Читать книгу Knüppeln. Die Geschichte des RIESENspiels - Willie Nobani - Страница 6
ОглавлениеDas Spielfeld
hatte zu Beginn des Knüppelns keine besonderen oder einheitlichen Maße.Gespielt wurde auf geeignet großen Flächen, sodaß 11 Riesen darauf Platz fanden.Die als Tor benötigten Gesteinsbrocken brachten die Riesen meist zu ihren Spielen mit und wuchteten sie in die Mitte des Feldes.Erst mit einsetzender Popularität des Spiels,Ende des 16.Jahrhunderts,wurden die Maße des Feldes standartisiert.Noch heute mißt das kreisrunde Feld im Durchmesser 281m.Die zwei Gesteinsbrocken,ca.14m hoch stehen in ebensolchem Abstand(14,05m)zueinander,genau in der Mitte des Spielfeldes.Als Spielfeldbegrenzung dient eine weiße Linie.Rollt der Schädel darüber,wird er entweder vom Schiedsrichter,oder den gröhlenden Fans zurück aufs Feld katapultiert.Des weiteren muß das Spielfeld erkennbar mit Gras bewachsen sein(wurde nach diversen Manipulationsversuchen 1603 vom Elferrrat festgelegt)
Der Dèètz
wird gemein hin das Spielgerät bezeichnet.Zunächst benutzten die Riesen einen frisch abgeschlagenen Kopf ihresgleichen.Mit steigender Popularität und Anzahl der Spiele ging man dazu über Totenschädel zu bandagieren,um den Fortbestand des alboinischen Riesen nicht zu gefährden und um Kinder und Frauen nicht zu verschrecken.Seit 1578 verwendet man diese bandagierten Dèètze,die einen Durchmesser von 2,12m aufweisen und je nach Schädel unterschiedlich schwer sein können.
Die Größe des Dèètzes variiert heutzutage und ist bei einigen Meisterschaften auf einen Durchmesser von 1,39m beschränkt.Frisch abgeschlagene Köpfe werden nur noch bei einigen Spielen uralter Riesen,tief in den dunklen Wäldern Alboins verwendet.In den letzten Jahren arbeitet man vermehrt am Einsatz künstlicher Dèètze,ohne jeden Totenschädel im Inneren.Diese Idee fand aber beim alles überwachenden Elferrat noch keine Unterstützung.
Das Tor
besteht meist aus zwei Steinobelisken,die in der Mitte des Feldes in einem Abstand von 14,05m zueinander stehen. Sie dürfen eine Höhe von 15m nicht überschreiten.Die Pfosten stehen in einer Linie zu den Anstoßkreisen,sodaß es so gut wie unmöglich ist,beim Spielanstoß ein direktes Tor zu erzielen.Lediglich dreimal in über 500 Jahren gelang einem Riesen dieses Kunsstück.Waren die Obelisken früher nur einfache Steinbrocken,so sind es heute kunstvoll bearbeitete Meisterwerke.
Die Spieler
Für ein traditionelles alboinisches Knüppeln benötigt man elf ausgewachsene alboinische Riesen,die im Schnitt zwischen 6 und 9 Meter Größe erreichen.Ausnahmen gibt es nur beim “Großen Städtekrach”.Seit 1602 ist das tragen von unterschiedlichen farbigen Trikots zwingend vorgeschrieben,ebenso wie festes Schuhwerk.Doch wie bei allen Regeln gilt auch hier,Ausnahmen bestätigen die Regel.
Die Spielzeit
war ursprünglich nur vom Sonnenuntergang oder durch die aufkommende Lustlosigkeit der Riesen begrenzt.Später spielte man vom Nachmittag bis zum Sonnenuntergang. Bei den großen Turnieren verständigte man sich auf 4x1 alboinische Stunde(1 alboinische Stunde=75min unseres Zeitverständnisses).Die Spielzeit kann jedoch auch vom Schiedsrichter vor dem Spiel festgesetzt werden. Außerdem steht es ihm zu die Spielzeit,aufgrund von Unterbrechungen bzw.wenn noch kein Sieger ermittelt werden konnte,nach Gutdünken zu verlängern.
Das Spielziel
ist erst seit Einführung des Turniers der Champions wirklich eindeutig.Sieger des Spiels,ist derjenige Riese der nach Ablauf der Spielzeit die meisten Punkte auf sein Konto verbuchen kann.Dabei erhält jeder Riese für ein erzieltes Tor 5 Punkte,für einen geklatschten Hinterwäldler 1 Punkt(seit 1597).
Die Regeln
welche Regeln?.Wie der Dèètz ins Tor getreten werden soll,darüber gibt es keine Aufzeichnungen.Einzig das Treten des Dèètzes mit dem Fuß ist vorgeschrieben.Er darf weder geworfen noch ins Tor getragen werden,auch das Spielgerät mit dem Knüppel durchs Tor zu treiben ist nicht gestattet.
Der Knüppel
war schon von Beginn an ein wichtiger Bestandteil des Spiels.Zunächst jedoch diente er meist ausschließlich dazu den Gegenspielern damit eins über zu braten.Den Dèètz traktierten die Riesen nur in Ausnahmefällen mit ihrem Knüppel.In späteren Jahren nutzte man den Knüppel dann mehr und mehr zum Klatschen der kleinen lästigen Hinterwäldler(einheimischer Vogel),der die Riesen meist in Scharen umkreiste.
Der Hinterwäldler
ist ein lustiger,leuchtend gelber,einheimischer Vogel. Er kommt in Alboin in schier unendlichen Massen vor Allerdings ist er wegen seiner frechen,nervtötenden Art bei Mensch,Riese und Tier ein eher unbeliebter Zeitgenosse. In früheren Zeiten verspeisten Riesen,während des Knüppelns,Dutzende dieser kleinen Plagegeister,um ihren kleinen Hunger bei dem langen Spiel zu stillen.Doch irgendwann waren sie den Hinterwäldlern überdrüssig geworden,sie schienen ihnen nicht mehr zu schmecken und so begannen sie fortan die Hinterwäldler mit ihren Knüppeln durch die Gegend zu prügeln.Den Zuschauern gefiel dieser neuartige Nebenspielschauplatz so gut,daß der Elferrat seit 1597 für jeden geklatschten Hinterwäldler einen Zusatzpunkt vergibt.Uris Bummgart klatschte in seiner 90jährigen Karriere 12.970 dieser Vögelchen und hält damit bis heute einen unerreichten Rekord.
Spielbekleidung
Wie von A.Gutenugel überliefert spielten die Riesen zu seiner Zeit noch mit nacktem Oberkörper und Lendenschurz.Erst um 1570 ging man dazu über in Trikots aufs Feld zu laufen.Das größere Interesse verlangte nach einer besseren Unterscheidung der Spieler und so veranlaßte der Elferrrat 1602, daß alle Riesen unterschiedlich farbige Jerseys tragen müssen.Zunächst bevorzugten diese einfache Baumwolltrikots,erfolgreiche und wohlhabende Riesen gingen später dazu über hochwertigere Shirts zu verwenden,um sich von den mittellosen Riesen zu unterscheiden.Seide,Samt,Satin und Spitze verwandelte das alboinische Knüppeln zwischen 1606-1733 immer mehr zu einem modischen Laufsteg. Die bedeutendsten Designer ihrer Zeit stellten,aus den kostbarsten Stoffen,überdimensionale Trikots für die Stars des Knüppelns her und verlangten dafür utopische Summen. Als „Bunte Hunde“wurden die Riesen dieses Jahrhunderts des Prunks oftmals verspottet.Besonders beim Meisterturnier in Asengart nahm der Protz unfaßbare Ausmaße an.Die teuerste Spielrobe auf dem Feld zu tragen schien wichtiger zu sein,als den Platz als Sieger zu verlassen.Leonard Protzus(Bild)war einer jener „Bunten Hunde“.Er,der sich als Nachfahre eines Königs von Asengart ausgab,verschwendete jährlich Zehntausende von Alb.Pfündern für seine Spielkostüme und war mehr bei matheanischen Schneidern,als auf dem Trainingsplatz anzutreffen.Nie wieder gab es eine eitlere Generation von Riesen,als in jenen Tagen der Maßlosigkeit. 1734 ging der Prunk zu Ende und man kehrte zu den noch heute getragenen Trikots zurück.