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Die Definition von Mobbing

Wie erkenne ich denn nun, ob Mobbing schon stattfindet? Mobbing im heutigen Sinne bedeutet, dass jemand fortgesetzt schikaniert, geärgert, passiv in Form von Kontaktverweigerung überwiegend gemieden oder sonst wie in seiner Würde andauernd verletzt wird. Mobbing kann auch bedeuten, dass man unterfordert wird. Man bekommt andauernd Tätigkeiten zugewiesen, die einen unterfordern oder nicht dem Ausbildungsstand entsprechen. Mobbing kann Informationsverweigerung und Ignorierung bedeuten. Das kann am Arbeitsplatz geschehen, aber auch in Organisationen, in der Schule, in Vereinen oder in Gruppen. Während man in Vereinen oder Gruppen dem Mobbing noch ausweichen kann, indem man sich selbst zurückzieht, ist es am Arbeitsplatz oder in der Schule eher nicht möglich. Man lebt hier sozusagen in Zwangsgemeinschaften und muss sich irgendwie arrangieren.

Es gibt über Mobbing keine allgemein anerkannte Definition. Aber es haben sich folgende Kriterien unter Wissenschaftlern für das Feststellen von Mobbing gebildet:

Mobbing bezieht sich nicht auf eine einzelne Handlung, sondern auf ein Verhaltensmuster. Die Handlungsweisen sind nicht einmalig, sondern systematisch. Sie wiederholen sich also ständig.

Als negative Handlungen im Mobbingverhalten lassen sich verbale und nonverbale erkennen, also entweder Beschimpfungen oder das Vorenthalten von Informationen. Solche negativen Handlungen können auch physischer Natur sein, etwa durch Verprügeln des Opfers. Sie gelten dann als aggressiv, feindselig, unethisch und destruktiv. Auch sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz können Mobbingattacken sein. Es reicht schon die verbale sexuelle Belästigung. Aber auch die physische handgreifliche ist Mobbing.

Im Mobbingprozess herrschen ungleiche Machtverhältnisse vor. Die am Mobbing beteiligten Personen haben somit unterschiedliche Einflussmöglichkeiten auf die jeweilige Situation. Entweder ist jemand einem anderen unterlegen oder überlegen. Dafür ist nicht einmal ein Rangunterschied nötig. Das kann durch die bloße Anzahl bedingt sein: Viele gegen einen. Der unterlegene Kandidat ist oft eingeschüchtert, hat geringes Selbstvertrauen in sich selbst und wehrt sich kaum gegen Mobbingangriffe.

Der Mobbingprozess hat ein Opfer. Im Verlauf des Mobbings kristallisiert sich ein Opfer heraus. Die Machtverteilung ist ungleich. Das Opfer hat Schwierigkeiten, sich zu verteidigen.

Konflikte am Arbeitsplatz sind nichts Ungewöhnliches und wirken sich sogar positiv auf die Arbeit aus – wenn sie konstruktiv gelöst werden. Mobbing und damit Destruktion sowie negative Auswirkung auf die Arbeitsleistung entsteht erst dann, wenn

 jemand von Kollegen und/oder Vorgesetzten angefeindet, schikaniert oder diskriminiert wird. Die tägliche Kritik an der Arbeit oder am Privatleben ist ein Mittel nach dem Prinzip „Steter Tropfen höhlt den Stein“ – irgendwann wird der Kandidat schon weichgeklopft sein.

 eine klare Täter-Opfer-Beziehung vorliegt: Selbst abwertende Blicke können dazu gehören. Oder ein völliges Nichtbeachten des Opfers.

 feindselige Handlungen über mehrere Monate und länger systematisch und häufig passieren wie das Verbreiten von Gerüchten, das Zuweisen unsinniger Tätigkeiten oder die Herabwürdigung der Arbeitsleistung, die Ausgrenzung aus dem Kollegenkreis bis hin zu direkten Drohungen

 es keinen rechtlich zulässigen Grund für die Handlungen gibt und trotzdem jemand zum Beispiel zur Aufgabe seines Arbeitsplatzes gezwungen werden soll.

Mobbing schädigt letztendlich das berufliche und soziale Ansehen des Opfers, schränkt seine Kommunikationsmöglichkeiten ein und verschlechtert ganz allgemein die Arbeitsbedingungen. Dabei nutzen Vorgesetzte oft ihre Möglichkeiten aus, indem sie Zuständigkeiten entziehen, die Arbeitsleistung des Opfers systematisch abwerten, sinnlose und unterfordernde Arbeitsaufträge erteilen und die Person generell meiden. Ziel ist immer, den Gemobbten psychisch fertig zu machen und in die Eigenkündigung zu treiben.


Gerüchte sind das Schlimmste!

Ein sehr probates Mittel im Mobbingprozess ist das Gerücht. Man verbreitet über das Opfer Gerüchte, die sich im Umfeld des Opfers ausdehnen. Das Opfer selbst kann sich oft dagegen nicht wehren, weil es nicht weiß, woher die Gerüchte genau kommen und was sie beinhalten. Gerüchte entwickeln ja auch immer eine gewisse Eigendynamik. Jeder tut noch etwas hinzu, und am Ende steht eine ganz andere, erbärmliche Geschichte. Das Perfide an Gerüchten ist, dass die Verursacher in den seltensten Fällen gegenüber gestellt und zur Verantwortung gezogen werden können.



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