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DIE SACHE MIT »GOTT«

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ZWISCHEN DIESEN BUCHDECKELN WIRD IHNEN der Begriff »Gott« begegnen. Der Gottesbegriff gehört zu denjenigen Worten, die sehr stark mit persönlichen und kollektiven Erfahrungen aufgeladen sind. Deswegen hat er für Menschen eine sehr unterschiedliche Bedeutung.

Wie ist es bei Ihnen?

Sind Sie vielleicht in familiären und gesellschaftlichen Kontexten aufgewachsen, in denen ein Gottesglaube keine Rolle spielte? Dann kam »Gott« in Ihrer bisherigen Lebenswirklichkeit möglicherweise gar nicht vor, weil Sie keinen Anlass sahen, sich damit zu befassen, was »Gott« eigentlich ist. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass Ihr Leben auch gut ohne »Gott« funktioniert.

Vielleicht gehören Sie hingegen zu denjenigen, die im Namen der Religion viel Leid erfahren haben. Sie haben womöglich darunter gelitten, dass es Ihnen versagt wurde, Ihre Individualität frei auszuleben und Ihre Visionen zu verwirklichen. Vielleicht haben Sie Ihren Glauben an irgendeinem Punkt Ihres Lebens zurückgelassen, gemeinsam mit furchteinflößenden Sätzen aus Kindertagen, wie etwa: »Sei brav, der liebe Gott sieht alles.«

Wenn Sie sich weder in der einen noch in der anderen Beschreibung wiederfinden, verbinden Sie »Gott« vielleicht mit dem höchsten Ausdruck von bedingungsloser Liebe. Dann ist er das Fundament Ihres Lebens, das Sie stärkt und Ihnen Geborgenheit spendet. Gegebenenfalls gehören Sie zu den Menschen, die durch persönliche Gotteserfahrungen oder durch Religiosität und Spiritualität Sinn und Festigkeit für ihr Leben gefunden haben.

Was auch immer sich in Ihnen zeigen mag, wenn Sie auf Ihren WEGEN ZUM ICH »Gott« begegnen, es geht nicht darum, Sie zu missionieren oder Ihre leidvollen Erfahrungen zu bagatellisieren. Es besteht auch kein Interesse daran, Ihre Form von Religiosität oder Spiritualität umzuprägen.

Sowohl der Gottesbegriff als auch Symbole und Anklänge an religiöse und spirituelle Traditionen dienen hier dazu, einem Mysterium auf die Spur zu kommen, das sich letztlich unserer Sprache entzieht. Dieses Unsagbare ist aber so elementar mit unserem Dasein verbunden, dass wir auf unseren WEGEN ZUM ICH nicht daran vorbeikommen. Mehr noch: Sie führen uns direkt darauf zu, weil unser »kleines Ich« nicht für sich allein steht. Wir führen kein isoliertes Dasein, sondern sind Teil eines »größeren Ichs«, das wir gemeinhin als »Leben« bezeichnen.

Ich verstehe »Gott« als den Urgrund allen Lebens und damit auch unseres Lebens. Wenn ich also von »Gott« spreche, dann meine ich das reale Leben selbst. Ich meine diejenige Urkraft, die jeden Einzelnen von uns geboren hat, die unser Leben erhält und es uns – in unserer momentanen physischen Form – eines Tages wieder nimmt.

Diese Kraft lässt unser Herz schlagen und uns ohne unser Zutun atmen. Es ist die Lebenskraft selbst, reines Bewusstsein, die unzerstörbare Energie der puren Liebe, die Essenz von ALLEM, WAS IST. In diesem Sinne sind wir untrennbar mit »Gott« verbunden. Von ihm her speist sich auch die innere Quelle unserer höchsten Weisheit, mit der wir in Kontakt kommen können, wenn wir uns dafür öffnen. Ich nenne dieses Mysterium »Gott« und Sie?

WENN WIR UNS MIT »GOTT« BEFASSEN, GEHT ES IM KERN UM UNS SELBST UND UNSER LEBEN.

Was heißt das für Ihre WEGE ZUM ICH? Ich meine, dass sich diese Urkraft in uns und allem Leben nicht dafür interessiert, welchen Namen wir ihr geben. Dementsprechend möchte ich uns alle einladen, uns ebenfalls nicht mit Äußerlichkeiten wie einer Namensgebung selbst im Weg zu stehen. Konzentrieren wir uns vielmehr auf das, worum es hier wirklich geht. Es geht um eine tiefgründige Selbsterfahrung mit dieser Urquelle der Lebendigkeit, zu der wir in unserem Inneren Zugang finden können.

Sollten Sie auf dieser Landkarte also Begriffe, Aussagen oder Symbole entdecken, die Ihnen fremd sind oder unbequeme Gedanken und Emotionen hervorrufen, dann benutzen Sie sie als Wetzsteine für Ihre persönliche Weiterentwicklung. Wenden Sie sich nicht vorschnell ab, weil Sie unangenehm oder falsch finden, was Ihnen begegnet. Steine des Anstoßes weisen uns auf bestimmte Aspekte unseres eigenen Lebens hin, die noch mit Angst behaftet, statt durch Liebe befreit sind. Wir können sie als Anlässe willkommen heißen, um zu eigener Klarheit und zu mehr persönlicher Freiheit zu gelangen.

WER FREIHEIT LEBEN MÖCHTE, DARF SICH SEINEN THEMEN STELLEN UND SIE INDIVIDUELL BEARBEITEN.

Was uns das Leben auch geben mag, es birgt die Möglichkeit in sich, konstruktiv für unsere persönliche und kollektive Weiterentwicklung genutzt zu werden. Es liegt deshalb an uns, unsere Herausforderungen in Chancen zu verwandeln und damit das Beste aus allem zu machen, was uns am Wegesrand begegnet.

Gehen wir mit diesem Vorsatz nun gemeinsam auf die nächste Etappe zu. Lassen Sie sich jetzt auf eine Entdeckungsreise in Ihr Inneres ein und ergründen Sie, welchen Unterschied es für Sie machen kann, einen stärkeren Zugang zu Ihrer inneren Quelle zu finden und zu halten.

SELBSTERINNERUNG

»Gott« – das Leben – versorgt die innere Quelle in mir, aus der ich meine Lebendigkeit, Klarheit und Kraft schöpfe.

Wege zum Ich

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