Читать книгу Killer kommen nicht so leicht davon: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 29

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»Öfter solche Einsätze wie diesen«, murrte Medina, »und ich fange ernsthaft an zu überlegen, ob ich mir einen anderen Job suche.«

Milo blickte ihn lächelnd an. Sie saßen auf weißen Krankenhausstühlen beiderseits der Zimmertür mit der Nummer 328.

»Was gefällt dir an der Sache nicht? Du hast nichts weiter zu tun, brauchst nicht mal zu stehen und kriegst außerdem ab und zu ein paar verdammt hübsche Krankenschwestern zu sehen.«

»Nur im Vorbeigehen«, konterte Orry und deutete anklagend mit dem Daumen über die Schulter. »Wie ich Jesse kenne, hat er garantiert für die nächsten Monate keine Freizeitsorgen mehr. Dieser Süßholzraspler stöhnt schon über ein geschlossenes Fenster, und wir sitzen hier und dürfen nicht mal rauchen.«

Schritte hallten durch den taghell erleuchteten Flur. Wie zur Bestätigung des Rauchverbots tauchte am Ende des Gangs ein energisches, eiliges, weißgekleidetes weibliches Wesen auf. Dragonerformat. Groß, breitschultrig, kräftige Waden. Harte Gesichtszüge, die Widerspruch nicht erst aufkommen ließen.

»Beschwer dich bei ihr«, flachste Milo halblaut. Es war die Stationsschwester. Sie hatten sie vor Beginn ihres Einsatzes kennengelernt.

»Bin ich verrückt?« stöhnte Orry. »Dann verkneife ich mir lieber die Nikotinstöße.«

Im Kielwasser der voranstürmenden Stationsschwester folgten drei Männer, die die üblichen weißen Kittel trugen. Zwei von ihnen schoben eine Tragbahre mit einem Kranken. Der dritte war offenbar Arzt.

Milo und Orry wurden wach, wechselten einen Blick, standen auf, gaben der Dragonerlady das Haltezeichen.

Sie stoppte ihre Schritte nur unwillig, schoss zornflammende Blicke auf die beiden Männer in den Polizeiuniformen ab.

»Was haben wir da, Schwester?«, fragte Milo höflich und deutete auf die Bahre.

Die weißgekleideten Männer blieben schweigend stehen, Ungeduld in den Mienen.

»Neueinlieferung«, bellte die Stationsschwester. »Zimmer drei — zwo — fünf, Eilfall, perforierter Appendix. Dr. Gernsby wird in wenigen Minuten zur Untersuchung hier sein.«

»In Ordnung«, sagte Milo.

»Auf Ihre Bestätigung kann ich verzichten«, schnaubte sie und wandte sich ihren männlichen Begleitern zu. »Vorwärts jetzt!« Sie setzte ihren Eilmarsch fort, ohne die beiden Beamten noch zu beachten. Die Weißgekleideten rannten mit der Bahre hinter ihr.

»Himmel«, schnaufte Orry, »manchmal kann man direkt dankbar dafür sein, frei und ungebunden zu leben.«

Die Stationsschwester verschwand mit ihrem Stoßtrupp in dem leeren Krankenzimmer, das nur zwanzig Yard entfernt war.

»Die Lady ist der falsche Maßstab«, kommentierte Milo, »aber im Prinzip dürftest du recht haben, Kollege.«

Drüben fiel die Tür mit einem dumpfen Laut ins Schloss. Ruhe kehrte auf dem Korridor ein.

Milo und Medina setzten sich wieder.

Sekunden verstrichen.

Unvermittelt gab es einen erneuten dumpfen Laut, leiser jedoch als das Zuschlagen einer Tür.

Die beiden G-men stutzten. Milo sprang als erster auf.

Orry folgte ihm mit zwei Schritt Abstand, als mein Freund losrannte. Keine Zeit, Fragen zu stellen, überflüssige Worte zu verlieren.

Killer kommen nicht so leicht davon: 7 Strand Krimis

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