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Die richtige Pflege eines Pferdes

Wer sich in die Pferdepflege einliest, wird schnell feststellen, dass sich mittlerweile unzählige verschiedene Pflegemittel für Pferde finden lassen und man nahezu alles (über-)pflegen kann. Angefangen von unterschiedlichsten Mitteln für Mähne und Schweif, bis hin zu Glanzsprays für das Fell, die das Tier in eine glitzernde Wolke hüllen. Diese sind meist eine große Bereicherung – allerdings für den Händler und nicht für das Pferd (oder den Geldbeutel des Reiters). Wir alle wollen das Beste für unsere Vierbeiner, doch sollte man beachten, was tatsächlich notwendig ist und dies in einem gesunden Maß einsetzen. Wer dennoch auf Turnieren ein funkelndes Pferd vorstellen möchte, sollte sich nicht davon abhalten lassen und den Auftritt in vollen Zügen genießen.

Welche Pferdepflege notwendig ist und was man dabei beachten sollte, ist nachfolgend beschrieben:

1. Mähne und Schweif: Vor jeder Trainingseinheit muss das Pferd geputzt werden, damit durch Schmutz an Sattel, Trense etc. das Pferd während der Arbeit nicht wund gescheuert wird. Zum Putzen zählen auch das Verlesen und Durchkämmen der Mähne und des Schweifes. Einzeln werden die Haare auseinander sortiert. Wie bei uns Menschen ist es auch einem Pferd unangenehm, wenn mit Gewalt das Haupthaar „ausgerissen“ wird. Wenn Mähne und Schweif verlesen wurden, kann mit einem hochwertigen Mähnenkamm oder einer Mähnenbürste noch einmal vorsichtig durchgebürstet werden. Wer den Schweif und die Mähne zuvor etwas mit Kokos- oder Olivenöl einreibt, erleichtert sich das Kämmen und pflegt das Haar gleichzeitig.


2. Das Putzen des Fells: Verschiedene Putzutensilien werden für die unterschiedlichen körperlichen Bereiche genutzt. Die wichtigsten sind nachfolgend dargestellt:

• Die Kardätsche dient für die allgemeine Fellpflege und wird im Bereich Hals, Widerrist, Rücken, Bauch und Hinterhand verwendet.


• Der Gummistriegel wird für das „Ausstriegeln“ des Fells genutzt, um das bereits gelöste Unterfell an die Oberfläche zu bringen. Anschließend kann es mit der Kardätsche abgestrichen werden.

• Der Fellkratzer ist hauptsächlich beim Fellwechsel einzusetzen, da er durch seine Eisenrillen relativ hart ist. Hat das Pferd aber ein dickes Winterfell, das sich in den Frühlingsmonaten zu lösen beginnt, ist es eine hervorragende Möglichkeit, dieses damit auszubürsten. Wichtig dabei ist, mit dem Fellkratzer immer vorsichtig und sorgsam umzugehen, damit keine Verletzungen beim Pferd entstehen.

• Die Wurzelbürste wird überwiegend für die Beinregion in Gebrauch genommen. Hartnäckige Verschmutzungen von der Weide oder aus der Box gehen damit meist restlos weg.

• Der Putzhandschuh eignet sich hervorragend dafür, um am Ende des Putzvorgangs noch einmal gleichmäßig den Staub vom Pferd zu wischen. Vor allem Lammfellhandschuhe haben sich dafür sehr gut bewährt.

• Der Schwamm wird benutzt, um diverse Verschmutzungen mit Wasser zu lösen oder am Ende des Putzvorgangs die Nüstern des Pferdes auszuwischen und anzufeuchten. Wichtig ist immer, vor allem im Gesichtsbereich, mit einem sauberen Schwamm zu arbeiten. Der Schwamm, der für die restlichen Bereiche genutzt wird oder gar dem Hufesäubern dient, soll in keinem Fall für das Pferdegesicht Verwendung finden.

• Das Schweißmesser wird genutzt, wenn das Pferd nass ist. Nach einer ausgiebigen Dusche an Sommertagen oder nach Regen auf der Koppel ist es immer wichtig, die Nässe vom Oberfell abzutragen.

• Der Hufauskratzer ist für die Säuberung der Hufe zuständig.


Wichtig ist es, darauf zu achten, den Mittelstrahl der Hufe stets sehr vorsichtig zu bearbeiten. Alle Steine aus den Vertiefungen und dem Hufrand sind zu entfernen, sodass beim Reiten nichts drücken kann.

3. Das richtige Waschen:


An lauen Sommertagen gibt es nichts Schöneres, als nach getaner Arbeit eine ausgiebige Dusche zu genießen und sich abzukühlen. Nicht nur den Menschen geht es so, auch die Pferde finden daran meist großen Gefallen. Folgende Punkte sind beim Abspritzen und Waschen des Pferdes zu beachten:

• Generell soll das Tier mit lauwarmem Wasser gewaschen werden. Auch Pferde können Kreislaufprobleme bekommen und dürfen vor allem an heißen Tagen nicht eiskalt abgeduscht werden.

• Beim Waschen wird genauso wie beim Putzen von vorne nach hinten gearbeitet.

• Die Kopfpartie wird nur mit einem feuchten Schwamm gesäubert. Niemals sollte man diese einfach mit dem Wasserschlauch abduschen. Das kann ansonsten zur Folge haben, dass sich Wasser in den Ohren sammelt, was zu schweren Gleichgewichtsstörungen führen kann. Da ein Pferd nicht erbrechen kann und nur durch die Nase atmet, ist sorgfältig darauf zu achten, dass kein Wasser in die Nüstern bzw. die Nase eindringt.

• Shampoo sollte, wenn möglich, nicht verwendet werden, da es den Eigengeruch des Pferdes überdeckt. Dieser ist für das Wohlbefinden und für das Sicherheitsgefühl des Tieres äußerst wichtig.

• Abschließend wird das Wasser mit dem Schweißmesser abgezogen, um das Pferd vom überschüssigen Wasser zu befreien. Dies ist notwendig, damit das Fell schnell trocknen kann und keine Auskühlung droht.

• Das Pferd sollte entweder im Solarium oder mit einer Abschwitzdecke trocknen. Dabei ist zu beachten, dass ein Pferd zum Trocknen niemals in eine zugige Stallgasse oder im Freien in den Wind gestellt werden soll. Das kann zu schweren Verspannungen oder starken Erkältungs- und Zugschmerzen führen.

Wer seinem Liebling nach einer Komplettwäsche einen Gefallen tun möchte, darf gerne etwas Stroh unter die Abschwitzdecke stecken. Dies führt zu einer wohligen Wärme. Bei heißen Außentemperaturen sollte man davon allerdings absehen.


Fazit

Die richtige Pflege gehört zu den Grundbedürfnissen eines Pferdes. Eine schlechte Haltung führt zwangsläufig zu Problemen wie Ekzemen, Krankheiten und Unwohlsein. Vor dem Reiten ist das Putzen nicht nur eine willkommene Massage, die den Pferderücken bereits zur Durchblutung anregt, sondern es ist auch zum Befreien von Schmutz, der unter dem Sattel oder der Trense scheuern könnte, absolut notwendig.

Der erfolgreiche Einstieg in den Reitsport

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