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Der Entschluß

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Die beiden Männer in der Flugscheibe hatten noch einige Zeit über ihre Situation gesprochen. Dann machten sie sich daran, „Isais“ zu überprüfen. Sie tauschten verschiedene Teile der Antriebsmechanismen und kontrollierten auch sonst alles tiefgründigst. Zum Schluß, nachdem zwei Tage Arbeit hinter ihnen lagen, waren die beiden mit ihrem Werk zufrieden. Es gab nun nichts mehr, was einem weiteren problemlosen Funktionieren von „Isais“ im Wege stehen könnte, nahmen sie jedenfalls an. Während ihrer Arbeiten mußten sie mehrfach zu den Lagerschuppen neben den Standplätzen für die Flugscheiben gehen. Von dort aus entdeckte Gunter Strox an einem fernen Abschnitt des großen Höhlensees auf einmal eine ihm völlig fremde Erscheinung. Zusammen mit seinem Piloten beobachtete er das unheimliche Wesen durch ein starkes Fernglas, das schnell von „Isais“ geholt wurde. Es war ein dunkler, metallisch glänzender Automat, der offensichtlich dort ruhig auf und ab patrouillierte, sich ihnen aber nicht weiter näherte, aber auch keine Anstalten machte, diesen Bereich zu verlassen. Die Entfernung zu dem abgelegenen Uferabschnitt des unterirdischen Grottensees betrug etwa 300 Meter; und da sich das Automatenwesen augenscheinlich passiv verhielt, nahmen sie ihre Arbeiten wieder auf.

„Es wird eines von diesen unheimlichen Dingern sein, über die immer nur gerüchteweise zu hören war“, murmelte Pilot Gelhaar. „Es ist jedenfalls bestimmt besser, diesen Viechern nicht in die Quere zu kommen. Sie müssen so etwas wie eine Überwachungsfunktion ausüben und können wohl auch spezielle Waffensystem bei sich haben oder auslösen. Mach was du willst, aber hier ist es mir nun zu seltsam geworden. Ich meine, wir sollten schnellstens verschwinden.“ Die beiden Piloten saßen inzwischen lange wieder in der kleinen Steuerkabine von „Isais“ und beratschlagten ihr weiteres Vorgehen. Viele Möglichkeiten blieben ihnen nicht. Sie konnten eine der beiden europäischen Basen anfliegen und die Flugscheibe dort geschützt abstellen. Zwei weitere Anlagen befanden sich in Südamerika und auf, beziehungsweise besser gesagt unter einer der Kanarischen Inseln. Ein letzter irdischer Horst lag auf einer arktischen Inselgruppe.

„Der Joker im Spiel ist aber zweifelsfrei unsere Mondbasis M1“, sagte Strox, als sie debattierten, welchen Punkt sie anfliegen sollten.

„Dann können wir aber gleich hier bleiben“, murrte Gelhaar. „Was sollen wir dort oben? Nichts als Leere und Einsamkeit.“

„Mich würde trotzdem interessieren, was man damals dort oben deponiert hat“, erwiderte Strox. „Die Mondstation wurde schließlich nicht aus Jux und Dollerei errichtet. Das war ein Haufen Arbeit und hat wohl sogar auch etliche Menschenleben gekostet. Nur ein einfaches Lager für Ausrüstung, Lebensmittel und Betriebsstoffe kann das allein nicht sein. Dazu ist die Station auch zu groß“, sinnierte er laut. „Außerdem liegt sie so gut verborgen, daß man selbst beim Überflug sie nicht so ohne weiteres entdecken würde. Einzig die glatte Landefläche vor der Gebirgswand könnte auffallen“, stimmte Hase ihm zu.

„Ich denke und vermute, dort ist es aber ähnlich wie hier“, Strox rührte mit dem Löffel in seiner Kaffeetasse, die vor ihm auf dem winzigen Tischchen stand. Er deutete zum runden Bullauge der Kabine hinaus, wo sich im schwachen Licht der Grottenbeleuchtung das Wasser des Höhlensees spiegelte und die wenigen flachen Gebäude am Ufer schattenhaft sichtbar waren. „Und dort oben auf dem Mond ist auch so eine Anlage, in der irgendwelche Truppenteile dem verdammten jüngsten Tag entgegendämmern, wie es sich die Bonzen ausdachten.“

„Du hast es erfaßt“, meinte sein Gegenüber. „Es ist eines der größten Geheimnisse des Reiches. Außerdem liegen da noch Rundkreisel des H-Typs bereit. Die Jungs müssen ja schließlich auch wieder von dort runter kommen können. Aber, ob das alles noch funktioniert.? Da würde ich nicht meine Hand für ins Feuer legen wollen.“

„Aber gut gesichert wird das auch alles sein“, dachte Strox halblaut weiter nach. „Wir müssen hier jedenfalls wieder weg. Was sollen wir uns noch in dieser Einsamkeit aufhalten? Alles ist verschlossen für uns und da draußen rennt so ein komischer Automat rum. Solchen Dingern traue ich ja nun überhaupt nicht über den Weg. Einfach unheimlich ist das! Auch wenn durch diese Dinger der Stützpunkt offenbar geschützt wird.“

Die beiden Männer sprachen noch eine Weile, dann bereiteten sie „Isais“ für den Abflug vor. Stunden später schauten sie ein letztes Mal in die Grotte, aber es hatte sich nichts verändert. Es kam ihnen eher vor, als hätte der automatische einsame Wächter am ferneren Seeufer seinen Kontrollweg näher zu den Bauten bei den Piers verlegt hatte ...

Mit einem dumpfen Laut schloß sich das Luk wieder hinter ihnen. Kurze Zeit später begann es in dem stählernen Zellenkörper leise zu summen. Sanft hob die Flugscheibe von ihrem, vom befestigten Uferbereich zurückgesetzten Start- und Landesockel ab. Als das Aggregat in der Grotte über dem eisigen Höhlensee schwebte begann der Automat am Ufer, wie schon bei Ankunft von „Isais“, emsig die Signale zu empfangen, die ihm den Vorgang als keine feindliche Aktivität meldeten. Schon schlossen sich die Wellen über dem runden Zellenkörper, und langsam tauchte auch der konische Aufbau in die Tiefe. die Grotte blieb in ihrer nun wieder menschenleerer Einsamkeit und Stille zurück. Mit größter Aufmerksamkeit steuerte Gelhaar, unterstützt von seinem Co-Piloten, den untermeerischen Eis- und Felstunnel an. Doch auch ihn durchquerten sie wieder ohne Zwischenfall. Als sich die Unterwasser-Tunneltore nach ihrer Passage noch automatisch schlossen, tauchten sie schon wieder zur Oberfläche des Warmwassersees und flogen Minuten danach rasch in den antarktischen Himmel hinein.

„Isais“ schwebte lautlos über dem vereisten Gebirgszügen. Die Flugscheibe nahm Kurs nach Norden, wo das Küstenschelfeis die kontinentale Struktur zum Südatlantik hin beendete. Bei dem langsamen Überflug kontrollierte Co-Pilot Strox die Oberflächengebiete, unter denen der Stützpunkt nun in einem todesähnlichen Schlaf schlummerte. Sie stellten jedoch nichts fest, was feindlichen Aufklärern auch nur den leisesten Hinweis auf dessen Vorhandensein gegeben hätte. Sogar die kleine Wetterstation war so gut getarnt, daß sie aus der Luft nicht auszumachen war. Sie flogen weiter nordwärts, und bald erreichten sie die Territorien der Küstengebiete. Gelhaar wollte gerade zum beschleunigten Flug ansetzen, als Strox plötzlich aufschrie: „Halt! Da ist etwas“, rief er aufgeregt. Dann dirigierte Gelhaar „Isais“ nach seinen Anweisungen zu einem bestimmten Punkt. Unter ihnen im Eis, dicht bei einer Felsengruppe, hatte Strox eine Gruppe von Personen festgestellt, deren einzelne Mitglieder in höchster Aufregung hin und her rannten und durch ein stark qualmenden Feuers dem fliegenden Objekt über ihnen anscheinend Zeichen geben wollten. Einer streute mittels eines dunklen Pulvers ein altbekanntes Symbol auf den grellweißen Treibschnee, das sie wohl als Deutsche identifizieren sollte.

Vorsichtig senkte sich die Flugscheibe ab. Gelhaar und Strox waren in höchster Alarmbereitschaft. Einerseits wollten sie eventuelle notwendige Hilfe leisten, andererseits waren sie sich bewußt, daß sie sich in einer recht unglücklichen Position befanden, wenn die gesichtete Gruppe plötzlich Waffen gegen sie einsetzen sollte. Um so erlöster waren die beiden, als über die empfindlichen Außenlautsprechern deutsche Worte erklangen und einer von den Männern auf dem Eis ein markantes Fähnchen schwenkte, daß in der Basis mitunter zur Einweisung von Flugobjekten verwandt wurde.

Die drei Aufgefundenen waren durchgefroren, aber gesund und offenbar bester Dinge. „Was für ein grenzenloser Zufall“, sagte einer von ihnen zu Strox, der nach der Landung auf das Eis hinabgestiegen war. „Wir kommen aus der Basis. Wir haben es vorgezogen, hier unser Glück zu versuchen, als uns da drin mit einschläfern zu lassen. Und Sie scheinen unsere rettenden Engel zu sein. Sie wollen doch nicht etwa in die Anlage? Da drinnen ist alles zu und versiegelt.“

Strox und Gelhaar brauchten schließlich eine Weile, bis sie die Zusammenhänge verstanden. Die drei Polarwanderer waren natürlich keine anderen als Martin Hahnfeld, Brandt und Christian Strauß. Als sie der Besatzung der Flugscheibe ihre Abenteuer schließlich berichtet hatten, herrschte eine Weile Schweigen.

„Nun“, sagte Gelhaar endlich an die drei Männer gewandt, „es geht ja eh‘ nicht mehr hinein. Also steigen sie bei uns zu.“ Er wies auf das offenstehende Luk im Oberbau von „Isais“. „Ich bin jedoch der Meinung, daß das, was Sie taten, nicht zu unserem Ehrenkodex paßt! In keinster Weise! Aber das ist ja nun auch egal“, setzte er etwas pessimistisch hinzu. „Also, machen Sie sich rein, ehe ich es mir anders überlege! Wir müssen hier schnellstens wieder weg.“

Sichtlich verstimmt stiegen die drei Männer aus der Eisbasis rasch die herausgefahrene Metalleiter zum Oberbau der Flugscheibe hinauf, wo sie gleich darauf im offenen Mannluk verschwanden.

Nachdem sie eingestiegen waren, wurden sie von der Besatzung zu den Plätzen geführt, die sie während des Starts einzunehmen hatten. Brandt, Hahnfeld und ihr Gefährte Strauß schickten sich schweigend darein. Trotzdem musterten sie interessiert und aufmerksam das Innere der kleinen Flugscheibe. Es wurde nicht viel gesprochen. Offenbar hatte die Besatzung von „Isais“ es eilig, den Landeplatz wieder zu verlassen. So dauerte es auch nicht lange, als das Aggregat wieder leise brummend anhob, um schnell in den dunklen antarktischen Himmel aufzusteigen. Der Steigflug dauerte einige Minuten, schließlich befand sich „Isais“ wieder im freien Erdorbit. Hier war man geschützt vor gegnerischer Aufklärung und vor allem vor jedem überraschenden Angriff.

In der kleinen Gemeinschaftskabine wurde es nun sehr eng, als sich alle Anwesenden in ihr versammelten. „Wir haben jetzt eine veränderte Situation“, sagte der Pilot. „Ich habe jetzt nicht nur für zwei Mann, sondern auch für euch drei hier die Verantwortung. Dennoch bleiben wir bei unserem Plan“, wandte er sich dem Co-Piloten zu, „und fliegen erstmal die Mondbasis an. Wir wollen dort nicht bleiben, aber wenigstens nach dem Rechten schauen. Der kleine Abstecher kann nicht schaden. Er ist zugleich eine nochmals wirksame Funktionsprüfung für unsere Technik.“

Der Co-Pilot nickte. „Und wann starten wir in Richtung Mond?“ Die drei Gäste lauschten gespannt. „Was sollen wir noch Zeit vertun, wir fliegen sofort ab. Schließlich müssen wir dann wieder zurück auf die Erde, um dort in einer der geheimen Basen in Deutschland zu landen. Vorn dort aus sehen wir dann weiter. Und ihr könnt euch ja von dort auch wieder in menschliche Gesellschaft begeben“, sagte er zu den drei Aufgenommenen. „Es steht dann jedem frei, was er machen will.“

„Wäre es denn möglich, einen Rat zu geben“, ließ sich jetzt Hahnfeld vernehmen.

„Immer heraus damit!“

„Ich möchte nur vorschlagen, bei einer Landung nicht die Basis im Eulengebirge anzufliegen. Ich komme von dort. Sie liegt im besetzten Polen. Man könnte zwar die Basis selbst nutzen, aber ein Wegkommen von dort wäre überaus kompliziert. Ich nehme an, Sie haben noch einen anderen Punkt.“

„Ja, diese Anlage ist mir bekannt“, antwortete Gelhaar. Wir werden aber zu der auf deutschem Gebiet fliegen. Dort ist ja wahrscheinlich auch ‚Thor‘ gelandet. Vom Voralpenraum aus, denke ich, können wir dann auch leichter operieren.“

Es wurden noch einige Absprachen und Anweisungen zum nun unmittelbar bevorstehenden Mondflug getroffen, dann gingen alle auf ihre Plätze. Das Raumschiff startete zwei Stunden später aus dem erdnahen Raum in Richtung des Himmelstrabanten, der als leuchtende Kugel schon auf den Bildschirmen in der Steuerzentrale erschienen war. Der Normalflug dann zum Mond dauerte zwar drei Tage, verlief völlig unspektakulär. Die Annäherung an das Gestirn wurde optisch nur durch die sich stetig vergrößernde Mondkugel auf den Bildwiedergaben deutlich. Der Co-Pilot las die sich rasch reduzierende Entfernung von den Instrumenten ab. Schließlich hatte „Isais“ eine solche Nähe zum Erdtrabanten erreicht, daß dessen Oberfläche fast den ganzen Hauptbildschirm ausfüllte. „Höhe über Grund 11000“, ließ sich Strox vernehmen. „Schwenken Sie in Umlaufbahn ein. Wir fliegen die Rückseite an.“ Während das befohlene Flugmanöver ausgeführt wurde öffnete Gelhaar eine mit einem Zahlenschloß gesicherte kleine Panzertür unter dem Bedienpult, hinter der sich wichtige und streng geheime Unterlagen befanden. Er zog eine Karte heraus, auf der die Mondrückseite in Form zusammenkopierter Luftaufnahmen dargestellt war. Mittels einer großen Lupe untersuchte er zwinkernd das Fotopapier. „Aha“, entfuhr es ihm schließlich. „da haben wir sie ja.“ Der Co-Pilot grinste. „Ich kenne auch so die Stelle, zu der wir fliegen müssen.“

Gespenstisch still zog die unheimlich öde lunare Landschaft unterdessen auf den Bildschirmen vorüber. Die riesigen Kratersenken, zerborsten wirkenden Gebirgsrücken und die riesigen flachen Ebenen vermittelten dem Betrachter einen bedrückenden Eindruck. Hier herrschte seit Anbeginn der Zeiten wohl schon absolute Stille, Verlassenheit und Schweigen. „Isais“ erreichte schließlich an einer Stelle zwischen Mondrückseite und Vorderseite. Hier, im harten Spiel von grellstem Licht und tiefstem Schatten, zog sich ein mächtiger Gebirgskamm im weiten Halbkreis aus einer zerrissenen Mondebene heraus. Das grelle Licht und abgrundtiefe Finsternis zerteilte die wüsten Felswände. Sie schwebten schließlich über einer Stelle, an der die rauhe Gebirgswand von der Ebene zurücktrat und sich etwas nach innen wölbte. Auch hier waren die Hänge steil und sicher über 400 Meter hoch. Der Boden vor den lunaren Bergzügen zeigte sich allenthalben rissig und mit Geröllbrocken unterschiedlichster Größe übersät. Nur die Einbuchtung an dieser Stelle hatte eine ebene Grundfläche, auf der kaum Steine lagen. Und sie war hier glatt wie ein Tischtuch. Langsam schwebte „Isais“ hinab. Die tote Gesteinswelt leuchtete gespenstisch im grellen Sonnenlicht. Tiefschwarze Schatten hingegen hüllten breite Felsklüfte der Gebirgswand ein, in denen man nicht das Mindeste erkennen konnte.

„Eine verdammt ungemütliche Gegend“, murmelte Hahnfeld leise Brandt zu, der dicht neben ihm in der Kabine saß. Hier waren jetzt alle fünf Männer anwesend. Ihre Augenpaare starrten gespannt und fasziniert auf die unwirkliche Kulisse, die sich ihnen auf den Bildschirmen darbot. Langsam senkte sich „Isais“ noch tiefer hinab.

„Hundert über Grund“, meldete der Co-Pilot mit angestrengter Stimme. „Fünfzig über Grund ...“

„Alles ruhig da draußen“, merkte der Kommandant an, während er angespannt die sich immer mehr nähernden Gebirgswände nun auch durch eine dicke Panzerglasscheibe beobachtete, von der sich die stählerne Abdeckung zückgeschoben hatte. Schon seit geraumer Zeit sendete „Isais“ ein bestimmtes Kennungssignal aus. Ohne dies wären wahrscheinlich schon lange die vernichtenden Abwehrmechanismen der geheimen Mondbasis in Aktion getreten.

„Achtung, Landung in zehn Sekunden“, rief Co-Pilot Strox mit verhaltener Stimme und setzte wenig später die Flugscheibe sanft und präzise am markierten Landepunkt auf der Mondoberfläche auf. Die Magnetfeldkonverter blieben sicherheitshalber noch in Betrieb. Wiederum beobachteten alle die fremdartige Mondlandschaft aufmerksam, aber sie konnten nichts Beunruhigendes feststellen. Einmal war etwas wie ein kurzes Aufblinken in einer Felswand zu sehen, doch es konnte auch ein Lichtreflex sein. Draußen herrschte im Sonnenlicht tödliche Hitze auf den Gesteinen und durch völlige Luftleere zugleich absolute Stille. Die jetzt eingeschalteten Außenmikrofone übertrugen keinen noch so geringen Laut ins Innere der Flugscheibe. Mit ihren fernen, strahlenden Augen standen glänzende Sterne über ihnen im nachtschwarzen All.

„Strox, Sie gehen. Und nehmen Sie ruhig einen von den Männern hier mit. Die sind auf solche Abenteuer ja geradezu geeicht.“ Gelhaar wandte sich zu seinen Passagieren um. „Wer geht mit, meine Herren?“ Sie hoben alle schweigend gleichzeitig die Hand. Schließlich einigte man sich darauf, daß Brandt den Co-Piloten begleiten würde. Während in der Steuerzentrale die automatischen Kontrollen alles überwachten und die Bildschirme dem dort gebliebenen Strauß weiter die kargen Mondebenen und die nahen Gebirgswände zeigten, halfen Hahnfeld und Gelhaar den beiden Kameraden in die schweren Skaphander.

„Und macht die Abblendung der Sichtscheiben am besten jetzt schon runter“, mahnte der Kommandant, als er ihnen zum Schluß die klobigen Helme aufsetzte. Dann standen sie wie zwei unheimliche Wesen in ihren silbrig schimmernden Schutzanzügen im Vorraum zur Luftschleuse. Hahnfeld drehte das Sicherungsrad zum Schleusenraum auf und hatte dabei deutlich mit der verminderten Schwerkraft zu kämpfen. Mit einem schmatzenden Geräusch öffnete sich die dicke Stahltür. Die zwei in ihre unförmigen Druckanzüge gehüllten Gestalten winkten noch einmal schwerfällig zum Abschied, dann schoben sie sich vorsichtig durch die ovale Öffnung des Luks. Ihre Gesichter waren schon nicht mehr erkennbar, nur die elektrische Beleuchtung spiegelte sich auf den nachtschwarz glänzenden Blenden der Helmvisiere.

Das Erbe Teil III

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