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Vierter Akt

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In den Regieanweisungen wird ein privates Zimmer im Hause Dreißigers genau beschrieben. Der große Raum und das luxuriöse Interieur stehen im Gegensatz zur Enge der Stube und dem Gerümpel der Familie Baumert. Im angrenzenden Salon betrachten Frau Dreißiger und Frau Kittelhaus Bilder; Herr Pastor Kittelhaus und Weinhold, Hauslehrer bei den Dreißigern, führen ein Gespräch, während sie auf den Hausherrn warten. In dieser Unterredung geht es unter anderem um die Not der Weber. Es wird deutlich, dass Weinhold eher den Webern nahesteht, der Pastor jedoch Partei für die Gegenseite ergreift, indem er unterstellt, dass jeglicher Beistand für die Weber den sozialen Untergrabung des sozialen FriedensFrieden untergrabe (S. 72).

Der eintretende Hausherr blickt aus dem Fenster auf den Zug der Weber, der am Hause Dreißigers eingetroffen ist. Als das Weberlied trotz Verbotes angestimmt wird, ereifert sich der Verleger. Durch den entrüsteten Pastor Kittelhaus erhält er Unterstützung: »Sie treten Gottes Gesetz mit Füßen« (S. 74). Weinhold versucht Verständnis für die Weber zu erwecken, was den Fabrikanten veranlasst, ihn fristlos zu entlassen.

Pfeifer stürzt herein und berichtet, dass ein Weber festgenommen und die Polizei informiert worden sei: Daraufhin wird Moritz Jäger wird verhaftetJäger hereingeführt, der die Anweisungen des Polizeiverwalters und Dreißigers ignoriert und die anderen Mitglieder der besitzenden Oberschicht provoziert. Pastor Kittelhaus unternimmt Beschwichtigungsversuche, die erfolglos bleiben, so dass Kutsche Jäger abführt.

Gebrülle auf der Straße veranlassen den Verleger und den Pastor, ihre Betrachtungen über die Weber fortzusetzen. Sie verurteilen die Bemühungen um eine friedliche Lösung für die Not der Weber als verfehlt: »So haben sie denn mit all ihrer Humanität nichts weiter zuwege gebracht, als dass aus Lämmern über Nacht buchstäblich Wölfe geworden sind« (S. 83). Dreißiger plädiert dafür, dass die »leitenden Kreise[ ]« (S. 83) für den Schutz der Unternehmer sorgen müssen.

Pfeifer platzt mit der Nachricht in die Unterhaltung, dass die Weber Jäger befreit und den Polizeiverwalter sowie den Gendarm verprügelt und fortgejagt hätten. Kittelhaus bringt die Situation auf den Punkt: »Das wäre ja Revolution« (S. 84).

Kurze Zeit später tritt der Verleger mit seiner Familie und Pfeifer die Eskalation und FluchtFlucht an, nachdem er noch mitbekommen hat, dass die Aufständischen den Pastor, der versucht hat, den Mob zu stoppen, misshandelt haben.

Nach der Flucht der Bewohner tritt eine kurze Ruhe ein, bevor die Weber das Haus erstürmen. Der pure Luxus, den sie zu sehen bekommen, verschlägt ihnen zunächst die Sprache. Dann aber plündern sie die Zimmer und zerstören die Einrichtungsgegenstände. Unter den Webern herrscht immer noch Uneinigkeit über das (zukünftige) Vorgehen. Während Bäcker die Zerstörung bei weiteren Verlegern fortsetzen will, rufen andere Weber zur Zurückhaltung auf.

Die Weber von Gerhart Hauptmann: Reclam Lektüreschlüssel XL

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