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Es ging los

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Am nächsten Morgen trafen sich der Maulwurf und der Frosch in aller Frühe.

„Guten Morgen, wollen wir wirklich nach Honolulu?“

Der Frosch blickte ein wenig verdutzt: „Das weiß ich nicht. Wie lange wollen wir denn fort sein? Und was hast Du Dir gedacht?“ Der Maulwurf fand die Idee, Honolulu mal zu sehen, ganz nett. Er wusste jedoch, dass es eine recht abenteuerliche Reise für einen Frosch und einen Maulwurf werden würde. Er hatte seine Bedenken, ob sie wirklich dort ankommen würden. Und ob sie jemals den Weg nach Hause wieder finden würden, wusste er auch nicht.

Doch der Frosch wollte den Maulwurf beruhigen: „Lass uns einfach losreisen. Mal sehen, wo wir ankommen. Damit wir ein Ziel haben, behalten wir Honolulu im Auge, OK?“

Diese Idee fand der Maulwurf nicht schlecht, und sie machten sich auf den Weg.

„Du Frosch, wie kommen wir denn zum großen Wasser? Honolulu ist doch eine Insel.“ Auch hier wußte der Frosch Rat.

„Wir sehen zu, dass wir mit einem dieser übelriechenden Metallmonster mitfahren können, die die Menschen erfunden haben.“

„Aber Frosch, ist das nicht zu gefährlich?“

Der Frosch lächelte: „Wir wollen doch Abenteuer erleben, oder? Das wird unser erstes sein.“

„Also gut, aber Du versprichst mir, dass wir mit äußerster Vorsicht vorgehen.“

„Ja.“ Also schlugen sie den Weg zur Straße ein.

An der Bushaltestelle versteckten sie sich hinter einem großen Grasbüschel.

„Maulwurf, das hier nennen die Menschen Haltestelle. Hier steigen aus einem besonders großen Monster Menschen aus und ein. Es sollte ganz leicht für uns sein dort hineinzugelangen.“

„Woher weißt Du dass alles? Weißt Du denn, wo wir dann ankommen?“

„Ich halte mich gern im Verborgenen, aber ich höre den Menschen oft zu, wenn sie bei uns am Teich sitzen, oder so. Nein, ich weiß nicht, wohin uns das Ding bringt, ich denke aber, in eine - wie sagen die Menschen doch gleich, ach ich hab’s - in eine Stadt...“

Als der Bus hielt und ein paar Menschen ausgestiegen waren, wagten die beiden Freunde den Sprung zur Tür.

„Jetzt müssen wir uns flink hinein helfen. Pass auf Maulwurf, ich hüpfe hoch und helfe Dir.“

Gesagt getan, der Frosch tat einen besonders hohen Sprung und saß in der Tür. Für den Maulwurf war es etwas schwieriger und die Tür wollte auch gerade zugehen, da griff der Frosch die Hand des Maulwurfs und zog ihn mit aller Kraft in den Bus.

Gemeinsam setzten sie sich unter einen Sitz und atmeten tief durch. Als sie wieder zu Atem gekommen waren und sich ansahen, fingen sie fröhlich an zu lachen.

Die Fahrt war für die Zwei recht spannend. Nie zuvor waren sie weiter als bis zur Straße gegangen.

Nun hatte also ihr erstes Abenteuer angefangen.


Immer wieder hielt ihr Gefährt an, und es stiegen Menschen ein und aus.

An einer Station stieg eine ältere Frau mit einem kleinen Dackel ein. Er erblickte die beiden Abenteurer sofort und zottelte unruhig zu der Sitzbank, unter der sie saßen.

Die ältere Dame dachte jedoch nur, dass sie sich setzen sollte. Was sie bereitwillig tat.

Der Dackel sprach den Frosch an. „Sag mal, hast Du Dich verirrt? Ohne Wasser kannst Du doch nicht leben?“

„Ach weißt Du, wir wollen zum großen Wasser, das werden wir schon schaffen.“

Und der Maulwurf meinte: „Sicher gibt es in der Stadt doch auch irgendwo Wasser, oder nicht?“

„Nun ja, es gibt schon Wasser, aber für uns Tiere ist es schwer, an welches zu kommen. Und: Ihr zwei werdet leicht übersehen, oder gar von ängstlichen oder furchtsamen Menschen versehentlich oder mutwillig verletzt.“

Der Maulwurf sah verängstigt zum Frosch.

„Oh weh, was haben wir uns da vorgenommen. Ich will meinen besten Freund nicht schon zu Beginn unserer Reise verlieren.“

Der Hund erkannte die Sorge und überlegte kurz. Dann fiel ihm ein, dass es am Busbahnhof Toiletten für Menschen gab. Dort, so erklärte er, würden sie Wasser finden.

Außerdem erläuterte er, „wenn Ihr zum großen Wasser wollt, müßt Ihr dort in einen anderen Bus steigen. Es gibt dort eine Linie, die direkt zum Meer fährt.“

Frosch und Maulwurf waren begeistert. „Und kannst Du uns auch sagen welcher, wie sagtest Du, Bus es ist?“ Der Hund überlegte und fragte, ob sie lesen könnten.

Da der Maulwurf ja nicht besonders gut sieht, hatte er sich nie die Mühe gemacht, lesen zu lernen. Aber der Frosch konnte lesen, obwohl auch er nicht gerne las. Aber wenn es ihnen half Honolulu zu sehen, dann wollte er das gern in Kauf nehmen.

„Prima“, meinte der Hund, „dann müßt Ihr den Bus nehmen auf dem - Cuxhaven - steht. Ich kann mich im Augenblick aber nicht erinnern, ob Ihr dann schon direkt am Hafen aussteigen könnt, oder ob Ihr von der Haltestelle noch laufen müßt.“

Der Maulwurf strahlte: „Weißt Du, Dackel, Du hast uns doch schon sehr geholfen. Wie können wir Dir nur danken?“

Der Dackel wackelte gutmütig mit dem Kopf und lächelte: „Kann mir einer von Euch beiden mal mein linkes Ohr kratzen? Ich komme mit meinen Pfoten nicht ran.“

Gern tat der Maulwurf dem Dackel den Gefallen.

Gott sei Dank war dieser Hund gutmütig. Aber die beiden Abenteurer wussten nicht, dass es auch andere gab.

Vielleicht hatten sie Glück und würden nie einem bösartigen Tier begegnen. Nachdem der Dackel ausgestiegen war, überlegten der Frosch und der Maulwurf, ob sie noch lange fahren müssten.

Sie hatten vergessen, den Hund zu fragen. Aber kaum hatten sie das ausgesprochen, hielt der Bus wieder, und eine menschliche Stimme rief: „Endstation! - Alles aussteigen, bitte!“

Wieder mussten die Beiden aufpassen, dass sie nicht von Fahrgästen gesehen oder gar getreten wurden.

Das Märchen vom Maulwurf und vom Frosch

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