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II Karte von Neu-Spanien und den angrenzenden Ländern im Norden und Osten

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Ich habe bereits oben die Ursachen entwickelt, die mich bewogen haben, auf meiner großen Karte von Neu-Spanien nicht dieses ganze weitläufige Reich von Neu-Californien an bis zur Intendancia Mérida darzustellen. Diesem Mangel soll die zweite Karte des mexicanischen Atlasses abhelfen. Auf dieser sieht man, außer allen vom Vizekönig von Mexico und den zwei Kommandanten der Provincias internas abhängenden Provinzen, auch noch die Insel Cuba, deren Hauptstadt gewissermaßen der Kriegshafen von Neu-Spanien ist, nebst Louisiana und dem westlichen Teil der Vereinigten Staaten. Ein geschickter französischer Ingenieur, Herr Poirson, hat sie nach den Materialien gezeichnet, die Herr Oltmanns und ich ihm geliefert haben. Sie begreift die ungeheure Strecke Landes zwischen dem 15. und 42. Grad der Breite und dem 75. und 130. Grad der Länge. Ich wollte anfänglich diese Karte gegen Süden bis an die Mündung des Río San Juan ausdehnen, um die verschiedenen Kanäle darauf anzudeuten, deren Eröffnung dem Madrider Hof vorgeschlagen worden ist und durch welche zwischen den beiden Meeren eine Verbindung bewirkt werden sollte. Da aber bei dem kleinen Maßstab, den ich hierzu hätte wählen müssen, die Halbinsel Yucatán und die Küste von Monterrey nicht mit der gehörigen Vollständigkeit hätten vorgestellt werden können, so behielt ich lieber einen größeren Maßstab bei und ließ meine Karte im Süden nur bis in die Gegend der Bai [Golf von] Honduras reichen.

Der vorzüglichste Teil dieser Karte, derjenige welcher das Königreich Neu-Spanien enthält, ist eine getreue Kopie meiner großen Karte. Die Halbinsel Yucatán ist aus der vom Depósito Hidrográfico in Madrid bekannt gemachten Karte des mexicanischen Meerbusens genommen; Neu-Californien aus dem Atlas, der zu der Reisebeschreibung der Korvetten Sutil und Mexicana gehört, mit Verbesserungen aus dem von Espinosa im Jahr 1806 herausgegebenen ›Memoria sobra las observaciones astronómicas que han servido de fundamento a las cartas de la costa N. O. de America, publicadas por la dirección de trabajos hidrográficos‹. Sooft diese Schrift Resultate angibt, welche von denen der ›Relación del viage a Fuca‹ verschieden sind, habe ich sie vorgezogen, weil sie auf richtigeren Grundsätzen beruhen. Nach eben denselben ist die Inselgruppe, welche [James] Collnett einem Vizekönig von Mexico zu Ehren Revillagigedos Archipelagus genannt hat, gezeichnet worden.

Die Inseln San Benedicto, Socorro, Rocca Partida und Santa Rosa zwischen dem 18. und 20. Grad der Breite sind im Anfang des 16. Jahrhunderts von spanischen Seefahrern entdeckt worden. Im Jahr 1533 entdeckte Hernando de Grijalva die Insel Santo Tomás, jetzt Socorro. Neun Jahre nachher landete Ruy López de Villalobos auf einer kleinen Insel, die er la Nublada nannte und die jetzt San Benedicto heißt. Villalobos gab ihre Entfernung von Santo Tomás sehr richtig an. Ob aber seine Rocca partida dieselbe Insel sei, welche die neuen Hydrographen Santa Rosa nennen, ist weniger gewiß; in Ansehung der Lage dieser Klippe herrscht eine große Verwirrung. Nach Juan Gaetano44 ist sie 120 deutsche Meilen westlich von Santo Tomás gelegen.

Auf der Karte von Domingo de Castillo, welche im Jahr 1541 entworfen worden und die ich zu Mexico im Cortés-Familien-Archiv gefunden habe, ist Santo Tomás unter 19° 45′ B. als eine 9 Meilen lange Untiefe angegeben. In neueren Zeiten sind die Revillagigedo-Inseln nur dreimal besucht worden; zuerst von dem Piloten Don José Camacho 1779 auf einer Reise von San Blas nach Neu-Californien; nachher 1792 von dem Schiffskapitän Don Alonso de Torres auf der Überfahrt von Acapulco nach San Blas und zuletzt 1793 von dem Engländer Collnett. Es herrscht eine große Verschiedenheit in den Beobachtungen dieser drei Seefahrer: Doch scheint es, als wenn Collnett die Lage der Insel el Socorro durch mehrere Reihen von Monddistanzen ziemlich genau bestimmt habe. Nach den Resultaten dieser Beobachtungen, nach Masonschen Tafeln berechnet, ist die ganze Inselgruppe orientiert worden.

Für Louisiana habe ich die schöne Karte des Ingenieurs Lafond benutzt; für die Vereinigten Staaten die Arrowsmithschen, mit den Verbesserungen von Rittenhouse, Ferrer und Ellicott. Die Lage von New York und Lancaster hat Herr Oltmanns in einer scharfsinnigen Untersuchung bestimmt, die man im 2. Teil meines ›Recueil d’observations astronomiques‹, p. 92, findet. Ebendaselbst kann man auch die Materialien nachsehen, nach welchen die Insel Cuba gezeichnet worden ist. Es wäre überflüssig, hier mehr über einen Gegenstand zu sagen, der bei dieser Karte nur Nebensache ist. Mehrere Punkte im Innern dieser Insel und auf der südlichen Küste zwischen den Häfen Batabanó und Trinidad sind nach den astronomischen Beobachtungen festgesetzt worden, die ich 1801 vor meiner Abreise nach Cartagena de Indias angestellt habe.

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