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FÜNFZIG KENNZEICHEN VON PHARISÄERN

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In den Evangelien lesen wir, dass Jesus die Jünger vor drei verschiedenen Sauerteigen warnte:

1. dem Sauerteig des Herodes (Mk 8,15)

2. dem Sauerteig der Sadduzäer (Mt 16,6)

3. dem Sauerteig der Pharisäer (Mt 16,6)

Diese Sauerteige repräsentieren drei Arten von Christen.

Der Sauerteig des Herodes war Weltlichkeit. In Markus 6,20 lesen wir, dass Herodes gerne Johannes dem Täufer zuhörte. Doch zwei Verse weiter lesen wir, dass er auch seine Freude daran hatte, Salome beim Tanzen zuzusehen (die vermutlich spärlich bekleidet war und sexuell anzüglich tanzte). Es gibt heute Christen, die sich sonntagmorgens mit Genuss eine kraftvolle Predigt anhören und sonntagnachmittags mit Genuss einen schmutzigen Film anschauen. Herodes hörte dem Johannes gerne zu, weil er ein feuriger Prediger war, anders als die Pharisäer. Aber feurige Predigten zu genießen bedeutet noch lange nicht, dass man geistlich gesinnt ist. Weltliche Christen sind gewöhnlich keine Heuchler wie die Pharisäer. Denn sie genießen weltliche Unterhaltung, ohne ein Geheimnis daraus zu machen.

Der Sauerteig der Sadduzäer war falsche Lehre. Ihr Glaube war liberal. Sie glaubten nicht an Engel, nicht an Wunder, nicht an die Auferstehung, nicht an die geistliche Welt. Auch heute gibt es solche Christen, die glauben, dass „Gott seine Arbeit eingestellt hat“. Dass Gott heute noch Wunder tut und dass die übernatürlichen Gaben des Heiligen Geistes den Christen heute noch zur Verfügung stehen, glauben sie nicht.

Der Sauerteig der Pharisäer war hauptsächlich Heuchelei. Sie waren in ihren Lehren fundamentalistisch und nach außen hin gerecht. Jesus selbst stellte ihnen in beiden Bereichen ein gutes Zeugnis aus (Mt 23,3.25). Sie gaben den Zehnten, beteten und fasteten regelmäßig, hielten die äußerlichen Gebote des Gesetzes und waren sogar missionarisch engagiert. Es gibt auch heute Christen, die all das tun und dennoch wie Pharisäer leben.

Und manche Christen haben eine Mischung aller drei Sauerteige.

Nach den oben stehenden Beschreibungen könnte man zu dem Schluss kommen, dass Jesus den größten Konflikt mit den Nachfolgern des Herodes und der Sadduzäer gehabt hätte. Aber so war es nicht. Sein größter Konflikt bestand mit den fundamentalistischen Pharisäern, die Heiligung predigten! Und gerade die Pharisäer waren am eifrigsten und am hartnäckigsten darauf aus, Jesus zu kreuzigen.

Im heutigen Christentum sind die Sadduzäer und die Herodianer nicht so gefährlich wie die Pharisäer. Ein Herodianer mag in die Hölle kommen. Aber er kann nicht andere irreführen, weil es für alle offensichtlich ist, dass er weltlich ist. Und bei einem liberalen Sadduzäer ist wohl niemand verführt zu glauben, dass er geistlich ist, wenn er nicht an Wunder und nicht einmal an die Auferstehung der Toten glaubt.

Die gefährlichste Person in der heutigen Christenheit (wie auch zur Zeit Jesu) ist ein Pharisäer, der die richtige Lehre hat und „Heiligung“ predigt. Doch seine „Heiligung“ ist eine gesetzliche Heiligung – ein Produkt aus Gesetzen und Vorschriften. Seiner „Gerechtigkeit“ fehlt die „Freude und der Friede im Heiligen Geist“ (Röm 14,17; Luther 1984, falls nicht anders angegeben). Ein solcher Mensch ist gefährlich, weil er andere zu einer falschen Heiligung verführen kann.

Es ist daher sehr wichtig, dass wir die Eigenschaften von Pharisäern verstehen. Abgesehen von dem bereits Erwähnten finden wir in der Heiligen Schrift nicht viel über die Eigenschaften der Nachfolger des Herodes oder der Sadduzäer. Doch wenn es um die Pharisäer geht, so steht darüber sehr viel in den Evangelien. Offensichtlich wollte Gott, dass wir uns mit ihren Eigenschaften befassen.

Alle Christen, deren Lehren fundamentalistisch sind und die nach Heiligung streben, stehen in der Gefahr, Pharisäer zu werden – ohne es überhaupt zu bemerken. Da die meisten von uns zu dieser Kategorie gehören, wollen wir mit tiefer Demut an dieses Studium herangehen.

Ich habe mindestens fünfzig Charaktermerkmale der Pharisäer in den Evangelien entdeckt. Wenn auch nur eines davon auf uns zutrifft, dann sind wir Pharisäer, selbst wenn wir die anderen 49 Eigenschaften nicht haben. Es handelt sich hier nicht um eine vollständige Liste. Wenn du dein eigenes Leben prüfst, entdeckst du vielleicht noch andere Eigenschaften, die in der Bibel nicht erwähnt sind.

Der Geist der Pharisäer ist dem Geist Christi diametral entgegengesetzt. Darum ist dieses Thema so ernst. So wie wir nicht auch nur ein Atom der Hölle in uns haben wollen, so sollten wir auch nicht ein Atom vom Geist der Pharisäer in uns haben wollen.

Ein Hauptkennzeichen des Segens Gottes ist es, dass uns der Heilige Geist Licht über uns selbst gibt. Wenn wir nicht in zunehmendem Maße Licht darüber erhalten, welche Bereiche in unserem Leben nicht christusähnlich sind, dann sind wir nicht wirklich von Gott gesegnet. Wohlstand und Gesundheit sind nicht die Kennzeichen von Gottes Segen, denn Wohlstand und Gesundheit haben Nichtchristen auch – sogar mehr davon als die meisten Christen.

Wenn Gott uns etwas in unserem Leben zeigt, was nicht christusähnlich ist, dann möchte er, dass wir uns davon reinigen (2Kor 7,1), damit wir an seiner göttlichen Natur teilhaben können. Auf diese Weise wird unser persönliches Leben, unser Familien- und Gemeindeleben heller und heller. Wir werden dann frei von Gesetzlichkeit und dann können wir wie Adler am Himmel fliegen. Wenn wir den „Pharisäer in uns“ nicht erkennen, werden wir ans Irdische gebunden bleiben.

Gott gibt uns sein Wort, damit wir Licht über uns selbst haben – und nicht damit wir das Pharisäertum bei anderen sehen. Nur wenn wir die pharisäische Einstellung in uns sehen und uns von ihr reinigen, können wir Gott in seinem Werk nützlich sein.

Fünfzig Kennzeichen von Pharisäern

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