Читать книгу 8 Krimis fürs Fest: Krimi Paket - Alfred Bekker - Страница 20

Оглавление

15


Der Mann mit der Micky-Maus-Maske hieß Vincent Stark. Er wohnte in einem der schlechteren Viertel Hamburgs und hatte eine Reihe von Vorstrafen aufzuweisen. Das meiste lag im Bereich Körperverletzung. Unser Vernehmungsspezialist Uhlmann hatte sich ein paar Stunden mit ihm herumgeärgert und dabei mehr Worte mit seinem Anwalt gewechselt als mit dem Verdächtigen selbst. Stark und seine beiden Komplizen hatten offenbar strikte Order zu schweigen. Jordans Anwalt hatte ihnen sicher eingeredet, dass sie schnell auf Kaution wieder draußen sein würden. Da sie alle drei zur Zeit nicht auf Bewährung waren und jeder von ihnen einen festen Wohnsitz hatte, konnte die Rechnung sogar aufgehen. Natürlich würde das noch davon abhängen, wie die Staatsanwaltschaft die Schießerei einstufte, die die drei sich mit Roy und mir geliefert hatten. Versuchter Polizistenmord oder nur Widerstand gegen die Staatsgewalt. Aber jetzt, nachdem erwiesen war, dass Helen Lamari durch eine Kugel aus Starks Waffe gestorben war, wurde es eng für ihn. Sehr eng. Und vielleicht würde ihn die neue Situation etwas gesprächiger machen.

Und so ließ ich mich am frühen Abend noch in seine Gewahrsamszelle führen, nachdem Roy und ich zuvor noch dem Hotel Brixton einen Besuch abgestattet hatten. Wir hatten Starks Bild etwas herumgezeigt. Der Portier erinnerte sich sehr gut an Stark. Seiner Aussage nach war er der Mann, der Helen Lamari damals abgeholt hatte.

»Wissen Sie, dass das völlig reicht, um Sie wegen Mordes zu verurteilen?«, fragte ich ihn. Er sah mich mit ausdruckslosem Gesicht an. Ich fuhr fort: »Es war Ihre Waffe, und Sie waren zur Tatzeit am Tatort. Sie stecken bis zum Hals drin, Herr Stark. Sie sollten mit uns reden.«

»Und worüber?«

»Warum Sie Helen Lamari umgebracht haben zum Beispiel. Das wäre ein Anfang.«

»Geben Sie sich keine Mühe!«

»Warum solltet ihr drei Mahlert vermöbeln?«

»Hören Sie auf!«

»Sie handelten im Auftrag von Claas Jordan, nicht wahr?«

»Gehen Sie oder ich kratze mir das Gesicht blutig und behaupte, dass Sie das waren!«

Ich ließ mich dadurch nicht beeindrucken.

»Leute wie Claas Jordan können jede Schweinerei begehen und behalten saubere Finger dabei. Ärgert Sie das nicht, Herr Stark? Ärgert es Sie nicht, dass das an Ihnen hängenbleiben wird? Ziemlich ungerecht für meinen Geschmack. Aber wenn Sie daran was ändern wollen, dann müssen Sie etwas dafür tun.«

»Ich wusste nicht, dass man jetzt bei der Kriminalpolizei in erster Linie Heilsarmisten und Weltverbesserer einstellt«, erwiderte er gallig.

»Denken Sie darüber nach, was ich gesagt habe!«

»Du kannst mich mal, Bulle!«

»Wissen Sie was? Das werden Ihre beiden Komplizen auch sagen, sobald sie die neue Lage kennen.«

»Schön, dass Sie immer alles im Voraus wissen!«

»Man braucht doch nur zwei und zwei zusammenzählen. Einem Mann die Knochen brechen ist eine Sache - aber mit der Wasserleiche wird keiner Ihrer Freunde etwas zu tun haben wollen. Und deshalb werden Sie auspacken und so viel wie möglich auf Sie schieben.«

An diesem Abend biss ich auf Granit bei ihm.

Ich unterhielt mich hinterher kurz mit Kollege Uhlmann über ihn.

»Ich habe schon lange keinen so harten Brocken mehr gehabt«, meinte er. »Er ist überhaupt nicht zu beeindrucken.«

»Lassen wir ihn eine Nacht über diese Sache schlafen!«, sagte ich. »Ich glaube nicht, dass ihm schon wirklich klar ist, was die Kugel aus seiner Waffe im Körper dieser Prostituierten für ihn bedeutet.«

»Wusstest du übrigens schon, dass Stark definitiv im Eichtalpark war, als Amato erschossen wurde?«

Ich schüttelte den Kopf. »Das ist mir neu.«

»Unsere Spezialisten haben sich mit dem Video beschäftigt, dass es von der Fernsehaufzeichnung gibt. Auf einer Vergrößerung ist Stark eindeutig zu erkennen. Allerdings befand er sich nicht in dem Areal, von wo aus die tödlichen Schüsse abgegeben wurden. Aber dort hätte sich Stark natürlich jederzeit hinbegeben können.«

8 Krimis fürs Fest: Krimi Paket

Подняться наверх