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Das Schiff legte ab

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Sie bezogen eine kleine Nische neben dem Eingang zum Hauptdeck (was sie natürlich noch nicht wußten). Dort, so dachten sie, wären sie dicht am Ausgang und wüßten auch, wenn sie angekommen waren, wie sie wieder vom Schiff hinunter kämen.

Bis dahin sollten sie aber noch so einiges erleben.


Zunächst machten sie es sich gemütlich und suchten Wasser für den Frosch. Bald wussten sie, wo sich eine Toilette für Menschen befand, und sie merkten sich den Weg dorthin, um jederzeit Wasser besorgen zu können.


Um aber nun nicht sofort ihr nächstes Abenteuer anzuschließen, waren sie sich einig, den heutigen Tag in dieser Nische zu verbringen und sich auszuruhen.


Sie erzählten sich gegenseitig Geschichten aus ihrer Vergangenheit, erfanden neue Geschichten und träumten gemeinsam von Honolulu.

Die Zweifel vom Vortag vor dem Schiff hatten sie fast schon vergessen. Fast deshalb, weil der Maulwurf noch ein wenig Angst hatte, der Frosch könnte es sich doch noch einmal anders überlegen. Und solange das Schiff noch im Hafen lag, konnte er ja von Bord gehen.

Ganz tief in seinem Herzen wusste der Maulwurf jedoch, dass der Frosch ihn nicht im Stich lassen würde. Und das Fünkchen Angst, würde vergehen, wenn sie den Hafen erstmal verlassen hatten.

Am Morgen wurden der Maulwurf und der Frosch von einem lauten Dröhnen aus den Träumen gerissen. Verängstigt sahen sie sich an.

„Was ist das?“ Um das herauszufinden, mussten sie nach draußen auf das Deck. Beide staunten nicht schlecht und waren von dem Schauspiel förmlich überwältigt.

Das Schiff bewegte sich langsam, ganz langsam vom Kai weg. Es sah faszinierend aus, wie dieses Monstrum scheinbar problemlos und gemütlich den Hafen verließ.


Auch Menschen standen an Deck und betrachteten bewundernd dieses Ereignis.

„Ach, Frosch, stell Dir vor, Du hättest das jetzt verpasst“, meinte der Maulwurf bewundernd.

Irgendwie musste der Frosch ihm beipflichten: „Wenn Du mir irgendwann davon erzählt hättest, wäre ich sicher überwältigt und neidisch gewesen.“

Beide standen sie in einer Ecke und beobachteten, wie sich das Schiff von Minute zu Minute weiter aus dem Hafen entfernte.

Heimlich wischte sich der Maulwurf eine Träne aus den Augen. Er war einfach zu überwältigt von dieser Erfahrung und die Tatsache, dass der Frosch nun doch mit auf der Reise war, machte ihn besonders glücklich. Nun war die Angst auch überwunden.

Der Frosch würde ihn jetzt nicht mehr im Stich lassen. Sie waren nun gezwungen, sich zu vertrauen und auf einander zu verlassen. Sonst würden sie beide den Weg nicht mehr nach Hause finden.


Als hätte der Frosch Gedanken lesen können, legte er dem Maulwurf den Arm um die Schulter und lächelte: „Jetzt weiß ich, was Du meintest, als Du sagtest, Du brauchst mich bei der Reise.“ Gemeinsam genossen sie noch eine Weile den Anblick.

Erst als das Ufer längst aus ihren Augen entschwunden war, konnten sie wieder sprechen.

„Maulwurf, wollen wir uns jetzt das Schiff ansehen?“

„Gern, Frosch. - Du schau mal da vorn, da liegt was und rollt hin und her. Laß uns schauen, was das ist.“


Vorsichtig gingen sie auf das durchsichtige Ding zu. Sie sahen sich um, ob irgendwo ein Mensch in der Nähe war. - Nein, gut, dann konnten sie direkt an die Reling treten. Dort lag ein Fläschchen, es muß mal Parfum darin gewesen sein. Jedenfalls stieg den beiden Entdeckern ein komischer Duft in die Nasen. Hatschi, hatschi. Aber trotzdem fand der Maulwurf das Ding ziemlich praktisch.

„Du Frosch, wenn wir das Ding sauber kriegen, dann können wir darin Wasser transportieren und haben immer was für unterwegs. Was hältst Du davon?“

„Maulwurf, meinst Du nicht, dass uns das Ding irgendwann zu schwer wird? Ansonsten finde ich die Idee ganz toll von Dir.“

„Weißt Du Frosch, wenn wir es nicht mehr tragen können, dann können wir es immer noch wegwerfen. Zunächst hilft es uns aber erstmal. Oder nicht?“

„Vielleicht hast Du Recht. Schließlich wissen wir nicht, was uns hier auf dem Schiff alles so erwartet, und ob wir jederzeit hier an Wasser kommen und wo es vielleicht noch Wasser gibt.“


Also machten sie sich daran, das Fläschchen zu reinigen. Je öfter sie es ausspülten, umso besser konnte man das Wasser daraus trinken.

Erst schmeckte es furchtbar, aber nachdem sie die Flasche sechs, siebenmal ausgespült hatten, war es trinkbar. Sie füllten sie und machten sich auf ihre erste Entdeckungsreise auf dem Schiff.

Das Märchen vom Maulwurf und vom Frosch

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