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Seiner

Katholischen Majestät

Karl IV.

König

von Spanien und beider Indien

Sire!

Nachdem ich während einer langen Reihe von Jahren in den fernen, dem Szepter Eurer Majestät unterworfenen Regionen Ihren Schutz und Ihr Wohlwollen genossen habe, erfülle ich hier nur eine heilige Pflicht, indem ich am Fuß Ihres Thrones die Huldigung meines tiefen und ehrfurchtsvollen Dankes niederlege.

1799 hatte ich das Glück, von Eurer Majestät in Aranjuez persönlich empfangen zu werdenI. Sie geruhten, dem Eifer eines einfachen Privatmannes Beifall zu zollen, den Liebe zu den Wissenschaften an die Ufer des Orinoco und auf den Gipfel der Anden führte.

Im Vertrauen auf die Huld Eurer Majestät wage ich jetzt, Ihren erhabenen Namen diesem Werk vorzusetzen. Es schildert das Gemälde eines weiten Königreichs, dessen Gedeihen, Sire, Ihrem Herzen teuer ist.

Keiner der Monarchen, welche auf dem kastilischen Thron saßen, läßt liberaler als Eure Majestät die Verbreitung genauer Kenntnisse über den Zustand jener herrlichen Erdstriche ausbreiten, die in beiden Hemisphären spanischen Gesetzen seit Jahrhunderten gehorchen. Auf Ihren Befehl sind Amerikas Küsten von geschickten Astronomen mit der eines großen Herrschers würdigen Freigebigkeit aufgenommen worden. Genaue Karten derselben, sogar ausführliche Pläne mehrerer militärischer Häfen wurden auf Kosten Eurer Majestät veröffentlicht. Sie haben befohlen, daß jährlich zu Lima in einer peruanischen Zeitschrift der Zustand der Bevölkerung, des Handels und der Finanzen durch den Druck bekannt gemacht werde.

Es fehlte noch ein statistischer VersuchII über das Königreich Neu-Spanien. Ich habe die große Anzahl von Materialien, die ich besaß, in einem Werk vereinigt, dessen erster Entwurf 1804 die Aufmerksamkeit des Vizekönigs von Mexico auf sich gezogen hatteIII. Ich schmeichle mir mit der Hoffnung, daß meine schwache Arbeit, in neuer Form und mit größerer Sorgfalt vollendet, nicht ganz unwert sei, Eurer Majestät überreicht zu werden.

Sie offenbart die Gefühle der Dankbarkeit, die ich der Regierung, die mich gefördert hat, und dieser edlen und loyalen Nation schulde, die mich nicht wie einen Reisenden, sondern wie einen Mitbürger empfangen hat. Wie könnte man einem guten König mißfallen, wenn man ihm vom Nationalinteresse, von der Vervollkommnung der gesellschaftlichen Institutionen und von den ewigen Prinzipien spricht, auf denen das Wohl der Völker beruht? IV

Ich bin mit der tiefsten Ehrfurcht, Sire, Eurer katholischen Majestät untertänigster Diener Baron von Humboldt.

I Siehe hierzu Hanno Beck: Schlußbetrachtung, in: Uta Lindgren (Hrsg.): Alexander von Humboldt. Weltbild und Wirkung auf die Wissenschaften, Köln und Wien 1990, S. 187–202; hier: S. 196ff.

II Siehe Kommentar, S. 528ff.

III Siehe Kommentar S. 549.

IV Mit Diplomatie hielt sich Humboldt damit die Tür für jede sinnvolle Kritik offen.

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