Zusatz „Zivilverteidigung“ und einem gleichnamigen Ärmelstreifen, sowie ehrenamtliche Bürger. Die Ausbildung erfolgte in den Bezirksschule der Zivilverteidigung.

Die Leiter der Zivilverteidigung waren:

– ab 1976 bis zum Schluss Generaloberst Fritz Peter, geboren am 28.12.1927 in Bralitz. Ab Januar 1990 zum Regierungsbeauftragten (unter Hans Modrow) zur Auflösung des Amtes für Nationale Sicherheit bestellt und Ende Mai 1990 als Sekretär der Regierungskommission zur Auflösung des Mfs (unter Peter-Michael Distel) eingesetzt. Die Ausbildung der Kader erfolgte im Institut der Zivilverteidigung in Beeskow ab 1967 und ab 1979 mit Hochschulstatus. Der Kommandeur war ab 1984 bis zum Schluss Generalmajor Albert Pankau.

Zollorgane der DDR

Sie dienten zur Überprüfung des Warenverkehrs über die Staatsgrenze hinaus. Der Vorläufer war das Amt für Zoll und Kontrolle des Warenverkehrs für Außenhandel. Ab 1962 gab es dann die Zollverwaltung. Die Hauptverwaltung war in Berlin/Prenzlauer Berg in der Grellstraße. Zur Weiterbildung der höheren Funktionäre gab es das Institut für Zollverwaltung „Heinrich Rau“ in Plessow/Werder von 1965 bis 1990. An deren Spitze stand ab 1972 Zollinspekteur Dieter Rutsch und ab 1988 Hauptinspekteur Horst Bischoff. Chef der Zollorgane waren:

– Bis 1962 Chefinspekteur Anton Ruh, geboren am 20.02.1912 in Berlin, verstorben am 03.11.1964 in Bukarest (Suizid). Er war dort Botschafter.

– ab 1962 Chefinspekteur Gerhard Stauch, geboren am 21.05.1924 in Halle/S, verstorben am 05.04.2017.

– Ab 1990 bis zur Auflösung Chefinspekteur Günther Arndt

Der Dienstgrad Chefinspekteur (1 goldener Stern) ist gleichzusetzen mit dem Dienstgrad Generalmajor der NVA. Ab dem Jahr 1987 wurde er zum Generalleutnant (2 goldene Sterne) aufgewertet. Die Zollverwaltung wurde durch die Hauptabteilung XVIII des Mfs kontrolliert.

Kampfgruppen

Das sind die bewaffneten Organe der Arbeiterklasse ab dem 2. Halbjahr 1953 und es gab sie in jedem großen Betrieb. Gegliedert waren sie in Gruppen, Züge und Hundertschaften. Mit diesem

Gelöbnis wurden die Kämpfer eingeschworen: „Ich bin bereit, als Kämpfer der Arbeiterklasse die Weisungen der Partei zu erfüllen, die Deutsche Demokratische Republik, ihre sozialistischen Errungenschaften jederzeit mit der Waffe in der Hand zu schützen und mein Leben für sie einzusetzen. Das gelobe ich.

Ihre Bewaffnung bestand aus: Maschinenpistole MPI-K, Pistole (Makarow), Maschinengewehr Kalaschnikow, Panzerbüchse (RPG-2 und RPG-7), Granatwerfern und leichten Kanonen, Schützenpanzerwagen sowie Lastkraftwagen (W 50). An Uniformen hatten sie die graue Dienstuniform und für den Winter die Watteuniform, den dazu gehörigen Stahlhelm, Schutzbekleidung und Sturmgepäck. Es gab die zentrale Schule „Ernst Thälmann“ zur Ausbildung der Kader in Schmerwitz. Sie hatten folgende Unterstellung: Kampfgruppen der Betriebe gehörten zu den Kreiskampfverbänden, deren Einsatz wurde durch die Kreiseinsatzleitung der SED geführt. Die Bezirkskampfgruppen wurden durch die Bezirkseinsatzleitung der SED geführt. Alle unterstanden der Hauptabteilung Kampfgruppen des Ministeriums des Innern und darüber war die Abteilung Sicherheit im ZK der SED. Diese Abteilung führte von 1985 bis 1989 Wolfgang Herger und zuletzt 1989 Peter Miethe. Wer 25 Jahre bei den Kampfgruppen diente, bekam zu seiner Rente einen Zuschlag von 100,00 M. Dieses wurde aber mit der Wiedervereinigung abgeschafft. Am 09.11.1989 wurde die Tätigkeit der Kampfgruppen eingestellt und ab 06.12.1989 wurden sie entwaffnet, um dann bis Ende Mai 1990 aufgelöst zu werden. Die persönliche Bekleidung konnte behalten werden. Zuständig für die Abwicklung war der Generalmajor Wolfgang Krapp.

Das Gelöbnis der Kampfgruppen: „Ich bin bereit, als Kämpfer der Arbeiterklasse die Weisungen der Partei zu erfüllen, die Deutsche Demokratische Republik, ihre sozialistischen Errungenschaften jederzeit mit der Waffe in der Hand zu schützen und mein Leben dafür einzusetzen. Das gelobe ich.

Staatssicherheit

Das Ministerium für Staatssicherheit wurde am 08.02.1950 gegründet. Ab dem 07.11.1989 gab es dann das Amt für Nationale Sicherheit. Der Vorläufer war nach 1945 die parteipolitische Abteilung der KPD. Sie wurde von Erich Reschke und danach von Kurt Fischer (ab 1948) geleitet. Die Staatssicherheit wurde vom Minister für Staatssicherheit geführt, das waren:

– ab 1950 Wilhelm Zaisser (siehe Anlage)

– ab 1953 Ernst Wollweber (siehe Anlage)

– ab 1957 bis zur Auflösung Erich Mielke (siehe Anlage)

Zur Staatssicherheit gehörte das Wachregiment „Felix Dzierzynski“. Es war ein Infanterieregiment und der Führungsstab war in der Kaserne Adlershof stationiert. Die Regimentskommandeure waren in der Reihenfolge:

– Oberstleutnant Walter Liebig

– Oberstleutnant Günter Wolf

– Generalmajor Heinz Gronau

– Generalmajor Bernhard Elsner

– Generalmajor Manfred Döring

In Berlin/Hohenschönhausen gab es ein zentrales Gefängnis. In den einzelnen Bezirken waren die Wach- und Sicherungseinheiten in einer Stärke von jeweils 50 bis 300 Mann. Ihre zentrale Schule befand sich in Golm bei Potsdam (ab 1951), ab 1955 war es dann eine Hochschule und ab 1968 mit Promotionsrecht. Zusätzlich gab es ab 1970 die juristische Fachschule des Mfs.

Gelöbnis – Anlässlich des 20. Jahrestages sprachen die Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit ein Gelöbnis.

Kurze Auszüge:

Wir bekunden an diesem Tage erneut unsere unerschütterliche Treue zur Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Kampfpartei.

Wir geloben, mit all unserem Wissen und Können den allseitigen und zuverlässigen Schutz des Sozialismus zu gewährleisten.

Wir geloben, mit hoher politischer Reife, standhaft und kompromisslos den Feind zu bekämpfen.

Wir geloben, die revolutionäre Wachsamkeit zielstrebig und umfassend zu erhöhen.

Wir geloben, dass im gemeinsamen Kampf gegen den Imperialismus geschmiedeten und bewährte Kampfbündnis zu stärken.

Wir, Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit sind jederzeit bereit, alle Aufträge von Partei und Regierung bedingungslos und mit schöpferischer Initiative zu erfüllen.

Das geloben wir!

Bruderparteien – Das war der Sammelbegriff für die Kommunistischen Parteien anderer Länder.

Beat-Musik – Die westliche Beat-Musik wurde auf dem 11. Plenum des ZK der SED 1965 als westliche Waffe gegen den Sozialismus verteufelt. Walter Ulbricht am 18.12.965 auf diesem Plenum: „Ich bin der Meinung, Genossen, mit der Monotonie des Yeah, yeah, yeah und wie das alles heißt, sollte man doch Schluss machen!

Beschlüsse des Parteitages – Sie waren für die weitere politische und wirtschaftliche Gestaltung in der DDR und für einen bestimmten Zeitraum bindend. Das Studium der Parteitagsbeschlüsse war für viele Pflicht.

Beratungscenter – Die Beratungscenter von der DFD dienten zur Erfüllung der Beschlüsse des VIII. Parteitages. Hier ging es darum, die Arbeiten der Frauen im Haushalt zu erleichtern, zum Beispiel, wie man die Hausarbeit am rationellsten erledigt, die gesunde Ernährung der Familie usw.

Beratung E. Honecker mit den 1. Kreissekretären – Regelmäßig jährlich fand eine Beratung mit den Kreissekretären der SED unter der Leitung von Erich Honecker statt.

Beratung Günter Mittag mit den Generaldirektoren – Jährlich immer zu den Messen in Leipzig fanden auch die Beratungen von Günter Mittag mit den 167 Generaldirektoren der zentral geleiteten Kombinate und den 90 Generaldirektoren der bezirksgeleiteten Kombinate statt.

Begrüßungsgeld – 100 DM gab es für jeden DDR-Bürger einmalig, der in die BRD einreiste. Das Begrüßungsgeld wurde in den Personalausweisen eingetragen.

Bereich/Betrieb der vorbildlichen Sicherheit und Ordnung – Wurde als Ehrentitel verliehen.

Berechtigungsschein – Zum Lösen verbilligter Urlauberfahrkarten 2. Klasse für Fahrten zwischen beliebigen Bahnhöfen in der DDR, galt nur in Verbindung mit dem Wehrdienstausweis.

Berufssoldat – Der Dienst in der NVA oder GT mit mindestens 25 Jahren Dienstzeit.

Betriebsambulatorium – Jeder größere Volkseigene Betrieb hatte ein Betriebsambulatorium oder zu mindestens eine Betriebskrankenschwester.

Beauftragte für Personenstandswesen – Das waren die Standesbeamte der Städte und großen Gemeinden.

Behaglichkeit, die man kaufen kann – Wohnraummöbel der Modelle „Wittenberg“, „Gerlinde“ und MDW-90“ im Centrumwarenhaus Magdeburg. „Wir bieten, was Sie zum Wohnen brauchen!

Betriebsfestspiele – War ein Höhepunkt im geistig-kulturellen Leben von großen Betrieben.

Bezirke – Im Jahr 1952 (laut dem Gesetz vom 23.07.1952 über den weiteren Aufbau der DDR) wurden die 15 Bezirke gebildet. Sie wurden nach den Bezirkshauptstädten benannt.

– Rostock, – Schwerin, – Neubrandenburg, – Potsdam,

– Frankfurt/Oder, – Cottbus, – Magdeburg, – Halle, – Erfurt, – Gera, – Suhl, – Dresden, – Leipzig, – Karl-Marx-Stadt und Hauptstadt Berlin. Vorher ab 1944 bis 1947 gab es die Provinzen, danach wurden die Länder gebildet mit den späteren Bezirken:

– Land Mecklenburg aus den Bezirken Rostock, Schwerin und Neubrandenburg.

– Land Sachsen-Anhalt aus den Bezirken Magdeburg und Halle.

– Land Brandenburg aus den Bezirken Potsdam, Frankfurt/Oder und Cottbus.

– Land Thüringen aus den Bezirken Erfurt, Suhl und Gera.

– Land Sachsen aus den Bezirken Karl-Marx-Stadt, Leipzig und Dresden.

Betriebliche Auszeichnungen – Für besondere Leistungen gab es betriebliche Auszeichnungen:

– schriftliche Belobigungen, – Ehrenurkunden, – Würdigungen an der Ehrentafel des Betriebes, – „Brigade der vorbildlichen Qualitätsarbeit“, „Bester Meister“ und „Bester Neuerer“

– Geld- oder Sachprämien

Betriebsleiter – War mit der Leitung und Führung eines Betriebes betraut.

Betreuung der Wehrpflichtigen – Der Betrieb hat die zum aktiven Wehrdienst einberufenen Werktätigen würdig zu verabschieden und die Verbindung zu halten.

Benzin – Jeweils einen Liter: Waschbenzin für 0,30 M, Gemisch 88 Oktan für 1,54 M, VK 92 Extra 92 Oktan für 1,65 M, VK 98 für 1,65 M und VK 88 normal Benzin für 1,50 M.

Beschwerdebuch – Der Kunde hat das Wort. Ein Buch für Lob und Kritik für Stätten mit Publikumsverkehr.

Besser zu Fuß, besser durchs Leben – Der Slogan für fußgerechte Schuhe. „Der Fachhandel erwartet Ihren Besuch!

Bewerbungskarten – Für die Berufsausbildung und wurden zu Beginn der Herbstferien für das nächste Jahr ausgegeben.

Bezirkseinsatzleitung – Sie koordinierte alle Maßnahmen des Bezirkes für die innere Sicherheit. Verantwortlich dafür war der 1. Sekretär der Bezirksleitung der SED, analog gab es die Kreiseinsatzleitung.

BGL – Das war die Abkürzung für die Betriebsgewerkschaftsleitung in einem Betrieb.

Die bäuerliche Handelsgenossenschaft – Sie gab es in fast jedem Dorf. Sie verkaufte Ware zum Bauen, zum Pflanzen und Futter für das private Vieh. Lange Zeit gab es noch Raiffeisen, dann Bäuerliche Handelsbetriebe und daraus entwickelten sich die BHG. Sie wurde 1945 auf Grund des Befehls Nr. 146 der SMAD gegründet. Der Vorgänger war, die von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch gegründete Verein für gegenseitige Unterstützung.

Brieffreundschaften – Es wurde großen Wert auf Brieffreundschaften mit den sowjetischen Leninpionieren gelegt. Dafür gab es genügend Adressen und sogar zwei Bücher „Briefe an Freunde“ als Anregung und zur Hilfe für einen Preis von 1,90 M je Buch. Sie enthielten Vorschläge zum Schreiben der Freundschaftsbriefe.

Brigadetagebuch – In diesem Buch wurden die Erfolge der Brigade aufgeschrieben.

Brigade der sozialistischen Arbeit – Ehrentitel, meistens mit Geld und einem Orden verbunden.

Brottasche – Auch als Kindergartenbrottasche bezeichnet war aus Leder, mit einem schmalen Trageriemen und einem Metallverschluss für einen Preis von 3,86 M.

Bilderzeitschrift – Die Bezeichnung für Comics.

Bildkünstlerisches Volksschaffen – Das Malen sozialistischer Motive.

Birkenhaarwasser – Es gab Thania Birkenwasser, Comanal Haarwasser (60er bis 70er Jahre) und alles sollte gegen Schuppen im Haar helfen. „Oh Vati, Du mußt Comanal nehmen!“ „Männer stehen auf Comanal!

Bitterfelder Kulturkonferenz – Die 1. Bitterfelder Konferenz war am 24.04.1959 im Elektrochemischen Kombinat Bitterfeld unter dem Motto: „Greif zur Feder, Kumpel! Die sozialistische Nationalkultur braucht Dich!“ Das wurde auch als der Bitterfelder Weg bezeichnet und war eine staatliche Auftragskunst. Durchgeführt wurde sie von den Autoren des Mitteldeutschen Verlages. Die 2. Bitterfelder Konferenz war am 24./25. 04. 1964. Da man den Aufschwung in der Laienkunst nicht feststellen konnte, gab es keine dritte Bitterfelder Konferenz mehr, obwohl man es im April 1967 noch einmal neu beleben wollte. Arbeiter sollten selber malen, musizieren und schreiben.

Bienchen – Gab es für gute Leistungen in der ersten Klasse.

Bier – Es gab viele Brauereien mit gutem Bier.

Normales Bier, eine Flasche 0,3 l kostete 0,48 M, eine Flasche Pilsner 0,3 l kostete 0,61 M. Hier nur einige der vielen Brauereien und Biersorten in der DDR:

– Brauhaus Schulheiß Dessau, nach 1990 insolvent und Leerstand.

– Mammut Export Bier, Brauerei Sangerhausen, nach 1990 übernommen von Henninger Brauerei Frankfurt/M, insolvent und jetzt Leerstand.

– Riebeck Premium Pilsner, Riebeck Brauerei Erfurt, seit 1964 Brauerei Braugold Erfurt im VEB Getränkekombinat Erfurt. Im Jahr 1990 durch die Privatbrauerei Licher übernommen, dann 1996 durch die Riebeck-Gruppe und 2010 wurde die Produktion eingestellt.

– Bautzener Edel Pils, Bautzener Brauerei, seit 1990 geschlossen.

– Bitterfelder Edel Pils, Brauerei Bitterfeld, seit 1990 Brauerei Wülfel Hannover.

– Adler Pils Brandenburg vom VEB Adler Brauhaus Brandenburg.

– Hasseröder Export Bier, Brauerei Hasserode/Wernigerode

Sie wurde 1872 in Hasserode/Wernigerode gegründet und kam nach der Wende zur AB-InBer Brüssel. War zur DDR-Zeit sehr begehrt. „Viele sagen aber, dass das Hasseröder zur DDR-Zeit besser geschmeckt hat

– Oettler Pils, Brauerei Oettler Zeitz, seit 1992 Brauerei Waldschmidt Wetzlar.

– Rostocker Bier, VEB Brauerei Rostock, Dunkler Bock für 0,33l 0,72 M oder 0,5l für 0,92 M, Rostocker Hafenbräu 0,33 l für 0,86 M.

– Kronprinzen Edel Pilsener, Brauerei Rheinsberg, seit 1990 Privatbrauerei Rathenow.

– Zerbster Bitter, VEB Brauerei (K) Zerbst

– Bier einfach hell, Halberstädter Brauerei Reich vorher, dann VEB Harzbrauerei Halberstadt und nach 1990 wieder Harzbrauerei Reich Halberstadt. Ging in die Insolvenz. „Schon probiert“ „Aus dem Herz vom Harz!“ „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!

– Pubarschknall, Brauerei Lüdde Quedlinburg seit 1960, existiert heute weiter.

– Erzquell Spezial, Heckelbräu Burkersdorf-Kirchberg seit 1975, nach der Wende Mauritiusbrauerei Zwickau.

– Wernesgrüner Bier, VEB Brauerei Wernesgrün. Der Betrieb besteht schon seit 1436, gegründet von den Brüdern Schorer und kam 1974 zum VEB Exportbierbrauerei Wernesgrün. Nach der Wende wurde daraus die Wernesgrüner Brauerei AG. Ein halber Liter kostete 1,28 M. „Für Kenner ein Begriff!

– Grenzquell (1951) – VEB Grenzquell-Brauerei Wernesgrün i. Vogtland gehört seit 2002 zum Bitburger Getränkegruppe. „Wernesgrün tut‘s nicht allein, ein Grenzquell muß es sein! Das edle deutsche Grenzquell!

– Diamant Bier und Diamant Bock aus der VEB Diamant Brauerei Magdeburg. Seit 1841 gab es hier eine Brauerei, welche ab 1937 das Patent auf das Bild der Etikette hatte. Im Jahr 1994 wurde die Brauerei stillgelegt.

– Paradies Quell Pilsener, Paradiesquell-Brauerei Crimmitschau, seit 1990 Brauerei Ziegler Waldsassen.

– Kirchers Premium Pils, Brauerei Kirchner Drebkau seit 1972

– Steiger Bier, Steigerbrauerei Erfurt seit 1980, nach der Wende Brauerei Artern.

– Eberswalder, Brauerei Eberswalde mit 130 Beschäftigten, seit 1992 Brauerei Rathenow, im Jahr 1990 durch die Treuhand abgewickelt und 2010 wurden die Gebäude abgerissen.

– Rose Pilsener, VEB Brauerei Grabow Karl-Marx-Straße 30, war vorher die Rose Brauerei AG,

– Klaus Bräu Pilsener, VEB Brauerei Schönebeck von 1950 bis 1990, danach wurde sie abgewickelt.

– Colbitzer Heide Bräu, VEB Heidebrauerei Colbitz (zum VEB Getränkekombinat Magdeburg) gehört seit 2013 zum Hofbrauhaus Wolters, vorher war es bis 1959 in Familienbesitz.

– Wetzstein Premium Pilsener, Wetzstein Bräu Oelsnitz, seit 1990 Brauerei Maisel Bayreuth.

– Goldquell Pilsener, Brauerei Müller Bad Langensalza wurde 1869 gegründet und war bis 1972 Brauerei Emil Müller KG, danach VEB Goldquell Brauerei Bad Langensalza, kam 1985 zum VEB Getränke Kombinat Erfurt.

– Eichsfeldia Jubiläumpils, Eichsfelder Brauerei Heiligenstadt, seit 1990 Thuringia Brauerei Mühlhausen.

– Dessauer Edles Pils, Brauhaus Dessau, seit 1996 Binding Brauerei Frankfurt/M.

– Meister Bräu Pilsener, Brauhaus Halle, seit 1993 Eku Kulmbach/Brauhaus Freiberg.

– Sternburg Pilsener, Sternburg Brauerei Lützschena, seit 1990 Brauerei Reudnitz.

– Meißner Schwerter Pils, Schwertbrauerei Meißen, seit 1990 Brauhaus Freiberg/Brauerei Kopff Kassel.

– Germania, VEB Germania Brauerei Oschersleben Rudolph-Breitscheid-Straße 32, nach 1990 Germania Brauerei GmbH und 1995 geschlossen.

– Klosterbrauerei Pilsener, Klosterbrauerei Hadmersleben, seit 1992 Brauhaus Altenau.

– VEB Sternquell Brauerei Plauen, wurde 1857 gegründet und gehört nach 1990 zur Brau Holding International GmbH.

– Radeberger Pilsner aus der Radeberger Brauerei, hier wurde schon 1872 Bier gebraut. Sie wurde im Jahr 1905 Hoflieferant des sächsischen Königs. Sie bildet heute die Radeberger Gruppe und gehört zur Dr. August Oetker KG.

– Köstritzer Bier aus der VEB Brauerei Köstritzer Schwarzbierbrauerei Thüringen im VEB Getränkekombinat Leipzig. Es war ein Versand- und Exportbier. Gehört seit 1991 zur Bitburger Holding. „Das Schwarze mit der blonden Seele!

Ur-Krostitz Vollbier 0,33 l für 0,48 M und 0,5 l für 0,72 M. Die Brauerei gehört jetzt zur Radeberger Gruppe.

Biomalz – Ein Aufbau- und Kräftigungskonzentrat, mit Kalk extra! Für werdende Mütter und Kinder vom VEB (K) Biomalz „Walter Schütz“ Teltow bei Berlin. Diese Fabrik wurde 1911 in der Iser Straße 8 bis 10 in Teltow erbaut. Im April 1945 wurden große Teile durch einen Brand zerstört. Im Jahr 1953 entstand dann daraus der VEB-Betrieb. Er produzierte neben Malzextrakte, Backmittel auch Sandwich-Eis-Maskowskoje (Moskauer Sahneeis). 1991 wurde der Betrieb an die Alteigentümer zurückgegeben.

Biotechnologie – Bestimmender Faktor in der Pharmazie und im Gesundheitswesen.

Blitzgeräte – Es gab folgende Blitzgeräte: N 128, N 128 c, B 131 und B 120. Sie kamen vom VEB Elgawa Plauen. Minilux gab es für 97,00 MDN und SL3 (Elektronenblitzgerät) für 75,00 M. Hier wurden aber auch noch das Blitzgerät SL4 hergestellt.

Blitzi – Die Werbefigur des VEB Chemiekombinat Wolfen. „Blitzblank sauber mit Blitzi!

Blumenkalender – Von 1977, Planet Verlag Berlin, EVP 4,50 M.

Bodenstaubsauger – „effect 3001“ und „effect 3002“, 1985 von AkA Electric sowie BS 06 für 245,00 M.

Bonner Ultras – Das war die offizielle Bezeichnung für die Politiker in Bonn.

Bonzen – Ein Begriff für hohe Partei- und Staatsfunktionäre

Bohnermaschine KG 05 – Eine Haushaltsbohnermaschine vom VEB Maschinen- und Apparatebau Schkeuditz. Der Erfinder war Alfred Pongracz aus Ungarn im Jahr 1904. Aus Schkeuditz kam auch die Bohnermaschine HB 90. „Formschön und leistungsfähig!

Botschafter im Blauhemd – Die Freundschaftsbrigaden der FDJ waren im Ausland unter anderen in Kambodscha, Irak, Sudan, Algerien, Jemen und Guinea, immer dort wo es auch DDR-Botschafter gab. Sie sollten Entwicklungshilfe leisten. Diese Brigaden der Freundschaft wurden von der Abteilung „Internationale Verbindungen“ vom ZK der SED angeleitet. Die Abteilung „Internationale Verbindungen“ vom ZK der SED leiteten:

– ab 1950 Grete Keilson (siehe Anhang)

– ab 1952 Peter Florin (siehe Anhang)

– ab 1966 Paul Markowski (siehe Anhang)

– ab 1978 Egon Winkelmann (siehe Anhang)

– ab 1980 bis zur Auflösung Günter Sieber (siehe Anhang)

Bodenreform – Durch den Aufruf der KPD vom 11.06.1945 in deren Folge in der sowjetischen Besatzungszone die Bodenreform durchgeführt und bis zum Frühjahr 1946 abgeschlossen wurde. Es wurden meistens Grundbesitzer mit mehr als 100 Hektar enteignet. „Junkerland in Bauernhand!

Bohrmaschine – HB 10-1E vom VEB Mansfeld Kombinat „Wilhelm Pieck“ Hauptsitz Eisleben, Marke Smakalda mit Zusatzgeräten.

Bootsmotor – Mit dem Namen Forelle 6 im Mischungsverhältnis 1: 331/3, sowie den Tümmlerbootsmotor vom VEB Berliner Vergaser- und Filterwerk, 2,5 PS und 75 Kubikmeter. Die Boote wurden in kleinen Werften meistens aus Mahagoni-Holz gebaut. Ein Beispiel: PGH Berlin-Müggelspree baute Boote in einer Länge von 4,60 m oder die VEB Yachtwerft Berlin das Model „Ibis“ mit 5,25 m Länge den Typ „Lotos“ für 20.000 M.

BonbonRolle Drops – Sehr beliebte Rollen mit flachen Bonbons, bunt für 0,20 M und Vollmilch für 0,24 M.

– Toffee mit Fruchtgeschmack vom VEB Leipziger Süsswarenbetriebe 7026 Leipzig Betriebsteil Empor „Betrieb der Ausgezeichneten Qualitätsarbeit“ 60 g für 0,36 M.

– Mintkissen 100 g für 0,84 M von Viba.

– Zetti-Plätzchen bestreut, glutenfrei und gefärbt 200 g für 3,60 M.

– Zitro Pfeffi (12 g für 0,10 M). Ein Produkt des Konsum-Bonbon Spezialbetriebes Konsü Markkleeberg Pfefferminz. Im Jahr 1953 gab es den Beschluss des Ministerrates über die Entwicklung genussvoller Massenbedarfsartikel. Dies war auch die Geburtsstunde von PFEFFI. Zuerst hergestellt im VEB Fahlberg-List Magdeburg. Wurde dann im Jahr 1960 nach Leipzig verlagert.

Das erfrischende Pfefferminz Bonbon und das fruchtige Zitronen Bonbon.“ „Hurra Zitro ist wieder da!

– Zettiknusperflocken 100 g für 1,30 M.

– Pfefferminzfondant rot/weiß, – Weinbrandbohnen und Verschnitt Bohnen mit Kruste von Berggold. VEB Bodeta Oschersleben, deren Vorläufer war die Firma Becker&Schmidt für Schokolade und Pralinen von 1892. Die Marke „Bodeta“ gab es ab 1923. Im Jahr 1945 wurde die Firma enteignet und danach VEB-Betrieb. Im Jahr 1980 gehörte sie zum VEB Süßwarenkombinat Halle. Im Jahr 1990 wurde der Betrieb geschlossen, 1991 kam dann die Bonbonlinie und 1992 die Übernahme von Indawisa Holding AG Schweiz.

– Milch Ecken Henri vom VEB Bonbon Spezial Fabrik Eilenburg für 0,74 M.

– Liebesperlen – Verpackt in Babyflaschen mit Schnullerverschluss ein Genuss. Sie wurden vom Süßwarenfabrikant Rudolf Hoinks (er gründet 1896 in Görlitz seine Fabrik) in Görlitz erfunden. Den Namen und auch die Babyflaschen sollen angeblich seine Frau Elfriede erfunden haben. Eine Flasche kostete 1,00 M.

– Malz-Bonbon – Sie kamen aus Teltow vom VEB Biomalz Walter Schütz. Davor gab es schon seit 1911 eine Fabrik der Gebrüder Petermann, welche nach 1945 enteignet wurde. Malzbonbon 150 g für 0,60 M kamen auch von der VEB Zuckerfabrik Elbdom 825 Meißen.

– Toffa mit Fruchtgeschmack 60 g für 0,36 M vom VEB Leipziger Süßwarenbetrieb 7026 Leipzig Betriebsteil Empor „Betrieb der ausgezeichneten Qualität“.

– Kokkus Sahne Toffe „Henri“ 150 g für 1,30 M von 1980 bis 1991 vom VEB Vereinigte Süßwarenwerke Delitzsch/Eilenburg.

– Rostocker Bonbons und feinste Bonbon vom VEB Dresdner Süßwaren Fabriken Elbflorenz.

Blühende Landschaften – In seiner Fernsehansprache vom 01.07.1990 sprach Helmut Kohl anlässlich der Bundestagswahlen von: „Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.“ Vielleicht glaubte er aber selber nicht daran! Er kannte doch die wahren Verhältnisse aber sagen wollte er sie nicht, um nicht die bevorstehenden Bundestagswahlen zu gefährden.

BPO – Die Abkürzung für Betriebsparteiorganisation der SED.

Brettsegler – Das war die Bezeichnung in der DDR für das Windsurfen (ab 1974), dafür war eine Zusatzprüfung zu absolvieren. Man baute sich alles selber, später wurden die Surfbretter im VEB Waggonbau Ammendorf hergestellt. Man durfte nur auf dem Binnengewässer surfen und musste dem „Bund Deutscher Segler“ beitreten.

Brigade – Mehrere Arbeiter, welche die gleichen Aufgaben zu erfüllen hatten. Der Brigadier leitete die Brigade und alle Leistungen. Verpflichtungen und kulturelle Sachen wurden in das Brigadebuch eingetragen.

Brigade derdeutsch-sowjetischen Freundschaft“ – Ein Ehrentitel einer Arbeitsbrigade.

Brillant – Der Name für ein Gebrauchsgeschirr vom VEB Porzellankombinat Colditz ab 1958. Vorher war es die Firma Zschau AG und nach der Wende wurde der Betrieb privatisiert. Nach vier Jahren Karenzzeit (es gab keine Investitionen), wurde die gesamte Technik nach Mexiko verkauft. Dort wird heute noch produziert. Das übrig gebliebene Schmelzfarbenwerk (welches zum Porzellankombinat gehörte) wurde an die amerikanische Firma „Ferro“ verkauft und produziert heute noch im Ort. Damals wurde hier das gesamte Gebrauchsporzella hergestellt. „Funktionstüchtig, anmutig und zweckmäßig, bald überall im Fachhandel!

Braunkohle –Der wichtigste Rohstoff, welcher aus den Tagebauen gewonnen und zur Gewinnung von Energie genutzt wurde. Braunkohletagebaue gab es unter anderen in: Goitsche, Nachterstedt, Mansfeld-Südharz, Wulfersdorf und Espenhain.

An Brikettfabriken gab es unter anderen in: Schwarze Pumpe, Lausitz und Espenhain.

Brikett – 18 Zentner Brikett kosteten 35,10 M, 52 Zentner HO-Brikett kosteten 195,00 M.

Brocken – Das war der höchste Berg (1142 m) in der DDR. Seit 1899 fuhr eine Bahn auf den Brocken. In der DDR-Zeit war er von 1948 bis 1959 öffentlich zugänglich, auch mit der Brockenbahn. Ab 1959 war der Brocken militärisches Sperrgebiet. Hier standen Abhöhrstationen vom sowjetischen und vom DDR-Geheimdienst.

Nach der Wende war der Brocken wieder öffentlich zugängig.

Brotdose – Aus Metall

Brüsewitz – Im Jahr 1976 verbranntes sich der Pfarrer Oskar Brüsewitz öffentlich vor seiner St. Moritzkirche in Zeitz. Er wollte damit gegen die angeblichen Missstände in der DDR auftreten.

Bückware – So wurde im Volksmund sehr knappe aber beliebte Ware bezeichnet, welche unterm Ladentisch lag. Um sie an gute Kunden zu verkaufen, mussten sich die Verkäuferinnen bücken.

Berufswettbewerb der DDR-Jugend – Vorgänger der MMM-Bewegung wurde 1949 durch den FDGB und der FDJ ins Leben gerufen. Es gab eine Medaille „Für gute Leistungen im Berufswettbewerb“.

Buch der Freundschaft – Darin wurden alle Begegnungen mit den sowjetischen Genossen festgehalten.

Butterbrotpapier – Ein Pergamentpapier mit 24 Blatt, kosteten 0,65 M und kam vom VEB Papierverarbeitung Paul-Gehrhardt-Straße 37 4600 Lutherstadt Wittenberg. „Sauber, hygienisch, praktisch!

Buchverlage – Es gab in der DDR sehr viele Buchverlage, deshalb hier nur einen kleinen Teil davon:

– Aufbau Verlag, seit 1945 durch den Kulturbund, im Jahr 1990 dann eine GmbH & Co KG.

– Berliner Verlag, seit 1945, ein Zeitung- und Zeitschriftenverlag im Besitz der SED, 1990 privatisiert und 2005 an die BV Deutsche Zeitungsholding verkauft.

– Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin, ein VEB-Betrieb vom 1960 bis zum 1990.

– Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, seit 1960 ein Fachbuchverlag in Leipzig, wurde 1990 eine GmbH, kam zum Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, der Sitz wurde nach Stuttgart verlegt.

– Karl Dietz Verlag Berlin Franz- Mehrring-Platz 1 wurde 1946 im Auftrag der SED gegründet und kam zur 1999 zum Karl-Dietz-Verlag Berlin GmbH.

– Domowina Verlag, für alle Sorben ab 1958 als GmbH in Bautzen gegründet und 1990 privatisiert.

– Edition Leipzig Karlstraße 20, wurde 1960 gegründet und stellte Bücher für den ausländischen Markt her und gehörte ab 1990 der Verlagsgruppe Seemann Hentschel an.

– Eulenspiegel Verlag, gegründet 1954 in Berlin für den Satire Bereich, ging 1993 in Konkurs, danach Neugründung Eulenspiegelverlagsgruppe. „Nur echt mit der Eule!

– Verlag für die Frau, war für Mode- und Ratgeberverlag gedacht, wurde 1946 in Leipzig gegründet und gehörte ab 1948 zur Vereinigung VVB Druck und Verlag Leipzig, nach 1990 kaufte der Gong-Verlag alles auf.

– Greifenverlag, er wurde schon 1919 in Rudolstadt gegründet, war auch nach 1945 noch privat und wurde 1965 an den Staat verkauft, dann 1993 Insolvenz.

– Gustav Kiepenheuer Verlag, Gustav Kiepenheuer gründete ihn 1909 in Weimar. Nora Kiepenheuer führte ihn in der DDR bis 1977, danach kaufte die SED diesen Verlag, nach 1990 wurde er privatisiert, 2003 wurde der Sitz nach Berlin verlegt und 2010 wurde der Verlag eingestellt.

– Harth Musik Verlag, er wurde 1946 in Leipzig gegründet für Tanz- und Unterhaltungsmusik, ab 1960 mit staatlicher Beteiligung, 1990 privatisiert und kurze Zeit später geschlossen.

– Kinderbuchverlag Berlin, er wurde 1949 in Berlin Behrenstraße 40/41 gegründet und gehörte den Jungen Pionieren, Privatisierungen durch die Treuhand nach 1990 schlugen fehl, gehört heute zur Münchener Meisinger Verlagsgruppe.

– Militärverlag der DDR, war für die Militärbücher zuständig, er bestand ab 1955 bei der KVP und ab 1956 als Militärverlag Berlin (Betrieb der NVA), 1990 aufgelöst und ab 1993 zur Verlagsgruppe Dornier.

– Das Neue Berlin, wurde 1946 in Berlin zur Verlegung von Science gegründet, 1990 Insolvenz und 1993 neu gegründet.

– Verlag Neues Leben, als Jugendbuchverlag 1946 in Berlin gegründet und gehört seit 2004 zum Eulenspiegel Verlag.

– Reclam Verlag, wurde in Leipzig schon 1828 gegründet, im Jahr 1947 in Stuttgart kam es zu einer Zweig-Gründung. Im Jahr 2005 Schließung in Leipzig.

– Staatsverlag der DDR, wurde 1963 durch den Ministerrat gegründet, um Dokumente des Staates zu veröffentlichen, 1990 Umbenennung in Verlag Recht und Wirtschaft und 1991 an den Huss-Verlag verkauft.

– Urania Verlag, wurde 1924 in Jena gegründet und 1990 privatisiert, 1994 zur Verlagsgruppe Dornier Stuttgart.

– Verlag Volk und Welt für Belletristik, wurde 1947 in Berlin gegründet, 1989 zweimal versucht durch die Treuhand zu verkaufen, erfolglos, seit 2001 werden keine Bücher mehr verlegt.

– Volk und Wissen Verlag, wurde 1945 gegründet und war in Berlin und Leipzig, 1991 privatisiert und gehört zur Cornelius-Gruppe.

Bummi – Kinderzeitung und die Bezeichnung für Verkaufsläden für Kindersachen. Die Zeitung kam zuerst als Monatszeitschrift und dann alle 14 Tage zu einem Preis von 0,25 M vom Verlag Junge Welt. Ursula Böhnke-Kuckhoff war nicht nur die Erfinderin der Zeitschrift Bummi, sondern erfand auch den gelben Bären Bummi. Dazu gab es das Kinderlied „Bummi“ mit 5 Strophen, dem Text von Ursula Werner-Böhnke und der Melodie von Hans Naumilkat.

Bummelanten – Täglich zu spät kommendem oder zu langsam arbeitendem Arbeiter.

Bügeleisen – Vom VEB Elektrowärme Sörnewitz. Der Betrieb wurde in den 1970er Jahren in Suhl gegründet, hatte bis 4000 Beschäftigte und stellte Haushaltsgeräte her. Nach 1990 wurde daraus die Efbe Elektrogeräte GmbH in Bad Blankenburg.

– Dampfbügeleisen iromat 142,00 M, in schwarz 135,00 M

– Dampfbügeleisen vapiron 152,00 M und als Reglerbügeleisen zu 37,50 M bis 40,50 M, je nach Ausstattung.

Bürstenmann – Werbefigur (seit 1955 bis heute) der Bürstenfabrik Stützengrün. Es war ein braunes Holzmännchen mit Hut und einem Gehstock. Es hatte auf seinem Rücken eine kleine Bürste. Die Figur schuf Gerhard Boerger als Warenzeichen.

Bungalow – Typ B34 ab 1987 vom VEB Baustoffversorgung oder kam von GENEX (hier für 8280,00 DM West). Er hatte eine Länge von 7,33 m, eine Breite von 3,60 bis 4,80 m und eine Höhe von 2,45 m.

Wir hatten ja nüscht - aber was wir daraus gemacht haben!

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