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» WUNDERBARES LAND DER BAYERN


Der Bayerische Löwe wacht über den Waginger See.


Ganz im Westen Bayerns trifft man am Bodensee bei Lindau auf Apfelhaine.

EINE LOBESHYMNE

Man kann es nicht verleugnen, eine gnädige Natur hat diesen Fleck Erde im Südosten Deutschlands begünstigt. Sieht man einmal vom Meer ab, ist alles vorhanden, was sich der Mensch nur erträumen kann. Das weite Land bietet jede denkbare Abwechslung: Da sind die hohen, Respekt einflößenden Berge im Süden, modelliert wirkende Moränenhügel und von Flüssen geprägte Ebenen, die grünen Mittelgebirge des Bayerischen Waldes oder die Weinberge Frankens – nirgends erscheint es langweilig, immer ist es anders.


In Passau werden wir neben dem großen Dom von einer lebendigen Kleinstadt überrascht.

Bäche und Flüsse, kleine und große Seen, mondän erschlossene und ganz unbekannte, laden im Sommer zum Wassersport und im Winter zum Eislauf ein. Die Dörfer und Städte sind, zumindest auf den ersten Blick, noch nicht verbaut, haben ihre alte Form und ihr Gesicht weitgehend bewahrt. Viele gut markierte Wege sowohl für Wanderer als auch für Fahrradfahrer lassen keine Wünsche offen und führen meist direkt in die wunderschöne Natur. Dazu kommen zahlreiche weitere Sportmöglichkeiten, denen in Bayern nichts im Wege steht.

Prächtige Kirchen und nicht weniger prächtige Wirtshäuser laden allenthalben zu einem Besuch ein. So kann man Kunst und Kulinarik bestens verbinden. Ebenso finden wir Museen aller Art, vom klassischen Heimatmuseum über Kunstgalerien bis hin zu Technik- oder Freilichtmuseen, und das nicht nur in den großen Städten, sondern auch in Dörfern oder auf dem Land. Traditionen, Bräuche und Sitten werden überall hochgehalten. Es wird hart gearbeitet, es wird aber auch gesungen, gespielt und gefeiert, ohne dass es einer großen künstlichen Organisation bedarf.

Diese Sätze könnten übertrieben klingen, doch sie sind wahr. Das beweisen die vielen Gäste, die hier alle Jahre ihre schönsten Tage des Jahres verbringen. Bayern ist wirklich groß und vielfältig.

BAYERN ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE

Viele Klischees ranken sich um das Leben in Bayern. Einige davon sind absolut übertrieben, andere Realität. So werden nicht überall Weißwürste zum Frühstück gegessen, aber eine resche Brezn geht eigentlich immer.

Das Motto »Leben und leben lassen«, als Schriftzug »Liberalitas Bavarica« über der oberbayerischen Pollinger Klosterkirche zu lesen, trifft in vielen Gegenden zu. Und überall freut man sich über ein freundliches »Grüß Gott«, denn in Bayern ist es immer noch üblich, dass man sich grüßt, auch wenn man sich nicht kennt.


Traditionell und musikalisch geht es hingegen im Allgäu zu.

Tradition und Brauchtum werden gelebt, viele Menschen tragen Tracht, und das nicht nur an Fest- und Feiertagen. Überhaupt sind die Bayern meist in Feierlaune. Landauf und landab gibt es kaum ein Wochenende, an dem nicht irgendwo gefeiert wird. Zwischen dem Main und den Alpen gibt es unzählige Feste und Veranstaltungen. Da sind die Festspielwochen mit Theater und Musik, Feste, die an bestimmte historische Ereignisse erinnern, oder solche, die einen religiösen Hintergrund besitzen, sich am Jahreslauf oder an bestimmten Heiligen orientieren. Wer Glück hat und zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist, darf Bayern dann von seiner herzlichsten, ehrlichsten und ursprünglichsten Seite kennenlernen.

EIN BISSCHEN GESCHICHTE

»Schon die Römer …«, so kann man manche Geschichtsbetrachtung beginnen, doch in Bayern stimmt das nicht. Denn vor den Römern gab es die Kelten, und diese hatten das ganze Land nördlich der Alpen besiedelt. Viele Spuren konnte man bis jetzt nicht von ihnen finden, ein paar Fliehburgen und ein paar Wälle, die eine keltische Stadt andeuten, mehr nicht. Die Römer, die dann im Jahr 15 v. Chr. auftauchten, haben diese Ureinwohner offensichtlich gut integriert und immerhin über 400 Jahre inneren Frieden bewahren können, bis sie selbst vom Sturm der Völkerwanderung vertrieben wurden. Und so können zwar die Schwaben oder die Franken ihre Herkunft ganz eindeutig auf einen Germanenstamm zurückführen, die Altbayern jedoch nicht. Sie haben sich als Mischbevölkerung aus Kelten, Römern, Alemannen, Markomannen und anderen zugewanderten Stämmen entwickelt.


Viel Zeit für sportliche Aktivitäten, u. a. für eine Kanutour auf der Altmühl, dürfen wir uns bei den Fahrten nehmen.

Die frühesten Schlaglichter in der bayerischen Geschichte sind die Agilolfinger. Ihnen gelang es, einen gewissen Machtbereich aufzubauen, der von der Donau bis nach Kärnten und ins Friaul reichte. Ihr letzter Vertreter, Tassilo III., lebte im ausgehenden 8. Jahrhundert. Sein Gegenspieler war Karl der Große, der bedeutendste Kaiser des Mittelalters. Tassilo verlor das Ringen um Macht und Selbstständigkeit, ab da gehörte Bayern zum Deutschen Reich.

Trotzdem verlief die Geschichte von Franken, Schwaben und Altbayern im Laufe der Jahrhunderte sehr unterschiedlich. Verschiedene Herrscher, Adels- und Königshäuser wie auch Religionen prägten das Gebiet des heutigen Bayern. Während in Altbayern 1506 das berühmte Primogeniturgesetz eingeführt wurde, das jeweils dem ältesten Erben die Herrschaft zusprach, gab es in Franken und Schwaben die Realteilung. Sie bedeutete eine Aufteilung des Landes in viele kleine Parzellen, die es letztlich schwierig machten, erfolgreich zu wirtschaften. Die Gesetze betrafen übrigens die gesamte Bevölkerung, den Adel wie auch Bauern und Handwerker.

Für die Wittelsbacher in Altbayern war das Primogeniturgesetz ein kluger Schachzug, sie regierten schließlich bis 1918. Aber von dem Gesetz profitierte auch die Bevölkerung. Zum einen blieb bei den Bauern die Größe des Hofes im Bereich der Wirtschaftlichkeit, zum andern gab es durch die stabile Thronfolge für gut 400 Jahre Frieden in Altbayern. Deshalb finden wir auch im heutigen Oberbayern nur ganz wenige alte Burgen und Festungen. Im Bereich der jahrhundertelangen Vorherrschaft der Wittelsbacher brauchte sich ein Burgherr nicht gegen seinen Nachbarn zu verteidigen. Diese Ruhe im Land wirkte sich sogar auf den Baustil der Bauernhöfe aus. Es war kein Risiko, ein offenes, von allen Seiten zugängliches Haus zu bauen, weil es niemanden gab, der es bedroht hätte.


Und auch Kunst und Kultur, wie im Kloster Benediktbeuern, kommen nicht zu kurz.

In Franken hingegen regierten vor allem lokale Adelsgeschlechter, die mehr oder weniger stark und mächtig waren. Infolgedessen war Franken politisch über viele Jahrhunderte kleinteilig zersplittert. Zur Einigung Frankens kam es erst nach dem Ersten Weltkrieg, als der Adel seine Macht endgültig verlor. Genauer gesagt am 8. November 1918, als Kurt Eisner den Freistaat Bayern ausrief, der schließlich mit der ersten bayerischen Verfassung, der Bamberger Verfassung im August 1919, verbrieft und in das Deutsche Reich integriert wurde.

UNSERE ROUTENVORSCHLÄGE ZU DEN TRAUMZIELEN

Auch wenn Bayern eigentlich aus sieben Regierungsbezirken besteht, kann man es grob in vier große Urlaubsgebiete einteilen: Oberbayern, Franken, Bayerisch Schwaben und Ostbayern. Darunter fallen jede Menge Traumziele, etwa das Allgäu, das Chiemgau, das Voralpenland, der Bayerische Wald sowie Mainfranken oder das fränkische Weinland. So unterschiedlich diese Landstriche sind, so haben sie doch eines gemeinsam: Sie sind alle wunderschön!

Am besten entdecken Sie die Schönheit Bayerns selbst. Fast alle unserer vorgeschlagenen Routen lassen sich nahtlos miteinander verknüpfen oder über eine kurze Zwischenfahrt verbinden. So können Sie die verschiedenen bayerischen Landschaften intensiv kennenlernen.

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