Читать книгу Mein UFO-Erlebnis auf Rügen - Wiesengrün Martin - Страница 5
3.Der Kontakt
ОглавлениеÜberrachender weise war ich am Vorabend der Begegnung nicht mehr aufgeregt. Ich hatte bereits Vorkehrungen für mein Fortgehen von Zuhause getroffen. Am 23. Juli weckte mich eine innere Uhr bereits sehr früh, was prinzipiell selten bei mir vorkam. Beim Anziehen überkamen mich dennoch große Zweifel, ob ich das auch tatsächlich alles so erleben würde. Wie es in meinem Traum abgelaufen war. Konnte es nicht sein, dass mir meine Nerven ein Streich spielten, weil ich so lange im Freien gelegen Hatte, oder Plagten mich möglicherweise Halluzinationen? Andererseits drängte es mich herauszufinden, ob mein seltsamer Traum tatsächlich der Wahrheit entsprach. Der Wunsch, der Sache auf den Grund zu gehen, setzte sich zwar in mir durch, aber ein mulmiges Gefühl in der Magengegend blieb bestehen. Ich schaute noch einmal aus dem Fenster und sog die herrliche saubere Morgenluft in mich hinein. Nicht mehr so windig wie gestern, stellte ich fest. Hier und da rissen die Wolken auf. Es wurde allmählich hell. So ging ich kurz nach 3 Uhr am frühen Morgen meinem Abendteuer entgegen.
Nachdem ich den Feldweg erreicht hatte, der nördlich an unserem Hof vorbei führte und am Kleeschlag endete, musste ich ungefähr einen halben Kilometer laufen, bevor ich den vier Meter breiten Eingang der alten Kate einsehen konnte. Etwa 100 Meter hatte ich noch zu überwinden.
Während ich aufmerksam den Eingang beobachtete und ich diesen Meter für Meter entgegen kam, spürte ich wie mir allmählich das Blut in den Adern erhitzte. Es war seltsam, je näher ich diesen ominösen Eingang kam, kehrten meine Zweifel, ob das erträumte auch wahr ist – zurück. Gegen 3.40Uhr betrat ich vorsichtig den alten Hofplatz der Kate. Mir wurde es unheimlich zu Mute. Nicht mehr als zwei Schritte wagte ich mich vor. Argwöhnisch behielt ich mein Umfeld im Auge. Plötzlich vernahm ich durchs Gebüsch ein schwaches rötliches Blinken. Mir stockte der Atem. Angstschweiß lief über meinen Körper. Ich erinnerte mich nun an meinen Traum, in dem zwei behelmte Wesen am Waldrand standen.
Genau wie im Traum, traten nun zwei große behelmte Wesen in den alten Hofplatz ein und blieben vorm
Gebüsch stehen. Im Verhältnis zu ihrer Größe von etwa 2,20 Meter bis 2,30 Metern war ich nur ein Zwerg. Das kleinere Wesen machte einen Schritt nach vorn und nahm seinen Helm ab. Kaffeebraune Haut kam zum Vorschein und blondes langes Haar fiel auf seine Schultern. Es muss wohl gemerkt haben, in welchem Zustand ich mich befand, denn es schaute mir starr in die Augen. Allmählich verschwanden meine ängstlichen Gefühle und ich konnte mich wieder konzentrieren. Erst jetzt sah ich die fremden Wesen richtig. Beide trugen einen silbern glänzenden, eng anliegenden Raumanzug. Ihre Helme glänzten wie Chrom. An den Helmen waren verstellbare Visiere aus getöntem Glas befestigt, die ein wenig hervortraten. Oben auf dem Raumanzug befand sich ein elastischer doppelter Ring zur Befestigung des Helms. Von den Handgelenken bis oberhalb der Schulter, auch längs beider Arme, waren wenige Zentimeter dicke, geriffelte Schläuche angebracht. Sie endeten in einem mindestens 20 mal 60 Zentimeter großen Behälter auf dem Rücken. Vom Behälter wiederum führte ein kleinerer Schlauch unter die Achselhöhle und von dort, seitlich am Körper entlang, bis zu den Waden. Von den Schultergelenken bis zu den Oberschenkeln hielten scheinbar Reißverschlüsse die Teile des Raumanzuges zusammen. Am Handgelenk befand sich bei jedem der Wesen ein Zigarettenschachtel großes Gerät. Das kleinere Wesen hatte einen schlanken Körper und schlanke Hände mit vier schönen langen Fingern. Sein schmales Gesicht besaß große rötliche Augen mit schmalen Augenbrauen. Durch sein langes Haar erschien sein Gesicht etwas länglich. Eine kleine Stupsnase, unter der sich wohlgeformte, aber ein wenig wulstige Lippen befanden, ließ mir dieses Geschöpf wie ein Märchenwesen erscheinen. Dagegen glich das größere, hellhäutigere Wesen mit seinem Furcht einflößendem wuchtigem Körper einem Riesen. Es hatte keine Hände, sondern Pranken, an denen fünf dicke, gleich lange Finger waren. Sein rundliches Gesicht mit dunklen, leuchtenden Schlitzaugen, starken Augenbrauen, einer großen Adlernase und normal großen Lippen passte nicht ganz zu seinem Körper.
Dieses Emblem befand sich ebenfalls an den Uniformen aller Wesen und auch außen auf dem kleinen Raumschiff. Scheinbar war es ein Namenszug/Schriftzug, aus welcher Region unserer Galaxis das Raumschiff kam.
Sie, Dagolo, meine Fee und Betreuerin, kam mir einige wenige Schritte in der Bauernkate entgegen. Sie machte dennoch einen gütigen Eindruck auf mich. Sie besaß die Fähigkeit tief in fremde Hirne einzudringen und Gedanken zu beeinflussen. An ihren Händen befanden sich je vier Finger. Ihre Körpergröße schätzte ich auf ungefähr 2,20 Meter. Diese fremden Wesen lächelten mir freundlich zu. Auf mich wirkten sie seltsamer Weise beruhigend und meine Angst schwand langsam. Zwei bis drei Minuten standen wir uns so gegenüber. Überraschend hielt mir das kleinere Wesen seinen rechten Arm entgegen, an dem irgendein Gerät befestigt war. Das größere Wesen tat es ihm gleich und hielt dann das kleine Gerät vor seinen Mund und sprach ein paar Worte hinein. Es hörte sich an, wie eine gesungene asiatische Sprache. Seine Nasen- und Kehllaute, das Zungenschnalzen sowie einige bellende Laute hörten sich sehr sonderbar an. Danach sah es mich an, blieb aber an seinem Platz stehen. Das kleinere Wesen kam mir jedoch ein paar Schritte entgegen. Es schaute mir dabei unentwegt in die Augen. Mir gelang es nicht in eine andere Richtung zu sehen, denn ich hatte das Gefühl, ich müsse unbedingt in diese Augen sehen. Ungefähr fünf Meter vor mir blieb es stehen, sein Blick war jedoch auf mich gerichtet. Zusehends beruhigte ich mich; meine Angst verflog gänzlich. Alles um mich erschien nun wunderbar. Mein Geist war frei. Nach ein paar Sekunden sprach es mich in meiner Sprache an. Das überraschte mich sehr, denn woher kannte es meine Sprache? Ich begann ihnen zu vertrauen, aber an ihre eigenartige Aussprache musste ich mich erst gewöhnen.
Das war der Riese, mit einer Körpergröße von etwa 2,30 Metern.
Dagolo und der Riese standen in der alten Bauernkate mir gegenüber. Der Kopf des Riesen war im Verhältnis zu der Größe seines Körpers viel zu klein. Obwohl seine massige Gestalt beim ersten Anblick Angst einflößend war, strahlte er Güte und Ruhe aus. Er hatte ein rundliches Gesicht mit starken Augenbrauen, dunkel leuchtende Schlitzaugen sowie eine bemerkenswert große Nase. Seine Hautfarbe war leicht bräunlich.
„Du bist also gekommen, Menschensohn.“ begann das kleinere Wesen.
„Ja.“
„Ist es dir schwergefallen?“
„Nein.“
„Hast du Mut, willst du ein paar Stunden mit uns kommen?“
„Ja, aber ich möchte wieder hierher zurück.“
„Wir bringen dich wieder her, das Versprechen wir. Ohne deine Zustimmung nehmen wir dich auch nicht mit. Also, Erdenjüngling, traust du dir das zu?“
„Ja, ich komme mit. Aber weshalb muss ich das sein?“
„Du, wurdest ausgesucht. Wir wollen dir etwas zeigen, was ein Erdenmensch seit langem nicht gesehen hat.“
„Und was soll das sein?“
„Wir zeigen dir deine zauberhafte Welt, das unendliche Universum, unsere Technik und einen kleinen Einblick in deine Seele. Doch bevor wir gehen, nimm den Stein dort vor deinen Füßen an dich.“ Den faustgroßen Feldstein vor meinen Füßen, einen wie sie hier überall herumlagen, hob ich auf. Nachdenklich umklammerte ich diesen kalten Stein. Mir war unklar, was sie damit bezweckten. Das kleinere Wesen hatte wohl meine Gedanken gelesen, denn es zerstreute meine aufkommende Furcht: „Wir wollen dir alles zeigen, was dein Geist erfassen kann.“ Mein Entschluss mitgehen zu wollen, stimmte die Fremden freudig. Sie lächelten! „Nun wollen wir aber gehen, Menschensohn“, sagte das kleinere Wesen. Graziös wies es mir mit seinen Armen und Händen den Weg. Es sah fast so aus, als ob es tanzte. Zaghaft ging ich auf es zu. Erst als ich neben dem Wesen stand, bemerkte ich, dass es eine Frau war. Gütig und sanft legte meine seltsame Fee sprachlos ihren Arm auf meine Schulter und lächelte mich an. Gemeinsam schritten wir zum größeren Wesen. Beide unterhielten sich noch ein wenig, wahrscheinlich über mich, denn ab und zu sahen sie auf mich und nickten mit ihren Köpfen. Zwischen ihnen stehend, musterte ich abermals ihre Größe. Winzig und unbeholfen kam ich mir dabei vor. „Möchtest du wirklich mitkommen, bist du bereit?“ fragte es mich noch einmal; „es wird nicht lange dauern, etwa 72 Stunden nach Erdenzeit.“ Ich nickte! „Also, gehen wir.“ Mein Feenwesen legte ihren Arm auf meine Schulter und schob mich sanft in Richtung Gebüsch, welches wir schnell durchschritten. Ich war sprachlos! Ich stand vor einem wunderbaren Meisterwerk. Berauscht und staunend musterte ich diesen seltsamen Flugapparat. Er war einzigartig. Ich lief vor dieser Flugmaschine hin und her und brachte immer wieder mein Erstaunen zum Ausdruck. Keines der Wesen hinderte mich bei der Befriedigung meiner Neugier, solange meine Sicherheit nicht gefährdet war. Rechts oben, von vorn gesehen, blinkte ein rötliches, links ein gelbliches und hinten ein grünliches Positionslicht. Während sie blinkten, veränderten sie sich ständig. Unterhalb der Maschine befanden sich rechts und links zwei halbkugelförmige Körper, die gleißend weiß leuchteten. Ich wollte sie mir gerade betrachten, da packte mich meine Fee und riss mich plötzlich zurück. Sie stieß dabei einen eigenartigen pfeifenden Laut aus. Dies sollte wohl heißen: „Dorthin bitte nicht!“
In der Mitte des Flugapparates befand sich unten eine Signalanlage von ungefähr sechs Metern Durchmesser. Sie hatte unzählige kleine düsenartige Öffnungen, aus denen ebenfalls gleißend weißes Licht strahlte. Am hinteren Ende des Flugobjektes waren unten etwa sechs Meter lange Signallampen angebracht. Sie strahlten ein schwaches, weißgelbes Licht ab. Im Abstand von fast zwanzig Metern, rechts, links und hinten, stützten drei Meter lange und ein Meter dicke Stoßdämpfer diesen Flugapparat. Für ihre bessere Beweglichkeit besaßen diese Stützen gitterartige Räder. Rechts am Flugapparates, ziemlich weit vorn, befand sich die Einstiegsluke. Aus ihr ragte eine schwarze Leiter bis zum Erdboden. Ich schätzte die Breite dieser Flugmaschine auf etwa fünfzig bis sechzig Meter. Dies konnte ich relativ genau ermitteln, denn hinter dem Flugapparat steckten zehn Stäbe eines Elektroweidezaunes im Abstand von ungefähr fünf Metern in der Erde. Es war eine fast dreieckige Konstruktion mit stark abgerundeten Flügelenden, die sich weit nach hinten zogen. Dadurch erschien dieser Flugkörper ungeheuer wendig und schnell. Seine Flügelenden, wenn man diese als solche bezeichnen will, hatten einen ungefähren Durchmesser von drei Metern. Sie waren stark gewölbt und gingen nahtlos in die Kabine über. Zu erwähnen wäre noch ein feiner, schwarzer Gitterrahmen, der rings um die Flugmaschine herum angebracht war. An der Vorderfront des Raumschiffes befanden sich in der Mitte mehrere, vier bis fünf Meter lange, übereinander liegende, längliche Öffnungen aus dem gleichen Material wie der schwarze Gitterrahmen, dynamisch an der oberen Tragflächenwölbung des Fluggerätes angepasst.
Die ovalen Bullaugen der Kabine, die die gleiche Farbe hatten wie die Außenhaut, hielten sicher großen Drücken und Temperaturschwankungen stand. Wollte man diese Bullaugen entdecken, musste man schon genauer hinsehen. Jedoch von innen heraus garantierten sie eine hervorragende klare Sicht. Die gesamte Höhe ihres Fluggerätes, vom Boden bis zur höchsten Aufwölbung der Kabine, schätzte ich auf acht bis zehn Meter, denn die Wipfel der alten Pappeln, vor denen es stand, ragten ein wenig darüber hinaus.
Nach kurzer Zeit stand ich wieder zwischen den beiden Außerirdischen. Da legte der Riese eine seiner großen Hände auf meine zierlichen Schultern und zeigte mit der anderen Hand mehrmals auf die Einstiegsleiter. Er murmelte nur irgend etwas, ich verstand aber, was er ausdrücken wollte.
So ähnlich sah dieses Fluggerät aus, in welches ich eingestiegen war.
1. Einstiegsluke
2. Positionslichter
3. Tiefschwarze Einstiegsleiter
4. Stoßdämpfer mit Gitterräder für bessere Beweglichkeit und Geländegängigkeit
5. Scheinbar Triebwerke mit sauberer Kernfusion, -Antimaterie, oder anderer Energiespender