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Kapitel 1

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Ostarmanoth 323 n. DK (nach dem letzten Drachenkrieg)

Mit donnerndem Herzen erwachte Aurelia. Sie starrte an die Zimmerdecke und versuchte ihren Atem zu kontrollieren. Nur ein Traum. Es war nur ein Traum.

Dennoch - er war ein Teil ihrer Vergangenheit und er verfolgte sie wie ein Jäger seine Beute.

Sie warf einen Blick aus dem Fenster zu ihrer Rechten. Die Welt lag noch im Dunkeln. Ein schmaler rosa Streifen am Horizont kündete vom beginnenden Tag. Sie schlug die Bettdecke zurück, setzte sich auf und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Einen kurzen Augenblick verharrte sie so, bis sie mit einem Seufzen aufstand und zum Fenster hinüber schritt. Leise öffnete sie einen Flügel und atmete tief die kühle Morgenluft ein.

Ihr Zimmer lag nach Osten gerichtet im zweiten Stock eines einfachen Gebäudes. Von dort konnte sie auf die Dächer der Nachbarhäuser blicken, die ein gutes Stück unterhalb ihres zu Hauses lagen. Sie gehörten ebenfalls zu dem kleinen Dorf, welches sich wie eine Bergziege an die Hänge des Dornenkamms im Süden von Canthan schmiegte.

Wie von selbst fanden ihre Finger den Weg zu der Kette um ihren Hals. Es war eine schlichte, dünne Goldkette mit einem in Gold gefassten roten Edelstein. Auf den ersten Blick wirkte sie recht schmucklos und unscheinbar, doch für Aurelia war sie das Wertvollste, was sie besaß.

Mit einem letzten Blick auf das noch schlafende Dorf schloss sie das Fenster und ging zu ihrem Kleiderschrank. Wenn sie nun schon wach war, konnte sie genauso gut trainieren.

Sie entledigte sich ihrer Nachtwäsche und schlüpfte in weiche, dunkle Stoffhosen, zog ein ebenso dunkles Hemd über den Kopf und band ihre hüftlangen, schwarzen Haare zu einem Zopf zusammen. Schnell warf sie einen Blick in den Spiegel an der Wand.

Trotz der noch vorherrschenden Dunkelheit in ihrem Zimmer, leuchteten ihr ihre eisblauen Augen aus einem hübschen, aber blassen Gesicht entgegen. Sie schnitt ihrem Spiegelbild eine Grimasse, stieg in ihre braunen Lederstiefel und verließ das Zimmer.

Der begrünte Hinterhof des Hauses, welcher als Trainingsplatz diente, lag im Dunkeln und es würde noch eine Weile dauern, bis die ersten Strahlen der Morgensonne den Platz erreichten. An der offenen Seite war er von einer mannshohen Mauer aus weißem Stein eingefasst, vor welcher sich kleine, gepflegte Bäume und Sträucher duckten.

Unter einem Vordach wurden etliche Übungsutensilien gelagert. Aurelia nahm sich einen geschmeidigen Holzstab, der eben so hoch wie sie selbst war, aus einem Ständer.

Nur die letzten Sterne und einige Nachtvögel schauten ihr dabei zu, wie sie langsam, dann immer schneller, die seit Jahren einstudierten Bewegungen ausführte. Ihre Füße tanzten einen lautlosen Tanz über den gepflasterten Boden und sie vergaß sich völlig in den Bewegungen.

Ein plötzliches Geräusch riss sie aus ihrer Konzentration. Sie machte eine schnelle Drehung um die eigene Achse, gab dem Stab Schwung und ließ ihn wie eine Verlängerung ihres Armes nach vorne schnellen. Mit einem hellen Klingeln traf er sein Ziel. Constantin!

Gerade noch rechtzeitig hatte er den vorschießenden Stab mit einem der Übungsschwerter geblockt. Ein entschuldigendes Lächeln huschte über sein Gesicht.

„So früh schon fleißig?“ Sein Grinsen wurde breiter und seine braunen Augen funkelten.

„Nicht jeder kann sich den Luxus leisten und den halben Tag verschlafen.“ Aurelia musste ebenfalls grinsen.

Constantin, groß, gut gebaut und mit seinen kurzen, blonden Haaren ein absoluter Frauenschwarm, war im selben Alter wie sie und hatte ein Jahr später als sie seinen Weg in den Orden gefunden.

Spielerisch tippte er mit der Spitze seines Schwertes gegen ihren Stab. „Lust auf eine kleine Trainingseinheit?“

Aurelia nickte als Zeichen ihres Einverständnisses und ging in Position.

Constantin ließ sein Schwert einige Male surrend um sich kreisen. Dann ging er zum Angriff über.

Metall prallte auf Holz, glitt ab und suchte erneut den Kontakt. Die beiden schenkten sich nichts, während sie umeinander kreisten und mit Finten und Ausfällen die Verteidigung des jeweils anderen zu durchdringen versuchten. Schließlich gelang es Aurelia mit dem Stab Constantin das Standbein wegzuziehen, sodass er das Gleichgewicht verlor und unsanft auf dem Hinterteil landete. Lachend deutete sie mit einem Ende des Stabes auf seine Kehle.

„Gewonnen!“ Sie zwinkerte ihm zu.

„Umwerfend wie immer“, lachte er und streckte ihr seine Hand entgegen.

Aurelia griff danach um ihm aufzuhelfen, doch er zog mit seinem vollem Gewicht dagegen und sie landete mit einem überraschten Aufschrei auf ihm. Fest umarmten er ihren schlanken Körper und flüsterte: „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.“

Mühsam löste sie sich aus seiner Umarmung und lächelte scheu. „Danke sehr.“

Er musterte sie von unten herauf. „Ich weiß, dass du diesen Tag im Jahr lieber übergehen würdest... trotzdem würde ich dich heute Abend sehr gerne entführen.“ Er grinste neckisch. „Constantin...“, versuchte sie seine Bemühungen schon im Keim zu ersticken.

„Aurelia, komm schon. Nur dieses eine Mal. Es ist auch nichts spektakuläres. Ich verspreche es.“

Sie sah in seine braunen Augen mit dem flehenden Blick darin. „Na schön“, willigte sie seufzend ein. „Wann und wo?“

„Heute Abend. Um sieben unten an der Haustür. Ich warte dort auf dich.“ Sein Gesicht strahlte förmlich.

Aus der Ferne erklang das Leuten von Glocken. Ein Lächeln legte sich auf Aurelias Lippen, als sie aufstand und Constantin ihre Hand reichte. „Komm, das Frühstück wartet.“ Er erwiderte ihr Lächeln und ließ sich von ihr aufhelfen. Bester Stimmung ergriff er ihren Arm und zog sie beschwingten Schrittes mit sich.


„Du bist nicht konzentriert!“

Ein schmerzhafter Druck bohrte sich zwischen ihre Rippen.

Meister Albion stand hinter ihr und stach mit dem Ende seines Gehstockes in ihren Rücken. Aurelia blickte ihn entschuldigend an und mit einem lauten Knall fiel die Kugel, die sie unter der Decke hatte schweben lassen, zu Boden.

Sie stand in der Mitte des Übungsraumes. Ihre Aufgabe bestand darin, verschiedene Zauber zu wirken, während sie eine Holzkugel schweben ließ. Dies sollte ihre Konzentrationsfähigkeit steigern, doch heute wollte ihr einfach nichts so recht gelingen.

Nachdenklich strich sich Meister Albion durch seinen weißen Bart, welcher ihm bis auf die Brust reichte. Seine ebenso weißen Haare standen wirr von seinem Kopf. Mit seinem Gehstock wirkte er wie ein gebrechlicher, alter Mann, doch Aurelia wusste nur zu gut, dass dieser Eindruck mehr als täuschte. Der Meister war zwar alt, aber in keinster Weise gebrechlich. Den Stock schien er nur mit sich herum zu tragen, weil es ihm gefiel und er sich hervorragend dazu eignete, seine Schüler zu piesacken. Er musterte sie streng aus seinen grauen Augen.

„Du vergisst das Atmen. Versuche es noch einmal,“ sagte er und stach ihr abermals mit dem Stock in den Rücken.

Seufzend schloss Aurelia die Augen und atmete tief durch. Sie lockerte ihre verspannten Muskeln, ließ die Kugel erneut empor steigen und versuchte sich auf ihre Atmung zu konzentrieren. Doch ihre Gedanken begannen bereits wieder abzuschweifen. Dies war der eine Tag im Jahr, an dem es ihr immer schwer fiel, sich auf ihre Aufgaben zu fokussieren. Es war der Tag, an dem damals ihre Welt in einem flammenden Inferno zu Asche verbrannte.

So sehr sie sich auch bemühte, die Bilder wollten nicht verschwinden. Die Erinnerung daran, wie Meister Albion sie knapp eine Woche später mehr tot als lebendig auf der Straße gefunden hatte, flammten auf.

Vor ihrem geistigen Auge sah sie sein Gesicht, als er sie auf sein Pferd hievte, um sie mit zum Orden der weißen Zauberer zu nehmen. Sie hörte ihre eigenen Schreie, als er ihr erklärte, dass sie im Orden nicht bleiben könne und versuchte eine neue Familie für sie zu finden. Sie hatte sich gewehrt, getobt und gebrüllt. Sie wolle keine neue Familie - lieber würde sie sterben.

Letzten Endes hatte der Meister resigniert und sie im Orden aufgenommen. Mittlerweile waren zehn Jahre vergangen. Heute war ihr zwanzigster Geburtstag und sie lebte noch immer als Schülerin im Orden. Täglich übten sie und Constantin sich in der klassischen Kampfkunst oder lauschten Meister Albions endlosen Monologen über die Geschichte Canthans. Wenn sie nicht gerade die dicken, staubigen Wälzer in der Bibliothek studierten, war die Verfeinerung der Anwendung von Magie ein weiterer Schwerpunkt. Ein Kampfzauberer formte sich schließlich nicht von allein.

Einst hatte der Orden zur Eliteeinheit der königlichen Armee gehört, doch nach dem Anschlag auf das Königshaus und der Ermordung der königlichen Familie vor gut zwanzig Jahren, geriet der Orden zusehends in Vergessenheit.

Heute war von der ehemaligen Bedeutung fast nichts mehr zu spüren. Es gab nur noch ein Dutzend Kampfzauberer und Constantin und sie waren die einzigen Schüler.

Canthan hatte nach dem Verlust des Königs dunkle Zeiten durchlebt. Zwar war Roderich, der Bruder König Heinrichs, dem Attentat entkommen und hatte den hölzernen Thron bestiegen, jedoch regierte er mit eiserner Hand.

Das Volk litt Hunger und jegliches Aufbegehren wurde brutal niedergeschlagen. Räuberische Banden zogen durch das Land und nahmen den Menschen ihr letztes Hab und Gut. Aber am Meisten fürchteten sich die Leute vor den königlichen Inquestoren. Es waren kleine Gruppen von Soldaten, immer in Begleitung von mindestens einem Zauberer, welche das Land nach jungen, magisch begabten Frauen durchkämmten. Auf Geheiß des Königs nahmen sie sie mit sich und brachten sie nach Syndia, hinauf ins Schloss Ehrenthal. Danach wurden sie nie wieder gesehen.

Man munkelte, dass König Roderich dunkle Magie betrieb und die Frauen geopfert wurden, doch niemand konnte es beweisen und es schien auch niemand erpicht darauf, die Wahrheit herauszufinden. Alles was den Menschen blieb, war, ihre Frauen und Töchter zu gegebener Zeit zu verstecken.

Ein lauter Knall riss Aurelia aus ihren Gedanken. Blaue Blitze zuckten zwischen ihren Händen, aber die Kugel war ein weiteres Mal zu Boden gestürzt. Meister Albion musterte sie schweigend.

Sie zuckte entschuldigend mit den Achseln und hob die Kugel auf. Seufzend reichte sie sie dem Meister.

„Verzeiht, Meister. Ich fürchte, heute kann ich meine Gedanken nicht sammeln. Vielleicht finde ich etwas Ruhe beim Zeichnen von Runen?“ Sie sah ihn hoffnungsvoll an.

Meister Albion brummte nur, nickte und winkte sie hinaus. Erleichtert dankte sie ihm und verschwand aus dem Raum.

Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, lehnte sie sich einen kurzen Augenblick dagegen und holte tief Luft.

Dann stieg sie die schmalen Stufen hinauf ins Erdgeschoss. Der Übungsraum lag im Keller und hatte keine Fenster, weswegen sie stark blinzeln musste, als sie die oberste Stufe erreichte und in die lichtdurchflutete Eingangshalle trat.

Ihr gegenüber befand sich die wuchtige Eingangstür aus massiven Holz. Zu ihrer Rechten gelangte man in einen Flur, an dessen Ende sich der Speisesaal und die Küche befand. Zu ihrer Linken führte ein kurzer Flur in die Bibliothek des Ordens. Da sie weder hungrig, noch in der Stimmung für anspruchsvolle Literatur war, stieg sie die Stufen in den ersten Stock hinauf. Bei jedem ihrer Schritte knarzte das Holz der Treppe und machte es nahezu unmöglich sich lautlos auf ihr zu bewegen.

Im ersten Stock angekommen warf sie nur einen flüchtigen Blick nach links und rechts. Hier befanden sich lediglich die Zimmer des Meisters und der anderen, älteren Ordensmitglieder. Sie setzte ihren Weg in den zweiten Stock fort und wandte sie sich nach rechts, als sie das Ende der Treppe erreichte und hielt auf ihre Zimmertür zu. Sie hätte nachsehen können, ob Constantin im Nachbarzimmer gerade zugegen war, doch im Augenblick wollte sie lieber alleine sein.

Die Angeln ihrer Zimmertür knarrten, als sie sie öffnete. Das dahinter liegende Zimmer war nur spärlich eingerichtet. Neben einem Kleiderschrank und ihrem Bett, enthielt es nur noch einen kleinen Schreibtisch, der an der Wand neben dem Schrank stand. Sie schüttelte die Stiefel von den Füßen und ließ sich mit dem Kopf voran auf ihr Bett fallen. Draußen kündete das Licht der Nachmittagssonne von den ersten warmen Frühlingstagen. Wenn die Luft klar genug war, konnte man aus ihrem Fenster in nordöstlicher Richtung die Ausläufer des Schwarzfelsgebirges, welches die Grenze zum im Osten gelegenen Nachbarlandes Arthenholm bildete, sehen.

Sie überlegte, ob sie nicht einfach den restlichen Tag verschlafen sollte, aber das schlechte Gewissen nagte an ihr. Also wälzte sie sich von ihrem Bett und setzte sich an den Schreibtisch. Sie nahm einen Bogen Papier und einen Stift und begann langsam und akkurat magische Runen zu zeichnen. Strich für Strich formten sich die Symbole und für eine Weile vergaß sie alles um sich herum.


Die Nachtluft war kühl und roch nach Frühling. Der Himmel war wolkenlos und offenbarte seine Sternenpracht. Aurelia und Constantin saßen auf dem flachen Dach eines Wirtshauses. Er hatte sie abends zum Essen eingeladen und nachdem sie sich durch ganze drei Gänge geschmaust hatten, hatte er sie bei der Hand genommen und auf das Dach geführt.

Dort saßen sie nun, eng in ihre Umhänge gewickelt und starrten in den Himmel. Constantin stupste sie sachte an der Schulter und lächelte. Die wenigen Kerzen, die er aufgestellt hatte, spendeten schummriges Licht, sodass im Dunkeln der Nacht seine Gesichtszüge nur zu erahnen waren. Trotzdem erwiderte sie sein Lächeln und lehnte sich an ihn.

„Ich danke dir“, sagte sie leise.

„Dafür nicht. Du weißt, dass ich immer für dich da bin. Auch wenn du mir nicht erzählen magst, was damals geschehen ist. Wenn irgendwann der Tag kommen sollte, an dem du darüber sprechen möchtest, werde ich dir zuhören.“ Er löste eine Hand aus seinem Umhang und strich durch ihre langen Haare.

„Ich weiß und ich danke dir dafür.“ Sie nahm seine Hand und schaute zu ihm auf. Sie kannten sich nun schon so lange, doch noch immer zögerte sie, ihm von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Sie wusste nicht warum sie solch ein Geheimnis daraus machte, aber sie schaffte es nicht die Erinnerungen, welche sie sorgsam verschlossen hielt, in Worte zu fassen. Constantin drehte den Kopf und seine warmen, braunen Augen suchten die ihren und blieben an ihnen haften.

Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Er hatte nie darüber gesprochen, doch sie wusste, wie er für sie empfand und es verwirrte sie. Einerseits suchte sie seine Nähe, vertraute ihm blind, andererseits fürchtete sie sich davor, die Linie tiefer Freundschaft zu übertreten.

Gefangen in seinem Blick, begannen ihre Gedanken wild zu rasen. Noch während er sich langsam zu ihr vorbeugte, nahm sie eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahr. Überrascht blickte sie zur Seite und erstarrte.

„Was ist los?“ Constantin runzelte die Stirn.

Schnell legte sie ihm eine Hand auf den Mund und bedeutete ihm still zu sein. Vorsichtig schob sie sich an den Rand des flachen Daches und spähte nach unten. Ein stummer Fluch verließ ihre Lippen. Sie huschte zurück, fasste Constantin am Arm und zog ihn mit zur Tür.

„Beeil dich“, zischte sie ihm ins Ohr.

Die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er verdrehte den Hals, um über die Schulter zurück zu spähen. Scharf sog er die Luft ein, als er die Gestalten auf der Straße entdeckte. Es waren fünf an der Zahl. Vier von ihnen waren groß und schwer bewaffnet. Die fünfte war klein und gebeugt. Sie alle trugen das Symbol des Königs auf den Wämsern.

Mit wenigen Schritten waren Constantin und Aurelia an der Tür und auf der Treppe hinunter in die Gaststube.

„Was wollen Soldaten des Königs hier in einem so entlegenen Winkel des Landes?“, fragte er dicht an ihrem Ohr.

„Frag sie das doch selbst. Auf jeden Fall müssen wir dringend von hier weg.“ Sie wollte nicht schnippisch antworten, doch das Herz schlug ihr bereits bis zum Hals. Vorsichtig spähte sie um die Ecke durch den Schankraum zur Eingangstür. Wenn sie Glück hatten, würden die Soldaten selber nach ihren Pferden sehen und ihnen so die Gelegenheit geben, unbemerkt zu verschwinden.

Aurelia hakte Constantin unter und schob ihn zur Tür. Die Leute an den Tischen schwatzen laut. Einige betrunkene Männer an einem der hinteren Tische grölten und stießen die Gläser klirren zusammen.

„Du bist mir nachher eine Erklärung schuldig,“ sagte Constantin durch zusammengepresste Lippen.

Sie lächelte matt. Eine seiner besten Eigenschaften war es zum Glück, dass er handelte, wenn es darauf ankam und Fragen erst hinterher stellte.

Sie hatten die Tür fast erreicht, als diese mit einem lauten Knall nach innen aufflog. Einer nach dem Anderen traten die Soldaten ein und schienen keine Notiz von ihnen zu nehmen, bis der Blick des vordersten Mannes auf Aurelia fiel. Abrupt blieb er stehen und starrte sie an.

Er war groß, mindestens einen Kopf größer als sie, hatte dunkelbraunes, kurzes Haar und seine Augen waren grün... so grün wie die Wälder weiter im Norden. Aurelia war fasziniert und für einen Moment vergaß sie, welche Gefahr von dem Mann vor ihr ausging. Dann schob sich der kleinere Mann an dem Braunhaarigen vorbei. Er hatte einen Buckel, lange schwarze Haare und stützte sich schwer auf einen Stock. Als er Aurelia sah, grinste er breit.

Ein kalter Schauer fuhr Aurelias Rücken hinab. Sie griff Constantins Arm fester und wich einige Schritte zurück. Der kleine, bucklige Mann war ein Nekromant. Schlimmer noch: Bei dem Trupp handelte es sich um königliche Inquestoren.

Sie hatte es befürchtet, als sie die Männer vom Dach aus gesehen hatte und gehofft, dass sie sich irrte. Vergebens. Der Nekromant hob einen Finger und deutete auf sie.

„Eine Zauberin“, schnarrte er. „Das wird den König aber freuen.“ Aurelia fluchte innerlich. Magie erkannte Magie. Sie konnte es nicht einmal leugnen und sich mit einer Verwechslung herausreden. „General, sollen wir sie gefangen nehmen?“ Die hinteren Männer machten sich sogleich bereit. „General?“

Doch der Braunhaarige rührte sich nicht, sondern starrte noch immer Aurelia an.

„Was ist mit ihm?“, flüsterte Constantin leise.

„Keine Ahnung, aber lass uns verschwinden“, gab Aurelia ebenso leise zurück.

„GENERAL?!“ Der Nekromant schrie förmlich, als Aurelia und Constantin sich umdrehten und zur Rückseite der Schankstube stürmten. Endlich löste sich der General aus seiner Starre und gab den Männern den Befehl, die Verfolgung aufzunehmen. Inzwischen hatten Constantin und Aurelia bereits den Raum durchquert und waren in die Küche gestürzt. Töpfe und Pfannen flogen umher, als sie auf ihrer Flucht mit mehreren Köchen kollidierten. Flüche und wüste Beschimpfungen folgten ihnen, als sie die Hintertür des Gasthauses erreichten und in die Nacht hinaus sprangen. Sie hetzten die verwinkelten Gassen des Dorfes entlang, immer den Hang hinauf und zurück zum Orden.

„Aurelia, das war ein Trupp Inquestoren.“ Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage.

Sie nickte, während sie rannte.

„Du hast es....“

Sie nickte wieder noch bevor Constantin geendet hatte.

„Aber woher...“

Sie schüttelte den Kopf. „Später. Ich... erkläre es dir... später.“

Sie bogen um eine Ecke. Oben, am Ende einer steil ansteigenden Straße, konnten sie bereits das Gebäude des Ordens sehen. Hinter sich hörten sie das Donnern von Hufen näherkommen.

„Verdammt!“ Aurelia blieb aus vollem Lauf stehen und blickte den Weg zurück. Constantin stolperte an ihr vorbei.

„Was ist? Was tust du?!“ Seine Stimme nahm einen panischen Klang an.

„Lauf weiter zum Orden und sag Meister Albion Bescheid. Ich werde sie hier solange aufhalten.“ Sie stellte sich breitbeinig auf die Straße und starrte den Soldaten entgegen.

„Bist du verrückt geworden?! Ich lasse dich hier nicht alleine!“

„Doch, das tust du!“ Sie funkelte ihn zornig an. Ihre eisblauen Augen begannen zu leuchten, als sie nach ihre Magie griff.

Constantin knirschte mit den Zähnen, fügte sich aber.

„Wehe, du gehst dabei drauf!“ Er warf ihr einen langen Blick zu, dann drehte er sich um und rannte weiter.

Aurelia konzentrierte sich wieder auf die näher kommenden Soldaten. Lieber würde sie sterben, als sich versklaven zu lassen.

Die Luft begann um sie herum zu knistern. Als die Soldaten nur noch wenige Meter entfernt waren, ließ Aurelia die Luft mit einem ohrenbetäubenden Knallen erzittern. Die Pferde scheuten, warfen ihre Reiter ab und stoben davon. Flüche wurden laut. Dann erstrahlte ein grünlich gelbes Licht.

Der Nekromant hatte eine Bestie aus der Unterwelt beschworen. Hässlich war noch eine schöne Beschreibung für das Ungetüm, welches aus dem Boden hervor kletterte. Es war riesig und schwärzer als die tiefste Nacht. Hunderte von kleinen, roten Augen glühten an einer Stelle, die wohl den Kopf darstellen sollte. Lange, wuchtige Scheren wuchsen aus dem Kiefer und klapperten unheilverkündend. Der Körper, klein und gedrungen, war mit Stacheln übersät und wurde von langen, dünnen, spinnenartigen Beinen getragen. Die Geräusche, die es machte, ließen Aurelia die Haare zu Berge stehen. Sie zwang sich ruhig zu atmen und einen klaren Kopf zu behalten. Jeder Fehler würde sich in einem Kampf gegen einen Aranpyones als tödlich erweisen.

Sie wusste, dass sie ohne Waffen im deutlichen Nachteil war, aber Aufgeben war keine Option. Sie fletschte die Zähne und und machte sich für einen Angriff bereit. Knisternde, blaue Blitze formten sich in ihrer Hand.

Sie wartete, studierte jede Bewegung des Ungeheuers und suchte nach seinen Schwachstellen. Schneller, als sie es ihm zugetraut hätte, schoss es plötzlich nach vorne. Mit einem Sprung zur Seite entkam sie knapp den grauenhaften Kieferscheren, rollte sich ab und warf die Blitze gegen seinen schwarzen Körper. Der erhoffte Effekt blieb jedoch aus. Die Magie verpuffte ohne jegliche Wirkung. Mit einem bedrohlichen Grollen drehte sich der Aranpyones zu ihr um. Aurelias Magen verkrampfte sich. Also schön, nächster Versuch. Sie legte eine Hand auf den Boden und wartete, dass das Monster sie erneut angriff.

Als es schließlich voranstürmte, schickte Aurelia einen Stoß magischer Energie in den Boden.

Die Straße brach förmlich unter dem Aranpyones zusammen. Steinsplitter flogen sirrend umher, doch das Ungeheuer balancierte auf seinen dünnen Spinnenbeinen unbeeindruckt über das aufgerissene Erdreich. Fauchend stürzte es sich auf Aurelia. Mit einem Satz nach vorne, duckte sie sich unter den Kieferscheren hinweg und rollte unter seinem Körper hindurch. Das auf sie zu schnellende Bein sah sie nicht kommen. Mit einer Wucht, die ihr die Luft aus den Lungen trieb, wurde sie in den Rücken getroffen und einige Meter davongeschleudert. Hart schlug sie auf dem Boden auf. Roter Nebel verschleierte ihre Sicht, als Blut aus einer Platzwunde an ihrer Stirn ihr in die Augen rann. Der Aranpyones rüstete sich währenddessen zum nächsten Angriff.

Aus den Augenwinkeln sah Aurelia die Soldaten und den Nekromanten, welche deutlich auf Abstand gegangen waren. Keiner von ihnen wollte versehentlich ins Kreuzfeuer geraten. Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn und spürte das Blut auf ihrer Haut. Ihr Kopf dröhnte. Aber es blieb keine Zeit zum Ausruhen. Das Monster sprang schon wieder auf sie zu und schlug mit einem seiner langen Beine nach ihr. Vergeblich versuchte sie der Attacke auszuweichen und wurde am Bein getroffen. Brennender Schmerz durchflutete sie. Tränen schossen ihr in die Augen und sie schnappte nach Luft. Sie rollte sich zur Seite, um aus der Reichweite des Aranpyones zu kommen und warf einen kurzen Blick auf ihren linken Oberschenkel. Ein langer Riss klaffte an der Außenseite und Blut sickerte heraus. Zum Glück schien die Wunde nicht besonders tief zu sein, jedoch beeinträchtigte sie ihre Beweglichkeit enorm. Zitternd kam Aurelia auf die Beine. Sie verlagerte ihr Gewicht auf das gesunde Bein und versuchte so schnell sie konnte, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und das Ungetüm zu bekommen. Dieses bäumte sich auf und klapperte wütend mit seinen Kieferscheren. Aurelia griff nach ihrer Magie, diesmal stärker als bisher. Sie spürte ein Kribbeln auf ihrer Haut und die Luft um sie herum begann zu vibrieren.

Dann war das Monster über ihr. An einen rettenden Sprung zur Seite war nicht mehr zu denken, also tat sie das Einzige, was ihr übrig blieb. Mit all ihrer Kraft, warf sie einen gleißenden Lichtball gegen den Kopf des Aranpyones. Das Vieh heulte auf und warf sich zur Seite. Es quiekte grell und wischte sich mit einem seiner Vorderbeine über den Kopf. Dann hielt es inne und drehte sich langsam zu ihr um. Es stieß ein furchteinflößendes Grollen aus. Mehr als die Hälfte seiner rot leuchtenden Augen waren erblindet.

Aurelia atmete schwer. Die letzte Attacke hatte sie viel Kraft gekostet. Sie suchte nach ihrer Magie und fand einen kümmerlichen Rest. Was immer als nächstes passieren würde, sie wusste, dass es ihr Ende sein würde. Wenn das Scheusal sie nicht töten würde, würden die Männer des Königs sie mit sich nehmen und sie nach Ehrenthal verschleppen. Was dann mit ihr geschehen würde, wusste sie nicht und sie war auch nicht daran interessiert, es herauszufinden. Sie schloss die Augen und griff nach dem Rest ihrer Kraft. Der Aranpyones machte sich zum Sprung bereit, dann stürzte er sich brüllend auf sie.

Aurelia riss die Augen auf. Doch bevor sie auch nur die Gelegenheit dazu bekam, ihre Magie zu nutzen, schoss eine gewaltige Flammensäule in die Höhe und hüllte das Ungetüm ein. Es kreischte ohrenbetäubenden.

Aurelia warf einen raschen Blick über ihrer Schulter. Meister Albion und vier weitere Kampfzauberer standen weiter oben auf der Straße. Der Meister hatte eine Hand vorgestreckt und begann sie langsam zu schließen, während die Flammensäule sich immer enger um den Aranpyones zusammen zog.

Aurelias Herz dröhnte in ihren Ohren. Dies war die wahre Macht eines Kampfzauberers. Sie selbst war eine recht starke Zauberin, doch ihre Kraft war nichts im Vergleich zu der des Meisters.

Kampfzauberer wurden nach ihrem magischen Potential ausgewählt. Nur Kinder, die schon in jungen Jahren ein hohes Maß an magischer Kraft aufwiesen, wurden in den Orden aufgenommen und ausgebildet. Vor dem Fall des Königshauses hatte es hunderte von ihnen gegeben: Die stärkste Waffe des Königreiches. Ein einzelner Kampfzauberer konnte es mit mehreren hundert Soldaten einer Armee aufnehmen. Das hatte Canthan fast uneinnehmbar gemacht. Nicht, dass das Königreich mit irgendwelchen Ländern im Krieg gestanden hätte.

Canthan hatte immer enge diplomatische Beziehungen zu seinen Nachbarländern gepflegt. Jedoch hatte die bloße Demonstration von Macht jegliche anderen Länder des Kontinents davon abgehalten, das Schwert gegen Canthan oder einen seiner Verbündeten zu heben. Auch wenn all dies längst der Vergangenheit angehörte, so standen die Kampfzauberer nun hier und demonstrierten ein weiteres Mal ihre Macht und die Macht des Ordens.

Inzwischen hatte Meister Albion die Hand zu einer Faust geschlossen. Mit einem letzten, gequälten Aufschrei verwandelte sich der Aranpyones in Asche. Die Flammensäule erlosch und Dunkelheit legte sich über die zerstörte Straße. Schnelle Schritte näherten sich Aurelia.

„Aurelia!“ Constantin eilte zu ihr herüber und fasste sie bei den Schultern, bevor ihre Beine unter ihr nachgaben. Kraftlos sackte sie zusammen. Gebannt verfolgte sie, wie der Meister und die anderen vier Kampfzauberer sich zwischen ihr und den Männern des Königs aufbauten.

„Darf ich erfahren, was Euer Begehren ist, dass Ihr es wagt, meine Schülerin so hinterhältig zu attackieren?“

Der General mit den grünen Augen trat vor und blieb dem Meister gegenüber stehen. Er warf seinen schwarzen Mantel über die Schulter, sodass das Symbol des Königs auf seinem Wams zu sehen war - ein goldener Löwe, aufgerichtet auf seinen Hinterpranken, auf blutrotem Grund. Daneben prangte eine Rune der Magiebindung: Das Zeichen der königlichen Inquestoren.

Die Augen des Meisters wurden schmal. „Was hat ein Trupp der königlichen Armee im äußersten Süden des Landes am Fuße des Dornenkamms zu suchen?“

„Wir gehören zu den königlichen Inquestoren und werden dieses Weib mit nach Schloss Ehrenthal nehmen, wo sie dem König ihre Dienste erweisen wird. Dies ist ein Befehl des Königs, dem sich niemand widersetzen darf!“ Der Nekromant hatte nicht einmal auf eine Antwort seines Generals gewartet. Mit seinem dünnen Finger zeigte er auf Aurelia und ein hässliches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Das kann ich leider nicht zulassen.“ Meister Albion schaute den Nekromanten gelassen an. „Denke erst gar nicht daran, ein weiteres Ungetüm aus der Unterwelt zu beschwören. Der Versuch würde dich töten.“

Der Nekromant spuckte aus und starrte den Meister hasserfüllt an.

„Ich fürchte, Ihr werdet sie uns übergeben müssen. Falls Ihr Euch weigern solltet, werden wir mit Verstärkung wieder kommen und die kümmerlichen Reste Eures Ordens ausradieren“, sagte der General im ruhigen Ton. Seine Augen blickten fest in die des Meisters. „Ihr wisst, dass es sich dabei um keine leere Drohung handelt. Ihr wisst, wozu der König im Stande ist.“

Aurelias Blut gefror zu Eis. Sie suchte den Blick des Meisters, doch dieser ließ den General nicht aus den Augen. Seine Miene war unlesbar.

„Tatsächlich bin ich mir sehr wohl darüber bewusst, welche Konsequenzen eine Weigerung nach sich ziehen wird.... und doch...“ Er straffte den Rücken.

„Nein!“ Aurelia sprang auf und hinkte herüber. Constantin folgte ihr. „Meister, bitte.“ Sie sah ihn flehend an. Das durfte nicht schon wieder geschehen. Sie wollte ihre Familie nicht erneut verlieren, nur weil diese versuchte, sie zu schützen. „Ich gehe freiwillig. Lasst mich gehen...“ Sie senkte den Kopf.

Meister Albion sah auf sie herab und fasste sie bei den Schultern. Langsam hob sie den Blick und sah in seine grauen Augen. In ihnen lagen Kummer und Sorge, aber auch ein Funken von Stolz. Es schien, als würde er einen Moment überlegen, bevor er schließlich unmerklich nickte.

„Das dürft Ihr nicht zulassen!“ Constantin fasste ihr Handgelenk und sah den Meister wütend an.

„Constantin.“ Aurelia legte ihre freie Hand auf die seine. „Es ist besser so.“ Sie sah in seine braunen Augen.

„Warum?“ Seine Stimme wirkte gepresst. „Wegen dem was damals geschehen ist? Worüber du nicht sprechen willst?“

Sie fasste an ihre Halskette und nickte.

„Ich verstehe das alles nicht.“ Er trat einen Schritt zurück und ließ ihr Handgelenk los.

„Das brauchst du auch nicht. Du musst nur eines wissen...“ Sie legte eine Hand an seine Wange und beugte sich vor. „Ich werde dir ewig dankbar sein“, wisperte sie leise und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Dann drehte sie sich um und schritt erhobenen Hauptes auf den General zu.

Er fixierte sie mit seinem Blick und sie starrte zurück. Mit einem Wink seiner Hand, bedeutete er einem seiner Soldaten vorzutreten. Dieser löste ein Paar Handschellen von seinem Gurt, den er quer über der Brust trug. Sie hielt ihm ihre Hände entgegen und grinste schief. Der Soldat zog die Augenbrauen hoch und grunzte. Plötzlich gab es einen Knall, Staub wirbelte auf und Aurelia war verschwunden.

Die Soldaten brüllten sich gegenseitig etwas zu, dann sahen sie alle zum General hinüber. Dieser stand noch immer vor Meister Albion und starrte dem alten Mann in die Augen.

„General?!“, rief der Nekromant wütend. Er spuckte aus, als der General keine Reaktion zeigte und machte sich in die Dunkelheit davon.

„Worauf wartet ihr? Sucht die Frau“, sagte der General einen Moment später an die Soldaten gerichtet.

Diese warfen sich verwirrte Blicke zu, beeilten sich aber dem Befehl nachzukommen. Als sie verschwunden waren, verbeugte sich der General vor Meister Albion. Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, straffte er die Schultern und schlug sich zum Gruß mit der rechten Faust auf die linke Seite seiner Brust. Genau über dem Herzen. Meister Albion tat es ihm gleich. Mit einem letzten prüfenden Blick drehte sich der General um und verschwand in die Nacht.

„Was hatte das zu bedeuten?“ Constantin konnte seine Stimme kaum bändigen. Innerlich kochte er vor Wut und Verzweiflung. Was wurde hier gespielt? War er der Einzige, der nicht wusste, worum es hier ging?

„Es bedeutet, dass du dein Training verdreifachen musst.“ Der Meister sah ihn streng an. „Der Wind hat sich gedreht.“ Damit schritt er in Richtung des Ordens davon.

„Meister! Was meint Ihr damit?“ rief Constantin ihm hinterher, wohl wissend, dass es keinen Zweck hatte. Die anderen Kampfzauberer machten sich ebenfalls auf den Rückweg, also folgte er ihnen niedergeschlagen. Kurz blieb er stehen und blickte zurück. Stumm betete er für Aurelias Sicherheit.

Schattenreich

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