Читать книгу Tingas Reise durch Feuerland - Wiebke Sohst - Страница 11
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Professor Uhu kommt ins Grübeln
Drei Tage später bat Tinga den hübschen blauen Schmetterling Flii um einen Gefallen. Flii sollte zu Professor Uhu fliegen und ihn bitten, zu ihm zu kommen. Es sei wichtig! Flii nickte kurz und flatterte sofort los.
Am späten Nachmittag kam der Schmetterling wieder zurück. Tinga fing gerade kleine Insekten für das Abendessen. Außer Atem berichtete Flii: „Der Professor kommt, sobald er Zeit hat.“
„Und wann wird das sein?“, fragte Tinga.
Flii landete auf einer roten Blüte. „Das hat er nicht gesagt“, antwortete er achselzuckend.
Tinga schüttelte ihm dankend das rechte Beinchen. „Sehr nett von dir, Flii, dass du zu ihm geflogen bist. Bleib’ doch noch zum Abendessen!“
Angewidert starrte der Schmetterling auf das Häufchen Insekten.
Tinga lachte. „Für dich finden wir noch etwas anderes!“
Als Pichi wenig später herüberkam, tauchte am Horizont der Professor auf. Er hatte Tinga nicht lange warten lassen!
Nachdem der große, schwere Uhu sicher gelandet war, nahm er gerne die Einladung zum Abendessen an. Ihm mundeten die kleinen Insekten, die Tinga erbeutet hatte, ausgezeichnet.
Kauend fragte er: „So, Tinga, was gibt es denn nun eigentlich so Wichtiges?“
„Ach, Professor, ich habe mir nach dem Lagerfeuer-Treffen eine interessante Frage gestellt, und die lässt mir keine Ruhe. Vielleicht wissen Sie die Antwort?!“
„Na, dann schieß’ mal los!“ Professor Uhu war gespannt.
Tinga setzte sich aufrecht hin und schaute in die großen Augen des Professors. „Haben Sie vielleicht eine Idee, wo der Anfang der Welt sein könnte?“
Professor Uhu zog die Augenbrauen hoch und sah das kleine Stinktier überrascht an. Er überlegte kurz und zuckte dann mit den Schultern. „Nein, tut mir leid, Tinga! Das weiß ich leider nicht.“
„Aber wenn im Süden von Feuerland das Ende der Welt ist, dann muss es doch auch irgendwo einen Anfang geben!“ Dass der Professor so eine wichtige Frage nicht beantworten konnte, enttäuschte Tinga sehr.
„Da magst du recht haben. Ja, das wäre logisch. Darüber habe ich noch nie nachgedacht!“ Der Professor stammelte fast. Er war so von dieser Frage verblüfft, dass er ganz durcheinandergeriet. Aber er sammelte sich schnell wieder.
„Donnerwetter, Tinga! Da hast du mir wirklich eine Meisterfrage gestellt“, sagte der Uhu nachdenklich.
Flii flatterte auf Pichis Schulter, um von dort besser gehört werden zu können. „Hört mal Leute! Wenn’s der Professor nicht weiß, dann heißt das ja nicht, dass es niemand weiß!“
Professor Uhu senkte den Kopf. Als Lehrer und weiser, alter Bewohner der Ebene wurmte es ihn ganz schön, dass er keine Antwort geben konnte. Aber Flii hatte ihm einen Denkanstoß gegeben. Wenn er es nicht wusste, wer könnte es dann wissen? „Tja“, murmelte der Professor vor sich hin, „wer könnte es wissen? ...“ Der Professor stand auf und ging im Kreis umher. Er grübelte und grübelte. Pichi, Tinga und Flii schauten ihm zu. Ob dem Professor auf diese Art und Weise etwas einfallen würde?
Und plötzlich! Der Professor blieb wie angewurzelt stehen.
„Der Königspinguin!“, rief er aus.
Tinga zog die Augenbrauen hoch und sah fragend zu Pichi und Flii hinüber.
„Das ist es!“ Der Professor klatschte vor Freude in die Flügel. „Das ist die Lösung. Bestimmt!“
„Der Königspinguin?“ Pichi sah ihn forschend an.
„Ja, der könnte es wissen!“ Der Professor war von seinem Einfall ganz begeistert.
„Und wo finde ich den Königspinguin?“, fragte Tinga skeptisch.
„Im Leuchtturm. Im Leuchtturm am Ende der Welt. Er wohnt darin!“