Читать книгу Ich hab mal einen Killer gekannt: 4 Action Krimis - Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Karl Plepelits - Страница 32

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Wir fuhren nach Alphabet City, wie man die Gegend um die Avenue A,B,C und D nennt. Gerade die Avenue A hat sich in den letzten Jahren zu einer Straße mit vielen Clubs und Discotheken gemausert, die als angesagt gelten. Ein Laden nach dem anderen eröffnete hier und das zog natürlich auch das organisierte Verbrechen an. Insbesondere Schutzgelderpresser und Geldwäscher. Aber es profitierten auch andere von dem Boom, der sich hier schon geraume Zeit abzeichnete. Kleine Coffee Shops und Restaurants zum Beispiel oder die HOT & SPICY Filiale, in der Monty Ribesco erschossen worden war.

Um uns in den Clubs nach Tasha Grath zu erkundigen, ihr Foto herumzuzeigen und nach jemandem zu suchen, der sie kannte und uns vielleicht einen Tipp geben konnte, wo sie sich gegenwärtig versteckt hielt, war es noch etwas früh. Keiner der Clubs hatte schon geöffnet und es brachte uns wenig, wenn wir nur mit Raumpflegerinnen und Lieferanten sprechen konnten.

So suchten wir die Filiale von HOT & SPICY auf, um mit den Angestellten über die Ermordung von Monty Ribesco zu sprechen. Sie alle waren natürlich von der City Police befragt worden, aber ihnen war es eher um den Hergang der Tat gegangen. Der war recht gut rekonstruiert worden.

Uns interessierte, was Ribesco überhaupt in der Avenue A gesucht hatte.

Vielleicht ließ sich ein Zusammenhang mit Tasha Grath herstellen.

Wir zeigten unsere Ausweise in der HOT & SPICY Filiale herum. Der Filialleiter hieß Jaime Mendez. Erst gab er vor kein Englisch zu sprechen, aber als ich ihn mit der Tatsache konfrontierte, dass er unseren NYPD-Kollegen durchaus Auskunft hatte geben können, änderte sich das plötzlich.

„Bueno, ich weiß nicht, was das alles soll! Wir haben doch schon gesagt, was zu sagen war und wieso interessiert sich das FBI für das, was hier geschehen ist?“

Ich zeigte ihm ein Foto von Ribesco.

„Versuchen Sie sich trotzdem noch einmal an alles zu erinnern“, sagte ich. „Vielleicht werden Sie sogar noch einmal alles wiederholen müssen – vor Gericht nämlich!“, ergänzte Milo.

Er fluchte auf Spanisch vor sich hin.

Ich überließ ihn Milo und wandte mich stattdessen einer der jungen Frauen zu, die hier hinter dem Tresen standen und gefüllte Ciabata-Brote, Tortillas oder Chili im Akkord einpackten. Man konnte das gesamte Sortiment von HOT & SPICY natürlich auch mitnehmen.

Die junge Frau, an die ich mich zuerst wandte, war wasserstoffblond und bestimmt keine Mexikanerin.

Dachte ich.

Wie sich herausstellte war ihr Name Teresa Ordonez und sie stammte tatsächlich zumindest zu einem Viertel aus Mexiko, wie sie sagte. Als ich ihr das Foto von Ribesco zeigte, wandte sie sofort den Kopf zur Seite.

„Wissen Sie, dass ich von dem Kerl noch träume?“, meinte sie. „Ich war auf dem Weg zum Getränkewagen und habe mitgekriegt, wie da hinten am Hintereingang geschossen wurde. Glauben Sie mir, um ein Haar hätte ich eine Kugel abgekriegt!“

Ich zeigte ihr ein Foto von Tasha.

„Kennen Sie die?“

„Keine Ahnung, hier gehen so viele Leute ein und aus. Wie soll ich mir die alle merken.“

„Sie sehen gar nicht richtig hin.“

Sie seufzte und betrachtete das Bild noch einmal eingehender.

„Ist die auch tot, so wie der andere Typ, den Sie mir gezeigt haben?“

„Noch nicht. Und wenn Sie mir einen Hinweis geben, der dazu führt, dass ich sie vor ihren Mördern finde, retten Sie vielleicht sogar ihr Leben.“

„Sind das dieselben Leute, die auch hinter dem Mann her waren, der vorher bei uns Chili gegessen hat?“

Ich lächelte nachsichtig. „Das nehmen wir an. Aber sagen Sie, wer stellt hier eigentlich die Fragen? Sie oder ich?“

„Verzeihen Sie, Sir.“

„Nennen Sie mich Jesse.“

„Jesse!“

„Die junge Frau hat hier in einem der Clubs gearbeitet oder war zumindest häufig dort. Es könnte gut sein, dass sie auch mal hier gegessen hat. Bitte versuchen Sie sich zu erinnern.“

„Ich weiß nicht... Vielleicht mit einer anderen Haarfarbe. Ja, das könnte hinkommen. Ich glaube, ich habe sie mal in einer Clique von Leuten hier gesehen. Die haben viel herumgealbert und einen Teller mit Chili con Carne auf den Boden geworfen.“

Ich zeigte ihr ein paar weitere Fotos.

Bei Mace Collins setzte ihre Erinnerung ein. „Der war dabei!“, meinte sie. „Ganz bestimmt!“

In diesem Augenblick hatte ein übergewichtiger Mann in weiter Cargo Hose und einer lustigen Thermojacke das HOT & SPICY betreten. Er stellte sich an einer der Kassen an und gab seine Bestellung auf.

Die Bedienung nannte den Mann Paco.

Offenbar kam er öfter hier her und war eine Art Stammgast.

Ich hatte schon bemerkt, dass meine Gesprächspartnerin regelrecht zusammengezuckt war, als er das HOT & SPICY betreten hatte.

Als Paco mit seinem Tablett davon gezogen war und sich einen Platz gesucht hatte, beugte sich die junge Frau zu mir herüber. „Der Typ war dabei!“, sagte sie.

„Er gehörte zur Clique um Tasha Grath!“

„Nein, ich meine, er war auch hier, als der Typ erschossen wurde. Paco kommt jeden Tag hierher. Immer zur selben Zeit. Aber an dem Tag, an dem die Schießerei war, kam er viel früher und hat auch nicht gegessen. Ich hatte den Eindruck, dass die beiden Miteinander verabredet waren.“

„Haben Sie mitbekommen, worum es ging?“

„Nein. Ich habe nur gesehen, dass der Typ, der später erschossen wurde, Paco einen Umschlag gegeben hat!“

„Warum haben Sie das nicht schon der City Police gesagt?“

„Es hat mich niemand gefragt... Jesse!“

Ich hab mal einen Killer gekannt: 4 Action Krimis

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