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Kapitel 4

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Zwei der Frauen brachten mich zur Toilette und bespritzten mein Gesicht mit Wasser, wobei sie sich über mich lustig machten.

»Oh, oh! Schon verliebt in die Kleine, was?!«, fragte die eine. Ihre Begleiterin scherzte:

»Nein. So sentimental ist der Herr leider nicht. Ein harter Typ ist er und versteht, wie alle Snobs, nicht viel von der Liebe, sonst würde er kein Sololeben führen, nicht wahr?«

»Ach was?! Du vertust dich, meine Liebe. Er ist ein ganz liebes Kerlchen. Er weiß bloß nicht, wie man mit einer Frau umgeht. Alles Okay, mein süßes Kerlchen? Geht es dir nun etwas besser?«

Ich nickte. Sie fuhr fort:

»Gut. Aber versuche nie wieder einer Frau, die einmal ein bisschen nett zu dir gewesen ist, an die Brüste zu fassen und dann auch noch in Anwesenheit der Anderen! Was hast du dir nur dabei gedacht? Keine Angst gehabt, dafür geohrfeigt zu werden?!«

Die andere junge Frau öffnete betont langsam einige Knöpfe ihrer Bluse und schäkerte:

»Komm´! Meine Brüste darfst du anfassen! Aber hier, unter uns, nicht vor den Anderen!…«

Ich verstand nicht ganz richtig. Ich fühlte nur einen leichten Druck auf der Blase. Daher bat ich sie beide, mich einen Augenblick im Badezimmer allein zu lassen.

»Wo liegt das Problem? Mach doch, auch wenn wir dabei sind!«, sagte eine.

»Das geht nicht. Um Gottes willen lasst mich bitte zumindest hier allein!«

»Schäm´ dich nicht! Guck´ mal, sie zeigt dir gleich, wie einfach das geht!«, sagte sie und zwinkerte ihrer Freundin zu. »Du wolltest vorher, als du in die Wohnung kamst, mit uns wie mit kultivierten Menschen reden; siehst du, dass du selber überhaupt nicht kultiviert bist? Wie kann man kultiviert sein, wenn man sich für die Verrichtung seiner Grundbedürfnisse schämt?«

Die eine der beiden Frauen setzte sich auf das Toilettenbecken und verrichtete lachend und sehr geräuschvoll vor mir und ihrer Freundin ihr Geschäft. Der Gestank ihres Stuhlgangs provozierte meinen Magen maßlos. Ich erbrach über dem Waschbecken.

»Oh, der arme Kerl ist am Kotzen!«, bemitleidete mich die Andere. Die junge Frau, die noch immer auf dem Toilettenbecken saß, fragte mich lachend, während sie sich weiterhin laut und geräuschvoll entleerte:

»Was hast du denn?«

»Anscheinend ist er an das Zusammenleben nicht gewöhnt. Dem einsamen Kerl ist viel Menschliches unbekannt«, bemerkte die stehende Frau. Die Andere stimmte ihr lachend zu:

»Oh, ja! Sehr wahrscheinlich. Er denkt bestimmt, dass alle schönen Frauen Engel sind und Engel nie kacken. Hahaha… armer, einsamer und dummer Kerl …«

Das war alles zu viel für mich. Ich hielt es einfach nicht mehr aus. Nachdem ich durch das Erbrechen wieder einen einigermaßen klaren Kopf erlangt hatte, stürzte ich in Rage aus dem Badezimmer, begab mich in die Küche, nahm ein Messer, betrat das Wohnzimmer und während ich mit der Waffe drohend durch die Luft fuchtelte, sagte ich zu der Frau, die vorhin so nett zu mir gewesen war:

»Verzeih´, dass ich mich so benehme! Du kannst hier bleiben, solange du willst, aber all´ die Anderen müssen verschwinden! Dies ist meine Wohnung!«, wandte ich mich nun an die Anderen. »Erst schmeiße ich die Sachen, die ihr mitgebracht habt, auf die Straße, dann euch alle hinterher, wenn …«

Einige Frauen fingen an, miteinander zu flüstern. Ein paar von ihnen schauten mich ängstlich an und sagten gleichzeitig:

»O nein! Lass bitte das Messer!...«

Die Jüngste von ihnen, die mir zugeneigt schien und mich aus dem Flur geholt hatte, streckte mir ihre Hände entgegen und sagte besorgt:

»Mach´ bitte keinen Scheiß! Komm´! Lass uns von hier abhauen!«

»Hey, Mitbewohner, es ist abgemacht, dass wir hier …«, erklärte der einzige Mann unter diesen unerwünschten Eindringlingen. Ich unterbrach ihn wütend und schimpfte:

»Halt´s Maul, du Arschloch! Dich mache ich zuerst fertig! Vor allen anderen!«

Adam ohne Eva

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