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ОглавлениеAuch zu Hause ist keiner. Weder Owen noch Mutter und noch nicht mal Brendan. Nur ein Zettel liegt auf dem Küchentisch:
Hol die Ziegen rein. Bin nur schnell bei Helen.
Mutter.
Aber die Ziegen sind oben am Berg und fressen wieder wilde Brombeeren, und als ich ums Haus komme, steht Großvaters Esel wieder im Gemüsegarten und frisst meine Möhren. Owen hat das Gatter nicht richtig zugemacht.
„Du blödes Mistvieh, du!“, schimpfe ich und meine beide, Großvaters Esel und Owen. Aber zumindest dem Esel ist das ganz egal, er dreht mir nur sein Hinterteil zu und kaut seelenruhig weiter, als wäre ich gar nicht da. Na warte, denke ich, und hole Großvaters alten Schwarzdornstock aus dem Schuppen. Aha, das begreift er also doch, kaum sieht er mich mit dem Stock kommen, nimmt er mit einem Satz Reißaus.
Aber die Möhren sind trotzdem hin. „Mistvieh“, schimpfe ich noch einmal und drohe ihm mit dem Stock hinterher. Da zieht er die Lippen über die gelben Zähne und fast sieht es so aus, als würde er über mich lachen. Das macht er immer, wenn er irgendwas ausgefressen hat und merkt, dass man sauer ist.
Ich weiß noch, als ich einmal auf ihm reiten wollte: Erst hat er ganz still gestanden und sich kein Stück bewegt, und gerade als ich dachte, er wäre vielleicht eingeschlafen, hat er die Hinterbeine hochgeschmissen und mich abgeworfen. Und dann hat er die Lippen über die Zähne gezogen und gelacht. Und Owen hat auf der Mauer gesessen und gerufen: „Na, Cowboy, suchst du was oder warum kriechst du da im Matsch rum?“ Blödmann. Aber diesmal muss er mir mindestens seinen Lucky-Luke-Comic geben, weil er ja das Gatter nicht richtig zugemacht hat und jetzt alle Möhren futsch sind.
Wo ist Owen überhaupt? Typisch. Erst macht er einen ganz verrückt mit seinem „A mhatair ta me marbh“ und so, und wenn man ihn dann wirklich mal braucht, ist er verschwunden. Ist bestimmt schon wieder bei Breeda, das ist die älteste Tochter von John. Von der Kneipe. Breeda Prendergast, wie das schon klingt! So heißt doch kein vernünftiger Mensch! Und wie sie erst aussieht! Hat schwarz lackierte Fingernägel und ganz komische Haare, ganz orange und total kurz.
Aber ich weiß schon, warum alle Jungen hinter ihr herrennen: weil sie nämlich hinter dem Felsen am Strand immer nackt in der Sonne liegt. Brendan hat’s mir erzählt. Und auch, dass Owen und die anderen dann immer ganz weit nach vorne an die Felskante kriechen und runterstarren. Und Breeda tut so, als würde sie nichts merken, obwohl sie natürlich ganz genau Bescheid weiß. Und sich mit Absicht so hinlegt, dass die Jungen sie gut sehen können.
Dermot hat sich neulich so weit vorgebeugt, dass er den Halt verloren hat und abgerutscht ist. Hat sich aber leider nichts gebrochen, ist gleich wieder aufgestanden und hat so getan, als wäre er nur zufällig vorbeigekommen und dann hat er sich einfach neben Breeda gesetzt und sie vollgequatscht. Dass sein Vater im Pferderennen gewonnen hat und sie sich jetzt einen Fernseher kaufen und er sich dann alle Filme angucken will, die es gibt! Aber das erzählt er sowieso jedem. Und Breeda hat die ganze Zeit nackt neben ihm gelegen und sich kleine Sandhaufen auf den Bauch geschaufelt. Brendan hat es genau gesehen!
Am nächsten Tag hat sich Owen dann mit Dermot geprügelt. Auf dem Fußballplatz gleich neben dem Friedhof. Und abends ist er dann Hand in Hand mit Breeda zum Hafen gelatscht gekommen und hat zu keinem „Hallo“ gesagt, sondern immer nur Breeda angestarrt. Obwohl sie da natürlich nicht nackt war, sondern ihr blödes T-Shirt anhatte, wo vorne ganz groß draufsteht: Don’t touch me.
Blöde! Aber ich glaube, Owen ist total verliebt in Breeda. Und deshalb ist ihm alles andere völlig egal. Sogar, wenn seine kleine Schwester ihm erzählen könnte, dass es doch wirklich komisch ist, dass Mr. Gibbs sie wieder nach Hause geschickt hat und auf keinen Fall wollte, dass sie mit bis zu den Klippen kommt. Wirklich komisch. Richtig verdächtig, könnte man sagen …
„Niamh! Niamh! Ich hab Lollis von Helen mitgebracht! Lauter rote, die schmecken nach Himbeer!“ Oh je, Brendan ist zurück, und unten auf dem Weg kann ich schon Mutter sehen und die Ziegen sind immer noch nicht im Stall! Schnell stecke ich mir einen Lolli in den Mund und rase mit Dog den Berg hinauf. „Los, bring die Ziegen her!“, rufe ich Dog zu und Dog kläfft ein paarmal und macht sich an die Arbeit.
Da, der kleine Billy will abhauen, aber Dog ist schneller. Und Madonna glaubt wirklich, dass sie nur auf die Steinmauer hinter den Holunderbüschen zu klettern braucht und Dog würde sie nicht sehen. Da hat sie sich aber ganz schön getäuscht, Dog kann nämlich mindestens genauso gut klettern wie Madonna. Klettert also hinter Madonna her und hast-du-nicht-gesehen zwickt er die Ziege ein bisschen ins Bein, dass sie laut meckernd von der Mauer springt und zu mir rennt. „Gut gemacht, Dog“, sage ich und lasse ihn an meinem Lolli lecken, „sehr gut, ich sag’s ja, du bist der beste Hütehund auf der ganzen Welt!“
Mutter hat Tintenfischringe von Helen mitgebracht. Helen hat nämlich eine Tiefkühltruhe und Mutter liebt Tintenfischringe mehr als alles andere, deshalb bestellt Helen manchmal welche auf dem Festland. Und dann ist Mutter glücklich. Das Dumme ist nur, dass sie glaubt, wir wären dann auch glücklich, dabei mögen wir Tintenfischringe überhaupt nicht und essen auch immer nur ganz wenig davon. Aber Mutter merkt nichts, sondern futtert immer gleich zwei Teller voll. Neulich hat Brendan sogar gesagt, er fände Tintenfischringe ziemlich zum Kotzen, aber er hat es nur ganz leise gesagt um Mutter nicht den Appetit zu verderben.
„Ich hab noch Schokoriegel oben“, flüstere ich Brendan zu, „die können wir nachher noch essen.“
„Gut“, flüstert Brendan zurück, „und ich hab noch Chips.“ Also nehmen wir jeder nur zwei Tintenfischringe und kauen ein bisschen darauf rum, da fliegt die Tür auf und Owen kommt rein. „Mann, hab ich einen Hunger! Habt ihr etwa schon ohne mich angefangen?“, ruft er und knallt sich auf den nächsten Stuhl. „Was gibt’s überhaupt?!“ Und dann sieht er die Tintenfischringe.
„Oh, ich seh schon“, sagt er und scheint plötzlich gar keinen Hunger mehr zu haben. „Mann, gerade fällt mir ein, dass ich ja noch mal los muss … Also, tut mir leid und lasst’s euch schmecken! Ihr braucht nicht auf mich zu warten, es kann spät werden!“, und springt auf und will zur Tür.
Aber da hat er nicht mit Mutter gerechnet: „Halt, mein Lieber, so nicht. Zieh endlich die verdammten Gummistiefel aus, wasch dir die Hände, setz dich hin und iss. Und sei überhaupt erstmal froh, dass es keinen Ärger gibt, weil du so spät kommst. Hier, es gibt Tintenfischringe“, sagt sie dann fröhlich und häuft Owen den Teller voll. Das gönne ich ihm. Mutter soll ihm ruhig noch ein paar mehr drauf tun. Macht sie auch. Ich muss ein bisschen kichern und Brendan auch, und dann kichern wir beide und treten uns unterm Tisch abwechselnd vors Schienbein, bis ich aus Versehen Owens Schienbein erwische.
„Au!“, schreit Owen und guckt mich wütend an.
„Ich weiß was, was dich interessieren könnte“, sage ich schnell, „willst du raten?“
„Gibbs und McArthur sind von der Klippe gestürzt“, sagt Owen sofort. „Nee, aber ganz im Ernst: Was war los? Hast du was rausgekriegt?“ Ich nicke, sage aber kein Wort. Soll er ruhig ein bisschen schmoren. Owen schiebt seinen Teller beiseite. „Nun sag schon, was hast du rausgekriegt? Sie haben Dreck am Stecken, hab ich Recht?“
„Owen!“, sagt Mutter streng und droht Owen mit dem Zeigefinger.
„Doch“, sage ich, „es stimmt schon, irgendwas stimmt nicht mit den beiden.“
Und dann erzähle ich, dass Mr. Gibbs und Mr. McArthur mich kurz vor den Klippen wieder nach Hause geschickt haben.
„Mann, Mann, und du? Du bist doch nicht etwa gegangen, oder? Mann, bist du etwa gegangen?!“, fragt Owen und zappelt vor Aufregung hin und her.
„Doch, klar“, sage ich. „Ich war sauer.“
„Waaas?!“, schreit Owen jetzt. „Mann, bist du blöd! Das war die Chance! Du hättest bloß in einem Bogen zurückgehen müssen und dann wüssten wir jetzt Bescheid. Mann, so blöd kann doch wirklich nur meine kleine Schwester sein!“
„Wenn du’s so genau weißt, hättest du’s ja selber machen können!“, fauche ich zurück. „Wo warst du überhaupt? Wahrscheinlich wieder bei Breeda! War’s schön, ja? Hat sie sich nackt ausgezogen für dich?“
Da ist Owen plötzlich ganz still. Und kriegt einen knallroten Kopf. „Geht dich überhaupt nichts an“, quetscht er zwischen den Zähnen hervor.
Aber jetzt ist Mutter aufmerksam geworden: „Was ist das mit Breeda?“, will sie wissen.
„Och“, antwortet Brendan, „das weiß doch inzwischen die ganze Insel, dass Owen sich wegen Breeda mit Dermot geprügelt hat und jetzt …“
„Pass auf, was du sagst“, sagt Owen und droht Brendan mit der Faust.
„Ich sage nur, was sowieso jeder weiß“, mault Brendan und streckt Owen die Zunge raus.
„Ich weiß es nicht“, sagt Mutter wieder. „Aber ich werde es gleich erfahren. Owen …!“ Aber Owen starrt nur auf seinen Teller und sagt gar nichts mehr.
Er tut mir jetzt fast ein bisschen Leid. Er kann ja schließlich nichts dafür, dass er in Breeda verliebt ist. Das kann ja jedem passieren. Vielleicht nicht gerade ausgerechnet in Breeda, aber … „Wir können ja runtergehen zu Mary Catherine und gucken, ob Mr. Gibbs und Mr. McArthur schon wieder zurück sind“, schlage ich also vor um Owen aus der Klemme zu helfen.
„Nichts da“, beharrt meine Mutter, „erstmal kriege ich eine Antwort.“
Aber Owen hat noch mal Glück. Erst kläfft Dog, dann hört man auch schon aufgeregtes Stimmengewirr vorm Haus und dann steht Mary Catherine in der Tür. Und hinter ihr Helen. Und hinter Helen kann ich Kevin sehen, der sich jetzt an Mary Catherine vorbeidrängt und wissen will, wo mein Vater das lange Seil aufbewahrt, dass sie früher benutzt haben, wenn sie sich in den Klippen abgeseilt haben um Vogeleier aus den Nestern zu holen.
„Einer von den Fremden ist abgestürzt, hinten, beim schlafenden Riesen“, erklärt Kevin jetzt schnell, „wir müssen ihn rausholen, bevor die Flut aufläuft!“
„Waaas?!“, rufen Owen und ich wie aus einem Mund. Und dann reden alle durcheinander.
„Mr. Gibbs sagt, sie wären schon auf dem Rückweg gewesen“, erzählt Mary Catherine und hat ganz hektische Flecken auf den Wangen, „und dann sind sie von den Möwen angegriffen worden, haben wohl gedacht, die beiden Männer wollten an ihre Nester, da hat Mr. McArthur das Gleichgewicht verloren und …“
„Und das war’s“, mischt sich Kevin ein, „los, schnell, schnell!“
Aber Mutter kommt schon mit dem Seil. „Und wo ist der andere?“, fragt sie, „dieser …“
„Gibbs meinst du“, sagt Owen.
„Sitzt bei Mary Catherine in der Küche und zittert nur noch und ist zu nichts zu gebrauchen“, sagt Helen.
„Aber muss er nicht mit und euch die Stelle zeigen, wo es passiert ist?“, will Mutter wissen.
„John Joe ist schon oben“, antwortet Kevin. „Wann kommt Billy wieder rein?“, fragt er dann. Billy ist mein Vater und mit dem Hummerkutter draußen.
„Nicht vor zehn, halb elf“, sagt Mutter.
„Dann muss es ohne ihn gehen“, sagt Kevin, „los, Owen, du kommst mit, und Helen auch, vielleicht brauchen wir jemand, der einen Verband anlegen kann …“
„Ich hab alles dabei“, sagt Helen und hält ihre Umhängetasche mit dem roten Kreuz in die Höhe.
„Ich will auch mit!“, rufe ich.
„Ich auch!“, ruft Brendan.
„Nichts da“, sagt meine Mutter und kann Brendan gerade noch am Arm festhalten. Aber ich bin schon durch die Tür und Dog hinter mir her.
Ich glaube, so schnell sind wir noch nie den Berg hoch und durchs Moor. An den Klippen sehen wir John Joe schon winken. Und jetzt ist es gut, dass Dog mit ist. Mit seinem Kläffen hält er die Möwen auf Abstand, die immer noch schrill kreischend vor dem Wind dahinjagen und ihre Scheinangriffe fliegen. Klar, jeder von uns weiß, dass sie immer im letzten Moment noch abdrehen, aber man kann schon ganz schön Panik kriegen, wenn so eine Sturmmöwe auf einen zuhält.
„Okay“, sagt Kevin, „ich geh runter“, und schlingt sich das Seil um die Hüften.
„Könnt ihr ihn nicht über den Klippenpfad noch oben bringen?“, fragt Helen.
„Zu spät“, sagt John Joe und zeigt auf die tosende Brandung, „wir kommen nicht mehr um die Felsspitze rum. Die Flut geht schon zu hoch.“ Ganz vorsichtig lassen Owen und John Joe das Seil nach, Meter für Meter hangelt sich Kevin tiefer, während der Wind an seinen Klamotten zerrt und ihn gegen die Felswand drücken will.
Dann ist er unten und reckt den Daumen zum Zeichen, dass Owen und John Joe einen Moment ausruhen können. Die ersten Wellen spülen schon um seine Füße, Mr. McArthur liegt steif wie ein Brett auf dem schmalen Kiesstrand.
„Aber er lebt, sie reden miteinander“, sagt Owen, der sich weit über die Kante geschoben hat, während ich seine Beine halte, damit er nicht abrutscht.
„Was ist?“, schreit John Joe und hält dabei die Hände wie einen Trichter vor den Mund. Kevin richtet sich auf und zieht die Schultern hoch. „Was ist los?“, schreit John Joe noch mal hinunter, aber wieder zuckt Kevin nur mit den Schultern und schüttelt den Kopf.
„Er versteht dich nicht“, sagt Owen, „die Brandung ist zu laut.“
„Er soll bloß vorsichtig sein“, sagt Helen jetzt, „wenn der Mann sich am Rücken verletzt hat, sollte man ihn am besten gar nicht bewegen …!“
„Haha!“, macht Owen nur, und John Joe dreht sich kurz zu Helen und knurrt: „Lass mal, Kevin weiß schon, was er tut.“
„Er ist soweit!“, schreit Owen und greift nach dem Seil, „er hat ihn!“ Wie einen Kartoffelsack hat Kevin sich Mr. McArthur auf die Schulter gewuchtet, Kopf und Arme über seinem Rücken, den linken Arm fest um Mr. McArthurs Beine geschlungen.
„Oh Gott“, stöhnt Helen, und dann: „Oh Scheiße!“
„Langsam jetzt, ganz langsam … und los!“, kommandiert John Joe und vorsichtig ziehen sie das Seil straff. Manchmal staune ich, wie stark Owen ist! Aber kein Vergleich mit Kevin oder John Joe! Zentimeter um Zentimeter ziehen Owen und John Joe das Seil nach oben, die Füße so fest wie möglich in den rissigen Fels gestemmt, und trotzdem rutschen sie immer wieder weg, und das Seil scheuert gefährlich über John Joes Öljacke, die sie zur Sicherheit über die scharfe Kante gelegt haben.
Owen und John Joe haben dicke Schweißperlen auf der Stirn, obwohl der Wind eiskalt ist, und ihr Atem geht keuchend.
„Wir schaffen es nicht“, keucht John Joe, „los, Helen, und du auch, Niamh …“ Helen und ich hängen uns mit ans Seil und ziehen und zerren, dass ich denke, gleich würde es mir die Arme abreißen! Und meine Beine fühlen sich an wie Gummi, aber wir schaffen es!
„Halt jetzt!“, kommandiert John Joe, als Kevins Kopf über der Kante erscheint, und Owen zerrt Mr. McArthur auf den Felsen, wo er vor Schmerzen wimmernd liegen bleibt.
Kevin lässt sich völlig fertig neben ihn fallen. Quer über die Stirn hat er eine blutende Schramme und das Blut läuft ihm über die Augen und die Nase, aber als Helen ihre Verbandstasche öffnet, knurrt er nur: „Hör auf damit, das hat Zeit. Erst müssen wir ihn ins Warme kriegen“, und zeigt auf Mr. McArthur. Der ist kreidebleich und sein Atem geht stoßweise, und dann wieder ganz flach und schnell, viel zu schnell. Und er wimmert die ganze Zeit vor sich hin.
Helen schiebt ihm eine Tablette zwischen die Lippen, „zerkauen und runterschlucken“, befiehlt sie, „ein Schmerzmittel“, sagt sie zu uns.
„Kevin hat Recht“, sagt John Joe, „hier können wir ihn nicht liegen lassen“, und dann zeigt er, dass er mindestens genauso viel Kraft hat wie Kevin und wuchtet sich Mr. McArthur huckepack auf den Rücken. Und stapft schwankend los ohne sich um Mr. McArthurs Stöhnen zu kümmern.
Zum Glück kommen uns schon nach ein paar Minuten Vater und Michael O’Toole und noch ein paar andere entgegen. Mutter hat sie über Funk erreicht und sie waren gerade zwischen Caher Island und Inishturk, so dass sie schon wenig später am Hafen sein konnten. Die Krankenbahre haben sie auch gleich mitgebracht und jetzt wird Mr. McArthur vorsichtig hingelegt, dann schleppen ihn zwei Mann zu John Joe nach Hause, weil das das nächste Haus ist und gerade wieder ein Regenschauer über die Insel fegt.
„Wird noch mehr Regen geben heute Nacht“, sagt Vater und blickt zum Horizont. Und dann dreht er sich zu mir: „John Joe sagt, ohne Dog und dich hätten sie’s nicht geschafft. Na, dann mal schnell nach Hause, deine Mutter macht sich schon Sorgen.“ Mehr nicht. Aber ich weiß, dass er ziemlich stolz auf mich ist, und auf Owen sowieso, auch wenn er den nur kurz gegen den Arm boxt und ihn dabei angrinst. Und Owen grinst zurück.