Читать книгу Helmholtz - David Cahan - Страница 14

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Schon 1835 hatte Ferdinand versucht, seinem Sohn einen Platz am Friedrich-Wilhelms-Institut zu sichern. Er wurde jedoch aufgrund einer zu hohen Bewerberzahl in diesem Jahr abgelehnt. Auch hatte der Junge ja noch drei Jahre am Gymnasium vor sich. Man riet ihm, sich in seinem Abschlussjahr erneut zu bewerben. Ende März 1837 reiste Helmholtz also für mehrere Tage nach Berlin, um die Aufnahmeprüfung am Institut zu absolvieren. Er wurde vor Ort sehr freundlich von dem Vizedirektor Friedrich August Schulz empfangen, der Ferdinand persönlich kannte. Schulz war zu einer Zeit an der Charité tätig gewesen, als dort der – zwischenzeitlich verstorbene – Christian Ludwig Mursinna, ehemaliger Generalchirurgus der preußischen Armee und Hermanns angeheirateter Großonkel sowie einer seiner Paten, eine führende Position innegehabt hatte.

Als Helmholtz sich zu den Prüfungen in Berlin vorstellte, hatte er also schon starke familiäre Verbindungen zum Institut. Schulz ermahnte ihn, seinem Großonkel nachzueifern; wegen der akademischen Prüfung solle er sich keine Sorgen machen, dabei handele es sich im Grunde um einen Eignungstest. In diesem Zusammenhang fand übrigens auch eine körperliche Untersuchung statt, die Helmholtz eine Größe von 1,66 attestierte sowie eine kräftige Statur.31

Schon bevor er wieder nach Potsdam reiste, erhielt er den Aufnahmebescheid. Neben seinen ausgezeichneten akademischen Leistungen, seinem ehrlichen Auftreten und dem zufriedenstellenden Abschneiden bei der Eingangsprüfung des Instituts verdankte er seine Aufnahme auch seinen Beziehungen zu Mursinna – was er nie zu verheimlichen suchte. Seine Verwandtschaft mit Mursinna, der »der einzige einflussreiche Mann« im erweiterten Familienkreis war, »empfahl« ihn vor anderen Bewerbern für ein Studium am Friedrich-Wilhelms-Institut, »welches die Durchführung des medizinischen Studiums unbemittelten Studierenden sehr wesentlich erleichterte«. Auch in der preußischen Armee zählte der Stammbaum. Bevor er Berlin verließ, sah sich Helmholtz Ludwig Rellstabs Tragödie Die Venezianer an und plante, in Heimbert Hinzes Komödie Oben und Unten zu gehen.32 Er war eben ein Kunstfreund – ganz wie sein Vater.

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