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Jörg Muckenhuber.

W. H. Riehl.

Vorwort

Wilhelm Heinrich Riehl, geboren den 6. Mai 1823 zu Biebrich, studierte in Marburg, Tübingen, Bonn und Gießen Theologie, Philosophie und Geschichte, in Gießen vornehmlich Kultur- und Kunstgeschichte, wurde 1845 Mitredakteur der Oberpostamtszeitung in Frankfurt, dann der Karlsruher Zeitung und des Badischen Landtagsboten, redigierte seit 1848 in Wiesbaden die Nassauische Zeitung, trat dort in die Kommission zur Reorganisation des Hoftheaters, wurde 1851 als Mitarbeiter der Allgemeinen Zeitung nach Augsburg berufen, wo er hauptsächlich wissenschaftliche und kritische Abhandlungen für die Beilage schrieb, bis er 1854 von König Maximilian II, der ihm seine besondere Neigung zuwendete, an die Universität München gezogen wurde. 1859 trat er an die Spitze der Kommission, welche die seitdem vollendete "Bavaria", eine sehr zweckmäßig angelegte Beschreibung der bayrischen Lande, herausgegeben hat, und 1862 wählte ihn die Münchener Akademie zu ihrem Mitgliede. Seine bedeutenden Leistungen als kulturgeschichtlich-ethnographischer und als musikalischer Schriftsteller sind bekannt. Ein rüstiger Wanderer, durchpilgerte er viele Gaue Deutschlands und schilderte Land und Leute, wie er sie überall mit eigenen Augen gesehen und mit eigentümlichster Beobachtungsgabe aufgefasst hatte. Diese Schriften haben sowohl Beifall als Widerspruch gefunden, aber von beiden Seiten wird ihnen gleichmäßig bezeugt, dass sie geistreich, lebendig, voll feiner Züge und auch für den Gegner in hohem Grade anregend seien. Im Anschluss an diese Schilderungen von Volk, Gesellschaft und Familie gab er "Kulturgeschichtliche Novellen", die ihnen gleichsam als illustrierende Bilder zur Seite gehen sollten. In freierer Bahn der Dichtung, doch immer auf kulturhistorischem, deutschgeschichtlichem Boden, gehen seine "Geschichten aus alter Zeit", welchen er später noch ein "Neues Novellenbuch" folgen ließ. Diese sämtlichen Erzählungen erscheinen jetzt (Ende 1871) gesammelt in einer zweibändigen Volksausgabe. Diejenige, die wir hiermit unserer Sammlung einverleiben dürfen, wird sicher nicht verfehlen, durch ihre Originalität und körnige Frische, durch ihre warme Darstellung einer aus tiefster Lebensfinsternis siegreich hervorbrechenden gemütlich-sittlichen Tüchtigkeit auch jene Leser, welchen sie nicht mehr neu ist, aufs Neue zu gewinnen.

Deutscher Novellenschatz 8

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