Читать книгу Verstorbene melden sich zu Wort - Dieter Scharnhorst - Страница 8

4. Fallbeispiel

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Man kann sich nicht vorstellen, dass man mit einem Familienmitglied oder einem guten Freund schon öfters in einem früheren Leben zusammengekommen ist oder gelebt hat. Auch die immer wiederkehrende Inkarnation ist bei uns Christen tabu, und man will davon nichts hören, weil man sich das nicht vorstellen kann. Auch eine körperliche Behinderung kann man oft nicht verstehen, weil man meint, das wäre von göttlicher Seite nicht gerecht. So gibt uns der nächste medial durchgegebene Bericht Aufschluss über diese Gedanken:

Geist Gottes: Kommen wir nun zum nächsten Fallbeispiel. Heute werde ich euch von zwei Seelen erzählen, die jetzt in der geistigen Welt leben. Sie waren schon zu Lebzeiten eng miteinander verbunden, nämlich als Mann und Frau. Ich werde euch zuerst von ihren vorletzten Leben erzählen.

Da lebten diese beiden als Bruder und Schwester zusammen in einer großen Familie. Er hieß Willy und sie Marta, und zum besseren Verständnis werde ich diese Namen beibehalten auch für das nächste Leben, wo sie Mann und Frau werden.

Willy war gehbehindert, denn er hatte verkrüppelte Füße, wurde aber von allen Geschwistern geliebt, weil er der Jüngste war. Marta, die Älteste, liebte ihn über alles und hatte sich seiner besonders angenommen, dadurch hatten sie eine innige Zuneigung zueinander.

Als die Eltern gestorben waren, hatte Marta diesen jüngsten Bruder zu sich genommen, sie beide blieben unverheiratet. Zu jener Zeit war es schwer eine Arbeit zu bekommen und man lebte von Gelegenheitsarbeiten. Das Leben war sehr armselig und man stellte auch keine großen Ansprüche daran, man war zufrieden, wenn genug zu essen vorhanden war. Die Schwester aber hatte auch noch für das tägliche Brot ihres behinderten Bruders aufzukommen. Sie empfand es aber nicht als Last, denn ein Band der Liebe und der Zusammengehörigkeit hielt beide eng umschlungen.

Dann kam auch für diese beiden die Zeit des Abschiednehmens von dieser Welt. Sie hatten sich nicht in besonderer Weise belastet, denn das Leben vor einigen Jahrhunderten hatte noch nicht die hektischen Formen der heutigen Zeit angenommen, und dadurch gab es auch noch nicht so viele Gelegenheiten, um sich in Versuchung zu bringen. Aber alles ging so nur einem langsamen Aufstieg entgegen. Das war auch bei diesen beiden der Fall. Auch sie schritten die Stufenleiter des Aufstieges nur etwas empor.

Zuerst starb der behinderte Bruder. In der Himmelswelt angekommen, bat er, man möge seiner Schwester eine große Belohnung geben für ihre Aufopferung, denn sie hätte ihm so viel Gutes erwiesen. Die Engelswelt, die sich seiner annahm, erklärte ihm, er hätte nun durch sein schweres Leben, da er ja behindert gewesen sei, den letzten Teil einer Schuld in diesem Erdenleben abbezahlt, und dank der Fürsorge seiner leiblichen Schwester wäre er von noch größeren Unannehmlichkeiten verschont geblieben. Diese Verbindung mit ihr wäre ihm nun zugute gekommen. Dieses Band der Liebe aber, welches die beiden verband, rührte noch aus einer alten geistigen Freundschaft, aus einem noch früheren Leben. Sie hatten sich seither nicht in jedem Leben zusammengefunden, aber für das vorletzte hatte es die Gotteswelt gefügt, dass sie Geschwister wurden, und Marta für ihn sorgen konnte.

Dieser Seele war also die Gnade der göttlichen Welt zuteil geworden, denn ihr Menschen vermögt euch in eurem heutigen Dasein kaum noch jene Zustände vorzustellen, wie sie dazumal waren.

Nun hatte dieser Willy, der nach seinem kümmerlichen Leben als erster in die göttliche Welt einging, um eine große Belohnung für seine Schwester gefleht, denn sie hätte sich ihm gegenüber wie ein Engel benommen. Darauf sagte eines der himmlischen Wesen:

"Ja, für dich war sie wie ein Engel, aber ihr Leben war nicht immer dem Leben eines Engels gleich, sie hat auch Fehler gemacht."

Sie war auch gestrauchelt, aber ihre große Hilfsbereitschaft und Liebe für ihren kränklichen und behinderten Bruder wurde ihr gut angerechnet. Und als dann auch sie in die Jenseitswelt kam, da trat der Bruder ihr entgegen. Er war nicht mehr behindert, und aufrecht hatte er seine Schwester empfangen. Gleich hatte er die hohen Engel des Himmels wieder angefleht, sie möchten seiner Schwester Gnade und Barmherzigkeit erweisen, denn sie hätte so viel für ihn getan. Die göttlichen Wesen waren ihr auch gnädig, hatten ihr ihre guten Leistungen angerechnet, und man ließ die beiden in der ersten Zeit zusammen in ihrer milden Läuterung. Später wurden sie getrennt, denn jedes erfüllte seine Aufgaben auf einem anderen Gebiet. Das soll aber nicht heißen, dass sie sich nicht mehr sehen durften. Sie hatten Gelegenheit, einander zu begegnen und sich zu unterhalten. Das Band der Verbundenheit, das sie schon so lange zusammen hielt, blieb auch weiter bestehen.

Es kam dann wieder die Zeit, da man ihnen erklärte, es würde Zeit für ein neues Erdenleben, denn nur in einem neuen Erdenleben könnte man beweisen, ob man fähig ist, Gott näher zu kommen; denn das Erdenleben bietet die Gelegenheit, die Tugenden zum Ausdruck zu bringen, und für Gott und seine Welt zu arbeiten. Dann aber hatten die beiden den Wunsch ausgesprochen, sie möchten im nächsten Erdenleben wieder zusammen kommen. Ja, ihr Wunsch war sogar als Eheleute zusammen leben zu dürfen. Dieser Wunsch wurde ihnen erfüllt. Die Gotteswe1t wachte darüber, dass beide nach ihrer Umwandlungszeit im selben Dorfe zur Welt kamen und mit einander aufwuchsen. So hatten sie den Weg leicht zueinander gefunden und die Ehe geschlossen, wie es die geistige Welt gefügt hatte, denn es stand in ihrem Lebensplan, dass es sich erfüllen sollte, denn man hatte für die beiden ja auch eine Aufgabe bestimmt. Sie sollten mit einander in ihrem Leben durch Freud und Leid gehen.

Nun muss ich aber noch einmal darauf zurückkommen, dass den beiden, als sie in der Gotteswelt diesen Wunsch geäußert hatten, erklärt worden war:

"Wenn ihr ins neue Leben tretet, wird es euch nicht leicht gemacht, denn es werden Kriege kommen mit viel Sorgen, Not und Hunger.“

Man sagte das auch allen anderen Geistern, die zu jener Zeit für das neue Menschenleben vorbereitet wurden. Man sagte ihnen, dass sie die Erdenwelt nicht in Frieden vorfinden würden, aber sie müssten nun mal diese Stufenleiter für ihre geistige Entwicklung durchschreiten, und wären daher dazu bestimmt, in diese Zeit hinein geboren zu werden.

So hatten sie später zusammen die Ehe geschlossen. Er war im Dorfe bei einem Hufschmied Geselle geworden, und sie verrichtete gelegentlich Wascharbeiten, und dadurch hatten sie einigermaßen ihr Auskommen. Trotz ihren bescheidenen Verhältnissen lebten sie glücklich und zufrieden mit einander, denn hier zeigte sich die seelische Verbundenheit, ihre seit vielen Jahrhunderten bestehende Seelenfreundschaft. Jetzt sollten sie als Mann und Frau zusammen leben können, aber dieses Glück war indes nicht von langer Dauer. Es kam der erste Weltkrieg, und der Mann wurde eingezogen und musste in den Krieg. Die Frau blieb zurück und musste Hunger leiden. Sie hörte wenig von ihrem Ehemann. Doch ging der Krieg auch wieder zu Ende, und er konnte heimkehren. Aber es war nicht mehr derselbe Mann wie vorher. Er war ein anderer geworden, äußerlich und innerlich verwahrlost. Der Krieg hatte ihn in der Tiefe seiner Seele übel zugerichtet, zumal war er noch krank geworden, und so war das Zusammenleben bald getrübt. Noch versuchte diese Marta ihren Mann zu verstehen. Es tat ihr so leid zu sehen, wie Willy verkommen und dem Trunke ergeben war. Arbeit fand er keine, sie musste für das tägliche Brot aufkommen aber es war sehr spärlich. Ihr Mann versuchte jeweils das letzte Geld noch zu vertrinken. Er hatte den Weg verloren, und er spürte, dass er krank war und ihm niemand helfen konnte, denn er war Lungenkrank.

So lebten die beiden dahin, und es kam ein großes Sterben. Auch die Frau wurde krank und starb im großen Sterben jener Zeit. Nun war der Mann in seiner Not allein und verkam noch ganz. Er war aber so krank, dass er auch nicht mehr lange leben sollte.

Als Marta wieder in die Geisteswelt zurückgekehrt war, hatte sie den Engeln gegenüber den Wunsch geäußert, man möge doch ihren Mann auch heim holen. In der ersten Zeit ihrer geistigen Heimkehr war sie sich nicht wieder bewusst geworden, was sie mit ihrem Mann zusammengeführt hatte und welch inniges Band sie umschlungen hielt. Sie konnte ihre Gedanken nicht von ihrem Mann los lassen, immer wieder erinnerte sie sich zurück an das Kriegsgeschehen und an jene Not, und so konnte sie sich in der ersten Zeit in der neuen Welt nicht zurechtfinden. Sie war in einem Zustand seelischer Not geraten über all das, was sie im Leben durchgemacht hatte.

Die Geister Gottes aber nahmen sich ihrer an, wie all ihrer Leidensgeschwister, die dazumal heim kamen. Viele unter ihnen waren verzweifelt angekommen. Da waren junge Mütter, die ihren Kindern entrissen wurden, junge Väter waren auch dabei, und auch ihre seelische Not kam im geistigen Reiche zum Ausdruck. Die Gotteswelt aber hatte ihre Missionsgeister aufgeboten, um diese Heimkehrenden, die dem Leben jäh Entrissenen, zu trösten. Viele Soldaten waren es; die sich nicht zurechtfanden, die getröstet werden mussten. Viele klammerten sich noch an die Erde und an irgendeinen Gegenstand. Sie waren auf den Schlachtfeldern geblieben und wollten sie nicht verlassen, da sie meinten, sie wären noch am Leben. Die Missionsgeister hatten in jener Zeit sehr viel zu tun. Sie mussten die Gefallenen davon überzeugen, dass sie gestorben waren für diese Welt, und dass man sich ihrer nunmehr in einer anderen Welt annehmen werde.

Man hatte für sie eigene Sphären hergerichtet, wo man sie zusammenführte, und es herrschte dort ein reges Treiben dieser Missions - und Hilfsgeister, die dort viel Trost spendeten, damit diese Seelen selbst zur Ruhe kommen konnten und bis sie bereit waren, selbst eine Aufgabe zu übernehmen. Zuerst mussten sie sich mit der neuen Welt vertraut machen, in die sie hineingeführt worden waren. Auch viele Geister, die selbst noch im Aufstiege waren, aber willig in der Ordnung Gottes lebten, hatte sich bereit erklärt, diese leidenden Geschwister zu führen. Man brachte sie zu ihren zurückgebliebenen Verwandten, um ihnen zu zeigen, dass gutherzige Menschen sich ihrer angenommen hatten, dass man für ihre Kinder sorgte und so gut wie möglich half. Sie sollten sich davon mit eigenen Augen überzeugen dürfen, und für manchen war es ein großer Trost, und somit konnte er sich besser in das neue Leben einfügen.

Ähnlich verhielt es sich auch mit Marta, die da heimgekehrt war. Sie hatte sich auch gleich bereit erklärt, für ihren Mann Willy einzustehen. Nun aber trat auch ein Engel Gottes dazwischen und sagte:

"Ihr beide steht nach diesem Leben nicht mehr auf derselben Stufe. Dieser Krieg hat so viel Unheil über die Menschheit gebracht, und so müssen wir besorgt sein, dass aus diesem Unheil heraus doch noch etwas für den Fortschritt geschaffen wird."

Man hatte nun das alles in der Gotteswelt überprüft, und Geschwister im geistigen Reiche zum Dienst aufgeboten. Sie sollten hernieder steigen zu den Menschen, um sie zu unterstützen und aus der Not herauszuführen. Die guten Geister taten es so gut sie nur konnten unter Führung eines höheren Wesens. Aber die guten Geister waren nicht allein, die gekommen waren die Not zu lindern, Trost zu spenden, Besseres zu schaffen. Es kamen auch Geister aus dem Reich der Hölle in großen Scharen, und sie bemächtigten sich jener Menschen, die in Unzufriedenheit lebten. Denn nach dem dieser Krieg beendet war, hatte es doch keinen Frieden gegeben. Die Mächte der Finsternis fanden die Gelegenheit für günstig, jenen unsicheren, verzweifelten und schwach gewordenen Menschen zu Werkzeugen zu benutzen, und sie hatten ihre Pläne schon gezeichnet.

So gingen diese Unseligen emsig ans Werk und suchten sich ihre Werkzeuge unter diesen Seelen aus, und sie inspirierten sie auf ihre Weise, dass der geistige Aufstieg nicht so schnell vonstatten gehen würde, wie es nach dem Sinne der Geisterwelt Gottes gewesen wäre. Denn jene düsteren Mächte wussten, welches Recht ihnen zustand, und sie machten von ihrem Recht vollen Gebrauch. Sie wollten herrschen und beweisen, dass die Menschen in ihrer geistigen Entwicklung noch nicht so weit wären, da sie so viel Übel nicht überwinden können. Sie wollten auch beweisen, wie schwach die Menschen wären und wie schnell man sie überreden könne. Die Überredungskunst steht bei diesen niederen Wesen an erster Stelle. Sie sind große Künstler im Täuschen und im Überreden. So gingen sie ans Werk, und sie wussten auch wie sie es anstellen mussten, um wieder neues Elend, neue Sorgen aufzubauen.

Doch davon sei weiter nicht die Rede, sondern wie es Marta und Willy ergangen ist. Marta konnte aufsteigen, denn sie hatte sich in ihrem letzten Leben nicht sonderlich belastet. Ihr Leben war auch schon frühzeitig beendet worden bei diesem großen Sterben. Aber sie wollte sich doch in den Dienst des Nächsten stellen, und ganz besonders darum, als sie erfuhr, welches Band sie verbunden hat mit ihrem einstigen Lebenskameraden.

Dies alles aber wurde ihr erst offenbart, als sie bereit gewesen war, nach den Zielen und Wünschen der hohen Geisteswelt zu arbeiten. Denn da gab es vieles zu leisten. Es mussten jene betreut werden, die so verzweifelt in die Geisteswelt hinüber traten. Die Engel Gottes baten sie und die anderen Willigen und erklärten ihnen:

"Ihr könnt euch jetzt Verdienste in höherem Masse erwerben, wenn ihr euch dieser Verzweifelten annehmt. Denn Marta mit ihren willigen Helfern hatten noch ein besseres Einfühlungsvermögen und Verständnis für diese Unglücklichen, die erst in die Gotteswelt eintraten, denn sie hatten doch selbst vor nicht langer Zeit als Menschen Not und Elend auf Erden miterlebt. So konnten sie den verzweifelten Neuankommenden sagen, dass sie auch durch diese schweren Zeiten gegangen waren, und dadurch hörte man eher auf diese tröstenden Geschwister.

Nun hatte diese Marta ihre Aufgabe zur Zufriedenheit erfüllt, sodass ein Engel Gottes ihr offenbarte, welches Seelenband sie mit Willy verband, und darum wollte sie jetzt für ihn bitten und ihm seinen Weg des Aufstiegs erleichtern helfen. Denn im vorletzten Leben, da er ihr Bruder gewesen war, hatte er für sie die hohe Geisteswelt gebeten, sie möge ihr vergelten, was sie an ihm getan hatte. Jetzt war es umgekehrt. Jetzt bat sie, Gott möge ihm gnädig sein und ihm seine Schuld nicht so schwer anrechnen wie er es verdiente, denn viele wären in dieser schlimmen Zeit in den Abgrund gezogen worden und hätten sich verloren, weil sie nicht mehr die Möglichkeit hatten, so zu denken wie es vor dem Kriege war. Zu viel Unheil hatten sie über sich ergehen lassen müssen, zu viel Sterben hatten sie mit ansehen müssen und somit hatten sie den Boden unter den Füssen verloren.

Nun das alles wollte die Gotteswelt den Schwergeprüften nicht anrechnen. Sie wollte den einzelnen Soldaten die Schuld nicht so in dem Maße geben, sondern jene sollten zur Rechenschaft herangezogen werden, die für den Krieg verantwortlich waren. So wollte man jenen Soldaten die Gnade Gottes nicht vorenthalten, aber den Anderen, welche den Krieg verschuldeten, erhielten sie nicht, wurden auf das Schwerste bestraft und müssen das Unrecht, je nach Schuld in mehreren Inkarnationen wieder gutmachen bzw. abtragen.

Sie, diese heimgekehrten Geschwister, die im Kriege Gefallenen, die in solcher Not und Bedrängnis waren, sie durften von den himmlischen Helfern getröstet werden und wurden dann in ihre passende Stufe geführt.

So hatte diese Marta ganz besonders bei ihrem einstigen Mann ihre Aufgabe gefunden. Sie hatte die heilige Geisterwelt angefleht und sich zuvor durch ihr fleißiges Arbeiten verdient gemacht, dass man ihr ihren Wunsch erfüllte, mit ihrem Lebenskameraden zusammen zu leben, d.h. sie konnte die Zeit der Läuterung mit ihm teilen. Und so konnte sie ihm beistehen und dadurch seinen Aufstieg beschleunigen. Wenn sie ihn auch zeitweise wieder verlassen musste, so geschah es deshalb, weil er beweisen musste, dass er aus eigener Kraft, ohne ihren ständigen Beistand, fähig war, seine Aufgaben zu erfüllen. Denn der freie Wille soll unbeeinflusst durch andere zum Ausdruck kommen.

So musste also diese Marta von Zeit zu Zeit ihren Lebenskameraden allein lassen, aber sie freute sich umso mehr, wenn sie ihn wieder besuchen durfte, um gemeinsam mit ihm die Aufgaben zu erfüllen. So ließ man die beiden später für längere Zeit zusammen, da Marta aus freien Stücken die Läuterung mit ihm teilen wollte. Sie selbst hatte keine bedrängte Läuterung durchzustehen gehabt. In späterer Zeit, als die größte Bedrängnis für ihren Kameraden vorüber war, als ihm Erleichterung zuteil wurde, da sollten sie wieder beisammen sein dürfen. Marta hatte dann versucht, ihm ihre Liebe wieder zu geben.

Als er dann ebenfalls einige Stufen, oder viel mehr einige Schritte aufgestiegen war, hatte man es ihm auch klargemacht, welches Band der Verbundenheit ihm mit dieser Geistschwester umschloss. Auch ihm wurde wieder, wie in einem Film vor Augen geführt, durch welche Leben sie gegangen waren, welche Freundschaften sie in der Geisteswelt zusammen gepflegt und welche Aufgaben sie miteinander ausgeführt hatten. So hatte er sich jetzt auch wieder darüber, gefreut und konnte sein Denken heben. Nach und nach hatte er sich also gewandelt, denn anfänglich waren noch für lange Zeit niedere Gefühle in seiner Seele, von denen er sich nicht so schnell lösen konnte, so wenig wie von dem was ihn einst belastet hatte.

Diese Marta bemühte sich, an ihm gut zu machen, was nur möglich war. Dadurch, dass ihm offenbart worden war, welches Band der Verbundenheit sie umschloss, hatte er größeren Mut aufgebracht und alles darangesetzt, um so zu leben, wie die Gotteswelt es von ihm verlangte. Auch die Arbeit, die in der Gotteswelt von ihm verlangt wurde, hatte er mit großem Eifer ausgeführt. Denn er hatte nur ein Verlangen, dass dieses Band ihm erhalten blieb. Es wurde ihm auch zur Bedingung gemacht, dass dieses für ihn nur aufrechterhalten bliebe, wenn er sich um seinen Aufstieg bemühe.

So ließ man sie für lange Zeit zusammen, dann aber kam wiederum ein Geist Gottes und erklärte ihnen, dass es für sie besser sei, sich nun zu trennen, denn jedes sollte, und das bezieht sich auf die heutige Zeit, jedes sollte nun seine eigenen Wege gehen und sich um den weiteren Aufstieg bemühen. Denn für jedes ist ein neues Ziel gesetzt.

Beiden wurde erklärt, was sie künftig erreichen müssen, um sich wieder zu finden. Jedes muss nun für sich als Prüfung eine Aufgabe in der Gotteswelt erfüllen, damit sie wieder zusammengeführt werden dürfen. Meines Wissens steht noch nicht fest, auf welche Art und Weise dieses geschehen wird.

Dass beide sich bemühen werden, ihre Aufgaben zu erfüllen, ist wohl verständlich; denn die beiden fühlen sich so zueinander hingezogen, dass jedes alles daran setzt, seine Aufgaben zu erfüllen, nur um wieder zusammen zu kommen.

Dazu muss ich folgendes erklären. Es hat seinen tiefen Grund, warum diese beiden sich zu einander hingezogen fühlen, denn sie gehören zusammen. Wie Gott die Geisterwelt geschaffen hat, sind es immer zwei, die zusammengehören. Diese beiden haben sich nach dem Geisterfall schon wieder in den unteren Stufen ihres Aufstieges gefunden. Sie hatten sich wieder erkannt und jedes hatte versucht, dieses Band der Verbundenheit zu behalten, einander wieder zu finden. Sie hatten dafür Aufgaben auf sich genommen, sie hatten manches überwunden und ja gesagt zu den Anforderungen, weil ihr Band der Liebe so groß war, dass sie alles überwinden konnten.

Wenn zwei das Glück haben, sich schon in den unteren Aufstiegsstufen wieder zu begegnen, so heißt das nicht, dass in ihrem Aufstieg keine Trübnisse mehr ihren Weg kreuzen würden, dass kein Schicksal noch Prüfungen dem einen oder anderen zu schaffen machten. Zusammen werden sie sogar in der Not auf die Kraft und Stärke ihrer Zusammengehörigkeit geprüft.

Nun könnt ihr euch vorstellen, dass sich diese beiden auch fernerhin bemühen werden, ihre Aufgaben so zu erfüllen, dass sie dereinst in eine bessere Zeit hineingeboren werden und in ein Land, wo keine Kriege in Aussicht stehen für sie. Inzwischen dürfen sie nun auch die Menschheit betrachten, wie sie heute ist. Und sie leisten dort ihren Beitrag an den geistigen Aufstieg der Menschen. Sie sind dahin eingereiht zu wirken, dass Friede unter den Menschen herrscht, da wo sie wiedergeboren werden.

Verstorbene melden sich zu Wort

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