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3. Prinzipien, Gott zu dienen

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(Eine Botschaft, die am 17. Dezember 1997 bei der „All-India-Conference“ vor evangelikalen christlichen Leitern über die Mission der Kirche und die Ausbildung von Leitern gegeben wurde).

Ich möchte mich dem Wort Gottes im Buch der Offenbarung, Kapitel 4, zuwenden. Nachdem der Herr dem Apostel Johannes in Kapitel 1 eine Offenbarung von sich selbst gegeben hatte, gab er Johannes – in den Kapiteln 2 und 3 – einen Einblick in den tatsächlichen Zustand vieler Gemeinden in diesem Teil der Welt. Wie ihr wisst, waren viele dieser Gemeinden in einem sehr rückfälligen Zustand. Dann sagte der Herr zu Johannes in Kapitel 4,1: „Komm hier herauf“! Was für ein liebevolles Wort ist das!

Wenn wir den Zustand der Dinge um uns herum sehen und Problemen begegnen, für die wir keine Lösung haben, dann ist es gut, die Worte des Herrn an uns zu hören: „Komm hier herauf! Komm und betrachte die Dinge von meinem Standpunkt aus – und nicht von der niedrigen irdischen Ebene, von der aus du diese Dinge betrachtest hast.“ Ich glaube, das ist ein Wort, das wir ständig hören müssen – „STEIG HÖHER HERAUF“!

Paulus sagte: „Eines aber tue ich – ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus“ (Philipper 3,14). Er hatte den Ruf gehört, höher hinaufzusteigen und er war nie zufrieden, egal welche Höhe er erreicht hatte.

Die Gefahr in der christlichen Führerschaft liegt darin, dass wir so oft vor den Leuten stehen. Wir erhalten Beifall. Wir haben jetzt sogar Berichterstattung in den Medien. Wir haben Titel vor und akademische Grade nach unseren Namen! Was brauchen wir mehr! Ich sage euch, was wir brauchen: WIR MÜSSEN DEM HERZEN GOTTES NÄHERKOMMEN! WIR MÜSSEN HÖHER HINAUFSTEIGEN!

Gott erschuf Adam nicht, weil er einen Diener brauchte. Er hatte Adam nicht erschaffen, weil er einen Gelehrten brauchte. Er erschuf dich und mich nicht, weil er Diener oder Gelehrte braucht. Er hat mit den Millionen von Engeln bereits genug Diener. Er erschuf Adam zu allererst, auf dass er mit ihm Gemeinschaft haben möge. Das ist der Grund, warum das Gesetz für Adam NICHT lautete: „Sechs Tage sollst du arbeiten und am siebenten Tage sollst du ruhen.“ Nein. Das kam später durch das Mosaische Gesetz.

Adam wurde am sechsten Tag erschaffen. Daher war sein ERSTER Tag – der siebente Tag für Gott, aber der erste Tag für Adam – ein Tag der Ruhe und der Gemeinschaft mit seinem Schöpfer. Von diesem Tag der Gemeinschaft mit Gott sollte Adam in den Garten hinausgehen und Gott in den nächsten sechs Tagen dienen.

Wenn wir diese Reihenfolge vergessen – wenn wir vergessen, dass Gemeinschaft mit Gott immer Vorrang haben muss, bevor wir hinaus in seinen Weinberg gehen, um ihm zu dienen –, dann haben wir den wichtigsten Zweck unserer Erschaffung und unserer Erlösung verfehlt.

Wir können mit der Not um uns herum so beschäftigt sein – und besonders in einem Land wie Indien –, dass wir keine Zeit für die Gemeinschaft mit Gott haben. Wir können glauben, dass das eine Zeitverschwendung ist, wenn es um uns herum so viel Not gibt. Aber was ist das Ergebnis einer Arbeit, die auf Nöten basiert? Vielleicht eine Menge Arbeit – aber die Qualität wird dürftig sein. Statistiken sind trügerisch. Du hast vielleicht die Aussage gehört, dass es drei Arten von Lügen gibt – schwarze Lügen, weiße Lügen und Statistiken! Statistiken sind trügerisch. Die Zeugen Jehovas haben Statistiken, die Mormonen haben Statistiken – und diese gehören heute zu den am schnellsten wachsenden Gruppen. Auch islamische Fundamentalisten haben ihre Statistiken. Heutzutage hat jeder Statistiken. Aber Jesus kümmerte sich nie um Statistiken.

Es gab in meinem Leben Zeiten, wo ich durch gewisse Krisen ging. Eine war sehr früh in meinem Leben, als ich dem Herrn zu dienen versuchte, aber feststellte, dass es mir an Kraft mangelte, obwohl ich das Wort Gottes kannte! Ich suchte Gott, um die Taufe im Heiligen Geist zu empfangen – um mit Kraft von oben ausgerüstet zu werden. Nun, ich weiß, dass es darüber verschiedene Ansichten gibt – und ich versuche nicht, jemanden zu bekehren. Ich sage nur, dass ich wiedergeboren und in Wasser getauft wurde, aber aus meinem Leben flossen keine „Ströme lebendigen Wassers“. Doch ich wusste, dass Jesus verheißen hat, dass aus jedem, der an ihn glaubt, Ströme lebendigen Wassers fließen würden – sie würden niemals trocken sein. Aber ich fühlte mich vielmals ausgetrocknet, obwohl ich das Wort Gottes kannte und obwohl ich Predigten gab, war ich ausgetrocknet. Sehr oft war mein Dienst für den Herrn wie das Bedienen einer Handpumpe. Ihr wisst, was das heißt – du pumpst und pumpst und dann kommen ein paar Wassertropfen heraus. Es ist sicherlich nicht wie ein Strom. Doch ich sah das Wort Jesu deutlich: „Wer an mich glaubt, von dessen Innersten werden Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Johannes 7,38).

Alles, was ich sagen kann ist, dass ich Gott suchte und er begegnete mir. Und das veränderte die Richtung meines Lebens. Ich habe mich nicht der Pfingstgemeinde angeschlossen. Ich betrachte mich nicht als Pfingstler oder Charismatiker. Aber Gott begegnete mir und erfüllte mich mit seinem Heiligen Geist.

Jahre später kam ich in eine weitere Krise in meinem Leben. Das war eine Krise, die sich mit der Frage der Realität befasste – ob das, was ich predigte, tatsächlich auch in meinem inneren Leben wahr war, und ob die Bürde, die ich dem Anschein nach hatte, wenn ich zu Menschen sprach, etwas war, was ich auch wirklich in meinem Herzen trug.

Es ist fast 28 Jahre her, dass wir den ersten „All-India-Congress für Evangelisation“ in Deolali abhielten. Ich habe dort ein Papier vorgestellt. Ich war damals jung – erst 30 Jahre alt. Und ihr wisst, wie es ist, wenn man jung ist. Ich wollte alle beeindrucken. Und mein Papier war beeindruckend, weil ich hart daran gearbeitet hatte. Mein Dienst setzte sich mit Reisen zu den Konferenzen zum Thema „Tieferes Leben“ in Australien, Singapur usw. fort. Und überall war es mein Ziel, Menschen zu beeindrucken.

Dann sprach der Herr zu mir und stellte mir die Frage: „Möchtest du Menschen beeindrucken oder möchtest du ihnen helfen?“ Ich sagte: „Herr, ich möchte ihnen helfen.“ Dann sagte der Herr: „Dann höre auf, sie beeindrucken zu wollen.“ Ich kam in meinem Leben an einen Punkt, wo ich sagen musste: „Herr, mein inneres Leben stimmt nicht mit dem, was ich predige, überein.“ Äußerlich hatte ich ein gutes Zeugnis. Aber mein Gedankenleben und meine Einstellung – meine Einstellung zum Geld – waren nicht christusähnlich. Ich verkündete Christus mit meinem Mund, aber der Geist Christi regierte nicht in meinen Gedanken. Ich war in diesem Punkt Gott gegenüber ehrlich.

Ich glaube, dass der erste Schritt zu Gott hin darin liegt, ehrlich zu sein.

Zum damaligen Zeitpunkt war ich schon ziemlich bekannt. Ich schrieb Bücher, die eine große Auflage hatten. Ich hatte ein wöchentliches Radioprogramm. Ich wurde da und dort eingeladen. Eines Tages sprach der Herr zu meinem Herzen und sagte: „Bist du bereit, vor dieser Gemeinde, die dich respektiert, aufzustehen und ihnen zu sagen, dass du nicht echt bist, dass du nicht wirklich bist“? Ich sagte: „Ja, Herr! Es ist mir egal, was Menschen über mich denken. Ich möchte, dass du etwas für mich tust. Ich bitte dich nur um Eines: Dass mein inneres Leben mit dem, was ich predige, übereinstimmen möge.“

Das ist es, worum ich den Herrn vor 23 Jahren bat. Gott begegnete mir erneut. Er belohnt die, die ihn ernsthaft suchen. Und der Herr sagte zu mir: „Komm, steige höher herauf.“

Gemeinschaft mit Gott ist für mich jetzt – während der vergangenen 22 Jahre – das Allerwertvollste geworden. Sie hat mein Leben verändert und Entmutigung und Depression vollkommen aus meinem Leben verschwinden lassen.

Ich habe das Geheimnis, mit Gott zu wandeln, gefunden. Und das hat meinen Dienst voller Freude gemacht! Er ist nicht mehr länger trocken!

Dein ganzer Dienst hängt von deinem persönlichen Wandel mit Gott ab. Du erinnerst dich, als Jesus im Haus der Maria und Marta war. Er sagte zu Marta: „Du hast viel Sorge und Mühe über so viele Dinge.“ Worüber war Marta besorgt? Es gab dort ein Bedürfnis. Sie diente dem Herrn selbstlos und aufopfernd und malochte in der Küche – sie kochte nicht für sich selbst, sondern für den Herrn und für seine Jünger. Welchen größeren Dienst als diesen könnte sie tun? Sie war völlig selbstlos! Und sie tat es nicht für Geld oder für ein Gehalt, so wie viele christliche Arbeiter heute dienen. Nein. Es war völlig selbstlos! Und doch sagte der Herr zu ihr: „Du bist um viele Dinge besorgt.“ Sie hatte gedacht, dass Maria selbstsüchtig wäre, weil sie dort zu Füßen des Herrn saß und keinerlei Arbeit verrichtete, außer einfach zuzuhören. Und Jesus sagte: „Das ist das Wichtige. Das ist das EINE, was nottut.“

Es gibt in der Living Bible (TLB) eine schöne freie Übersetzung von 1. Korinther 4,2, die sich wie folgt anhört: „Das Wichtigste für einen Diener Christi ist einfach das zu tun, was der Meister ihm aufträgt.“ Das hat meinem Herzen so viel Ruhe gebracht. Was soll ich tun, wenn ich eine bedürftige Welt sehe? Soll ich mich wegen dieser Not aus der Ruhe bringen lassen? Es gibt im Christentum eine Menge Manipulierer, die bereit sind, mich aus der Ruhe zu bringen. Aber ich sage zum Herrn: „Ich möchte von dir hören.“ Es gibt eine Menge Martas, die mich mit den Worten kritisieren werden: „Sag ihm, seine Zeit nicht mit Zuhören zu vergeuden, wenn es da draußen eine Welt voller Not gibt, die in Sünde umkommt.“

Wir müssen sicherlich die Not der Welt im Auge behalten. Jesus sagte: „Erhebt eure Augen und seht auf die Ernte“ (Johannes 4,35). Wir müssen die Not sehen und wir müssen auch andere Menschen auf die Not hinweisen. Ja. Aber der Ruf muss von Gott kommen – nicht von Menschen. Ich habe das herausgefunden.

Jesus saß 4000 Jahre lang im Himmel, während die Welt im Sterben lag und dringend einen Erlöser brauchte. Niemand konnte ihn unter Druck setzen, um den Himmel vor der Zeit, die der Vater festgelegt hatte, zu verlassen. Aber er kam „in der Fülle der Zeit“. Und als er auf die Erde kam, setzte er sich an die Werkbank, um 30 Jahre lang Stühle und Bänke zu machen – während die Welt im Sterben lag! Er wurde nicht allein von der Not getrieben. Aber als die rechte Zeit kam, sagte der Vater „Geh“. Und er ging. Und er tat in 3 ½ Jahren mehr als andere in 3000 Jahren tun könnten. Das Wichtigste bei einem Diener ist NICHT herumzurennen, um dies und jenes oder etwas anderes für Gott zu tun, sondern auf ihn zu hören. Zuhören ist schwierig.

Als ich noch jünger war, war ich in einer Versammlung, wo wir die Heilige Schrift studiert, gefastet und regelmäßig gebetet haben. Wir wurden gelehrt, jeden Morgen eine „stille Zeit“ zu haben – eine gute Gewohnheit, die ich jedem empfehlen würde. Aber trotz all der Stunden, die wir anscheinend in der Gegenwart Gottes verbracht hatten, waren die Leute nach wie vor sauer, bitter, schwierig im Umgang miteinander, voller Richtgeist, kritisch und argwöhnisch – irgendetwas lief irgendwo schief. Ich habe Zeiten erlebt, wo ich nur 10 oder 15 Minuten mit einem gottesfürchtigen Mann verbrachte und dadurch herausgefordert und inspiriert wurde. Kannst du dir vorstellen, was eine 10 oder 15-minütige Begegnung mit Gott ausmachen kann? Wie kommt es dann, dass wir nicht alle verändert werden? Der Herr zeigte mir, dass ich in meiner stillen Zeit keine Zeit mit IHM verbrachte. Ich verbrachte Zeit mit mir selbst. Ich studierte bloß ein Buch – ob das Buch vor meinen Augen die Bibel oder ein Chemiebuch war, spielte keine Rolle. Ich verbrachte keine Zeit mit Gott – indem ich ihm zuhörte. Ich studierte bloß ein Buch!

Jesus sagte in Bezug auf Maria: „Eines aber tut Not – zuzuhören.“ Daraus fließt alles andere. Und das ist ein sehr wirksamer Weg, Gott zu dienen, weil er dir sagen kann, was du tun sollst!

Der Vater sagte Jesus, was er tun sollte. Einmal wurde Jesus vom Geist aufgefordert, ca. 90 Kilometer von Galiläa nach Syrophönizien, außerhalb der Grenzen Israels, zu gehen. Ich weiß nicht, wie viele Stunden er brauchte, um dorthin zu gelangen – vielleicht einen ganzen Tag lang. Dort traf er eine heidnische Frau, deren Tochter von einem Dämon besessen war. Er trieb diesen Dämon aus und wies die Jünger auf den großen Glauben dieser Frau hin, als sie um die Brosamen bat, die vom Tisch der Kinder fielen. Dann ging er zurück nach Galiläa (Matthäus 15,21-28). Das war die Art und Weise, wie Jesus lebte. Er legte den ganzen Weg bloß für EINE Seele zurück. Das war statistisch nicht beeindruckend! Aber es entsprach dem Willen Gottes.

Jesus diente auf diese Weise 3 ½ Jahre. Und am Ende dieser Zeit sagte er: „Vater, ich habe das Werk vollendet, dass du mir zu tun aufgetragen hast“ (Johannes 17,4). Hatte er all die Not, die es in der Welt gab – in Indien, in Afrika – beseitigt? Nein. Aber er hatte das Werk vollendet, das der Vater ihm aufgetragen hatte. Und er hatte kein Verlangen, einen einzigen Tag länger auf Erden zu leben. Auch der Apostel Paulus konnte am Ende seines Lebens sagen: „Ich habe meinen Lauf vollendet“ (2. Timotheus 4,7).

Du hast eine andere Berufung und ich habe eine andere Berufung im Leib Christi. Aber wir müssen alle verstehen, was wir nach Gottes Willen tun sollten. Einer der Hauptgründe, warum wir für die Stimme Gottes taub werden ist die UNWIRKLICHKEIT, die es in unserem Leben gibt – die Unehrlichkeit und die Vortäuschung.

Die Pharisäer konnten nicht hören, was Jesus sagte, weil sie ein Leben der Vortäuschung führten. Sie vermittelten anderen den Eindruck, dass sie fromm waren. Sie traten vor dem Volk als Führer und Gelehrte ihrer Zeit auf. Wärest du Petrus und Johannes vier oder fünf Jahre bevor sie Jesus getroffen hatten begegnet und hättest sie gefragt, „Petrus, Johannes, könntet ihr mir den Namen einer frommen Person nennen, die ihr kennt?“, dann hätten sie den Namen eines Pharisäers genannt, der ein Ältester in der örtlichen Synagoge war. Weil das ihr Verständnis war – dass Menschen, die die Heilige Schrift studierten, fasteten, beteten, kleine Schachteln mit Bibelversen auf ihrer Stirn trugen und so heilig und fromm aussahen, wirklich fromme Menschen waren. Du kannst dir dann den Schock vorstellen, den sie erlitten, als sie hörten, wie Jesus diese Ältesten in der Synagoge als einen Haufen von Heuchlern, die Kandidaten für die Hölle waren, scharf kritisierte.

Als Jesus seine Jünger auswählte, hat er keinen einzigen von irgendeiner Bibelschule ausgewählt. Es gab zu jener Zeit eine Bibelschule in Jerusalem, die von Gamaliel geleitet wurde. Aber Jesus ging nicht dorthin, um seine Jünger auszuwählen. Er sammelte sie am Seeufer in Galiläa auf – ungebildete Männer – und machte sie zu seinen Aposteln. Sie schrieben Briefe, die Bibelseminare heute den Studenten für den Erwerb eines Doktortitels in Theologie zum Studieren geben! Ist das nicht erstaunlich? Ich denke, dass Petrus nicht in der Lage gewesen wäre, einen akademischen Grad von irgendeiner unserer Bibelschulen zu erlangen. Vielleicht wäre nur einer von den Jüngern in der Lage gewesen, einen solchen akademischen Grad zu erwerben – Judas, der Klügste und Gewiefteste der Gruppe.

Warum hat Jesus solche Leute ausgesucht? Sie hatten ein gutes Herz und waren bereit, auf ihn zu hören. Welches Aufsehen gab es, als diese einfachen Männer in eine Synagoge gingen und predigten. Sie predigten nicht die Routinebotschaften, welche die Menschen immer gehört hatten. Sie waren Propheten. Die Menschen haben Propheten nie gemocht. In den 1500 Jahren von Israels Geschichte, hieß es, wie Stephanus sagte: „Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?“ (Apostelgeschichte 7,52).

Diese Apostel waren keine diplomatischen Redner. Sie waren Propheten. Und ich glaube, dass unser Land zu dieser Zeit ein paar Propheten gebrauchen könnte, damit wir hören können, was Gott sagt. Gott kümmert es nicht, was in den Augen der Menschen groß und hoch angesehen ist.

Ich bin nicht gegen solche Konferenzen wie diese. Aber ich habe vor mehr als 20 Jahren aufgehört, zu solchen Konferenzen zu gehen. Ich lehne solche Einladungen jetzt ab. Ich weiß, dass solche Konferenzen dich berühmt machen können. Man bekommt viel Berichterstattung in den Medien. Als ich in den Dörfern unseres Landes – wo jetzt der Hauptteil meines Dienstes ist – unterwegs war, habe ich festgestellt, dass die Leute, die die wirkliche Arbeit tun, nicht bei einer Konferenz wie dieser sind. Sie sind unbekannt und draußen in diesen Dörfern. Sie können nicht Englisch sprechen und sie wissen gewiss nicht, wie man ein Papier präsentiert. Aber sie sind mit dem Heiligen Geist erfüllt, sie lieben den Herrn und sie gehen hinaus und bringen verlorene Seelen zum Herrn. Wir preisen den Herrn für solche Menschen. Andere organisieren ihre Missionseinsätze, werden als Missionsleiter bekannt und empfangen die Ehre. Aber viele, welche jetzt die Ersten sind, werden die Letzten sein, wenn Jesus zurückkehrt. So ist es für uns gut, demütig zu sein. Es ist gut für uns, gering von uns selbst zu denken. Vielleicht sind wir wegen unserer akademischen Grade und Titel in Gottes Augen nicht so groß, wie andere Christen meinen. Diese mögen Menschen beeindrucken, aber nicht Gott. In der Tat, sie beeindrucken auch den Teufel nicht. Der Teufel fürchtet einen heiligen Menschen, einen Menschen, der rein ist, einen Menschen dessen inneres und äußeres Leben übereinstimmen, und einen Menschen, der niemals predigt, was er nicht selber praktiziert.

Leute fragen mich: „Bruder Zac, warum drängst du Leute nicht, nach Nordindien zu gehen?“ Ich antworte: „Jesus lehrte nur das, was er zuerst tat“ (Apostelgeschichte 1,1). Ich habe nicht in Nordindien gelebt. Daher kann ich nicht zu anderen sagen, dass sie es tun sollten. Ich sage nicht, dass man es nicht tun sollte. Ich sage bloß, dass ich nicht predigen kann, was ich nicht selber getan habe.

Aber schließlich bin ich nicht der ganze Leib Christi. Ich bin nur ein Teil davon. Ich bin ein unausgewogenes Glied des Leibes Christi. Ich werde immer unausgewogen sein. Der einzige ausgewogene Mensch, der jemals auf Erden lebte, war Jesus Christus. Du bist unausgewogen und ich bin unausgewogen. Niemand von uns möge denken, dass er mehr als bloß ein Teil ist. Jeder Teil ist notwendig – der Evangelist, der Lehrer, der Hirte, der Prophet und der Apostel –, damit Menschen zu Gliedern des Leibes Christi gemacht werden und damit der Leib Christi gebaut wird.

Was ist unsere Berufung? Sie besteht darin, jemanden, der noch kein Glied des Leibes Christi ist, zu einem Glied dieses Leibes zu machen. Ist das nicht im Wesentlichen unsere Berufung? Ich meine, wir stimmen alle darin überein.

Da der Heilige Geist das Wort „Leib“ benutzt, möchte ich ein Bild vom menschlichen Leib gebrauchen. Sagen wir dort ist ein Teller mit einer Kartoffel (die einen Ungläubigen darstellt), die zu einem Glied meines Leibes werden muss. Wie geschieht das? Es geschieht zuallererst durch Evangelisation – indem die Hand sich ausstreckt und diese Kartoffel nimmt.

Evangelisation ist stets der erste Dienst bei dieser Aufgabe. Das ist der Grund, warum ich Evangelisation niemals abwerte. Ich schätze diesen Dienst sehr hoch ein – und besonders jene, die mit diesem Dienst in der Hitze und im Staub Nordindiens beschäftigt sind. Ich interessiere mich dafür, ihre Magazine zu lesen – ich erhalte eine Reihe davon nach Hause zugesandt –, um über den Dienst dieser meiner lieben Brüder, die dort arbeiten, zu erfahren. Ich war auch hin und wieder in Nordindien, um einige von ihnen zu treffen.

Hier ist also meine Hand, die die Kartoffel vom Teller nimmt. Die Kartoffel wird niemals zu einem Teil meines Leibes werden, wenn der „Evangelist“ (meine Hand) nicht hinausgeht und „evangelisiert“ (die Kartoffel in meinen Mund steckt).

Aber ist das alles? Wenn ich bloß die Kartoffel in meinem Mund behalte, wird sie dann ein Teil meines Leibes werden? Nein. Nach einer Weile wird sie in meinem Mund verfaulen und ich werde sie ausspeien. Das ist die Art und Weise, wie einige Neubekehrte in einigen unserer Gemeinden verderben! Sie werden aufgenommen, werden dann aber im Mund behalten!

Aber mit dieser Kartoffel muss noch mehr passieren. Sie muss gekaut und von meinen Zähnen zermalmt werden. Die Kartoffel kann sich dann einbilden, dass alles vorbei ist – nein! Die Kartoffel geht hinunter in meinen Magen und trifft dort auf Magensäuren, die unbarmherzig auf sie ausgeschüttet werden. Das ist ein Bild für den prophetischen Dienst in der Gemeinde. Du weißt, dass es nicht angenehm ist, wenn Säure auf uns ausgegossen wird. Der sanfte Dienst, vom Teller aufgehoben zu werden, war so nett. Aber wenn Säure auf uns ausgegossen wird, ist das weit weniger angenehm. Die Kartoffel ist jetzt völlig zerbrochen und sieht nicht mehr wie eine Kartoffel aus. Aber siehe da, nach ein paar Wochen ist sie zu Blut, Fleisch und Knochen geworden – zu einem Teil meines Leibes!

Welche Arbeit ist bei dieser Aufgabe nun die wichtigste? Welchen Dienst hat irgendeiner von uns, den wir nicht empfangen haben? Wenn wir demütig sind, werden wir bekennen, dass wir unausgewogen sind. Die Hand ist nicht wichtiger als der Magen. Sie ergänzen einander. Leider gibt es im Christentum diesen ständigen Konkurrenzkampf zwischen den Gliedern – die Hand baut ihr eigenes Reich, der Magen baut sein eigenes Reich und der Mund baut sein eigenes Reich! Was haben wir dann? Keinen Leib, sondern ein „anatomisches Labor“, mit einem Mund hier, einem Magen dort, einer Hand hier, einem Bein dort. Das ist kein Leib!

Was benötigen wir am meisten? Ja, es ist wahr, wir brauchen Unterweisung. Aber mehr als alles andere brauchen wir Demut. Wir müssen anerkennen, dass wir alle gleich wichtig sind – jedes Glied im Leib Christi. Der große Missionsleiter ist in diesem Dienst nicht wertvoller als der arme Bruder, der kein richtiges Englisch sprechen kann, der aber hinausgeht und Seelen zu Christus bringt. Sie sind alle ein Teil desselben Leibes.

Komm höher herauf“, sagt der Herr, „und betrachte die Dinge aus meinem Blickwinkel.“ Die Dinge sehen anders aus, wenn man sie aus Gottes Blickwinkel statt aus einem irdischen Blickwinkel betrachtet.

Wie kommt es, dass so viele christliche Arbeiter eine solch hohe Meinung von sich selbst haben? Sei ehrlich. Was sind die Gedanken, die du über dich selbst denkst, wenn du allein bist? Sind es Gedanken von Demut, indem du erkennst, dass du selbst nichts bist?

Es gibt Zeiten, wenn ich draußen sitze und die Sterne betrachte. Ich weiß, dass es Millionen von Sternen gibt, und dass die ganze Erde nur ein winziger Punkt in diesem Universum ist. Ich rufe aus: „O Gott, wie groß bist du! Wie groß ist dieses Universum! Ich bin ein solch kleines Staubkörnchen auf diesem Fleck, den wir Erde nennen. Und hier behaupte ich, dass ich dich repräsentiere und solch große Dinge predige. Bitte hilf mir, eine nüchterne Einschätzung über mich selbst zu haben.“ Ich würde empfehlen, dass ihr das alle zu Gott sagt.

Gott gibt den Demütigen Gnade. Jeder kann Erkenntnis haben. Aber nur die Demütigen können Gnade empfangen. Wir brauchen Gnade viel notwendiger als Erkenntnis.

Ich habe an junge Menschen gedacht, die zum Herrn kommen und die von ihren Familien wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Wenn eine solche Person in eine unserer Gemeinden kommt, was sieht sie? Sieht sie dort den Geist Jesu Christi? Menschen um uns herum haben einen solch falschen Eindruck vom Christentum.

Ich habe schon lange geglaubt, dass man das erste Prinzip von jedem effektiven Dienst – ob es Evangelisation oder sonst etwas ist – in Hebräer 2,17 findet, wo es heißt, dass Jesus „in allem seinen Brüdern gleich wurde“. Ich möchte darüber nachdenken – er wurde IN ALLEM seinen Brüdern gleich.

Wie kann ich anderen dienen? Ich muss ihnen in allem gleich werden. Ich muss mich auf ihre Ebene herablassen.

Wie kommt es, dass ich mit einer winzigen Ameise, die am Boden kriecht, nicht kommunizieren kann? Weil ich zu groß bin. Wenn ich in menschlicher Gestalt zu dieser Ameise gehe, wird sie große Angst haben. Der einzige Weg, wie ich mit einer Ameise kommunizieren kann, besteht darin, zuallererst wie sie zu werden. Der einzige Weg, wie Gott mit uns kommunizieren konnte, war, wie wir zu werden. Wir können das alle verstehen. Aber erinnern wir uns daran, dass auch in unserem Dienst für andere – ob in einer örtlichen Gemeinde oder in einer unerreichten Gegend – das erste Prinzip darin besteht, mit ihnen in allen Dingen gleich zu sein, „dort zu sitzen, wo sie sitzen“, wie Hesekiel sagte (Hesekiel 3,15).

Das bedeutet z. B. dass wir uns in keiner Weise über andere erhöhen wollen. Das ist der Grund, warum Jesus seinen Jüngern sagte, dass sie nie die Titel „Rabbi“, „Vater“ oder irgendeinen anderen Titel tragen sollten. Weil dich ein Titel über die Menschen, denen du dienst, erhöhen wird. Du wirst sie mit deiner Größe einschüchtern, statt Einer wie sie zu sein.

Trotz einer solchen Warnung haben wir im heutigen Christentum eine Menge von Menschen mit Titeln.

Wir glauben, wir können Gott besser dienen, wenn wir die Methoden dieser Welt übernehmen. Aber das ist einfach nicht wahr.

Im Alten Testament lesen wir, dass die Philister einmal die Bundeslade eroberten. Aber sie hatten damit ein Problem, daher sandten sie sie auf einem Ochsenwagen zurück. Jahre später, als David die Lade Gottes transportieren wollte, dachte er: „He, das ist eine gute Idee. Die Methode, die das Gesetz die Leviten lehrte, die Lade auf ihren Schultern zu tragen, ist für kurze Entfernungen in Ordnung. Aber für längere Entfernungen ist die Methode der Philister sicherlich besser.“ Und so stellte auch er die Lade Gottes auf einen Ochsenwagen. Und ihr wisst, was passiert ist. Die Ochsen glitten aus und Usa streckte seine Hand aus, um die Lade Gottes festzuhalten. Gott war zornig und schlug Usa auf der Stelle tot, weil er kein Levit war. Gott würde seine Methoden nicht ändern. Dann war David tief beunruhigt. Aber wo hatte das alles begonnen? Es begann mit David, der die Philister nachahmte. Und der Tod war die Folge.

Der Tod tritt auch immer ein, wenn wir die Wege dieser Welt nachahmen, wenn christliche Kirchen nach Art eines Geschäfts geführt werden und wenn Geld zum Hauptfaktor im christlichen Werk wird.

Eine gute Frage, die wir uns selber stellen könnten ist, ob die Gemeinde oder Organisation, die wir führen, überleben wird, wenn das ganze Geld plötzlich nicht mehr hereinkommt. Oder wird das Ganze dann zusammenbrechen? Ein wahres Werk Gottes kann Geld benutzen, aber es wird niemals von Geld abhängig sein. Es wird nur vom Heiligen Geist abhängig sein.

Die Bibel sagt, dass der Geist eifersüchtig ist (Jakobus 4,5) – eifersüchtig, wenn jemand anders seinen rechtmäßigen Platz in der Gemeinde einnimmt. Es könnte Musik sein. Ich bin nicht gegen Musik. Ich glaube, wir sollten die bestmögliche Musik in unseren Gemeinden haben, ohne die Welt nachzuahmen. Aber wir dürfen nicht von Musik abhängen.

Wenn wir beispielsweise denken, dass wir am Ende einer Versammlung, wenn wir die Orgel leise spielen lassen, mehr Menschen zu einer Entscheidung bewegen können, was ist das? Es ist psychologische Manipulation, nicht die Kraft des Heiligen Geistes.

Wenn das Wort Gottes in der Kraft des Heiligen Geistes gepredigt wird, so wie Jesus und Petrus es predigten, wirst du am Ende der Versammlung keine Orgel sanft spielen lassen müssen. Du kannst das tun, wenn du möchtest, aber es wird nicht helfen. Aber wenn du nicht die Kraft des Heiligen Geistes erhalten hast, dann wirst du Menschen psychologisch manipulieren müssen, um sie zu einer Entscheidung zu bewegen. Aber du wirst auf lange Sicht feststellen, dass solche Entscheidungen bloß emotional und oberflächlich sind.

Der Heilige Geist ist eifersüchtig darauf, seinen rechtmäßigen Platz in der Gemeinde einzunehmen. Du kannst ihn nicht mit Musik ersetzen. Du kannst ihn nicht mit Geld ersetzen. Danke Gott für all diese Dinge. Benutze sie alle. Wie können wir daher dagegen sein? Es steht geschrieben, dass Jesus ein Loblied sang. In Hebräer 2,12 lesen wir, dass Jesus selber derjenige ist, der die Gemeinde im Lobpreis des Vaters leitet. Wenn wir Gott preisen, folgen wir bloß unserem Leiter. Wie können wir daher gegen Musik sein? Wir sind gegen keines dieser Dinge. Aber es ist eine Frage, worauf wir uns verlassen.

Verlassen wir uns auf große Persönlichkeiten und große Prediger? Nein. Der Heilige Geist ist eifersüchtig.

Jesus wurde ein Knecht [Diener]. Jeder christliche Leiter spricht über einen dienenden Lebensstil und dass er ein Diener ist, und auch viele Bücher werden darüber geschrieben. Aber was bedeutet das praktisch? Ich möchte euch fragen: Wie behandelst du deine Mitarbeiter? Wie behandelst du deinen jüngsten Mitarbeiter, der sich erst gestern deiner Gruppe angeschlossen hat? Ist er wirklich dein Bruder oder lebt er in Ehrfurcht vor dir? Wenn das der Fall ist, dann würde ich sagen, dass du es nicht verstanden hast, auch wenn du bis zum Jüngsten Tag über dienende Leitung sprichst. Dann hast du Jesus nicht gesehen.

Jesus war so einfach. Er flößte Menschen niemals Ehrfurcht ein. Er sagte: „Ich bin ein Menschensohn“ – und das bedeutet, „ein gewöhnlicher Mensch“. Er war der reine und heilige Sohn Gottes, der von aller Ewigkeit an mit dem Vater gelebt hatte. Aber er kam und lebte wie ein gewöhnlicher Mensch auf Erden. Er wurde seinen Brüdern in allen Dingen gleich.

Damit wir unseren Brüdern in allem gleich werden, muss etwas in uns sterben. Von Jesus heißt es: „Er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode“ (Philipper 2,8). Wenn wir unserem Ich sterben, bezeugen wir unsere Demut.

Dem Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, wird viel Frucht garantiert. Das war eines der Dinge, die ich entdeckte, als ich vor 22 Jahren diese Realitätskrise mit dem Herrn hatte. Ich verstand, dass das größte Werk, das ich für den Herrn in Indien tun konnte, darin bestand, in die Erde zu fallen und zu sterben – meinem Willen zu sterben, was Leute über mich dachten zu sterben, meinen Ambitionen, meinen Zielen, meiner Liebe zum Geld, allem zu sterben – und besonders meinem eigenen Ich – damit ich jeden Tag zu ihm aufschauen und (wie der Psalmist) ehrlich sagen könnte: „Wen habe ich im Himmel außer dir? Und neben dir begehre ich nichts und niemanden auf Erden“ (Psalm 73,25).

Es gibt Zeiten, wo ich mich auf mein Bett hinlege und zum Herrn sage: „Herr, mein Dienst ist nicht mein Gott. Du allein bist mein Gott. Niemand wird jemals deinen Platz einnehmen. Du bist für mich alles. Du kannst meine Stimme wegnehmen, mich lähmen oder mit mir tun, was immer dir gefällt. Ich werde dich dennoch von ganzem Herzen lieben.“ Niemand kann mir meine Freude nehmen – weil es in Gottes Gegenwart Freude in Fülle gibt. Aus dieser Quelle allein können die Ströme lebendigen Wassers durch uns fließen.

Ein letzter Punkt: Vor vielen Jahren, als ich ein junger Christ war, sprach der Herr zu mir durch die Schriftstelle in 2. Samuel 24,24, wo David sagte: „Ich werde dem Herrn keine Opfer darbringen, die mich nichts kosten.“

Was der Herr an diesem Tag zu meinem Herzen sprach, war Folgendes: Als er auf die Erde kam, opferte er das, was ihm alles kostete. Und wenn ich ihm dienen wollte, würde ich ihm mit derselben Gesinnung dienen müssen. Jeder Dienst, den ich tue, muss mich etwas kosten.

Wie steht es mit deinem Dienst für den Herrn? Hat er dich etwas gekostet? Wir haben heute im christlichen Werk in Indien viele Leute, die fünf- bis zehnmal so viel verdienen, als sie verdienen würden, wenn sie in einem weltlichen Beruf arbeiteten.

Ist das ein Opfer? Ich traf eine Entscheidung, als ich vor 31 Jahren meine Arbeit bei der indischen Marine aufgab, dass ich niemals irgendein Geld in Empfang nehmen würde, das mein monatliches Gehalt auf einen Betrag erhöhen würde, der über dem lag, was ich in meinem weltlichen Beruf verdient hätte. Diese Entscheidung hat mich 31 Jahre lang bewahrt.

Wir brauchen andere nicht zu richten. Ich bin nicht hier, um euch zu richten. Ich kenne viele von euch nicht, daher ist es für mich einfach, dies zu sagen: Stellt euch die Frage, was ihr heute verdienen würdet, wenn ihr in einem weltlichen Job wärt.

John Wesley pflegte seinen Mitarbeitern zu sagen: „Es sollte nie jemand sagen können, dass ihr durch das Predigen des Evangeliums reich geworden seid.“

Wisst ihr, wo die christliche Arbeit am meisten leidet? Gerade hier, in diesem Bereich. Man kann nicht Gott und dem Mammon dienen. Das ist der Punkt, mit dem wir uns zuallererst befassen müssen. Wir können hier unsere Zeit verbringen und über jedes andere Thema unter der Sonne sprechen. Aber wenn wir uns mit diesem Problem der Liebe zum Geld nicht befassen, wird unser ganzer Dienst nutzlos sein.

Leute verlegen ihren Wohnsitz von einem Ort zum anderen. Daran ist nichts falsch. Auch Jesus verlegte seinen Wohnort vom Himmel auf die Erde. Aber als er seinen Wohnort wechselte, war es ein Schritt nach UNTEN. Und er kam, weil er ein echtes Interesse für die Menschen auf der Erde hatte.

Warum bist du umgezogen? Wiederum, ich richte dich nicht. Ich stelle nur die Frage.

Hast du deinen Wohnort gewechselt, weil du glaubtest, du könntest dem Herrn von deinem neuen Wohnort aus in Indien effektiver dienen – dem Land, für das du eine solch große Bürde zu haben SCHEINST? Hast du eine echte Bürde?

Können wir bequem in Südindien leben und eine Bürde für die Dörfer in Nordindien haben? Vielleicht. Aber ich sehe nicht, wie ich das selber tun kann.

Kannst du in den Vereinigten Staaten von Amerika leben und eine Bürde für Indien haben? Ja – aber nur auf dem Papier. Auf dem Papier kannst du für alles eine Bürde haben!

Der Teufel ist ein großer Verführer. Er verführt uns vollständig. Er veranlasst uns zu glauben, dass wir für etwas eine große Bürde haben, wenn wir tatsächlich nichts als heiße Luft haben!

Ich möchte, dass du ehrlich zu dir selbst bist.

Ich präsentiere hier kein Papier. Ich teile mein Herz mit euch.

Und ich hoffe, es ist auch Gottes Herz.

Ich richte euch nicht, liebe Geschwister. Gott sagte mir vor vielen Jahren: „Wenn du andere richtest, wirst du dich selber zerstören.“

Ich stehe heute vor Gott und sage, dass ich niemanden richte. Ich richte mich selbst. Und ich tue Buße. Mein Leben ist ein Leben von täglicher Buße – weil ich in vielen Bereichen meines Lebens den Mangel an Christusähnlichkeit erkenne. Ich tue Buße und sage: „Herr, ich habe zu dieser Person nicht freundlich geredet. Ich möchte lernen, wie man richtig redet.“

Der Mensch, der seine Zunge nicht beherrschen kann – dessen Christentum ist nichts wert, wie Jakobus sagt (Jakobus 1,26).

Ich möchte diesen Vers stets vor meinen Augen haben.

Paulus sagte einmal etwas über seine Mitarbeiter. Als er jemanden suchte, den er nach Philippi senden könnte, sagte er, dass er nur Timotheus finden konnte, weil all die anderen, die bei ihm waren, ihre eigenen Interessen suchten (Philipper 2,19-21)! Beachte, dass Paulus das nicht über die Heiden sagte, sondern über einige seiner Mitarbeiter. Schon in das Team von Paulus zu kommen war eine Ehre, denn Paulus war ein Typ, der sogar einem Johannes Markus nicht erlaubte, weiterhin ein Teil seines Teams zu sein, weil er der Meinung war, dass Johannes Markus nicht radikal genug war. Doch Paulus hatte das Gefühl, dass die meisten seiner Mitarbeiter das Ihre suchten.

Heute predigen viele das Evangelium und scheinen eine Bürde für Seelen zu haben, aber sie suchen in Wirklichkeit ihren eigenen Gewinn und ihre eigene Bequemlichkeit. Sie fördern sich selbst.

Sie fördern ihre Kinder und ihre Familienmitglieder – damit sie ihre Arbeit übernehmen, wenn sie in den Ruhestand gehen!

Saul wollte auch Jonatan begünstigen. Aber Gott sagte: „Es ist nicht Jonatan, sondern David, der als nächster König die Macht übernehmen wird.“ Das machte Saul wütend und er versuchte, David zu beseitigen, um seinen eigenen Sohn zu fördern.

Glaubst du, dass solche Dinge in der heutigen Christenheit nicht passieren? Sie passieren leider.

Wenn wir dem Herrn dienen und die Wahrheit sagen, werden wir nicht populär werden. Aber wenn wir versuchen, Menschen zu gefallen, können wir keine Diener Christi sein.

Ich danke Gott für jeden Bruder und jede Schwester – und besonders für jene, die in schwierigen Situationen arbeiten, die Opfer gebracht haben, die wir bis zu Jesu Rückkehr nicht kennen werden, die in christlichen Kreisen nicht bekannt sind, deren Namen nicht groß angekündigt werden und die keine große Berichterstattung in den Medien haben, die aber gottesfürchtige, demütige Menschen sind, die das Evangelium Jesu Christi in unserem Land aufopferungsvoll verbreiten. Ich möchte vor ihnen den Hut ziehen. Ich preise Gott von ganzem Herzen für solche Menschen. Verglichen mit irgendeinem von ihnen bin ich nichts. Viele von ihnen arbeiten in unseren Gemeinden und unseren Organisationen. Folgen wir ihren Fußstapfen. Amen.

Wer Ohren hat zu hören, der höre. Amen.

Gottes Wege erkennen

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