Читать книгу Coronavirus-Krise - Dr. André Hoffmann - Страница 14

Komplikationen, ihre Zeiten und Dauer

Оглавление

Die Lunge ist das Organ, das am stärksten von COVID-19 betroffen ist, da das Virus über das angiotensin-konvertierende Enzym 2 (ACE2) die Wirtszellen angreift, die am häufigsten in den die Blut-Luft-Schranke mitbildenden Alveolarzellen des Typs II der Lunge vorkommt (deshalb kann es zu Atemproblemen kommen). Das Virus verwendet ein spezielles Oberflächenglykoprotein, genannt „Spike“, um sich mit ACE2 zu verbinden und in die Wirtszelle einzudringen.124 Die Dichte bzw. Anzahl von ACE2 in jedem Gewebe korreliert mit der Schwere der Krankheit in diesem Gewebe. Forscher haben deshalb vorgeschlagen, dass abnehmende ACE2-Aktivität schützend sein könnte.125,126 Eine andere Ansicht ist, dass die Erhöhung von ACE2 mit Angiotensin II Rezeptor-Blocker-Medikamente schützend sein könnte und dass diese Hypothesen überprüft werden müsse.127 Mit fortschreitender Alveolarkrankheit kann sich Ateminsuffizienz entwickeln und der Tod folgen.128 Das Robert-Koch-Institut berichtet über die zeitlichen Vorgänge129: Die Zeit vom Beginn der Krankheit bis zur Lungenentzündung betrug vier Tage (2 bis 7 Tage),130 die Zeit bis zum Krankenhausaufenthalt durchschnittliche sieben Tage (4 bis 8 Tage). Eine andere Studie berichtete von 4,5 Tagen (2 bis 7 Tage)131 für leichte Krankheiten und 5 Tagen (4 bis 6,8 Tage) für schwere Verläufe. Von Krankheitsbegin bis zum akuten Lungenversagen (ARDS) waren es durchschnittliche acht Tage (6 bis 12 Tage) und in einer anderen Publikation 9 Tage (7 bis 11 Tage).132 Bis zur Behandlung auf der Intensivstation dauerte es 10 Tage (6 bis 12 Tage). Vom Krankenhausaufenthalt bis zur Aufnahme auf eine Intensivstation wird ein Tag (0‒3 Tage)133 angegeben. Die Dauer des Krankenhausaufenthalts betrug 7 bis 14 Tage. Der Bericht der „WHO-China Joint Mission on Coronavirus Disease 2019“ besagt, dass milde Fälle einen durchschnittlichen (medianen) Krankheitsverlauf von zwei Wochen und schwere Fälle von 3 bis 6 Wochen haben.134

Das deutsche Robert-Koch-Institut stellt sinngemäß fest135: Der Anteil der stationären Kranken vermittelt in der Regel einen Eindruck vom Anteil der Patienten, die einen Krankheitsverlauf hatten, der so schwer war, dass eine stationäre Behandlung veranlasst werden musste. Jedoch scheint der Anteil innerhalb Hubeis deutlich höher zu sein mit etwa 20 bis 25% als für ganz China (2-6%).136,137,138 Bezüglich des Anteils der auf der Intensivstation behandelten Krankenhauspatienten gibt es keine verlässlichen Informationen. In einer chinesischen Fallreihe erhielten 26 % intensive medizinische Behandlung und in einer anderen waren es 23 %. Außerhalb von Hubei hingegen wurde ein Anteil von 2 % auf der Intensivstation behandelt.139 Der Prozentsatz, der zur Schonung und Erholung der Lunge invasiv mit extrakorporaler Membranoxygenierung (Lungenersatztherapie), also über ein System, das technisch einer Herz-Lungen-Maschine nahekommt und das über Kanülen in zwei große Blutgefäße eingebracht wird (ECMO), therapiert werden musste, auch wenn es keine zuverlässigen Informationen darüber gibt, ist in einer chinesischen Fallserie mit 24 % (4 Patienten mit ECMO / 17 invasiv beatmete Patienten; vgl. Zahlen140) angegeben. Andere berichten von 43 % (3 Patienten mit ECMO von 7 invasiv beatmeten Patienten)141 oder 6 % (2 Patienten mit ECMO von 32 invasiv beatmeten Patienten)142.

Coronavirus-Krise

Подняться наверх