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Prolog

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Henning Wennemann zog sich an, packte seine Tasche und ging vorsichtig, auf Krücken, auf den Flur. Das Laufen fiel ihm immer noch schwer. Seine Beine schmerzten.

Im Besucherraum, wo er auf seine Frau Helen warten wollte, sprach ihn ein Pfleger an, die Klinik habe aus Holland seine Segelhose nachgeschickt bekommen, leider völlig zerschnitten. Ob er sie trotzdem mitnehmen wolle. Er bejahte, bekam eine Plastiktüte ausgehändigt, nahm den Hosenfetzen heraus und durchsuchte die Taschen. Aus einer zog er eine zerknitterte und aufgequollene Visitenkarte heraus:

Anastasia Wirkunowa

Berliner Straße 6

45123 Essen

Telefon: 0201 – 73 72 71

E-Mail: stasia@t-online.de

Plötzlich wurden seine Knie weich. Er setzte sich und starrte auf die Karte. Dann ließ er sie in seiner Hosentasche verschwinden. In diesem Augenblick betrat Helen den Raum.

„Henning, ich bin so glücklich, dass du endlich nach Hause kommst.“

Sie hielten einander und küssten sich. Es sah sehr innig aus.

„Wo ist Karl? Wollte er mich nicht abholen?“, fragte er sie.

„Doch, eigentlich ja, aber ... es ist ... frag nicht. Dich erwartet eine Überraschung, okay?“, erklärte sie freudig.

„Da bin ich aber gespannt“, antwortete er gut gelaunt.

Sie verließen die Klinik, nicht ohne sich von der Stationsschwester Sabine, dem Pfleger Heinrich und dem behandelnden Arzt Dr. Dassler zu verabschieden und sich ausdrücklich zu bedanken. Sie setzten sich in den Passat Kombi und fuhren nach Hause.

Auf dem Weg schauten sie sich immer wieder an und lächelten sich zu, wechselten jedoch kaum ein Wort.

Henning brannte die Visitenkarte ein Loch in den Oberschenkel.

Helen parkte vor dem Haus, nicht in der Garage, zu eng für ihn und seine Krücken. Sie gingen auf die Haustür zu.

„Du wirst staunen, Henning!“, strahlte sie und schloss die Haustür auf. Karl kam den Flur entlanggelaufen. Henning ließ die Krücken fallen. Sein Sohn sprang ihm in die Arme, er konnte ihn halten ohne zu fallen und drückte ihn fest an sich.

„Papa, ich bin so froh, dass du wieder da bist!“, sagte Karl freudestrahlend.

„Ach Karl, ich auch. Nichts habe ich mir mehr gewünscht.“ Henning war ehrlich gerührt.

„Und jetzt die Überraschung!“, sagte Helen hinter ihm. „Rate mal, wer da ist?“

„Keine Ahnung. Dein Vater?“, war seine Antwort auf dem Weg zum Wohnzimmer. Seine Frau überholte ihn und stand in stolzer Haltung neben dem Sofa.

„Schau, dein Freund Harras. Ich habe ihn eingeladen. Und er hat seine Freundin mitgebracht. Darf ich vorstellen: Henning, mein Mann! Anna, Harras Freundin.“

Auf seiner Couch saßen: Harras und Stasia

Harras - Alles wird böse

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