Читать книгу Das Allgäu erfahren. 30 Radtouren durch malerische Landschaften und reizvolle Städte - Wilfried Bahnmüller - Страница 6
ОглавлениеEinführung
Das Allgäu erfahren
Das Allgäu erfahren – das ist ein zweideutiger Titel: Zum einen wollen wir das Allgäu auf zwei Rädern erfahren, zum anderen wollen wir mehr vom Allgäu erfahren. Und das funktioniert natürlich besonders gut als Kombination.
Unsere 30 Radtouren führen alle zu ganz besonderen Highlights im Allgäu. Die Radrundenstehen unter den Rubriken Stadtspaziergänge, Naturparadiese oder Sehenswürdigkeiten, wobei sich oft das eine mit dem anderen kombinieren lässt.
Es ist eine große Überraschung, wie viel Neues, Spannendes, Schönes, Unbekanntes und Interessantes man im Allgäu entdecken kann. In diesem Buch stehen jede Menge Tipps, Erklärungen und Hinweise auf kunsthistorisch Bedeutendes, aufkulinarische Highlights, auf Hintergrundinformationen und historische Begebenheiten.
Deshalb brauchen wir viel Zeit:
•um viele Dinge und Sehenswürdigkeiten am Wegrand zu besichtigen,
•um die Natur genau beobachten zu können,
•um in einem Biergarten oder gemütlichen Wirtshaus wieder Kraft zu tanken,
•um einfach mal in die schöne Landschaft zu schauen,
•um die Füße ins Wasser baumeln zu lassen oder ins Wasser zu springen.
Und um einfach das wunderbare Allgäu mit seiner landschaftlichen Vielfalt ausgiebig zu genießen und zu erfahren.
Das Kleingedruckte: Tourenauswahl
Alle beschriebenen Ausflüge sind Rundtouren und der Leistungsbogen für die 30 Touren ist dabei sehr breit gespannt, was Dauer, Länge, Höhenmeter und somit auch die Kondition betrifft. Radanfänger starten am besten mit den leichteren Touren. Viele gute, allgemeine Tipps gibt es übrigens auf der Homepage des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (www.adfc.de).
Zwei Räder sind wichtig: Fahrräder
Wir sind die Strecken mit einem Tourenrad, einem Mountainbike sowie mit E-Bikes gefahren. Ein robustes Citybike oder Trekkingrad ist auch in Ordnung. Dagegen ist ein Rennrad ungeeignet, denn wir bevorzugen verkehrsfreie Straßen, Wege und auch mal Pfade. Fahrräder kann man sich an vielen Stellen im Allgäu direkt ausleihen, wer ein bestimmtes Fahrrad möchte, reserviert es besser einen Tag vorher.
Im Frühling blühen die Apfelbäume am Bodensee besonders schön (Tour 1).
Auf unseren Touren gibt es auch einige Steigungen zu bewältigen, hier erleichtern ein paar Gänge mehr das Fahren. Gerade mit E-Bikes ist es im hügeligen Allgäu deutlich einfacher zu radeln und überdies gibt es schon ein gutes Ladestationen-Netz. Und wer höflich nach einer Lademöglichkeit in dem Gasthaus fragt, in dem er auch einkehrt, hört wahrscheinlich selten ein »Nein«. Nur seinen eigenen Stecker oder das Ladesystem sollte man dabeihaben.
Wie lange? Wie weit? Fahrzeiten und Höhenangaben
Bei der Tourenlänge und den Höhenmetern haben wir uns um genaue Recherche bemüht. Ein Tacho ist hilfreich, aber nicht nötig. Abstecher zu Besichtigungen, Einkehrmöglichkeiten oder Badestopps wurden in den angegebenen Zeiten jedoch nicht eingerechnet, die muss man zusätzlich einplanen. Für die Zeitangaben gehen wir von einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 10 km/h aus. Bei ebener Strecke geht es natürlich schneller voran, auf Steigungen dementsprechend langsamer. Selbstverständlich können sich Öffnungszeiten von Sehenswürdigkeiten oder Gaststätten ändern. Genaue Angaben lassen sich im Internet schnell recherchieren, so ist man immer auf dem aktuellen Stand. Viele der Touren eignen sich auch für Familien mit Kindern, die sicher Fahrrad fahren können. Einige sind nicht zu lange, manche lassen sich abkürzen, die meisten führen über sehr verkehrsarme Nebenstraßen.
Verfahren ausgeschlossen: Fahrradkarten
Die Karten im Buch sind zusammen mit der Beschreibung im Text eigentlich ausreichend. Wer aber die Tour verlängern oder abkürzen will, der braucht noch eine zusätzliche Fahrradkarte zur Orientierung. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Kompass-Karten gemacht, die noch dazu den Vorteil haben, dass sie fast überall erhältlich sind.
Der Hunger kommt von allein: Einkehr
Fast überall gibt es Einkehrmöglichkeiten. Verhungern oder gar verdursten muss im Allgäu niemand. Neben den von uns vorgestellten Einkehrmöglichkeiten gibt es natürlich noch eine ganze Menge mehr. Leider haben viele Wirtshäuser oft nur am Abend geöffnet, so fallen tagsüber einige sehr gute weg. Wir möchten hier auf jeden Fall erwähnen, dass wir von den vorgestellten Gasthäusern nicht gesponsert werden. Sie haben uns einfach gefallen oder wir kennen sie schon seit vielen Jahren und waren immer zufrieden damit. Bedenken sollte man, dass Ruhetage, Öffnungszeiten und Betriebsferien variieren können, genauso wie es Pächterwechsel gibt und sich Küchen verändern. So sollte man immer darauf achten, genügend zum Trinken dabei zu haben und zumindest einen Apfel, Durchhaltekekse oder einen Müsliriegel einpacken. Manchmal ist ja auch die selbst mitgebrachte Brotzeit am leckersten.
Das brauchen wir: Ausrüstung
Die Bekleidung ist von der Jahreszeit und vom Wetter abhängig. Gute Dienste erweist eine gut gepolsterte Radhose. Sie schützt unseren Allerwertesten, ist elastisch genug, um jede Bewegung mitzumachen und gleichzeitig ist sie eng genug, dass sich die Hosenbeine nicht in der Kette verheddern können. Wer sich in einer solchen Hose unwohl fühlt, für den gibt es auch gepolsterte Fahrradunterhosen. Sehr bewährt hat sich Funktionswäsche für die Oberbekleidung. Sie trocknet leichter und ist atmungsaktiv. Wegen der schattigen Waldwege nehmen wir auch im Sommer einen Pulli mit. Im Frühjahr und Herbst haben wir gerne sogenannte Windstopperjacken dabei. Sie lassen den Fahrtwind nicht durch, trotzdem schwitzt man in ihnen nicht wie z. B. unter einer reinen Regenjacke. Letztere erfüllt natürlichen ebenfalls ihren Dienst an regnerischen Tagen. Badesachen, ein kleines Handtuch und Sonnenschutz sind in den Sommermonaten wichtig, denn in eigentlich allen Allgäuer Seen und Flüssen kann man baden oder sich zumindest erfrischen. Zur Sicherheit für unsere Räder sollten wir auf keinen Fall Fahrradschlösser vergessen. Es wäre schade, wenn man nach Besichtigungen, zu denen man sein Fahrrad ja nicht immer mitnehmen kann, ein böses Erwachen erlebt.
No risk, a lot of fun: Sicherheit
Auch beim Fahrradfahren gelten ein paar Regeln, die helfen, Unfälle zu vermeiden. Ein Fahrradhelm ist zwar nicht vorgeschrieben, aber bei uns gehört er zum Pflichtprogramm. Ebenso sollte man vor dem Start immer kurz seine Bremsen prüfen, nicht, dass sich bei der Anfahrt etwas gelockert hat. Auch ein Erste-Hilfe-Notfalltäschchen hat neben dem Ersatzschlauch und der Luftpumpe (ohne Fahrradpumpe nützt das beste Flickzeug nichts!) noch Platz im Rucksack oder der Fahrradtasche. Vor allem im Herbst wird es früh dunkel, deshalb müssen wir an eine Beleuchtung denken. An vielen Mountainbikes fehlt diese. Im Fachhandel gibt es mittlerweile auch Fahrradhelme mit eingebauten Leuchtdioden. Diese entsprechen zwar nicht der Straßenverkehrsordnung, sind aber besser als gar nichts.
Marienkapelle über Weißensberg bei Lindau am Bodensee (Tour 2)
Bei feuchter Fahrbahn und steileren Abfahrten radeln wir vorsichtig und sehr überlegt, vor allem, wenn es sich um ungeteerte Feldwege handelt. An manchen Stellen schieben wir aus Sicherheitsgründen lieber. Das gilt übrigens sowohl für Fußgängerbereiche als auch für sensible Naturschutzgebiete. Außerdem radeln wir nicht abseits der Wege und Pfade oder querfeldein. Zudem müssen Weidegatter immer wieder verschlossen und Absperrungen akzeptiert werden.
Es geht auch ohne Stau: Anfahrt
Fast alle Ausgangsorte der Touren lassen sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Das ist umweltverträglicher und erspart einem den Stau am Abend. Nur die Ausgangsorte zu den Touren 7, 16, 27 und 29 sind schwieriger oder gar nicht ohne eigenen Pkw anzufahren. Aber oft kann man sich vor Ort ein Fahrrad leihen, was vor allem für Urlauber praktisch ist, die ihren Drahtesel nicht selbst mitnehmen wollen.