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Fünfter Akt

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Die Regieanweisungen des fünften Aktes erinnern an die Regieanweisungen des zweiten Aktes. In dem jetzt beschriebenen Weberstübchen haust der alte Bei Weber Hilse Weber Hilse mit seiner Familie: der blinden und fast tauben Frau, den jungen Eheleuten Hilse (Gottlieb, Hilses Sohn, und Luise, Hilses Schwiegertochter) sowie dem Enkelkind Mielchen. Die Stube ist ähnlich verfallen wie die der Baumerts, auch der Hausrat und die Kleidung sind ebenso erbärmlich.

Am Morgen nach der Erstürmung des Hauses Dreißigers in Peterswaldau widmet sich der tief religiös empfindende Hilse im Nachbarort Langenbielau nach dem Morgengebet dem Weben. Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme sind seine Ehefrau und die gesunden jüngeren Familienmitglieder in die Arbeitsprozesse des Webers einbezogen.

Zwischen dem alten Hilse und seiner Schwiegertochter entzündet sich ein Streitgespräch über den Nahrungsmangel. Hornig kommt und berichtet über die Neuigkeiten aus Berichte über die Ereignisse in PeterswaldauPeterswaldau. Als Hilse ihm keinen Glauben schenken will, beruft sich Hornig darauf, Augenzeuge der Plünderung und Zerstörung gewesen zu sein. Der hinzukommende Chirurgus Schmidt bestätigt die Aussagen Hornigs: Die Weber »[m]achen Revolution, Rebellion; werden renitent, plündern und marodieren« (S. 100). Er ermahnt die Hausbewohner, nicht den Verstand zu verlieren und warnt sie vor dem anrückenden Militär. Hilses Sohn Gottlieb – der auf dem Weg nach Peterswaldau war – kehrt atemlos in die Stube zurück. Er hat die Schar von Webern gesehen, die sich Langenbielau nähern. Gottlieb berichtet, dass sein Pate, der alte Baumert, ihn aufgefordert habe, mitsamt seinem Vater an dem Aufstand teilzunehmen. Der alte Hilse ist dazu nicht bereit. Luise reagiert dagegen begeistert auf die Aufforderung Baumerts: Sie entscheidet, sich dem Aufstand anzuschließen. Weil Hilse befürchtet, dass sein Sohn sich ebenfalls auf die Seite der Aufständischen begeben wird, versucht er diesen davon abzuhalten, indem er ihn an die kirchlichen Heilszusagen (wie etwa das ewige Leben im Paradies) erinnert.

Verschiedene Hausbewohner und Hornig informieren über die Ereignisse auf der Straße und die Erstürmung des Hauses des Verlegers Dittrich. Nachdem die Hausbewohner vor den aufständischen Webern geflüchtet sind, betritt Bäcker mit weiteren Webern das Stübchen Hilses. Sie weisen mit Stolz darauf hin, dass sie Selbstjustiz praktizieren. Der alte Baumert tritt ein und fordert Hilse auf, sich ihnen bei den geplanten weiteren Plünderungen und Zerstörungen anzuschließen.

Aber Hilse Distanzierung von den Aufständischendistanziert sich von ihnen: »[I]ch und ihr, mir haben nischt nich gemeen« (S. 110). Er hält an seinen Zweifeln zur Umsetzbarkeit der Forderungen der Weber fest (S. 111) und verweist auf die drohende Zuchthausstrafe. Bäcker lässt sich dadurch aber nicht beeindrucken; er, der alte Baumert und die übrigen Weber schließen sich wieder der Menschenmenge an. Das angerückte Militär feuert in die Menge und es gibt Tote und Verletzte. Gottlieb will seine Frau schützen und stürzt hinaus.

Der alte Hilse nimmt seine Tätigkeit am Webstuhl wieder auf. Erneut schießen die Soldaten. Hilse sackt, von einem Querschläger tödlich getroffen, zusammen. Draußen sind kurz darauf Hurra-Rufe zu hören. Die Aufständischen haben die Soldaten aus dem Dorf vertrieben.

Die Weber von Gerhart Hauptmann: Reclam Lektüreschlüssel XL

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