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4 KAPITEL

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Er hatte einen kräftigen, traumlosen Schlaf. Kaum lag sein Kopf auf dem Kissen, war er eingeschlafen und wachte vom Schlag der Kirche zu halb sechs Uhr auf. Da er das Privileg hatte eine gute Stellung innezuhaben, verließ er das Haus nach 9 Uhr. Mister Schwartz der Mann mit dem ungepflegten schwarzen Vollbart ging als Erster, zu seiner Arbeit auf dem Spitalsfield Market. Er verkaufte dort Orangen und Bananen. Alfred wusste, dass es Mister Schwartz ist, der aus dem Hof ging. Weil der die Tür hinter sich zufallen ließ. Ein Rumms, wie ein Kanonenschuss. Das Tor war aus schwerem Holz vier Meter hoch. Warum konnte er nicht die Tür abfangen und leise schließen, wie er es tat. Wie oft hatte er es diesem Polen gesagt, hatte es ihm sogar demonstriert. Man lässt die Hand, auf dem Türknauf und nimmt, den Schwung heraus. Fünf Minuten nach sechs, er stieg in seine Hosen und zog ein Hemd über. Er ging aus seiner kleinen Wohnung, links zu Anfang des Hofes. Es war ein kleines Haus, vornehm für die Gegend, nur ohne Bäume. Schade ohne die anderen Mieter auf dem Hinterhof würde er sich noch wohler fühlen. Er füllte am Brunnen den Blechkrug mit kaltem Wasser. Und ging wieder hinein in Nummer 7 Amsterdam Court auf der Trawl Street, sein kleines Reich. Jetzt war er allein im Hof. Er frühstückte, geröstetes Brot, auf das er etwas Specks legte. Sein Gesicht wirkte rund und zufrieden. Mit jedem Bissen spürte er, dass sich alles gut entwickelt hatte. Nach dem Essen spülte er das Geschirr. In einer Waschschüssel, die auf dem Herd stand, und wischte die Krümel vom Holztisch. Dann kippte er das Spülwasser in die Abflussrinne des Hofes, der dicht an den Häusern vorbeiführte. Der Postbote kam um acht und um 12 und das letzte mal um 6 Uhr abends. Er war zufrieden mit dem Royal Post Service, der in Kensington und Marylebone und am Piccadilly fünfmal am Tag die Post austrug. Während er seinen gummierten Mantel ausbürstete, klapperten die Schuhsohlen des Postboten über den Kopfstein gepflasterten Hof. Er hörte eine Weile zu, die Hure erhielt wieder Post und Mister Davies ein angenehmer zurückgezogener Fuhrmann, der bei Pickfords in der City arbeitete, was man von Miss Mary nicht, sagen konnte. Sie war ein loses Weib ohne Moral und er befürchtete, sie gehe nachts auf die Straße um Herrenbekanntschaften zu, machen. Ein Brief kam für Thomas Carlyle vermutlich war es eine weitere Rechnung für ihn. Mit seiner Verschwendungssucht und den Gelagen war er dabei, das ganze Haus in Verruf zu bringen es wurde wirklich endlich Zeit, das jemand etwas unternahm, bevor Trawl Street 23 und der ganze Amsterdam Court seinetwegen von den anständigen Nachbarn gemieden wurde. Nachdem er herausgefunden hatte, wer alles die Post erhielt, verließ er die Wohnung. Wie aus dem Ei gepellt. Egal welcher Tag der Woche, ob ihn jemand sah oder nicht ihm wäre es nie in den Sinn gekommen achtlos gekleidet aus der Wohnung zu gehen. Sich korrekt zu kleiden, hieß auch am Leben teilzuhaben. Er schloss die Wohnungstür ab und rüttelte zur Sicherheit an der Tür. Er setzte seinen Billycock Hut ordentlich auf sein gescheiteltes Haupt und überprüfte die Enden seines Schnurrbarts. Tantchen pflegte zu sagen, ein Mann, ohne anständige Kopfbedeckung, sei nackt und der Körper war die Hülle des Satans. Satan machte das kleine hängende Ding zwischen den Beinen. In einem Alter, als der Satan sich angeregt für sein kleines schmutziges Ding zwischen den Beinen zu interessieren schien hatte er mit den Händen an das Bettgestell gefesselt geschlafen. Er lächelte, sein Tantchen verstand etwas von den Dingen des lieben Herren im Himmel. Was hätte er ohne seine Tante angefangen? Sie hatte ihm vor der Verdammnis bewahrt und vor dem Hungertod. Denn seine Mutter, sagte Tantchen, hätte ihn entweder nach der Geburt im Fluss ersäuft, was nicht weiter Schade gewesen wäre oder er währe verhungert, was ihr viel Geld gespart hätte. Der Arbeitsbeginn in der Totenhalle des London Hospitals war um neun Uhr dreißig, aber er erschien eine halbe Stunde früher. So hatte er noch Zeit für sich, bevor die anderen und der Doktor eintrafen. Er war der Gehilfe des feinsten Gentleman von London nach seiner Meinung und er mochte es sich still die Toten anzusehen.

Schlechtes Blut

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