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Wir können nur Dinge entdecken und entwickeln, die prinzipiell vorhanden sind bzw. die sich aus den vorliegenden Materialien und den ihnen innewohnenden Gesetzen und Bedingungen ableiten lassen. All unser Forschen und Entwickeln wird nie über das hinausgehen, was prinzipiell möglich ist. Warum diese Bedingungen und Gesetze so und nicht anders sind, darüber kann niemand etwas wissen. Es zwingt offensichtlich viele nicht, einen Gott anzunehmen, aber es möge niemandem verübelt werden, der Gottes Wirken hinter dem Ganzen sieht.

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Wer aus der Rationalität seines Ichs heraus lebt, kann gar nicht sehen, dass eine andere Existenzweise möglich ist, denn sie ist ja nicht innerhalb seiner Rationalität vorfindbar. Das will ja der Vergleich mit dem Fischernetz zum Ausdruck bringen. Wer die Rationalität als Basis seiner Welterklärung ansieht, wird alles leugnen, was diesen Rahmen sprengen würde, z. B. die ganzen parapsychologischen Phänomene. Er wird für alle Erscheinungen eine Erklärung finden, die innerhalb seines rationalen Horizontes liegt. Das kann so weit gehen, dass Fakten einfach geleugnet werden, wie z. B. Stigmatisation oder außersinnliche Wahrneh-mungen wie Hellsehen u.a..

Darin liegt ja das Problem und der Kernpunkt der Auseinandersetzung, dass der rationale Verstand der gläubigen Haltung mit seinem rationalen Verstand begegnet, in dem eben Glaube gar nicht vorkommen kann. Ich setze dagegen, dass es eine Existenzweise aus dem „Geist“ gibt. Geist deshalb in Anführungszeichen, weil es unmöglich ist, das, was der Begriff meint, zu definieren. Der Begriff will zum Ausdruck bringen, dass es etwas jenseits der Ratio gibt, die Basis der Ratio, des Verstandes, die selbst nicht Gegenstand der Ratio sein kann.

Es mag sein, dass es für den Verstand inakzeptabel ist, dass es etwas geben könnte, was von ihm nicht erfassbar ist, und es mag die Frage auftauchen, wenn ich behaupte, dass wir nur innerhalb der Kategorie unseres Verstandes denken können, ob es überhaupt eine andere Weise gibt. Und ich behaupte Ja. Ich habe den Zusammenbruch des rationalen Ichs erlebt. Das ist ja die Basis, auf der mein derzeitiges Leben steht. Das war eine dermaßen absolut gültige Erfahrung, dass sie die Grundlage meines jetzigen Denkens bildet. Ich behaupte gar nicht, dass dies für andere gelten muss. Aber es hat für mich absolute Gültigkeit und ist eine Bestätigung meines religiösen Lebensweges. Ich möchte ja nur, dass diese Sichtweise, die ich vertrete – und natürlich gibt es auch andere, die das vertreten! - und die gängige wissenschaftliche Auffassungen in Frage stellt, nicht als dumm und vorgestrig abgestempelt wird. Dagegen wehre ich mich.

Das, was passiert, wenn das rationale Denken zusammenbricht, kann niemals Teil der bewussten Existenz oder des bewussten Denkens werden (U. G. Krishnamurti, Erl 73). „Es liegt jenseits der Logik, es geht über die Rationalität hinaus (Erl 186).

Intelligent atheistisch oder dumm gläubig?

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