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Physisch, psychisch und emotional präsent sein

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Lehrpersonen müssen über ein 360-Grad-Beobachtungsvermögen verfügen; sie beobachten Handlungen in ihrem Blickfeld, registrieren aber auch, was sich an dessen Rande abspielt oder sogar in ihrem eigenen Rücken – aber nicht im Sinne einer allgegenwärtigen Strafinstanz, sondern von umfassender Präsenz.

Präsenz ist ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal erfolgreicher Lehr­personen. Wir meinen damit:

Physische Präsenz

Die Lehrperson ist auch bei Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit präsent. Nicht als Aufsichtsorgan, sondern als Begleiter der Arbeit, der bei Bedarf um Unterstützung und Hilfe gebeten werden kann.

Psychische Präsenz

Die Lehrperson zeigt ihre Begeisterung für ihren Lehrauftrag in ihrem Ausdruck (Haltung, Mimik und Gestik) und ihrer Lebendigkeit. Diese Begeisterung aufrechtzuerhalten, ist eine der großen Herausforderungen des Lehrberufes. Lernende reagieren, sobald sie den Eindruck bekommen, der Lehrberuf sei für die Lehrperson nur noch Broterwerb und Pflichterfüllung.

Emotionale Präsenz

Die Lehrperson verfügt über einen emotionalen Radarschirm, d. h., sie nimmt einerseits die emotionale Gestimmtheit der Einzelnen, der Gruppen und der Klasse wahr und reagiert angemessen darauf.

Die Angemessenheit ihrer Reaktion stützt sich andererseits auf den lebendigen Kontakt zur eigenen Stimmung. Diese beiden Voraussetzungen immer wieder in Balance zu halten, ist eine weitere große Herausforderung. Lernende finden Lehrpersonen, die ausrasten, uncool.

Verliert die Lehrperson an Präsenz, reagieren viele Klassen mit Unruhe. Unruhe ist ein Signal, dass nicht mehr alles im Gleichgewicht ist.

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