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7. Ausblick

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Ist mit den genannten Initiativen und Forschungsansätzen und -ergebnissen der Verehrung Anna Katharina Emmericks der »breite Weg« gebahnt? Haben die geschilderten Untersuchungen und Bemühungen wenigstens einen Zugang eröffnet? Das letztere: Ja, das erstere: Nein! Es ist auch zu fragen, ob der »breite Weg« bei der Verehrung eines konkreten Heiligen oder Seligen erforderlich ist.98 Zu Recht bezeichnet Wolfgang Beinert das Urteil der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen in Rom für die Christen »permissiv, nicht iussiv (erlaubend, nicht befehlend): Es gestattet die Verehrung des zur Ehre der Altäre erhobenen Menschen, schreibt sie aber mitnichten vor.«99 Diese dogmatische Feststellung lässt gleichsam freier atmen und schenkt Möglichkeiten.

Die Verehrung Anna Katharina Emmericks ist durch die Höhen und Tiefen der Geschichte gegangen. Schon sechsunddreißig Jahre nach ihrem Tod konnte Domdechant Krabbe schreiben:, sie sei »in Westfalen leider zu sehr in Vergessenheit geraten«100. Die Verehrung der Anna Katharina ist durch die Jahrzehnte und Jahrhunderte oft eher marginal, d. h. auf bestimmte Menschen und Kreise bezogen; dafür aber war und ist sie sehr intensiv gewesen und nicht zuletzt durch Brentanos Schriften weltweit. Anna Katharina ist eine besondere Gestalt unserer Frömmigkeitsgeschichte, nicht leicht zugänglich, was in dem offiziellen Motto der Diözese Münster zu den Feiern der Seligsprechung zum Ausdruck kommt: »Beginnen, wo Verstehen endet.« Wer sich ihr nähert, wird die Erfahrung machen, dass er reich beschenkt wird, wie das viele Freunde der Emmerick bezeugen.

Die Gestalt der Emmerick, die Guitton als »unerklärlichen Diamanten« bezeichnete, verlangt danach, erschlossen, ja entdeckt zu werden wie ein wertvolles Kunstwerk oder gar eine Ikone. Der früher in Dülmen geläufige Name »Anntrinken« weist aber darauf hin, dass ihre Person doch auch von großer Einfachheit und Zugänglichkeit für alle ist. Durch die Seligsprechung hat sie neuen Zuspruch erfahren. In einer Zeit, da Esoterik hoch im Kurs steht, könnte Emmerick sogar einmal sehr aktuell werden. Allerdings wird ihre tief integrierte Frömmigkeit immer in die Mitte des Glaubens weisen.

Bei meiner Verabschiedung in Dülmen als langjähriger Pfarrer der Grabeskirche habe ich der Gemeinde Hl. Kreuz versprochen, einen ausdrücklichen Beitrag zur Neuentdeckung Anna Katharina Emmericks, die ich oft als »prominentestes Gemeindemitglied« bezeichnete, zu leisten. Das soll im Hauptteil in drei Schritten geschehen:

I. Ihr Leben im historischen Kontext (Kurzbiographie).

II. Perspektiven einer theologischen und geistlichen Existenz.

III. Ihre Bedeutung für die Gegenwart.

Im Schlussteil werde ich Zeugnisse der Geschichte von damals bis heute zusammenstellen.

1 Dazu trug wesentlich die »Studie von Jean Guitton, übersetzt von Grete Schött« bei: »Anna Katharina Emmericks Aktualität« in: Anna Katharina Emmerick, Jesus mitten unter den Seinen, Kevelaer 1981, S. 299–313 und in: Emmerickblätter, Mitteilungen des Emmerick-Bundes e. V., an der Kreuzkirche 10, 48249 Dülmen (ab jetzt zitiert: Emmerick-Blätter) 1984 II, S. 6–15. – J. Guitton, geb. 1901, Mitglied der »Académie Française« wurde in Deutschland bekannt durch sein Buch »Dialog mit Paul VI.«, Wien 1967.

2 M. Bangert, C. Engling, H. Flothkötter (Hrsg.), Anna Katharina Emmerick, Passio-Compassio-Mystik, Dokumentation des Emmerick-Symposions an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, Münster 2000, 9–25, S. 25 (ab jetzt zitiert: Symposion III).

3 Schon ist zu Beginn der Karwoche 2005 ein IV. Symposion geplant mit dem bezeichnenden Titel: »Anna Katharina Emmerick: Spiritualität – Visionen – mystisches Erleben. Anregungen in Zeiten der Säkularisation« (Programmentwurf).

4 Engling, Symposion III, S. 24. – Michael Bangert ist zunächst in einem Vortrag und dann in dem Aufsatz: «Entfremdet und entrückt. Ein Anweg zu Anna Katharina Emmerick«, in: Geist und Leben 2/1997, S. 108–125, den Gründen für eine verkürzte Historisierung und einseitige Stilisierung Anna Katharina Emmericks in Bild und Text nachgegangen. »Das romantische Konstrukt hat sich wie ein Kokon um sie gelegt« (ebd. S. 110). M. Bangert verweist auch auf die Negativwirkung der von dem Redemptoristen Carl Eberhard Schmöger herausgegebenen Emmerickschriften 1867–1870. Schmöger und die von ihm geförderte Louise Beck († 1879) wurden durch O. Weiß, Die Redemptoristen in Bayern (1790–1909). Ein Beitrag zur Geschichte des Ultramontanismus, St. Ottilien 1983, in ein überaus kritisches Licht gerückt. – M. Bangert behauptet: »Jedoch kann oder muss ihre (Anna Katharinas) Biographie ›gegen den Strich gelesen‹ werden, um ihre Subjektwerdung zu entdecken« (a.a.O. S. 119). – Diesem Rat ist Günter Scholz gefolgt in seiner sehr lesbaren Biographie: »Anna Katharina Emmerick, Kötterstochter und Mystikerin, Münster 2003.

5 Peter Hünermann sagte gegen Ende seines Referates »Das religiöse Phänomen der Anna Katharina Emmerick im Umfeld der zeitgenössischen Theologie. Marginalien« (In: C. Engling, H. Schleiner, B. Senger/Hrsg., Emmerick und Brentano. Dokumentation eines Symposions der Bischöflichen Kommission »Anna Katharina Emmerick« Münster 1982, Dülmen 1983, S. 73–85): »Es wäre fatal, wenn der für Anna Katharina betriebene Beatifikationsprozess sich amalgamieren würde mit Restaurationstendenzen in der heutigen Kirche, die im Grunde auf eine Repristination jener Theologie abzielen, wie sie oben gekennzeichnet wurde, einer Theologie, die der mühevollen begrifflichen Auseinandersetzung mit dem in der Philosophie und in den Wissenschaften erreichten Niveau der Reflexion noch nicht voll mächtig war« (ebd. S. 85; ab jetzt zitiert: Symposion I).

6 J. Guitton spricht in seiner Studie davon, man müsse »mit Sorgfalt bestimmen, wie der Dichter Clemens Brentano (einer der größten deutschen Romantiker, aufgewachsen in der Umgebung Goethes), guten Glaubens die mitklingenden Töne seiner gelehrten, symbolistischen und romantischen Bildung dem Zeugnis der Katharina Emmerick hat überlagern können« (Emmerickblätter 1984 II, S. 8).

7 Vgl. meinen Aufsatz: »Brentano ›rettet‹ nicht mehr ›als ein paar arme Lappen‹. Mel Gibsons ›Die Passion Christi‹ und die Visionen nach Emmerick-Brentano« (in Emmerickblätter 2004 II., S. 8–16).

8 In: C. Engling, H. Festring, H. Flothkötter (Hrsg.), Anna Katharina Emmerick – die Mystikerin des Münsterlandes. Symposion 1990 der Bischöflichen Kommission »Anna Katharina Emmerick, Münster, Dülmen 1991, S. 15–38, ebd. S. 22 (ab jetzt zitiert: Symposion II) – Pater Dr. Joseph Adam, Herz-Jesu-Priester aus Luxemburg, hatte 1990 eben die für den sog. Schriftenprozess erforderte historisch-kritische Vorlage (Positio) erarbeitet. Sie erschien, hrsg. von der Congregatio de Causis Sanctorum P. N. 1225 unter dem Titel: Monasterien Canonizationis servae Die Annae Catharinae Emmerick Monialis Professae Ord. Can. Reg. S. Augustini (1774–1824). Positio super virtutibus Vol I–III, Roma 1992 in französischer Sprache. Deutsch ist keine Prozess-Sprache. Es traf sich glücklich, dass Pater J. Adam als Luxemburger deutsch und französisch in vollkommener Weise beherrschte. Er war Deutschlehrer an einem ordenseigenen Gymnasium und in den fünfziger Jahren in Freiburg promoviert mit der nach wie vor sehr lesenswerten Dissertation: »Clemens Brentanos Emmerick-Erlebnis. Bindung und Abenteuer, Freiburg 1956. (Eine Neuauflage wäre wünschenswert!). – Nachdem am 24. 4. 2001 mit der Promulgierung des entsprechenden Dekretes durch Papst Johannes Paul II. der sog. Tugend- oder Schriftenprozess abgeschlossen und die von Pater J. Adam erstellte Positio anerkannt ist (vgl. Emmerickblätter 2001 II, S. 3–7), veröffentlichen wir entscheidende Passagen aus der Positio in Fortsetzung, das erste Mal in: Emmerickblätter 2003 I, S. 17–23.

9 E. Klinger, Das Interesse Brentanos an Anna Katharina Emmerick. Dichtung und Religion, in: Symposion II, 123–139, S. 124.

10 Um eben die Zeit, als Elmar Klinger beim zweiten Symposion in Münster seine Thesen vortrug, stellte Alexander Loichinger – die Verfasser wussten wohl nicht voneinander – in einem Vortrag in Dülmen fest: »Die Emmerick-Schriften haben bis heute fast ausschließlich germanistisches Interesse gefunden. Eine theologische Befassung blieb aus. Man kann die Emmerickvisionen sehr wohl theologisch-wissenschaftlich auswerten. Nur muss eines klar sein: das ist dann keine Theologie, die ursprünglich zur Emmerick gehört, sondern eine Theologie zu Werk und Dichtung Clemens Brentanos« (in: Dülmener Heimatblätter, Jg. 1991, Heft 3–4, S. 28). – Loichinger wie Klinger weisen auf ein Forschungsdesiderat hin, wenn auch mit unterschiedlichem Ansatz.

11 W. Frühwald, Symposion I, S. 167. – Beim ersten (interdisziplinären) Symposion war es 1982 in der Diskussion zwischen Theologen und Literaturwissenschaftlern um die Frage gegangen, warum man so viel über Görres und Brentano, aber so wenig über Emmerick spreche, sodass Prof. Wolfgang Frühwald selbstkritisch feststellte, in der Brentano-Forschung werde die Person Anna Katharina Emmerick stark vernachlässigt und mehr als ein »Werkzeug der Erkundigung« gesehen, fast wie bei Brentano selbst (ebd.).

12 Selbstverständlich zieht der Verfasser dieser Arbeit auch Auskünfte aus Brentano; vor allem, wo es um biographische Details geht – schließlich ist Brentano ein unmittelbarer Zeitzeuge wie andere. Seine Aussagen und Deutungen werden von uns gerade im 3. Hauptteil, in dem es um die Bedeutung der Emmerick geht, herangezogen.

13 Vgl. J. Adam, die Schriftenfrage, Symposion II, S. 21–24.

14 Ebd. S. 23.

15 Würzburg 1923.

16 Würzburg 1926 (ab jetzt zitiert: Tagebuch). – Im Vorwort sagt W. Hümpfner, bei Emmerick haben wir »eine sehr glückliche Bezeugung der Tatsachen, und zwar in den Aufzeichnungen des Dr. Wesener, der als nüchterner Beobachter, als Naturforscher, der nicht besonders durch Vorkenntnisse der mystischen Literatur beeinflusst ist, seine Beobachtungen uns überliefert« (ebd. S. V.).

17 Würzburg 1929 (ab jetzt zitiert: Akten). – W. Hümpfner stellt im Vorwort fest: »Hier bieten wir – von Cl. Brentano absehend – beinahe vollständig das übrige biographische Material über Anna Katharina Emmerick in der Absicht, damit eine gesicherte Grundlage zu schaffen: zunächst für die Darstellung des Lebens der Gottbegnadigten, dann für das Studium der an ihr beobachteten mystischen Phänomene, endlich für die weitere Bewertung und resp. Verwertung der Emmerick-Tagebücher Brentanos« (ebd. S. III).

18 »Wohl kein anderer Zeuge hat so tief in die Seele der Emmerick hineingeschaut, ihr so viel Verständnis und Geduld entgegengebracht und sie so wohlwollend und gerecht beurteilt wie Regens Overberg. Kein Wunder, wenn der Generalvikar sein Urteil auch gerade auf Overbergs Bericht stützte« (C. Göllmann, Der Zeuge. Bernhard Overberg und Anna Katharina Emmerick, Aschaffenburg 1976, S. 18).

19 Außerdem veröffentlichen wir, eingehend auf die Anfrage von Emmerickverehrern nach authentischen Worten, solche in den Emmerickblättern, das erste Mal: 2003 I, S. 24–28.

20 Hrsg. Von P. Ildefons Dietz, Aschaffenburg 1974. – Hier liegt die letzte große Emmerick-Biographie mit genauen Quellenangaben vor, wenn auch in einem heute kaum noch akzeptablen Sprachspiel. P. J. Adam wies oft darauf hin, dass jedoch sehr viele wertvolle Details festgehalten sind (ab jetzt zitiert: Seller/Dietz).

21 Ebd. S. III.

22 H. Schleiner, Anna Katharina Emmerick und ihre Verehrung in Dülmen, in: Im Kreuz ist Heil. 50 Jahre Heilig Kreuz Dülmen 1938–1988 (Dülmen 1988, 201–241, S. 206).

23 Symposion I, S. 154.

24 E. Salmann: »Es ist seit den Untersuchungen von Hümpfner … üblich geworden, generell den Wert der Brentanoschen Schriften für die Erhebung zuverlässiger Tatsachen über Emmerick zu bestreiten« (Symposion I, S. 55). – Ders. auch in: Zwischenzeit. Postmoderne Gedanken zum Christsein heute, Warendorf 2004, S. 206 Fußnote 2, und M. Bangert: »Dabei kann die umfangreichste Quelle zu A. K. Emmerick, die Schriften Clemens Brentanos, nur mit Einschränkungen genutzt werden« (in: »Entfremdet und entrückt«, Geist und Leben 2/97, S. 111).

25 P. Thomas Wegener, Das Leben der Anna Katharina Emmerick, Stein am Rhein 1990, S. 303. – Der Augustinerpater Thomas Wegener ist der Erbauer des ersten Emmerickhauses in Dülmen. – Die zitierte Ausgabe ist ein Nachdruck der 1918 in Dülmen erschienenen Originalausgabe.

26 Clemens Brentano, Sämtliche Werke und Briefe, Frankfurter Brentano-Ausgabe, Band 28,1. Materialien zu nicht ausgeführten religiösen Werken: Anna Katharina Emmerick – Biographie, hrsg. von Jürg Mathes, Stuttgart 1981, S. 412 (ab jetzt zitiert: Emmerick-Biographie).

27 Thomas Wegener a.a.O. S. 314. – »Sowohl damals als auch jetzt«, so schreibt Wegener noch in der fünften Auflage, die 1912 in Dülmen erschien. – Wegener berichtet auch von folgendem eindrucksvollen Beispiel: »Der Glaube an die Macht ihrer Fürbitte war in Dülmen so groß, dass zwei brave Frauen sich in ihrer letzten Krankheit an Anna Katharinas Bett tragen ließen, um unter ihrem Schutz und Gebet zu sterben. – Das Beispiel zeigt zugleich die Sorge der Emmerick um Kranke und Hilfsbedürftige.

28 J. Adam, Zum Stand des Seligsprechungsverfahrens in Rom, in: Symposion II, S. 16.

29 Ebd. S. 17.

30 C. F. Krabbe, Erinnerung an die selige Anna Katharina Emmerich, Münster 1860, S. III. – Vgl. auch ders., Leben Bernhard Overbergs, Münster 1846.

31 Zitiert nach B. Gajek, Homo poeta. Zur Kontinuität der Problematik bei Clemens Brentano, Frankfurt 1971, Anhang S. 576/7. – Dort auch die weiteren bibliographischen Angaben.

32 K. E. Schmöger, Das Leben der gottseligen Anna Katharina Emmerich, 1. Bd., Freiburg 1867, 2. Bd. Freiburg 1873.

33 Th. Wegener, Das Leben der Anna Katharina Emmerick a.a.O. S. 343. – Entschuldigend fügt P. Wegener den berühmten Ausspruch Jesu nach seiner Ablehnung in Nazareth hinzu: »Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie« (Mt 13, 57b). – Den gleichen Satz erfuhr ich, als ich mich im ersten Jahr meines Aufenthaltes in Dülmen (1980) nach dem Grad der Verehrung Anna Katharina Emmericks erkundigte.

34 C. F. Krabbe, Erinnerung … a.a.O. S. 75/76.

35 Th. Wegener, Das Leben … a.a.O. S. 337.

36 Ebd.

37 Ebd. S. 344.

38 LTHK 8 (1999), Sp. 330–333.

39 J. Adam, Zum Stand des Seligsprechungsverfahrens in Rom, Symposion II, S. 19.

40 Ebd. S. 17. Auch hier ist eine Parallele aus dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts zu verzeichnen, nachdem der Emmerick-Prozess durch Bischof Tenhumberg neu angestoßen war, blieb gerade auch der Klerus zurückhaltend.

41 Ebd. S. 21/22.

42 Vgl. P. Adams Bericht, ebd. S. 20.

43 Ebd. S. 24.

44 Frau Schlieker aus Dülmen und Gräfin von Merode Westerholt überreichten Papst Pius XI. zwei Bittschreiben. – Vgl. H. Schleiner: In: »Im Kreuz ist Heil«, a.a.O. S. 217–221.

45 Vgl. Schleiner, ebd. S. 220.

46 »Das Besondere der Aufgabe lag darin, mit der Pfarrkirche eine Verehrungsstätte eines Grabmals zu verbinden. Dieser Gedanke führte zu einer Teilung des Raumes in Hauptraum mit erhöhtem Chor, dahinter liegend die hochgezogene Grabkapelle.« Vgl. Dominikus Böhm ein deutscher Baumeister, ein Bildband unter Mitwirkung von Dr. August Hoff, hrsg. Von Dr. Josef Habbel, Regensburg 1943, S. 203. – Vgl. auch Cl. Engling, Die Kirche Dominikus Böhms in Dülmen in ihrer liturgisch-theologischen und pastoralen Bedeutung, in: »Im Kreuz ist Heil« a.a.O. S. 155–171.

47 Ähnlich urteilt Pfarrer Heinrich Schleiner, wenn er am Ende des Kapitels »Der Seligsprechungsprozess gerät in Schwierigkeiten« feststellt: »Dass trotzdem in Dülmen der Bau der Hl. Kreuzkirche im geplanten Sinne in Angriff genommen wurde, muss man heute bewundern und zeugt von dem unverdrossenen Vertrauen der Dülmener auf ihre Anna Katharina« (ebd. S. 221).

48 Pfarrer Karl Hegemann zur »Kirchweihe in Hl. Kreuz in Dülmen« am 9. Februar 1975 (ebd. S. 174). – Die ganze Kirche war umgestaltet worden. – Die Kirchweihe wurde von Bischof Tenhumberg vollzogen.

49 Gestorben am 4. September 825, Erhebung ihrer Reliquien am 26. November 980. – Vgl. LTHK 5 (1996), Sp. 386.

50 J. Adam, Zum Stand des Seligsprechungsprozesses, in: Emmerickblätter 1986 II, S. 10.

51 In einer Privataudienz bei Papst Paul VI. gab er diesem Antrag besonderen Nachdruck.

52 Anna Katharina Emmerick, Jesus mitten unter den Seinen. Aufgezeichnet von Clemens Brentano. Ausgewählt und hrsg. von Marie-Thérèse Loutrel und Grete Schött. Mit einer Studie von Jean Guitton, Kevelaer 1981, S. 7/8.

53 Ebd. S. 8.

54 Emmerickblätter 1986 II, S. 13; Symposion II, S. 31.

55 Adam, Symposion II, S. 26.

56 Es war immer wieder ein vertrautes Verhältnis zwischen Emmerick und Brentano, zwischen ihr und dem Arzt und ihrem Beichtvater unterstellt worden. Vgl. P. Adam, ebd. S. 28. Viele hätten hier den Hauptgrund vermutet und seien nun enttäuscht worden »durch die entwaffnende Feststellung des Papstes«. – Noch in einer neuen Untersuchung über die stigmatisierte Maria von Mörl (1812–1868) wird behauptet, dass Brentanos »Vertrautheit mit der Emmerick zum störenden Element bei ihrem Seligsprechungsprozess geworden ist« und dass darum die Brentano-Schriften von der Bewertung Emmericks aus geschlossen worden seien. Das ist so nicht aufrecht zu erhalten. Vgl. N. Priesching, Maria von Mörl (1812–1868), Leben und Bedeutung einer »Stigmatisierten Jungfrau« aus Tirol im Kontext ultramontaner Frömmigkeit, Brixen 2004, S. 99, Fußnote 1.

57 Adam, Symposion II, S. 27.

58 Acta apostolica sedes, 7. Jan. 1982, S. 69.

59 Adam, Symposion II, S. 23.

60 Adam, Emmerickblätter 1986 II, S. 12.

61 Vgl. die Predigten von Bischof Reinhard Lettmann zu den Emmericktagen In Dülmen: am 8. Sept. 1984, in Emmerickblätter 1985 I, S. 3–6; zum Emmericktag am 4. Sept. 1999, in Emmerickblätter 2000 I, S. 9–12. – Auch die Weihbischöfe Wilhelm Wöste und Dr. Josef Voß, zuständig für die Region Coesfeld-Dülmen, unterstützten die Verehrung Anna Katharina Emmericks durch Predigten, Besuche am Grab, durch Teilnahme an den Symposien.

62 In Coesfeld wurde der Emmerick-Verein gegründet, dem hauptsächlich die Sorge für das Emmerick-Geburtshaus in Flamschen zukommt.

63 Zu beziehen zu einem geringen Beitrag über das Pfarrbüro Hl. Kreuz, An der Kreuzkirche 10, 48249 Dülmen.

64 Anna Katharina Emmerick, Novene für ihre Seligsprechung und in persönlichen Anliegen, hrsg. vom Emmerickbund, Dülmen 1988, verfasst von Dr. Josef Wieneke. – Vor dem Todestag und dem Geburtstag wird diese Novene in Coesfeld und Dülmen gebetet.

65 Emmerickblätter 1983 II, S. 17.

66 G. Scholz, Das Dülmener Nönnken – Anna Katharina Emmerick, in: Dülmener Heimatblätter, Heft 2, 2002, S. 81.

67 Im letzten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.

68 W. Bergengruen, Die wilden Pferde und das Nönsken, Deutsche Reise, Freiburg 1969. – Auch in: Th. Wegener, Das Leben der Anna Katharina Emmerick, Stein am Rhein 1990, S. 378–85; auch in Dülmener Heimatblätter 1980, Heft 2/3, S. 6ff.

69 H. Schleiner, Anna Katharina Emmerick und ihre Verehrung in Dülmen, a.a.O. 222. – Ebenso berichtete mir der langjährige Küster und Organist von Hl. Kreuz, Heinrich Segschneider.

70 H. Tenhumberg, Bischofsworte zum Emmerick-Jahr 1974, Münster 1976.

71 Zu den Frauen und Männern der »ersten Stunde« rechne ich vor allem die Frauen Grete Schött und Marie-Thérèse Loutrel, P. Basilius Senger OSB, die Pfarrer Carl Göllmann, Dirk Grothues, Karl Hegemann, Paul Rowald und Heinrich Schleiner, die Laien Heinrich Kochs und Paul Wewers.

72 Anna Katharina Emmerick, Jesus mitten unter den Seinen, a.a.O. S. 308.

73 Freiburg 1956. Vgl. Anm. 8 (ab jetzt zitiert: Emmerick-Erlebnis). – Eine kurze Zusammenfassung seiner These findet sich in: Clemens Brentano und Anna Katharina Emmerick. Begegnung dichterischen Genies und religiöser Größe. Dülmener Heimatblätter, Sonderheft 1985. – Adam: »In den Visionsberichten, welche die große Masse der Tagebücher ausmachen, ließ er ja die Seherin selbst sprechen. – Nur: war das wirklich ihre Stimme? Oder war es dann letzten Endes doch die Stimme Brentanos?« (ebd. S. 18). Hier ist das Forschungsproblem kurz gekennzeichnet.

74 Ebd. – Adam berichtete, wie er die 16000 Seiten in seinem kleinen Freiburger Studierzimmer ausbreitete.

75 Emmerick-Erlebnis S. 164.

76 Ebd. S. 156.

77 Ebd. S. 177.

78 »Man erinnerte sich, dass schon Brentanos Freunde die ›Clementinischen Seitensprünge‹ sehr wohl erkannt hatten und interessiert bemerkten, wie aus vielen Gesichtern und Gesichten der Clemens gar so leibhaft hervorschaue« (Diepenbrock an Görres). Ebd. S. 11.

79 Das bittere Leiden S. 13.

80 Tübingen 1977 (ab jetzt zitiert: Frühwald, Spätwerk).

81 Ebd. S. 273. – Das Urteil Frühwalds fällt also, was die Authentizität der Emmerickaussagen angeht, noch kritischer aus als das von Adam. – Das Verdienst Frühwalds, dem Spätwerk Brentanos mehr Gerechtigkeit, ja literarische Anerkennung widerfahren zu lassen, ist trotzdem sehr gelungen. Frühwalds Anliegen wird schon deutlich aus dem Motto, das er seinem Werk voranstellt: einem Wort Joseph Görres’ aus dem Jahre 1836: »Ich wollte eine Sache wieder zur Sprache bringen, die man seit geraumer Zeit selbst in der katholischen Welt auf sich hat beruhen lassen; weil das wegwerfende Gerede von der Gegenseite, selbst auf die Einsichtigern, nicht ohne Wirkung geblieben« (ebd. S. VI).

82 Vgl. meinen Aufsatz in den Emmerickblättern 2004 II, S. 8–16.

83 Vorwort der im Jahre 1983 erschienenen Veröffentlichung: Symposion I , S. 7.

84 Symposion I, S. 167. – Ein sehr anschauliches Porträt des Dichters zeichnete Frühwald in einem späteren Vortrag im Clemens-Brentano-Gymnasium Dülmen: »Von der Macht der Phantasie – Zu Leben und Werk Clemens Brentanos«, in: Dülmener Heimatblätter, Sonderheft 1985, S. 4–16.

85 Symposion I, S. 168.

86 P. Elmar Salmann ist Benediktiner der Coesfeld und Dülmen benachbarten Abtei Gerleve, inzwischen Professor für Dogmatik in Rom an St. Anselmo und an der Gregoriana.

87 Symposion I, S. 37f.

88 Symposion II, S. 39.

89 Ebd. S. 49.

90 Ebd. S. 55.

91 Ebd. S. 115.

92 Vgl. Dokumentation Symposion III.

93 Vgl. das Referat von H. Vorgrimler, Leid in einer leidlosen Gesellschaft, ebd. S. 61–74.

94 Ebd. S. 27–43.

95 Ebd. S. 44.

96 Ebd. S. 91–122.

97 Ebd. S. 122.

98 Wie steht es denn um die Verehrung der schon Seliggesprochenen der Diözese Münster: der Maria Droste zu Vischering, seliggesprochen 1985, LTHK 3, 1995, Sp. 381, des Karl Leisner, seliggesprochen 1996, LTHK 6, 1997, Sp. 799? Die breite Verehrung der im Jahre 2001 seliggesprochenen Schwester Maria Euthymia scheint mir eher eine Ausnahme zu sein. Außerdem liegen »Heilige der Nächstenliebe«, die zwar bei A. K. Emmerick auch an erster Stelle stand, aber gegenüber den mystischen Phänomenen im Öffentlichkeitsbild eher zurücktritt, wie Mutter Teresa und Schwester Euthymia mehr im Trend unserer Zeit.

99 W. Beinert, Wie wird man ein Heiliger und was ist man dann? In: Stimmen der Zeit, Oktober 2002, S. 671–684, 682.

100 Krabbe, Erinnerung a.a.O., S. III.

Unbequem und ungewöhnlich

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