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Bauten aus der Zeit des Mittelalters

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Der älteste Siedlungskern Berlins entwickelte sich um den »Olden Markt« – den späteren Molkenmarkt – und die Nikolaikirche, deren granitener Turmsockel aus der Zeit um 1230 stammt und damit das wohl älteste Baudenkmal im Stadtzentrum aus mittelalterlicher Zeit darstellt. Die Nikolaikirche insgesamt wurde aber erst 1470 fertiggestellt. Das heutige Nikolaiviertel um die Kirche wurde im Vorfeld des 750-jährigen Stadtjubiläums von 1982 – 87 mit den in der damaligen DDR vorhandenen Möglichkeiten (Betonfertigteile) als historisierende Nachgestaltung des mittelalterlichen Stadtzentrums wieder aufgebaut und ist in Anbetracht dessen als gut gelungen anzusehen.

Aus der Mitte des 13. Jhs. stammt auch die Ruine der Klosterkirche an der Klosterstraße. Die Marienkirche entstand um 1270 als Backsteinbau auf einem Granitsockel und wurde wohl bis 1340 zur gotischen Hallenkirche umgebaut. Vor der Kirche befindet sich das Sühnekreuz von 1347. In der Waisenstraße befinden sich die letzten Reste der Stadtmauer aus dem 13. Jh. Die Kapelle des Heiliggeistspitals in der Spandauer Straße stammt aus der Zeit um 1300 und ist heute in das 1906 errichtete Gebäude der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität integriert, der sie als Fest- und Vortragssaal dient.

Der untere Teil des Juliusturms auf der Spandauer Zitadelle stammt als Relikt der askanischen Burg aus der Zeit um 1200 und ist damit das älteste Gebäude in Berlin. Demgegenüber stammt der ihm unmittelbar benachbarte Palas »erst« aus der Zeit um 1475. Die Nikolaikirche in der Spandauer Altstadt dürfte in der ersten Hälfte des 15. Jhs. errichtet worden sein. Das Gotische Haus in der Breiten Straße 32 stammt aus dem frühen 15. Jh. und stellt das älteste ursprüngliche Privathaus Berlins dar. Im Hohen Steinweg finden sich noch Reste der mittelalterlichen Stadtmauer Spandaus aus dem 14. Jh.

Zu erwähnen sind auch die 42 mittelalterlichen Dorfkirchen in den 1920 nach Berlin eingemeindeten früheren Landgemeinden. Die älteste von ihnen ist die von Marienfelde (um 1220), die kleinste die von Schmargendorf (14. Jh.). Von besonderer Bedeutung sind die gotischen Wandmalereien aus der Zeit um 1390 in der Dahlemer St. Annenkirche. Es handelt sich um die ältesten erhaltenen Bildzeugnisse im Berliner Raum.

Von besonderem Interesse ist das Museumsdorf Düppel in Zehlendorf, eine Rekonstruktion einer Dorfanlage um 1220 auf den Fundamenten einer tatsächlichen mittelalterlichen Siedlung, das einen guten Einblick in das mittelalterliche Landleben nicht nur im Berliner Raum bietet.


Die Dorfkirche Schmargendorf –

Auch heute noch die kleinste Kirche Berlins

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