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Draußen vor dem Wohn-Tower, in dem Claas Jordan residierte, saßen zwei unserer Kollegen in einem unscheinbaren Golf und warteten darauf, dass Jordan das Haus verließ. Egal, was er unternahm: Sofern es außerhalb seiner eigenen vier Wände stattfand, würden wir davon wissen.

»Du hast ihn ja ganz schön aufgescheucht«, meinte Roy durchaus anerkennend, als wir in den Sportwagen einstiegen. Wir vermieden dabei jeden Blickkontakt mit unseren Kollegen. Schließlich wussten wir nicht, wie viele Leute Claas Jordan in der Umgebung postiert hatte.

»Ich hoffe, es hat ausgereicht, um ihn etwas nervös werden zu lassen«, meinte ich.

Unser Weg führte uns in die Städtische Leichenhalle. Dort empfing uns Dr. Frank Arnold, der diensthabende Pathologe. Er führte uns zu der Leiche einer jungen Frau, die vor einer Woche aus der Elbe gefischt worden war. Die Zentrale hatte uns hierhergeschickt, denn der springende Punkt war, dass sie mit der Beretta getötet worden war, die wir bei dem Kerl mit der Micky-Maus-Maske sichergestellt hatten. Der ballistische Bericht war eindeutig.

Dr. Arnold zog die Tote aus dem Kühlfach. Ein weißes Laken hatte man über ihren Körper gelegt. Der Pathologe zog es über dem Gesicht ein Stück zurück.

»Die Tote hieß Helen Lamari, wie die Kollegen von der Mordkommission ermittelt haben«, erläuterte Arnold. »Eine Prostituierte der Edelklasse. Der Ort, an dem die Tat geschehen ist, ist bis heute nicht ermittelt worden. Aber sie war mindestens schon einen Tag tot, als sie ins Wasser geworfen wurde. Der Schuss ging durch den Rücken ins Herz. Das Projektil blieb im Brustbein stecken.«

Roy fragte: »Hat ein Kampf stattgefunden?«

»Nein. Der Schuss wurde aus nächster Nähe abgegeben. Und die Ermordete war bei der Tat an den Handgelenken gefesselt. Vermutlich mit Plastikhandschellen. Die Tote wurde in einen Plastiksack gesteckt, mit Steinen beschwert und dann in die Elbe geworfen.«

»Wie kommt es, dass sie wieder aufgetaucht ist?«, fragte ich.

»Schlamperei oder mangelnde Erfahrung, ganz wie man will. Im Plastiksack war ein Loch. Vermutlich haben sie die Steine einfach mit in den Sack getan, das war ein Fehler, weil sie dafür viel zu schwer waren. Sie haben den Sack zerrissen und die Leiche ist mitsamt dem Plastiksack schließlich wieder aufgetaucht und an Land gespült worden.«

Eine halbe Stunde später statteten wir dem zuständigen Polizeirevier einen Besuch ab. Kommissar Ritter hatte den Fall bearbeitet.

Er bat uns in sein Büro und bot uns eine Tasse des ziemlich dünnen Automatenkaffees an, den es hier gab.

»Um ehrlich zu sein, wir hatten keine große Hoffnungen mehr, den Fall aufklären zu können«, erklärte er. »Nach Aussage einer Freundin wurde Helen Lamari ins Hotel Brixton bestellt. Aber da verliert sich ihre Spur. Der Portier hat sie noch gesehen. Sie ist mit einem Mann mitgegangen. Offenbar haben sie keines der Zimmer in Anspruch genommen, sondern sind in den Wagen dieses Mannes gestiegen. Das ist das Letzte, was wir von Helen Lamari wissen.«

8 Krimis fürs Fest: Krimi Paket

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