Читать книгу Aliens und andere Eindringlinge: Die Raumflotte von Axarabor - Band 209 - Wilfried A. Hary - Страница 7
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ОглавлениеIch hatte niemals Zeitspannen gemessen. Wozu auch? Ich wäre auch niemals von selber auf die Idee gekommen, irgendwelche Aufzeichnungen zu machen. Für wen denn? Ich war einfach nur ich. Sonst nichts. Und dies war meine Welt.
Aus dem einfachen Grund: Ich war auf jeden Fall nachweislich vorher da gewesen! Und wieso erdreisteten sich diese Menschen, wie sie sich selber nannten, jetzt anzunehmen, dies hier sei auf einmal ihre Welt? Sie würde ihnen allein gehören, noch nicht einmal all dieser Lebensvielfalt, die für sie schlicht und einfach gar nicht zählte?
Sie zerstörten sie sogar teilweise, um ihre eigenen Pflanzen und Tiere hier leben zu lassen. Ohne vorher zu fragen. Weder mich noch irgendeines dieser Lebewesen, die sie ohne Gnade ermordeten, weil sie ihnen ganz einfach im Weg waren.
Wobei ich auch jedes gerodete Feld als Mord ansah. Denn obwohl sich die Lebewesen dieser Welt aus evolutionären Gründen gegenseitig umbrachten, sich auffraßen und auch ansonsten wenig rücksichtsvoll miteinander umgingen, falls es keinen persönlichen Vorteil versprach, hatte niemand, der von außen kam, das Recht, das Gleiche zu tun!
Es schockierte mich jedenfalls zutiefst!
Niemals wäre ich auch nur im Entferntesten auf die Idee gekommen, mich in irgendwelche natürlichen Abläufe einzumischen. Ich hätte niemals ein Tier vor seinem Fressfeind gerettet, weil mir dies ganz einfach nicht zustand. Ich hatte mich herauszuhalten, weil ich selber zwar ganz klar der älteste Bewohner überhaupt dieser Welt war, aber dennoch nicht Bestandteil dieser Natur werden durfte. Weil ich nämlich niemals geboren wurde, noch sterben musste, um den Kreislauf des Lebens zu erhalten. Weil ich halt einfach nur ich war und sonst überhaupt nichts. Mir stand es ganz einfach nicht anders zu!
Ich durfte sie nach wie vor nur beobachten. Selbst wenn ich in sie eindrang, dann so behutsam, dass sie es nicht merkten. Noch nicht einmal die kleine Mikrobe, die ich in ihrem eigenen Innern begleitete bei ihrem Kampf um das nackte Dasein.
Ich war weder der Hüter, noch der Beschützer und vor allem nicht der Boss dieser Welt!
Dass es überhaupt so etwas wie einen Boss geben könnte, hätte ich noch nicht einmal zu vermuten gewagt, bevor ich diese Menschen kennenlernen musste.
Ja, musste!
Ihr Vorgehen widerte mich dermaßen an, dass ich sehr lange Zeit eher jeglichen Kontakt vermied. Eben sobald ich erkannt hatte, wie rigoros sie Besitz ergriffen von meiner Welt. Die ich liebte, verehrte und bewunderte ob ihrer Vielfalt und Schönheit. Nicht wie diese Menschen, die eher wie eine schlimme Krankheit anmuteten, von außen eindringend, ihren Wirt missbrauchend bis zu dessen Vernichtung.
Gut, so weit war es ja noch längst nicht. Als ich allerdings merkte, dass diese Menschen sich mit der Zeit immer mehr vermehrten… Dass sogar noch andere von irgendwo außerhalb dieser Welt hinzu kamen, immer wieder und immer mehr… Dass sie gemeinsam immer größer werdende Städte bauten und nach und nach immer mehr blühende Landschaften ihrem eigenen Expansionstrieb weichen ließen… Ja, da blieb mir einfach nichts anderes mehr übrig, als mich damit doch noch näher zu beschäftigen. Um wenigstens vielleicht in Erfahrung bringen zu können, was sich diese Menschen denn dabei überhaupt dachten.
Falls sie dabei überhaupt dachten, hieß das!