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Friedrich I. (1371 – 1440) –
Der erste Hohenzoller in der Mark sorgt für Recht und Ordnung
ОглавлениеFriedrich wurde am 21. September 1371 auf der Cadolzburg bei Fürth, der Residenz seines Vaters, des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg aus dem Geschlecht der Hohenzollern, geboren. Die ursprünglich aus Schwaben stammenden Hohenzollern waren seit 1192 Burggrafen von Nürnberg, womit sich ihr Herrschaftsschwerpunkt nach Franken verlagerte. Angesichts des Verfalls der Königsmacht hatte das Amt des Burggrafen von Nürnberg zu dieser Zeit aber schon beträchtlich an Bedeutung verloren. Der eigentliche Wert dieses Amtes lag aber darin, dass seine Träger seit 1180 als unmittelbare Reichsfürsten galten.
Die Hohenzollern hatten im Laufe der Zeit einiges an Territorien in Franken gewonnen, die sie von der Cadolzburg aus regierten. Seit 1397 herrschte Friedrich als Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg über die ansbachischen Gebiete der Hohenzollern um die Cadolzburg. 1401 heiratete er Elisabeth von Bayern-Landshut (1383 – 1442), mit der er zehn Kinder hatte, darunter den ältesten Sohn Johann (den Alchemist) (1406 – 64) und die beiden späteren Markgrafen von Brandenburg Friedrich II. und Albrecht Achilles. Politisch war Friedrich ein treuer Anhänger der deutschen Könige Ruprecht und Sigismund. Letzterem leistete er darüber hinaus wertvolle Dienste zu dessen Königswahl 1411.
Als Dank beauftragte ihn Sigismund noch 1411 mit der Verwaltung der verwaisten Mark Brandenburg. Am 4. Juli 1412 hielt Friedrich seinen Einzug in die Doppelstadt Berlin/Cölln, die ihm bereits am 7. Juli huldigte. Dagegen erschienen auf dem Landtag in Brandenburg an der Havel am 10. Juli weder der Adel der Altmark noch der der Priegnitz und auch wichtige mittelmärkische Adelsgeschlechter fehlten. Friedrich musste sich erst militärischen Respekt verschaffen. Am 24. Oktober 1412 besiegte er mit einem Ritteraufgebot aus den schwäbischen und fränkischen Territorien der Hohenzollern und mit Unterstützung der mittelmärkischen Städte die mit den Quitzows verbündeten Herzöge von Pommern am Kremmener Damm.
Daraufhin huldigte am 4. April 1413 auch der gesamte Adel der Mark, einschließlich der Quitzows auf einem Ständetag in Berlin/Cölln, Friedrich als neuem Landesherrn. Ungeachtet dessen setzten die Quitzows und andere Adelsgeschlechter aber ihre Raubzüge fort, sodass Friedrich schließlich Ende 1413 mit dem Erzbischof von Magdeburg, sächsischen und anhaltinischen Fürsten sowie den Äbten der Klöster Lehnin und Zinna einen Feldzug gegen den aufsässigen Landadel beschloss.
Im Februar/März 1414 wurden die Burgen der Quitzows, Putlitz und Rochows und anderer Raubritter mit Hilfe neuartiger Kanonen belagert. Diese hatte sich Friedrich vom Landgrafen von Thüringen wie auch vom Deutschen Orden in Preußen geborgt. Ihre schweren Steinkugeln zerschlugen die bislang unüberwindlichen Mauern der Burgen, sodass diese übergeben werden mussten und im Anschluss von Friedrichs Truppen völlig zerstört wurden. Auf dem Landtag in Tangermünde wurde noch im März 1414 der gesamte Besitz der besiegten Frondeure zugunsten des neuen Landesherrn eingezogen. Anschließend erließ Friedrich am 20. März 1414 in Tangermünde ein Landfriedensgesetz, das künftige Adelsfehden verbot.
Angesichts dieser Leistungen übertrug König Sigismund daraufhin auf dem Konzil von Konstanz am 30. April 1415 die Mark Brandenburg nebst Kurwürde als erbliches Lehen, zunächst allerdings noch unter dem Vorbehalt eines königlichen Wiederkaufsrechts von 400.000 Goldgulden, an Friedrich. Zwei Jahre später, am 18. April 1417, belehnte Sigismund den nunmehrigen Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg dann jedoch uneingeschränkt mit der Kurwürde und dem Markgrafenamt.
Das märkische Territorium Friedrichs I. umfasste Altmark, Priegnitz, Havelland, Zauche, Teltow, Barnim, Lebus, Sternberg und einen Teil der Uckermark. Friedrich hielt sich von 1416 bis 1420 nicht in der Mark auf, sondern kümmerte sich um die Vermehrung seines fränkischen Territorialbesitzes. Nach seiner eigenen endgültigen Belehnung mit der Mark beauftragte er 1417 seinen ältesten Sohn Johann (den Alchemist) mit der Wahrnehmung der markgräflichen Amtsgeschäfte.
Nach 1426 ist Friedrich nicht mehr in der Mark gewesen. 1437 regelte er seine Nachfolge für die verschiedenen hohenzollernschen Territorien. Der bisherige Statthalter in der Mark Johann (der Alchemist) sollte das Fürstentum Bayreuth übernehmen, während Friedrichs I. zweitältester Sohn als Friedrich II. sein Nachfolger als Kurfürst von Brandenburg werden sollte. Als Friedrich I. am 20. September 1440, am Vorabend seines 69. Geburtstages, auf der Cadolzburg, wo weiterhin das Zentrum der hohenzollernschen Herrschaft lag, verstarb, war er in der Mark halbvergessen.