Читать книгу Nur ein Wunder ist genug - Winfried Paarmann - Страница 6
Lukas hatte das Adlon erreicht.
ОглавлениеAm Eingang musste er telefonisch bestätigen lassen, dass er eine Einladung hatte, bei einem Gast des Hauses. Gerd wartete bereits seit zehn Minuten.
Als Lukas die Bar betrat, schallten ihm Tangoklänge entgegen.
Am anderen Ende des Raums saßen zwei Musiker: eine junge Frau, die auf einem Cello spielte; ein jüngerer Mann, der ein Keyboard bediente.
Vor allem die dunkelhaarige attraktive Cellospielerin musizierte virtuos, mit hinreißendem Elan – feurige Tangorhythmen.
Lukas weckte ein Ruf von einem der Seitentische. „Lukas!“
Gerd. Fast noch immer das bekannte fröhlich grinsende Jungengesicht mit Igelfrisur. Er erhob sich, in hoch elegantem offenbar maßgeschneidertem dunklem Anzug, dem noch etwas dicker gewordenen Bauch angepasst.
Er drückte Lukas die Hand, schüttelte sie mit demonstrativer Herzlichkeit.
„Wie ist das Verhältnis von roten und weißen Blutkörperchen im Arteriensystem und wie in den Venen?“
Lukas begriff nicht.
„Unser Fragezettel beim Abi, Bio!“
Er lachte.
Beide nahmen Platz.
Gerd machte eine kreisende Fingerbewegung um sein Gesicht. „Noch zu erkennen?“ Er zeigte auf seine Hüften, seinen Bauch. „Etwas gewichtiger bin ich geworden...“
Er musterte Lukas. „Gertenschlank bist du – wie ich dich eben hereinkommen sah.“ In seiner Stimme nistete hörbar ein Stückchen Neid, er musste es wieder abwerten. „Ein bisschen wie nach einer Diät. Auch dein Gesicht. Als ob du zum Vergnügen ein paar Wochen gehungert hättest...“
Er betrachtete diese Bemerkung als Witz, wieder lachte er los.
„Sechzehn Jahre! Jedenfalls leben wir noch.“
Er lachte aufs Neue.
Die Blicke von Lukas schweiften zur Cellospielerin. Auch ihr Cello wippte mit den präzise und hinreißend musizierten Rhythmen. Jetzt merkte er, dass die junge Frau gleichfalls in seine Richtung blickte. Nicht nur einmal, sie blickte erneut. Dann wandte sie sich rasch wieder ihrem Notenblatt zu, ernst, konzentriert.
Gerd reichte ihm die Speisekarte. „Bist eingeladen, wie schon gesagt.
Was mich betrifft: Ich bin eigentlich abgefüllt. Zwei Geschäftstreffen. Zweimal ein kaltes Büffet.
Trotzdem: Dir zuliebe greife ich noch einmal zu.“ Er klopfte sich auf den Bauch. „Schlank werde ich sowieso nicht mehr.“
Lukas studierte die Speisekarte. Diese Preise hatten es in sich, jedes Speiseangebot mit einem Luxusaufschlag. Ihm hätte eine würzige Hühnerbrühe genügt, die suchte er hier freilich vergeblich.
„Ich empfehle den Kaviarsalat,“ sagte Gerd. „Ein Freund und Kollege von mir hat ihn hier vor zwei Wochen gegessen.
Also, was hast du die letzten Jahre gemacht, altes Haus?“
Etwas irritierte ihn. Lukas schien nicht in der Laune zu reden.
„Wenn du selbst nicht anfangen willst…“
„Hast Karriere gemacht, wie es aussieht,“ sagte Lukas. Sein erster vollständiger Satz.
„Mein Vater hat mir seine Großfiliale überlassen,“ sagte Gerd. „Hatte praktisch keine andere Wahl, als Karriere zu machen.“
„Welche Sparte?“ fragte Lukas.
„Sport- und Taucherartikel.“ Gerd winkte fast gleichzeitig ab. „Ich hätte ebenso gut Kücheneinrichtungen oder Kräne verkaufen können.
Vom Tauchen verstehe ich nichts. Und Sport -“ Er zeigte wieder auf seinen Bauch. „Nun, etwas Sport könnte ich wahrscheinlich vertragen…
Doch meine Leidenschaft wäre es nicht.“
„Also auch keine Leidenschaft fürs Geschäft?“ fragte Lukas.
„Für meine Sport- und Taucherware?“ Er lachte. „Meine Leidenschaft ist mein Bankkonto...“
Noch immer ließ Lukas sich von seiner guten Laune nicht anstecken. Gerd kräuselte die Stirn. Machte er etwas verkehrt?
„Erzähl endlich du!
Was ist es geworden? Professor für Mathematik? für Naturwissenschaften?
Da warst du immer das Ass.“
Lukas schüttelte den Kopf.
„Könnte auch etwas wie Philosophie oder Germanistik geworden sein. Warst eigentlich in allen Fächern ein Ass. Jedenfalls warst du immer mehr von der Fraktion der Idealisten.“
„Musik,“ sagte Lukas.
„Musik? Kann man davon leben?“
„Schon. Jedenfalls als Dozent.“
„Dozent für Musik?“
Lukas nickte. „Es war meine Leidenschaft - Musik. Stärker als die für Naturwissenschaften und Mathematik.“
Wieder traf sein Blick mit dem der Cellospielerin zusammen. Sie erlaubte sich plötzlich ein flüchtiges Lächeln dabei.
Der Kellner trat an den Tisch.
Gerd bestellte für sie beide einen Aperitif.
Dann den Kaviarsalat. Auch diese Sache sah er bereits als geregelt.
„Also – Musikdozent bist du. Und mit Leidenschaft. Ich erinnere mich jetzt. Du hast im Schulorchester die Posaune gespielt.
Hättest auch eine Karriere als Posaunist machen können?“
„Nein. Es blieb nur ein Hobby.“
„Hochschuldozent, Musik.“ Gerd wiegte den Kopf. „Jedenfalls ein sicherer Posten.“
Die Ungesprächigkeit von Lukas bereitete ihm weiter Unbehagen. Schließlich holte er seine Brieftasche hervor und entnahm ihr einige Fotos.
Er schob ein erstes davon Lukas zu: zwei kleine Mädchen, beide mit völlig identischen Gesichtern, beide artig lächelnd, beide im gleichen Sommerkleidchen mit brav geknoteten Zöpfen.
„Zwillinge?“ fragte Lukas.
„Eineiig!“
Gerd schob Lukas ein paar weitere Fotos zu – wieder mit seinen Zwillingstöchtern, dann eins mit seiner Frau. Schließlich das Foto einer modernen Villa mit Gartengrundstück. Davor ein parkender BMW.
Die Villa hatte Stil. Lukas nickte anerkennend.
„Selbst gebaut… Also – jedenfalls war es mein Entwurf.
Ja, in mir schlummerte einmal ein Architekt. Habe ihn sträflich verkümmern lassen.
Macht nichts. Man kann nicht alles haben.
Und Du? auch Familie? auch schon eigenes kleines Krabbelvolk?“
Er lachte. Er wartete.
Wieder kam von Lukas keine Antwort.
Machte er etwas verkehrt?
Der Blick von Lukas blieb auf die Tischplatte gesenkt. Schweigen. Gerd sammelte die Fotos wieder ein, zunehmend irritiert.
Plötzlich bewegte sich etwas durch die Tür, schwarz, von der Größe einer ausgewachsenen Bulldogge, es war ein Puma, er zog eine Halsleine hinter sich her, leicht fauchend trabte er auf die Tische zu.
Einige Damen schrien erschreckt auf und zogen die Beine ein.
Der Puma schnüffelte, trottete weiter von Tisch zu Tisch. Jetzt war er beim Musikerduo angelangt. Die zwei unterbrachen ihr Spiel, der junge Mann rückte schützend sein Keyboard in den Weg, die Cellospielerin ihr Cello. Dann flüchtete sie sich gleichfalls hinter das Keyboard. Der Puma stand still, fauchte.
Lukas war aufgestanden. Er ging geradewegs auf den Puma zu.
Er näherte sich von hinten, dann hatte er das Tier am Halsband gegriffen.
Der Puma bemerkte es. Er begann, heftig den Nacken zu schütteln.
Lukas hatte vorgesorgt. Er hatte sich einen Schaschlikspieß von einem der Tische gegriffen. Den streckte er nun dem Puma entgegen.
Der schnappte nach dem Fleisch, sein Widerstand war für Augenblicke gebrochen.
Er fraß. Lukas hielt ihn am Halsband fest.
Einer der Gäste stand auf und brachte einen zweiten Schaschlikspieß.
Das Tier spuckte den ersten Spieß aus. Wieder fraß es, fast eine Minute verging.
Das Fleisch war verzehrt. Lukas wollte den Puma am Halsband mit Vorsicht wieder in Richtung der Tür ziehen. Das missfiel dem Tier allerdings, vor allem, dass es sich noch immer fest im Griff von Lukas befand. Es wollte sich jetzt losreißen, ein regelrechter Kampf setzte ein. Der Puma fauchte zunehmend aggressiv, er versuchte nach Lukas zu schnappen. Doch der blieb völlig kühl, auch wenn es ihn äußerste Anstrengung kostete, er hielt das Tier auf Distanz.
Ein Mann und eine Frau, beide schon etwas betagt, offenbar ein Ehepaar, stürmte durch die Tür. Immer abwechselnd riefen sie: „Geriot! Geriot!“
Die beiden Besitzer des Pumas.
Jetzt hatten sie Lukas und den Puma erreicht, der Mann griff das Halsband und tätschelte sein Tier, auch die Frau war zur Stelle und tätschelte es, der Puma wedelte erfreut mit dem Schwanz, ein friedliches sanftes Geschöpf.
Die Frau wandte sich an die Gäste im Saal, ein bisschen so wie man ein Theaterpublikum begrüßt. „Entschuldigung an Sie alle! Tausendmal Entschuldigung! Ein kurzer unbewachter Augenblick...
Ist jemand zu Schaden gekommen?“
Die Gäste murmelten. Es war ein Gemisch von noch immer rumorendem Schrecken und Erleichterung.
Die Frau machte nochmals Eintracht beschwörende Gesten in Richtung ihres Publikums, dann wandten sie und der Mann sich wieder der Tür zu, den Puma zwischen sich, der jetzt brav an der Leine trottete.
Die Cellospielerin griff wieder ihr Cello und begann es nach zu stimmen.
Lukas flog ein freundliches offenes Lachen entgegen. „Danke,“ sagte sie, als er sich wieder näherte. „Das hätte gefährlich ausgehen können.“
Lukas war wie ausgetauscht. Was eben geschehen war, hatte ihn an den Mann erinnert, der er einmal gewesen war.
„Sie spielen famos,“ sagte er. „Der Tango ist ihre Spezialität?“
„Das würde ich so nicht sagen. An diesem Nachmittag habe ich bei einer Hochzeitsgesellschaft das Largo aus Xerxes von Händel gespielt - falls Sie es kennen.“
„Das Largo von Händel -?“ Lukas begann die Anfangstakte zu singen. Seine Stimme war nicht exzellent, doch es genügte, um die junge Frau zu beeindrucken. Er war ein Kenner.
„Also auch Klassik -?“ fragte Lukas.
„Von Spezialisierungen auf E- oder U-Musik halte ich nichts. Für mich gibt es nur gute und schlechte Musik.
Sie selbst sind Dompteur?“
„Dompteur?“
„Wegen Ihrer eindrucksvollen Raubtiernummer soeben.“ Doch ihre Stimme hatte schon verraten, dass es nicht ernst gemeint war.
„Noch einmal bedanke ich mich.“
„Keine Ursache. Ich sah Ihre virtuosen Finger.
Da sagte ich mir: Besser ich opfere meine Finger stattdessen.“
„Das haben Sie im Ernst gedacht?“ Wieder das offene einnehmende Lachen.
„Also - einer wäre mir diese Rettungsaktion schon
wert gewesen.“
„Was tun Sie sonst - wenn Sie keine Raubtiere bändigen?“
Lukas wiegte den Kopf. „Sagen Sie, was Sie vermuten!“
„Nachdem ich Sie eben so spontan singen hörte....
Es könnte mit Musik zu tun haben.“
„Musik. Gar nicht schlecht.“
„Musik – tatsächlich? Wenn auch nicht gerade ein
Sänger -?“
„Nein, dazu reicht’s nicht.“
Er wartete weiter auf ihre Antwort.
Die junge Frau zuckte jetzt etwas ratlos die Schultern. „Sie hatten es leicht. Sie sahen mich Cello spielen.“
„Hinreißende Tangorhythmen.“
Die junge Frau musterte ihn wieder. „Sie haben auch etwas von einem Lehrer im Gesicht.“
„Das sieht man -?“
„Ich meine nicht diese alte Schule - diesen erhobenen Zeigefinger. Doch sonst...“
Lukas nickte interessiert.
Die Frau nahm es als Bestätigung. „Lehrer?“
Lukas machte eine wiegende Kopfbewegung.
„Musiklehrer?“
Sie wartete die Reaktion von Lukas nicht mehr ab. „Lehrer also,“ sagte sie lachend. „Deshalb dieses Rate- und Abfragespiel.“
Der Keyboardspieler war kurz nach draußen verschwunden. Jetzt kehrte er zurück. Er beobachtete den kleinen Flirt sichtbar mit Unbehagen.
„Anweisung vom Chef: Die Musik muss weiter laufen.“
„Sie hören es - ich muss zurück auf meinen Posten,“ sagte die junge Frau bedauernd.
„Da Sie dieses Largo von Händel erwähnten - Sie haben auch andere öffentliche Auftritte?“
„Nächsten Sonntag bei einer Taufe.“
„Noch etwas genauer - der Ort?“
„Sankt Pauluskirche.
Sie haben Interesse?“
Der junge Mann wurde ungeduldig. „Patricia – die Leute wollen wieder Musik.“
„Sankt Pauluskirche. Sonntag. 11 Uhr.“
Lukas kehrte an den Tisch zu Gerd zurück, während die Musik wieder einsetzte.
Gerd hielt mit seiner Anerkennung nicht zurück. „Perfekt - diese Nummer als Raubtierbändiger...
Und jetzt noch gleich dieser Flirt...“
„Ein Flirt?“
„Nicht zu übersehen.“ Seine Stimme verfärbte sich ins Geheimnisvolle. „Hast ein Rendezvous mit ihr verabredet?
„Ein Rendezvous -?“
„Würde ich tun. Oder gibt’s da eine andere Frau?“
Lukas reagierte kühl, mit einem Kopfschütteln.
„Du hast sie vor der Bestie gerettet. Sie ließ ihren Charme sprühen...
Genau wie du.“
Wieder glitt der Blick von Lukas zu den Musikern. Die junge Frau lächelte. Lukas lächelte zurück.
Gerd machte es Vergnügen, den alten Schulfreund weiter mit Komplimenten zu belagern. „Die Raubtiernummer – das hat ihr schwer imponiert.
Ich habe einen Blick dafür. Wenn Frauen plötzlich mit leuchtenden Augen sprechen…
Also ich würde zuschlagen.“
Für Lukas glitt die Tonlage jetzt unter Niveau. Gerd spürte es. Er klopfte Lukas gegen die Schulter. „Ist nicht so ernst gemeint. Doch ein Rendezvous – ich würde es an deiner Stelle versuchen.
Hör wie sie spielt. Sie spielt nur noch allein für dich.“
Sein Handy klingelte.
Gerd erhob sich und trat zwei Schritte abseits.
Der Kellner brachte die Aperitifs. Der Kaviarsalat sollte in wenigen Minuten folgen.
Der Blickwechsel zwischen Lukas und der jungen Cellistin setzte aufs Neue ein.
Dann brach sie es ab, ihre Stirn kräuselte sich wieder in Ernst, sie musste sich auf ihr Cellospiel konzentrieren.
Gerd kehrte an den Tisch zurück. „Morgen geht es gleich wieder rund. Eine Nachbesprechung und ein drittes Geschäftsessen. Ich kehre gemästet zurück.“
Beide tranken.
Wieder eine längere Pause.
Lukas hatte plötzlich einen Entschluss gefasst. Er schob das leere Glas zur Seite. „Du hast mich vorhin gefragt…
Bei mir waren es ebenfalls zwei...
Er, der Junge, er wäre jetzt zehn.
Sie wäre acht.“
Gerd verzog bestürzt das Gesicht. Doch er wagte es nicht, etwas zu fragen.
Lukas holte nun ebenfalls ein Foto aus seiner Brieftasche hervor, es war ein Foto Catalinas.
„Catalina.
Vor neun Jahren kam sie aus Rumänien nach Deutschland.
Brachte einen einjährigen Jungen mit.
Wir heirateten nach wenigen Monaten.
Ein Jahr später wurde unsere Tochter geboren.
Etwas wie das perfekte Glück. Sieben Jahr lang.“
Lukas sah nicht auf. Er hatte ein weiteres Foto auf den Tisch gelegt: Catalina mit den zwei Kindern.
„Dann: Sie wollte ihre rumänischen Eltern besuchen. Vor jetzt fast eineinhalb Jahren.
Sie fuhr ohne mein Wissen.“
„Ein Unfall?“ Auch Gerd war nun ernst geworden.
Er bemühte sich zu begreifen. „Alle drei?“
Lukas antwortete mit einer winzigen nickenden Kopfbewegung.
„Tut mir leid.“ Gerd murmelte in sichtbarer Betroffenheit.
Erneut ein längeres Schweigen.
Der ehemalige Schulfreund war überfordert. Er streckte die Hand nach der Schulter von Lukas aus – der Versuch einer tröstenden Geste.
In diesem Moment rettete ihn sein Handy, das erneut klingelte. „Schon gegen vierzehn Uhr?“ Er wandte sich wieder an Lukas. „Entschuldige mich nochmals!“ Wie vorhin verließ er mit zwei Schritten den Tisch.
Das ältere Ehepaar mit dem Puma betrat erneut die Bar. Wie vorhin trottete der Puma an der Leine geführt brav an ihrer Seite, nun mit einem Maulkorb. Die beiden nahmen Platz, den Puma zu ihren Füßen.
Die meisten Gäste, den Blick auf das friedlich ausgestreckte Tier gerichtet, konnten ein Lächeln jetzt nicht unterdrücken. Auch Patricia lächelte, und wieder wanderte dieses Lächeln zum Lächeln von Lukas.
Das Cello wippte: rasante, Leben-sprühende Tangorhythmen.
Der Kaviarsalat war delikat. Fast so gut wie eine gut gewürzte Hühnerbrühe. Doch auch das hätte Gerd wahrscheinlich überfordert.
Beide verabschiedeten sich vor dem Ausgang.
„Lass dich nicht unterkriegen,“ sagte Gerd. Er stand etwas zu Lukas hingebeugt, mit jeder Geste bemüht um Fürsorglichkeit.
Lukas ging.
In seinen Ohren dröhnte es: Tangorhythmen.
Sie schlugen vor ihm Purzelbäume in der Luft.
Und über ihnen schwebte ein Lächeln.
Es graute ihn, in seine Wohnung zurückzukehren. Er hatte keine Wahl.
Zuerst würde er sich wieder an den doppelten Synthesizer setzen. Das kleine Orchester zum Aufklingen bringen. Er selbst war voll von Musik. Auch das hatte er fast vergessen.