Читать книгу Bayern mit dem Wohnmobil - Wilfried Bahnmüller - Страница 12

ENTLANG DER ILLER NACH MEMMINGEN

Оглавление

Am nächsten Morgen starten wir nach Süden. Wer Strecke machen möchte, kann auf der A7 direkt nach Memmingen düsen. Landschaftlich schöner ist die Fahrt in Illernähe über die Dörfer Altenstadt, Kellmünz mit seinen Badeweihern, Fellheim und Heimertingen. Unterwegs besuchen wir ein kunsthistorisch äußerst sehenswertes Kloster: Buxheim mit seiner Kartause (kartausebuxheim.de). Hier können wir den Kreuzgang mit den Mönchshäuschen besichtigen und uns in einem Museum über den Orden informieren. Die größte Sehenswürdigkeit ist das Chorgestühl, das von Ignaz Waibl im späten 17. Jahrhundert geschnitzt wurde. Dabei vergessen wir die übrigen Kirchenbauten nicht, die unter anderem von den Gebrüdern Zimmermann gestaltet wurden.


Vor dem Steuerhaus in Memmingen genießt man die Sonne in Straßencafés.

Von Buxheim sind wir anschließend schnell in Memmingen. Der Stellplatz liegt nördlich der Altstadt und eignet sich gut für die Stadtbesichtigung. Entlang des Stadtbachs sind wir zu Fuß bald am Ulmer Tor. Die Stadt Memmingen hat unglaublich viel für ihre Besucher zu bieten. Zwei Rundwege, bestens beschildert, führen durch die Stadt (»Roter Weg«) bzw. durch die Grünanlagen am Rand der Altstadt (»Grüner Weg«). Unbedingt gesehen haben sollte man den Marktplatz mit dem prachtvollen Steuerhaus und dem nicht minder großartigen Rathaus. Der offene Stadtbach bringt uns zum Schrannenplatz mit dem Fischerbrunnen und durch die Lindentorstraße zum Siebendächerhaus. Das war das ehemalige Haus der Gerber, die einzelnen Dachetagen dienten zum Trocknen der Felle. Vom Marktplatz erreichen wir auch die Martinskirche, die mit einem reichhaltigen geschmückten Chorgestühl aufwarten kann. Die zahlreichen fein geschnitzten Figuren zeigen Gestalten aus der griechischen Mythologie, aus der Bibel und aus der Kirchengeschichte. Ein Besuch der Stadtmauer, die noch fast die ganze Altstadt umfasst, rundet die Besichtigung ab. Durch die vielen Grünanlagen lässt sie sich von Tor zu Tor verfolgen. Das schönste Stück findet man hinter dem Marktplatz am Zollerngarten.

KULTUR

DER KARTÄUSERORDEN

Die Aufgaben dieses strengen katholischen Ordens lauten »Gott loben, Buße tun und beten«. Die Mönche leben, vollkommen abgeschnitten von der Welt und schweigend, in Zellen, die um einen Kreuzgang gebaut sind. Die Hochblüte des Ordens war das Mittelalter, dann begann ein stetiger Rückgang, bis im Zuge der Säkularisation alle Ordensniederlassungen geschlossen wurden. Die meisten Klöster wurden verkauft und abgebrochen oder sie verfielen. Buxheim gehört zu den wenigen zumindest als Bau erhaltenen Kartäuserklöstern. Heute gibt es wieder neue Kartausen, zwar nur sehr wenige, aber weltweit. Eine davon ist die Kartause Marienau bei Bad Wurzach in Oberschwaben.


Buxheimer Chorgestühl


Das Memminger Rathaus wurde im Stil der Renaissance um 1590 erbaut.


Durch Memmingen fließt ein Stadtbach.


Die doppeltürmige Klosterkirche von Ottobeuren ist ein Gesamtkunstwerk des Barock.

Bayern mit dem Wohnmobil

Подняться наверх