Читать книгу Kollateraldesaster - A.B. Exner - Страница 19

Rostock, am selben Tag, zur selben Zeit.

Оглавление

Alois Perlhuber war nach den gestrigen Erlebnissen der festen Überzeugung, dass der trinkfeste Kerl vom Vorabend auch die Stelle finden würde, wo der Schütze gelegen hatte. Dann kam auch schon Lachmann, der von Sturm persönlich geholt worden war. Nach der Begrüßung trat Sturm zum Einsatzfahrzeug, wollte sich Kaffee besorgen. Lachmann nahm seinen Laptop und von einem jungen Polizisten einen USB-Stick entgegen. Dann setzte er sich ins Gras.

Seine einzige Frage: „Waren die Wind- und Witterungsbedingungen etwa so wie heute?“

Ein anderer Beamter holte seinen PDA heraus, tippte etwas ein. „Temperatur, heute zwei Grad mehr. Windrichtung 270°, also genau West, wie gestern auch, allerdings ist heute mehr Wind. So ziemlich genau eine Windstärke.“

Magnus Sturm kam zurück, wollte Lachmann einen Becher Kaffee reichen.

Dieser jedoch wehrte, ohne aufzusehen, mit einem Kopfschütteln ab.

Am Ufer der Warnow hatten die Ermittler die Kamera genauso drapiert wie auf den Tatortfotos. Nachdem Frieder Lachmann seinen Laptop hatte rechnen lassen, stellte er sich genau neben die Kamera. Einen mit seinem Computer verbundenen Lautsprecher stellte er genau zwischen seine Beine. Dann drehte er sich um 180°. Mit einer Fernbedienung aktivierte er die Software. Ein Knall ertönte. Lachmann wiederholte das Procedere siebenmal, änderte immer etwas seine Position.

Sturm kaute seinen Kaugummi, den er diesmal ausspucken würde, und Perlhuber saß auf einer ehemaligen Wegbetonplatte. Er hatte es sich so bequem wie möglich gemacht. Lachmann steckte nach etwa zehn Minuten die Fernbedienung in seine Tasche und ging schnurstracks ins Schilf. Durch die Ermittler der Spurensicherung und die Sucher der Bereitschaftspolizei war das Schilf so niedergetrampelt, dass nur der Pflock noch ein Indiz für die angenommene Position des Schützen darstellte, was Lachmann nicht wissen konnte.

Der blieb einen Meter vor dem Pflock stehen und sagte: „Hier.“

Mehr sagte er nicht. Perlhuber nickte Sturm zu. Ging zu seinem Auto. Sturm schüttelte nur ungläubig mit dem Kopf. Er sah aus, als würde er einen Opferschrein für sein neues Idol bauen. An dieser Stelle hatten sie die einzigen Pulverrückstände an mehreren Schilfhalmen ausmachen können.

Magnus Sturm nahm Frieder Lachmann mit zu seinem Wagen. Noch heute würde er die Akte an das LKA weitergeben. Hier waren seine Möglichkeiten erschöpft. Es war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Killer am Werk gewesen. Europol war die richtige Adresse für die Akte.

Kollateraldesaster

Подняться наверх