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In der Uni kommt dann Trainer Bryant in die Turnhalle, wo alle schon in kurzen Hosen und Sweatshirts sitzen, und hält ne Rede – das Ganze is auch nich viel anders als wie bei Trainer Fellers, bloß daß sogar ’n Einfaltspinsel wie ich sofort merkt, mit dem is nicht zu spaßen! Er macht’s kurz und schmerzlos, und seine Rede endet mit der Feststellung, daß er den, wo als letzter im Bus is, bis zum Trainingsplatz wie nen Ball auf seinem Schuh tanzen läßt. Yes, Sir! Wir glauben ihm aufs Wort und quetschen uns auch schon in den Bus wie die Ölsardinen.

Das war alles im August, also zu ner Jahreszeit, wo’s in Alabama ne Spur heißer is wie anderswo, da bräucht man nämlich bloß ’n Ei auf nen Footballhelm klopfen, und in Null Komma nix hätt man ’n richtig schönes Spiegelei. Das hat natürlich nie keiner probiert, weil vielleicht wär der Trainer sauer gewesen, und das wollt keiner riskieren – das Leben war auch so schon schwer zu ertragen.

Auch Trainer Bryant hat seine Gorillas, und die zeigen mir erst mal alles und fahren mich mit ’m Auto zu nem Ziegelbau auf ’m Campus, der eigentlich ganz hübsch aussieht und ›Affenstall‹ heißt, wie mir jemand gesagt hat. Da soll ich untergebracht werden, und die Gorillas gehen mit mir in meine Bude rauf. Leider isses im Haus alles andre als hübsch. Erst kommt’s mir vor, wie wenn da schon lange keiner mehr wohnt, weil überall irgendwelcher Scheiß rumliegt und jede Menge Staub, und die meisten Türen sind aus den Angeln gerissen oder eingeschlagen, und auch die meisten Fenster sind eingeschmissen.

’n paar von den Typen liegen in der Koje und haben fast nix an, weil in dem Laden hat’s an die 45 Grad, und überall schwirren Fliegen in der Gegend rum. In der Halle liegt ’n Stapel Zeitungen, und ich befürchte schon, daß wir die lesen müssen, wo das hier doch ’n College is und überhaupt, aber bald krieg ich mit, die sind bloß zum auf ’n Boden legen, damit man nich beim Rumlaufen in den ganzen Dreck reintritt.

Die Gorillas bringen mich also auf meine Bude und meinen, hoffentlich wär mein Zimmergenosse da – Curtis heißt er mit Vornamen –, aber der is nirgendwo aufzutreiben. Sie packen mein Zeugs aus und zeigen mir den Waschraum, wo’s ganz schrecklich aussieht. Nich mal in ner vergammelten Tankstelle wär man auf so was gefaßt. Dann machen sie sich auf die Socken, aber vorher meint einer von den Gorillas noch, Curtis und ich, wir würden bestimmt gut miteinander klarkommen, weil wir hätten alle beide ungefähr soviel Grips wie ne Aubergine. Ich starr den Typen, wo das sagt, richtig scharf an, weil ich kann diesen Scheiß langsam nich mehr hören, aber der verdonnert mich ohne mit der Wimper zu zucken zu fünfzig Liegestützen. Von nun an mach ich eben alles, was ich gesagt krieg.

Ich hab ’n Laken auf meine verdreckte Koje gelegt und bin schlafen gegangen. Im Traum sitz ich mit meiner Mami im Wohnzimmer, wie wir’s immer gemacht haben, wenn’s heiß war, und sie macht mir ne Liminade und redet stundenlang mit mir – aber da landet plötzlich die Zimmertür mit nem Riesenknall platt auf ’m Boden. Ich sterb fast vor Schreck! Im Türrahmen steht ’n Typ mit ner ziemlich wilden Visage: Glupsaugen, Mordszahnlücke, gelbgrüne Boxernase und Haare, wo in die Luft stehen, wie wenn er mit seinem Ding in ne Steckdose geraten wär. Das muß wohl Curtis sein.

Scheinbar rechnet er damit, daß ihn jeden Moment einer anspringt. Er geht über die Tür, die wo er grad aus ’m Rahmen gedonnert hat, und schaut in jeden Winkel vom Zimmer. Curtis is zwar nich besonders groß, aber total stämmig. Erst fragt er mal, wo ich herkomm. Wie ich sag, aus Mobile, meint er, das wär ’n Scheißkaff, und dann läßt er mich wissen, daß er aus Opp is, da wo sie Erdnußbutter machen, und falls mir das nich passen sollte, will er gleich nen Topf aufmachen und mir eigenhändig den Arsch mit dem Zeugs einschmieren! Das war auch schon unsre ganze Unterhaltung an dem Tag.

Beim Football-Training am Nachmittag hat’s dann auf ’m Platz mindestens tausend Grad gehabt. Die Gorillas von Trainer Bryant sind mit bösen Gesichtern durch die Gegend gelaufen und haben uns angeschnauzt und dafür gesorgt, daß wir uns bewegen. Mir is die Zunge aus ’m Hals gehangen, wie wenn sie ’n Schlips wär, aber ich hab mich bemüht, alles richtig zu machen. Dann haben sie uns in Gruppen eingeteilt, und ich war bei den Verteidigern. Wir haben Pässe geübt.

’n Päckchen, wo mindestens ne Million Football-Spielzüge drin gewesen sind, is schon mit der Post gekommen, wie ich noch gar nich auf der Uni war, und ich hab gleich Trainer Fellers gefragt, was ich damit machen soll, aber der hat bloß traurig den Kopf geschüttelt und gesagt, ich mach am besten gar nix damit und wart einfach, bis ich auf der Uni bin, wo die sich dann was überlegen können.

Vielleicht hätt ich besser nich auf ihn gehört, weil wie ich beim ersten Paß loslauf, bieg ich in ne falsche Richtung ab, und der Obergorilla kommt auf mich zugerannt und schreit mich an, und wie er endlich mit Brüllen aufhört, fragt er, ob ich denn die Spielzüge nich gelernt hab, wo sie mir geschickt haben? Ich sag bloß »äh, nee«, und sofort macht er nen Satz und fuchtelt mit den Händen rum, wie wenn ’n Hornissenschwarm hinter ihm her wär, und wie er sich wieder beruhigt hat, sagt er, ich soll fünf Runden um den Platz laufen, damit er erst mal mit dem Trainer reden kann.

Mr. Bryant hat ganz oben in nem Mordsturm gesessen und auf uns runtergeguckt wie Gott im Himmel. Ich bin meine Runden gelaufen und hab den Gorilla hochklettern gesehn, und wie er oben is und sein Sprüchlein aufgesagt hat, reckt der Trainer den Hals, und ich spür seine Blicke wie heiße Nadeln auf meinem dummen dicken Hintern. Plötzlich sagt ne Stimme über Megaphon, die wo jeder hören kann: »Forrest Gump, melden Sie sich beim Turm«, und ich seh Trainer Bryant und den Gorilla runterklettern. Ich lauf rüber zu ihnen, aber viel lieber wär ich davongelaufen.

Nun stellen Sie sich meine Überraschung vor, wie der Trainer lächelt. Er winkt mich zur Tribüne rüber, und wir setzen uns hin, und dann fragt auch er mich noch mal, ob ich die Spielzüge gelernt hab, wo sie mir geschickt haben. Ich will ihm erklären, was Trainer Fellers gemeint hat, aber Trainer Bryant unterbricht mich und meint, ich soll wieder auf meinen Platz gehen und Pässe fangen, aber ich hab ihm dann noch was gesagt, was ihm wohl nich gefallen hat, nämlich daß ich in der High school nie keinen Paß gefangen hab, weil die haben immer gemeint, es wär schon schwer genug, mich soweit zu bringen, daß ich nich dauernd vergeß, wo unsre eigene Torlinie is – auch ohne daß ich in der Gegend rumrenn und den Ball direkt aus der Luft zu schnappen versuch.

Wie er das hört, verdreht Trainer Bryant ’n bißchen die Augen und schaut ganz weit weg, wie wenn er bis zum Mond gucken wollt oder so. Dann muß der Gorilla nen Football holen, und wie er ihn bringt, sagt der Trainer, ich soll mal ’n Stück weit weglaufen und mich dann rumdrehen. Das mach ich auch, und er wirft mir den Ball zu. Ich seh ihn fast wie in Zeitlupe auf mich zukommen, aber er prallt mir von den Fingern ab und fällt auf ’n Boden. Trainer Bryant nickt bloß, wie wenn er da schon früher hätt draufkommen können, aber irgendwie hab ich doch das Gefühl, er ist unzufrieden.

Schon seit ich ’n kleiner Junge war, sagt meine Mutter jedesmal, wenn ich was falsch mach: »Forrest, du mußt aufpassen, sonst bringen sie dich weg.« So ne Angst hab ich gehabt vor diesem ›weg‹, wo die mich hinschicken wollten, daß ich immer gleich bräver war, aber ich hieß nen Besen, wenn es in ›weg‹ schlimmer gewesen wär wie in diesem Affenstall, wo ich jetzt untergebracht bin.

Die machen hier nen Scheiß, so was wär nich mal in der Klapsenschule durchgegangen – zum Beispiel reißen sie Toilettenschüsseln raus, und wenn man aufs Klo will, is da nix mehr zum reinscheißen als wie ’n Loch im Boden, weil die Schüssel haben sie längst aus ’m Fenster auf ’n Auto geworfen, wo grad vorbeigefahren is. Einmal hat am Abend so ’n Blödmann, der wo in der Verteidigung spielt, ne Knarre ausgepackt und einfach zu allen Fenstern raus in so ’n Verbindungshaus auf der andern Seite von der Straße reingeballert. Die Uni-Polizei kommt angerast, aber der Typ läßt denen nen großen Außenbordmotor, wo er irgendwo gefunden hat, aufs Auto plumpsen. Dafür hat ihm Trainer Bryant dann aber ne ganze Menge Extra-Runden aufgebrummt.

Curtis und ich, wir verstehen uns nich besonders gut, und noch nie hab ich mich so einsam gefühlt. Mir fehlt meine Mami, ich will wieder nach Hause. Mit Curtis klappt’s schon deshalb nich, weil ich versteh gar nich, was der sagt. Sobald der den Mund aufmacht, kommen jede Menge Flüche raus, und bis ich mir zusammengereimt hab, was die bedeuten könnten, weiß ich nich mehr, um was es eigentlich geht. Aber ich würd sagen, meistens geht’s bei Curtis drum, daß ihm irgendwas nich paßt.

Er hat mich immer in seinem Wagen zum Training mitgenommen, und wie ich dann wieder mal zum Auto komm, is er über nen großen Gully gebeugt und total am Fluchen. Scheinbar hat er nen Platten gehabt und is aus Versehen an die Radkappe gestoßen, wo er beim Radwechsel die Muttern reingelegt hatte, und die sind dann eben in den Gully gerollt. Sieht ganz so aus, wie wenn wir zu spät zum Training kommen, was gar nich gut is. Ich sag also zu Curtis: »Wieso schraubst nich bei jedem von den andern drei Rädern ne Mutter ab, dann haste für jedes Rad drei von den Dingern, und das reicht ja wohl bis zum Trainingsplatz.«

Curtis hört ne Weile mit Fluchen auf, guckt mich an und sagt: »He, du bist doch ’n Idiot, wie haste denn das rausgekriegt?« Ich sag: »Kann schon sein, daß ich ’n Idiot bin, aber ich bin wenigstens nich blöd.« Curtis springt sofort auf und verfolgt mich mit ’m Wagenheber in der Hand und ruft mir die schlimmsten Sachen nach, wo ihm einfallen, und hinterher is unser Verhältnis zueinander ziemlich im Eimer.

Danach war mir klar, ich brauch unbedingt ne neue Bleibe, und nach ’m Training bin ich in den Keller vom Affenstall runtergegangen und die ganze Nacht unten geblieben. Schmutziger wie in den Zimmern im obern Stock isses auch nich gewesen, und ne Glühbirne war auch da. Am Tag drauf hab ich mein Bett runtergeschafft, und dann hab ich eben da unten gewohnt.

Inzwischen is das Trimester schon am laufen gewesen, und sie mußten sich überlegen, was sie mit mir anfangen. Im Sportinstitut gab’s extra nen Typen, der hat nix andres zu tun gehabt wie Kurse auszusuchen, wo auch geistig Minderbemittelte nich durchrasseln. Einer von den Kursen, wo man gemeint hat, die wären einfach, war Leibesübungen, und da haben sie mich dann auch dafür angemeldet. Aber ich muß eben auch ’n Englischseminar machen und eins in Mathe oder ner Naturwissenschaft, und da führt kein Weg dran vorbei. Erst später hab ich dann mitgekriegt, daß ’n paar Dozenten bei nem Football-Spieler schon mal ’n Auge zudrücken, weil denen leuchtet ein, daß man so sehr mit Spielen beschäftigt is, daß fürs Studieren nich mehr viel Zeit übrigbleibt. In den Naturwissenschaften gab’s so einen, aber dummerweise hat der grad nur den Kurs Intermittierendes Licht gemacht, und das is was für Physik-Diplomanden oder so. Sie haben mich aber trotzdem da reingesteckt.

In Englisch hat’s nich so gut ausgesehen. Scheinbar hat da keiner Verständnis für Leute wie mich gehabt, aber bei uns haben sie gemeint, ich soll mich eben mal in so ’n Seminar reinsetzen und durchfallen, und dann könnten sie sich immer noch was überlegen.

In Intermittierendes Licht haben sie ’n Lehrbuch ausgeteilt, das hat bestimmt zwei Kilo gewogen, und man hätt meinen können, es wär von nem Chinesen geschrieben. Trotzdem hab ich den Wälzer jeden Abend mit in den Keller genommen und mich damit unter der Glühbirne auf meine Koje gehockt, und weiß der Geier, irgendwie hat mir das Zeugs allmählich eingeleuchtet. Fragen Sie mich nich, zu was das alles gut sein soll, aber einfach nur diese Gleichungen ausrechnen, das war ja so was von einfach! Der Dozent hat Professor Hooks geheißen, und nach ’m ersten Test hat er mich in sein Büro bestellt. »Forrest«, sagt er, »ich möchte, daß Sie mir die Wahrheit sagen. Hat Ihnen irgendwer die Antworten auf diese Fragen zukommen lassen?« Wie ich den Kopf schüttle, gibt er mir ’n Blatt Papier, wo ne Aufgabe draufsteht, und meint, ich soll mich hinsetzen und das ausrechnen. Wie ich fertig bin, schaut er sich’s an, schüttelt den Kopf und sagt, »Gott im Himmel«.

Bei meinem Englischseminar isses ganz anders gelaufen. Der Lehrer, Mr. Boone, is ’n richtig strenger Typ gewesen, wo nen Haufen geredet hat. Nach der ersten Stunde hat er gesagt, wir sollen uns noch am gleichen Abend hinsetzen und ne kurze Autobiographie von uns selber schreiben. Das is so ungefähr das Allerschwierigste gewesen, wo ich mich je mit rumgeschlagen hab. Ich bin fast die ganze Nacht aufgeblieben und hab nachgedacht und einfach alles aufgeschrieben, was mir so eingefallen is, weil man hat mir ja sowieso gesagt, ich soll durchfallen.

’n paar Tage später gibt Mr. Boone die Arbeiten zurück und kritisiert jedem seine Autobiographie und macht sich auch noch lustig drüber. Wie er mein Arbeit in die Hand nimmt, is mir klar, jetzt biste mal wieder geliefert. Aber dann liest er laut draus vor und fängt an zu lachen, und die andern lachen auch. Ich hab einfach nur über die Klapsenschule geschrieben und wie ich bei Trainer Fellers Football gespielt hab und zu dem Bankett für die Auswahlmannschaft gegangen bin, und dann hab ich von dem Musterausschuß erzählt und von Jenny Curran und vom Kino und dem ganzen Zeugs. Wie er mit Lesen fertig is, ruft Mr. Boone: »Hier haben wir endlich mal was Originelles, genau so stell ich mir das vor!« und alle drehen sich um und schauen mich an, und dann meint er noch: »Mr. Gump, Sie sollten sich mal überlegen, ob Sie nich an den Lehrstuhl für Literarisches Schreiben wechseln. Wie haben Sie sich das alles nur ausgedacht?« Ich sag bloß: »Ich muß pinkeln.«

Mr. Boone ist nen Augenblick lang total konstarrniert, aber dann kriegt er sich fast nich mehr ein vor Lachen, und den andern geht’s genauso, aber schließlich sagt er: »Mr. Gump, Sie sind ein ausgesprochen witziger junger Mann.«

Und schon wieder bin ich total baff.

Unser erstes Football-Spiel haben wir an nem Samstag ’n paar Wochen später gehabt. Beim Training war’s meistens ziemlich mies gelaufen, bis Trainer Bryant rausgefunden hat, was er mit mir anfangen kann, nämlich so ungefähr das gleiche wie Trainer Fellers auf der High school. Sie haben mir einfach den Ball gegeben, und ich bin losgerannt. Beim Spiel bin ich dann echt gut gelaufen und hab vier Touchdowns geschafft. Wir haben die University of Georgia 35 zu 3 abgezogen, und alle haben sie mir auf die Schulter geklopft – das hat schon richtig weh getan. Nach ’m Duschen ruf ich meine Mami an. Sie hat sich das Spiel im Radio angehört, und sie könnt platzen vor Glück! Am Abend gehen dann alle zu irgendwelchen Partys, aber mich hat keiner eingeladen, da geh ich eben in meinen Keller runter. Nach ner Weile kommt irgendwo aus ’m obern Stock ne Musik, wo sich richtig gut anhört, und ich weiß eigentlich gar nich, wieso ich das mach, aber ich geh nachschauen, was das is.

So ’n Typ – Bubba heißt der – sitzt in seinem Zimmer und spielt Mundharmonika. Der war beim Football-Spiel nich dabei, weil er hat sich beim Training den Fuß gebrochen, und jetzt hat er auch nix Besondres zu tun. Ich durfte mich zum Zuhören aufs Bett setzen, und keiner von uns hat was gesagt. Wir sind einfach nur so dagehockt, ich auf der einen Koje, und er auf der andren, und er hat gespielt. Nach ner Stunde oder so frag ich ihn, ob ich’s auch mal probieren darf, und er sagt »okay«. Ich hatte ja keine Ahnung, daß sich dadurch mein ganzes Leben verändern würde.

Wie ich ne Zeitlang auf dem Ding rumgespielt hab, werd ich so langsam ziemlich gut, und Bubba dreht schier durch und sagt, so nen sauguten Sound hat er überhaupt noch nie gehört. Es is dann ziemlich spät geworden, und Bubba hat gemeint, ich soll die Harmonika mitnehmen. Das hab ich dann auch gemacht und noch lang weitergespielt, bis ich müde war und ins Bett gegangen bin.

Am Tag drauf, also am Sonntag, bring ich Bubba die Harmonika zurück, aber der meint, ich soll sie behalten, weil er hat noch eine. Ich find das echt toll und geh spazieren und setz mich unter nen Baum und spiel den ganzen Tag, bis mir nix mehr einfällt.

Es is schon fast Abend gewesen, von der Sonne war fast nix mehr zu sehen, wie ich zum Affenstall zurückgegangen bin. Ich latsch grad über ’n Hof, und plötzlich ruft ne Mädchenstimme hinter mir: »Forrest!«

Ich dreh mich um, und wer steht da? Niemand anders als Jenny Curran.

Sie strahlt übers ganze Gesicht, wie sie herkommt und mir die Hand gibt, und sie meint, sie hat gestern den Match gesehen, und wie gut ich gespielt hab und überhaupt. Wie sich rausstellt, isse nich sauer von wegen der Sache im Kino. Sie findet, da kann ich nix dafür, und dann fragt sie, ob ich ne Cola mit ihr trinken will.

Ich glaub, ich träum, so schön isses, einfach so neben Jenny Curran zu sitzen. Sie erzählt, sie nimmt Gesangsund Schauspielunterricht, weil sie will ans Theater gehen oder vielleicht auch Sängerin werden. Außerdem macht sie bei ner kleinen Folk-Bank mit, und morgen abend spielen sie im Studentenclub, und sie sagt, ich soll doch vorbeischauen. Ich kann’s kaum erwarten, das können Sie mir glauben.

Forrest Gump

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